Kurzer Bericht über die wundersame Auffindung eines merkwürdigen Leichnams in einem Garten bei den Thermen des Kaisers Diokletian in Rom

Du lässt deinen Frommen nicht die Verwesung schauen! So spricht der Evangelist Lukas im dreizehnten Kapitel der Apostelgeschichte. Die Wahrheit dieses köstlichen Wortes belegen auf treffliche Weise die vielen seit den Tagen der frühesten Glaubenszeugen auf uns gekommenen Schilderungen & Berichte über die Auffindung der unverwesten Körper von Heiligen & Märtyrern, die nicht als von Gewürm & Maden abgenagte Gerippe, sondern wie in friedlichem Schlummer ausgestreckt & von lieblichem Duft umweht in ihren Gräbern entdeckt wurden. Doch nicht nur in jenen vergangenen Zeiten, als die Welt vom Licht des wahren Glaubens erleuchtet & erfüllt war, sondern auch in unseren Tagen, in denen die Schlange der Ketzerei überall ihr keckes Haupt erhebt & die Menschheit durch Täuschung & List vom Pfad der wahren Religion abzubringen trachtet, lässt der allmächtige Gott uns allerlei Zeichen schauen. So geschah es im Jahre MDLXIX am Tag des Heiligen Sebastian, dass einige Arbeiter bei Ausschachtungsarbeiten in einem Garten unweit der Thermen des Kaisers Diokletian in Rom im Boden auf einen marmornen

Also schloss der Priester seinen Bericht, & die versammelte Menge sank mit ihm auf die Knie & pries erneut den Herrn, der dieses Wunder gewirkt hatte. Halleluja!