Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand, dann wird er vor euch fliehen! Dieses Wort aus dem Jakobusbrief bewahrheitete sich kürzlich im römischen Kloster von Santa Nafissa in Horto Impio, wo die Bräute des Herrn in unermüdlicher Sorge um das Wohl & den Frieden der Stadtgemeinschaft im Allgemeinen & der Geistlichkeit im Besonderen zu jeder Stunde des Tages den von harten Bedrängnissen Geplagten ihre Pforten öffneten, um sie die Verheißungen des Herrn schauen zu lassen. Ohne Ansehen von Stand & Geburt fanden dort Einlass die Jungen & die Betagten, steif an Gliedern die einen; ungestüm, der Freuden des Paradieses teilhaftig zu werden, die anderen, sodass des Frohlockens kein Ende war & alle, die kamen, sich voller Seligkeit im Lobpreis des Herrn ergossen, gemäß dem Wort des sechsunddreißigsten Psalms: Du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen.
Der Teufel aber, Verderber der Unverdorbenen & Verleumder der Unbescholtenen, beschloss, Unfrieden zu stiften unter den Bräuten des Herrn, die durch Reinheit des Sinnes & Keuschheit des Leibes von jeher seinen Unmut erregt hatten. So fuhr er in den Leib eines wohlgestalteten Jünglings, lenkte seine Schritte zu besagtem Kloster, begehrte Einlass & bat die frömmste der Frauen, ihn in ihre Kammer zu führen, unter dem Vorwand, dort in Andacht & Gebet mit ihr so lange verharren zu wollen, bis die drängende Unrast aus seinem Körper gewichen & sein Geist zum Wohlgefallen des Herrn Frieden gefunden haben würde. In vorgetäuschter Demut entblößte er sich vor ihr & behauptete frech, auf diese Weise gleichsam seine Seele unverhüllt dem Herrn in Gestalt seiner Dienerin darzubieten, in Wahrheit aber in der Absicht, den Samen der Ausschweifung in ihr zu versenken. Sie aber durchschaute die niederträchtige Gaukelei, fesselte ihn an ihre Bettstatt & rief eine ihrer Mitschwestern, die sich in der angrenzenden Kammer der gottgefälligen Einkehr überantwortet hatte. Gemeinsam versuchten sie, den Teufel aus seinem Leib zu vertreiben, doch da er nicht davon abließ, schamlose & unflätige Reden von sich zu geben, knebelten sie ihn & hielten ihm das Kreuz vor, woraufhin seine wahre Natur hervorbrach: Hörner wuchsen aus seiner Stirn, Ziegenfuß & Drachenschwanz sprossen, & in unbändiger Wut sprengte er die Bande & floh in den Kreuzgang des Klosters. Dort aber hatten sich die anderen Schwestern versammelt, um der in Andacht versammelten Gemeinde das Loblied des Paradieses zu singen & sie zur Einkehr zu ermuntern. Beim Anblick des seiner Larve verlustig gegangenen Satans erklang ein vielstimmiges Gebet, & der Herr, bestrebt, seinen getreuen Dienerinnen die notwendige Hilfe zuteilwerden zu lassen, ließ Blitze aus ihren Händen fahren, die den Rasenden niederstreckten, sodass er durch einen Spalt in der Erde in die Hölle entfloh & fortan nie wieder gesehen wurde. Die gottesfürchtigen Schwestern von Santa Nafissa in Horto Impio aber priesen Gott für seinen Beistand in dieser Bedrängnis, & alle Anwesenden stimmten ein. Möge ihr frommes Wirken immerdar fortdauern. Im Namen des Vaters & des Sohnes & des Heiligen Geistes. Amen.