Tagebuch
29. Januar 1962
Unsere Ausbildung zum Rettungsschwimmer macht Fortschritte. Und ich muss sagen, es macht großen Spaß! Allein die Vorstellung, im Sommer den ganzen Tag am Strand zu sein und Menschen helfen zu können, die in Not geraten, ist äußerst befriedigend!
Sascha ist jetzt auch hierhergezogen, und ich frage mich, warum. Dass ich an ihm nicht interessiert bin, weiß er doch. Angeblich ist es, weil er in Schwerin eine Ausbildung zum Ofensetzer macht, um anschließend in einer PGH zu arbeiten. Am Wochenende hängt er jetzt meistens bei uns herum und kabbelt und streitet sich mit Schoko. Ich weiß nicht, ob es ist, weil die beiden sich mögen oder weil sie sich eben nicht mögen. Ich befürchte ja eher, dass Schoko immer noch in Billy verliebt ist, obwohl sie das vehement abstreitet. Jedenfalls schreibt sie ihm heimlich Briefe und denkt, ich merke es nicht. Aber ich mach mir da keine Sorgen, Billy ist treu. Wir schreiben uns alle paar Tage und »reden« über Gott und die Welt. Billy ist ein Mensch, der alles versteht, bei ihm fühle ich mich gut aufgehoben. Ich hoffe nur, dass wir uns bald mal wiedersehen!
*
Februar 1962
Heute haben wir Kleider- und Flossenschwimmen geübt, das war sehr spannend. Sehr ungewohnt und anstrengend, aber Schoko und ich haben schnell Fortschritte gemacht. Ich wollte, es wäre bereits Sommer! Aber ich will auch üben, im Frühjahr in der kalten Ostsee zu schwimmen. Sascha will auch einen Kurs machen. Warum, frage ich mich wieder. Warum macht er uns alles nach?