Laurent macht immer noch, was er will. Bis auf ein Mal, als Paul sich durchgesetzt hat, im Juli, ein Jahr nach dem Beschluss. Wir sind zwei Tage zu meinem Vater in die Touraine gefahren. Das hatten wir seit zwei Jahren nicht mehr gehabt, ganz normal zusammen sein, nichts Besonderes unternehmen. Einkaufen im Super U, Fahrrad fahren, im Haus abhängen, lesen, in der Loire angeln gehen, kochen, ein Comicheft aussuchen, ihm sagen, dass er baden gehen, sich die Zähne putzen soll, Mama, machst du den Spinnencheck? Ich mache den Spinnencheck, küsse ihn, ich bügle, während er schläft, sein Comicheft gleitet ihm aus den Händen und ich lege es auf den Nachttisch, ich ziehe die Bettdecke hoch, mache das Licht aus, gehe ins Bett und lese, als sei nichts geschehen, als sei alles normal, ich versuche, nicht zu sehr zu lächeln.
Im Zug sagt er: Wir schaffen das schon, Mama. Ja, wir schaffen das, mein Schatz. Am Bahnhof Austerlitz steht Laurent auf dem Bahnsteig, ich sage ihm Hallo, berühre ihn nicht, verabschiede mich von Paul, nehme die 5, fahre zurück zu G. Ich rauche eine Zigarette auf ihrem Balkon, schaue auf den Turm und sage mir, dass ich gerne in einem Turm wohnen würde, in einem Viertel ohne Vergangenheit.
Ein schwarzer Plastikdildo, ohne Parabene, made in USA, das sind die besten, sagt sie, und hochwertiges Leder für den Gurt, sie kniet sich hin, ich lutsche ihren Gummischwanz, sehe sie an, sie ist schön, sie lächelt nicht. Sie dreht mich um, legt mich auf den Bauch, hebt mich ein wenig an, auf die richtige Höhe, schiebt ein Kissen unter, das Geräusch vom Plastikverschluss, das kalte Gleitgel, ich wölbe mich, sie bewegt sich langsam, bewegt sich gut, es baut sich auf, ich komme, ich lasse mich in das Kissen fallen, sie legt sich auf mich, es bringt mich auf andere Gedanken, mich richtig ficken zu lassen, ich habe Liebe gebraucht an diesem Abend.