Anhang
16.1 Wichtige mathematische Begriffe und Sätze
In diesem Abschnitt finden Sie wichtige mathematische Begriffe und Sätze kurz zusammengefasst. Damit sie anschaulicher und einfacher werden, verzichte ich auf die sonst übliche formale mathematische Strenge.
16.1.1 Grundlegende Begriffe der Mathematik
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Funktion
Eine Funktion f ist eine Zuordnungsvorschrift, die jedem Wert x aus einer Definitionsmenge Df einen Wert y aus der Wertemenge Wf zuweist.
Jedes Element x der Definitionsmenge Df heißt Argument von f. Das dem Argument x zugeordnete Element y aus der Wertemenge Wf heißt Funktionswert y = f(x). Der Term f(x) heißt Funktionsterm, die Gleichung y = f(x) Funktionsgleichung der Funktion f [Kammermeyer: 11].
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Grenzwert
Eine Folge konvergiert gegen einen Grenzwert g, wenn für jede Umgebung um g herum gilt, dass fast alle (alle bis auf endlich viele) Folgenglieder innerhalb dieser Umgebung liegen.
Der Grenzwert einer unendlichen Reihe ist identisch mit ihrer Summe.
Der Grenzwert einer Funktion an einer bestimmten Stelle ist derjenige Wert, dem sich die Funktion in der Umgebung der betrachteten Stelle annähert.
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Stetigkeit
Eine Funktion ist stetig, wenn ihr Funktionsgraph in einem Linienzug ohne Lücken und Sprünge gezeichnet werden kann [vgl. Maas: 66]. -
Differenzialquotient
Der Differenzialquotient ƒ'(x0) gibt die Steigung einer Tangente an der Stelle x0 der Funktion ƒ(x) an. -
Bestimmtes Integral
Mit dem bestimmten Integral kann der Flächeninhalt zwischen einem Funktionsgraphen Gf und der x-Achse im Abschnitt a bis b der x-Achse berechnet werden. -
Das unbestimmte Integral gibt für eine Funktion ƒ die Menge aller Stammfunktionen F an:
16.1.2 Wichtige Sätze der Mathematik
In der Mathematik müssen Sätze widerspruchsfrei sein und logisch korrekt aufeinander aufbauen. Ein Satz ist wahr, wenn er mit einem Beweis belegt werden kann, also wenn er aus feststehenden Axiomen, Definitionen und bereits bekannten Sätzen hergeleitet werden kann.
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Satz des Thales
Alle von einem Halbkreis umschriebenen Dreiecke sind rechtwinklig. -
Satz des Pythagoras
Abbildung 16.1 Rechtwinkliges Dreieck mit Thales-Kreis
In rechtwinkligen Dreiecken ist die Summe der Flächeninhalte der Kathetenquadrate gleich dem Flächeninhalt des Hypotenusenquadrates.
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Für den Flächeninhalt eines Dreiecks gilt:
mit:
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Hauptsatz der elementaren Zahlentheorie
Jede natürliche Zahl größer als 1 ist entweder selbst eine Primzahl oder ist ein Produkt von Primzahlen [Beutelspacher15: 20]. -
Für zwei teilerfremde Zahlen
gilt:
Die eulersche φ(n)-Funktion ordnet jeder natürlichen Zahl n die Anzahl der natürlichen Zahlen von 1 bis n zu, die zu n teilerfremd sind.
n
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
φ(n)
1
1
2
2
4
2
6
4
6
4
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Fundamentalsatz der Algebra
Im Bereichder komplexen Zahlen hat jedes Polynom n-ten Grades n Nullstellen.
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Nullstellensatz von Bolzano
Eine stetige Funktion ƒ hat in dem Intervall [a,b] mindestens eine Nullstelle, wenn gilt ƒ(a) < 0 und ƒ(b) > 0 (oder auch ƒ(a) > 0 und ƒ(b) < 0) [Heuser: 223]. -
Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung
Die Operationen von Differenziation und Integration verhalten sich invers zueinander. Jede differenzierbare Funktion ƒ(x) hat eine Stammfunktion F(x). Es gilt:
Für den Flächeninhalt Aab zwischen dem Graphen einer stetigen Funktion ƒ(x) und der x-Achse gilt im Intervall [a,b]: