Im Dezember, fünf Monate nach dem Beschluss, treffe ich endlich den psychologischen Gutachter. Denjenigen, der der Richterin erklären soll, was sie von mir zu halten hat. Ich treffe Dr. A. in einem Bürogebäude in der Nähe des Gare de Lyon, das Büro mietet er wahrscheinlich tageweise, da er eigentlich in einer Klinik in der Nähe von Aix arbeitet, oder vielleicht Avignon, ich kann Aix und Avignon nie auseinanderhalten. Ich fahre mit dem Bus hin, mein Roller ist geklaut worden, aber das ist mir egal, ich hatte sowieso aufgehört, die Versicherung zu bezahlen. Ein netter kleiner Mann, der Gutachter, mit südfranzösischem Akzent. Er lacht. Er sagt: Natürlich lieben Sie Paul, natürlich liebt Paul Sie, natürlich sind Sie nicht verrückt, das ist doch ganz klar. Dies ist klar, und das ist klar, er lacht und lacht, er sagt, es sei banal, was passiert sei. Auch wenn es meistens umgekehrt zugehe, es seien eher die Väter, die Probleme bekommen, besonders wenn sie sich outen. Er sagt, er werde natürlich seinen Bericht schreiben, damit werde er aber wohl nicht viel bewirken. Niemand könne viel erreichen, solange Laurent darauf bestehe, so weiterzumachen, anstatt von dieser Gewalt zu lassen und aufzuhören, seinen Sohn mit sich selbst zu verwechseln. Für Paul sei es sicher nicht schön, so eingesperrt zu werden. Er zuckt mit den Schultern und sagt, ich solle nicht lockerlassen, so was könne Jahre dauern, und selbst dann, man wisse es nicht.