Ich falle nach vorn. Aber ich kann nicht. Ich muss nach vorn fallen; ich muss dem Schlag ausweichen, der auf mich zukommt, aber es geht nicht. Etwas hält mich zurück. Mit dem Gesicht knalle ich gegen etwas Hartes, sodass mein Hals zur Seite gedrängt wird und ein stechender Schmerz durch meinen Körper fährt. Es tut weh. Alles tut weh. Mein Körper fühlt sich wund an, und die Haut an meinen Hand- und Fußgelenken ist abgeschürft. Es tut so verdammt weh.
Klatsch! Von der anderen Seite trifft eine Ohrfeige auf mein Gesicht und verursacht ein schmerzhaftes Pochen in meiner Wange. Ich versuche, meine Arme zu bewegen, aber sie sind gefesselt. Ah! Wieder landet ein Schlag in meiner Magengrube und löst den Instinkt aus, mich nach vorn zu krümmen. Die Luft weicht aus meiner Lunge, und meine Brust zieht sich vor Schmerz zusammen. Hände halten mich fest. Irgendetwas hält mich fest … Der Gurt.
Der Sicherheitsgurt hält mich fest. Die Reifen quietschen. Der Wagen wird nach vorn gestoßen. Mein Körper wird nach vorn gestoßen. Das Metall knirscht und biegt sich. Die Scheiben zerbersten. Meine Mom schreit. Ich kann sie nicht sehen. Nur meinen Dad. Mein Blick fokussiert sich auf den Baum. Hitze überwältigt meinen zitternden Körper. Und dann nichts mehr.
Stille. Glasscherben ragen aus meinem bebenden Arm heraus. Vorsichtig hebe ich ihn an und ziehe an dem Splitter. Meine zitternden Finger rutschen ab, und ich stöhne vor Schmerzen. Meine Stimme. Das einzige Geräusch. Ich versuche, mich zu bewegen; ich muss ihnen helfen …
»Becca!«
Wer ruft da meinen Namen? Das kann nicht sein. Sie können nicht nach mir rufen.
»Wach auf!«
Sie haben nie nach mir gerufen.
»Babe, wach auf!«
Durch meinen Körper geht eine Erschütterung, und ich strenge mich an, mich zu bewegen.
Langsam öffne ich die Augen.
»Becca?«
Doms Gesicht wirkt gequält; seine hellblauen Augen schauen mich so traurig an. Blinzelnd versuche ich die Müdigkeit zu vertreiben, die mich zu überwältigen droht, und in diesem Moment spüre ich die Schmerzen.
»Dom«, wimmere ich. Verdammt, mein ganzer Körper tut weh.
»Scheiße.« Er schiebt mich zurück aufs Bett und klettert zum Nachttisch herüber. Ohne das Bett zu verlassen, beugt er sich nach unten, um sich das Etikett auf der Rückseite des Fläschchens durchzulesen. Ja, bitte. Meine Brust tut so weh, und diese verfluchten Abschürfungen an meinen Gelenken brennen wie Feuer. Am liebsten würde ich sofort wieder in die Badewanne steigen.
»Danke«, bringe ich irgendwie noch heraus, bevor ich den Mund weiter öffne, um die Pille zu nehmen. Dom setzt das Glas Wasser an meine Lippen, und meine Hand zittert, als ich es ihm abnehme. Gott, tut das weh.
»Alles okay?«, fragt Dom und sieht mich prüfend an. Er hat die Brauen so fest zusammengezogen, dass sich eine tiefe Furche in seiner Stirn bildet.
»Mir geht’s gut«, antworte ich und gebe ihm das Glas zurück.
Er nimmt es mir ab und stellt es zurück auf den Nachtschrank. »Ich hasse es, dass du das immer wieder sagst«, entgegnet er, während er wieder über mich drüberklettert und sich neben mich legt. Behutsam zieht er mich an sich. »Dir geht’s nicht gut.« Er küsst meinen Hals. »Und davor ging es dir auch nicht gut.«
Undeutlich erinnere ich mich daran, dass ich Schmerzen hatte, bevor ich in seinen Armen aufgewacht bin. »Mir tut immer noch alles weh, aber es dauert ja auch eine Weile, bis die Wunden verheilt sind.«
»Davon rede ich nicht.« Sein Tonfall klingt hart.
»Was meinst du denn?«
»Du hast darum gefleht, dass es endlich aufhört«, sagt er gequält.
Ich wende mich in seinen Armen um und sehe, dass er die Haut an seiner Nasenwurzel zusammenpresst.
»Du hast immer wieder ›Nein‹ gerufen.«
Ich drehe ihm den Rücken zu und starre blicklos in den Raum hinein. »Das war nur ein Traum.« Eine andere Antwort habe ich nicht für ihn.
»Es war eine Erinnerung.«
»Was willst du von mir?«, frage ich ihn wütend, und er verstärkt seinen Griff um mich.
»Ich will nur, dass du mit mir redest.« Er zieht mich wieder an seine Brust und drückt mir einen Kuss in den Nacken. Die sanfte Geste beruhigt mich, und ich entspanne mich langsam wieder.
»Aber ich weiß gar nicht, was du hören willst.« Was soll ich sagen? Diese Männer haben mir wehgetan. Ich versuche noch, das zu verarbeiten. Punkt. Was will er noch wissen?
»Du kannst dich nicht einfach davor verkriechen.« Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.
»Ich verkrieche mich nicht; ich lasse es nur hinter mir. So macht man das doch. Man lebt sein Leben weiter.«
»Aber wie willst du das alles hinter dir lassen, ohne dir ein bisschen Zeit zum Trauern zu nehmen?«
»Soll ich etwa weinen?« Erneut drehe ich mich in seinen Armen um und rutsche so weit zurück, dass ich ihm in die Augen sehen kann. »Jeder trauert anders. Manche Leute brauchen Zeit, um die Realität zu akzeptieren. Andere flüchten sich in gute Laune und positives Denken. Und dann gibt es noch welche, die sich nicht mehr mit etwas befassen möchten, das sowieso nicht mehr zu ändern ist, und lieber das in Angriff nehmen, was sich ändern lässt.« Ich mustere ihn, warte auf irgendeine Reaktion, doch er gibt nichts von seinen Gedanken preis.
»Ich kann das, was mir passiert ist, nicht mehr rückgängig machen. Man hat nur Einfluss auf die Gegenwart und die Zukunft. Das habe ich schon ziemlich früh in meinem Leben gelernt. Und damit fahre ich ganz gut.«
»Aber wie kannst du denn das alles so schnell abhaken?« In seiner Stimme schwingt Unglauben mit.
»Tue ich ja nicht. Trauer ist eine Reise … Eine, die nie endet.« Entsetzen leuchtet in seinen Augen auf, dann scheint er zu verstehen, was ich meine. Falls diese Reise ein Ende hat, muss ich es erst noch finden.
»Tut es noch sehr weh?«
»Die Schmerzmittel wirken schon.« Das stimmt tatsächlich. Mittlerweile ist mein Körper weniger angespannt, und die starken Schmerzen sind betäubt.
Dom schüttelt leicht den Kopf. »Diese Schmerzen meinte ich nicht.« Seine Worte lösen ein Stechen in meiner Brust aus. Mein Herz zieht sich zusammen, und in meinen Augen brennen Tränen.
»Manchmal sehr. Und an anderen Tagen merke ich es nicht mal.«
Er nickt. »Erzähl mir davon.«
»Das will ich nicht«, entgegne ich, und mein Hals ist so trocken, dass meine Stimme bricht. Ich will wirklich nicht darüber reden. Ich habe es schon versucht; es geht einfach nicht.
»Und dann kommt noch das obendrauf, was du meinetwegen ertragen hast.«
»Ja, das stimmt.« Alles andere wäre gelogen. Mir geht’s natürlich nicht gut: Was diese Männer mir angetan haben, war furchtbar, und ich staune immer noch darüber, dass ich es überlebt habe. Aber ich bin am Leben, weil ich gekämpft habe. Und darauf bin ich verdammt stolz.
»Und dein Ex«, sagt er leise, und sofort sind die Schuldgefühle wieder da. Ich sollte mehr Trauer über seinen Tod empfinden. Abrupt drehe ich mich wieder um und schmiege den Rücken an Doms Brust. Auf seine letzte Bemerkung werde ich nicht antworten. Ich will einfach nicht.
»Kätzchen?«, fragt er und küsst erneut meinen Nacken. »Glaubst du wirklich, dass du damit klarkommst?«
Ich denke einen Augenblick über seine Worte nach. »Ich gebe zu, dass ich an manchen Tagen total gestresst und überarbeitet bin und nichts auf die Reihe kriege. Aber dann muss ich mich einfach wieder daran erinnern, dass morgen ein neuer Tag ist. Manchmal kommt auch alles wieder hoch und überwältigt mich, aber die meiste Zeit über geht’s mir gut. Also ja, ich kann das schaffen und stehe das durch. Ich schätze, ich kann alles durchstehen.«
Er schweigt eine ganze Zeit lang. So lange, dass ich schon denke, er ist eingeschlafen, und selbst die Augen schließe, um mich vom Schlaf übermannen zu lassen.
»Ich wünschte, ich könnte dir das alles irgendwie abnehmen«, sagt er plötzlich, und seine Brust vibriert an meinem Rücken, während ich mir seine Worte durch den Kopf gehen lasse.
»Du tust schon mehr, als du ahnst«, entgegne ich schließlich. Es stimmt. Ich fühle mich … lebendig. So viel habe ich seit Monaten nicht mehr gefühlt. So viel Verlangen. Die meiste Zeit über arbeite ich nur To-do-Listen ab. Davon abgesehen gibt es für mich nur Jax. Er ist der Grund dafür, dass ich nicht durchdrehe. »Weißt du, Jax macht es mir leichter, das alles durchzustehen.« Wenn ich ihn ansehe, muss ich lächeln. Und irgendwo habe ich gelesen, dass es einen tatsächlich glücklich macht, wenn man nur oft genug lächelt. Man kann gar nicht anders. Das ist genetisch bedingt oder so was. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles überstanden hätte, wenn ich Jax nicht hätte.«
»Ich hoffe, du weißt, wie stark du bist, Becca.«
Stark? Ich würde mich nie als stark bezeichnen. Wieder steigen mir Tränen in die Augen. Ich fühle mich nie stark. Im Gegenteil: Ich fühle mich so schwach; so als hätte ich nichts, woran ich mich festhalten könnte, und würde verzweifelt nach einem Faden greifen, der mich nur verhöhnt. Nun rinnen die Tränen doch aus meinen Augenwinkeln, und ich versuche, sie wegzuwischen, ohne dass Dom es bemerkt. Doch er sieht es, beugt sich über mich und küsst die Tränen von meiner Wange und meinem Kinn.
»Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen, Kätzchen.«
Ein heftiger Seufzer erschüttert meinen Körper. Ich weiß nicht einmal, warum ich weine. Ich will auch nicht weinen. Doch mein Hals zieht sich zusammen, als mir ein weiterer Seufzer entkommt, und beschämt vergrabe ich mein Gesicht in den Händen. »Lass es alles raus, Kätzchen. Es ist okay. Ich bin bei dir.« Bei seinen Worten rolle ich mich zu ihm herum, presse mich an ihn und weine in seine Brust. Er schlingt seine starken Arme noch enger um mich und hält mich fest.
»Es wird alles gut, Kätzchen. Ich bin hier.« Beruhigend streicht er mit den Händen über meinen Rücken, während er mich auf den Kopf küsst. Diese liebevolle Seite an ihm überrascht mich. Alles an ihm überrascht mich.
Sein heißer Atem in meinem Nacken bringt meinen ganzen Körper zum Beben. Ein weiterer Kuss, diesmal auf die empfindliche Stelle direkt unter meinem Ohr. Ich fühle mich so eingehüllt von seiner Stärke. So sicher in seinen Armen. Irgendetwas in mir zerbricht. Meine Schutzmauer fällt in sich zusammen, und ich schmiege mich instinktiv an ihn.
Plötzlich habe ich dieses Bedürfnis, von ihm getröstet zu werden. Ein Bedürfnis, dem ich bisher nur einmal nachgegeben habe. Vor vielen Jahren. Seitdem hat es mich verfolgt und eine tiefe Wunde in meiner Brust hinterlassen, an die ich mich mittlerweile gewöhnt habe. Jetzt spannt sich dieses Gefühl in meinem Innern an, windet sich hin und her und droht mich zu verschlingen. Eine Mischung aus Einsamkeit und Unsicherheit. Es tut verdammt weh. Und nun, da ich Doms Arme um mich herum spüre, seine tröstenden Berührungen, taucht dieser vertraute Schmerz in meiner Brust wieder auf. Ich brauche diese Umarmung. Ich brauche ihn.
Plötzlich entzündet sich ein Funke tief in meinem Innern, und ein betäubendes Verlangen hüllt mich ein. Es ist das gleiche Gefühl wie bei unserer ersten Begegnung in seinem Büro. Unwillkürlich öffnen sich meine Lippen, als ich daran denke, wie er mich an der Wand genommen hat. Erneut wende ich mich zu ihm um und presse meine Brüste gegen seinen harten Oberkörper. Ich lege die Hand um seinen Hinterkopf und dränge sanft mit meinen Lippen gegen seinen Mund. Er stöhnt in mich hinein, während er mich mit der Zunge erkundet. Seine Finger bohren sich in mein Haar, bevor er meine Mähne in meinem Nacken zu einem Zopf zusammennimmt. Dann zieht er den Arm nach hinten, und seine hellblauen Augen tauchen tief in mich ein.
Mit stockt der Atem, und durch meinen Körper zieht ein eiskalter Schauer, der meine heißen Nervenenden schmerzhaft gefrieren lässt. Gänsehaut überkommt mich, als sein Blick mich prüfend mustert. Bitte stoß mich nicht zurück. Ich brauche das jetzt. Aus meiner Kehle dringt ein überraschtes Wimmern, als er unvermittelt an meinem Haar ruckt und mit geöffneten Lippen eine Spur aus Küssen über mein Kinn und meinen Hals zieht.
Erleichterung durchflutet mich, und die Hitze in meinem Unterleib verwandelt sich in eine flammende Sehnsucht. Gierig reibe ich mich an seinem Oberschenkel, doch mit seinen starken Händen drängt er mein Becken gegen die Matratze, bevor er sich auf mich legt. Dabei hört er nicht einmal eine Sekunde lang auf, meinen Hals mit Küssen zu bedecken. Seine Hände wandern über meinen Körper, meinen Bauch entlang und meine Hüften hinunter. Dann schiebt er meine Beine auseinander, legt sich dazwischen und weicht ein Stück zurück, um mich anzusehen.
»Du bist so schön.« Ich schließe die Augen und lasse den Kopf in mein Kissen sinken. Ich befinde mich auf gefährlichem Terrain. Mein Herz will mehr, doch am Ende werde ich wieder verletzt. Das weiß ich. Trotzdem will ich es. Ich will ihn. Ich brauche ihn.
Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich, dass Dom sein T-Shirt ausgezogen hat. Im Halbdunkel des Schlafzimmers treten seine festen Muskeln und die Wölbungen seines Sixpacks noch deutlicher hervor. Er packt mich bei den Hüften, bevor er mit den Händen über meinen Bauch streicht und seine Daumen den Saum meines Shirts nach oben schieben. Ich hebe den Oberkörper an, damit er mir das T-Shirt über den Kopf ziehen kann; erlaube ihm, mich zu entblößen. Im nächsten Moment ist sein Mund schon wieder auf mir und saugt an meinem Nippel, während er meine andere Brust mit der Hand zusammenpresst. Seine heiße Zunge massiert meine harte Brustspitze, und ich wölbe den Rücken, um mich noch enger an ihn zu drängen.
Mit seinen geschickten Fingern dreht er meinen anderen Nippel und löst ein heißes Gefühl in mir aus, das direkt mit meiner Klitoris verbunden ist. Erneut entkommt mir ein Stöhnen, und ich reibe meinen erhitzten Unterleib an seinem harten Schwanz. Da ist viel zu viel Stoff zwischen uns. Ich brauche mehr. Meine Hacken bohren sich in die Matratze, um mehr Halt zu bekommen, während ich mich noch enger an Dom presse. Sanft beißt er in meine Brustspitze, bevor er den Kopf nach hinten zieht. Sein Griff um meine andere Brust verstärkt sich fast gewaltsam, während er zurückweicht und einen leichten Schmerz in mir auslöst, der meine Lust nur noch steigert. Eine Hitzewelle wandert meinen Körper hinunter.
Mit der anderen Hand hält er meine Hüfte fest, dann höre ich ein reißendes Geräusch und spüre, wie der Spitzenstoff über meine Haut gezogen wird.
Ich zwinge mich, die Augen zu öffnen, als seine Finger durch meine feuchten Erhebungen gleiten. Mit seinen breiten Schultern und dem lodernden Blick ist Dom der Inbegriff von Dominanz und Gier. Tief starrt er mir in die Augen, während er seine Finger in meine Hitze eintauchen lässt und seinen Daumen auf meine Klitoris presst.
Mein Körper erschauert unter seiner erregenden Berührung. Unaufhörlich pumpt er mit den Fingern in mich, während sein Daumen noch stärker über meine empfindlichste Stelle reibt. Innerhalb von Millisekunden breitet sich ein heißes Kribbeln in meinen Gliedmaßen aus, und ein Zucken geht durch mich hindurch. Das Einzige, was mich noch auf der Matratze hält, ist seine Hand auf meinem Becken. Mühsam halte ich einen Schrei zurück, als sich mein Mund öffnet und ich den Kopf zurückwerfe. Der Orgasmus ist so heftig, dass ich fast erstarre. Dann, berauscht von einem absoluten Lustgefühl, sacke ich zusammen und schöpfe endlich wieder Atem.
Dom legt sich aufs Bett zurück, zieht mich rücklings an seine Brust und küsst mich voller Leidenschaft. Er saugt und knabbert an meiner Unterlippe, während ich noch versuche, meinen Atem zu beruhigen. In schnellen Zügen hebt und senkt sich meine Brust, und die Luft kommt nur keuchend aus meinem Hals. Dann drängt Dom sich in mich, langsam und tief, weitet mich mit seiner harten Masse. Er legt einen Arm um meine Schultern und massiert meine Brust mit seiner Hand, während er die andere zwischen meine Beine schiebt und sie noch weiter auseinanderzieht. In absichtlich gemächlichem Rhythmus, dafür umso tiefer, stößt er in mich und küsst mich die ganze Zeit über. Mein Stöhnen wird von seinen Küssen eingefangen.
Dann fällt mein Kopf nach hinten, als mein Unterleib sich um seinen Schwanz zusammenkrampft und erneut eine gewaltige Hitzewelle durch meinen Körper schießt. Ein unterdrückter Schrei bricht aus mir heraus, und Dom umfasst mein Kinn, um es so zu sich zu ziehen, dass er wieder Zugang zu meinen Lippen bekommt. Doch er presst nur den Mund darauf, während er mir in die Augen schaut und weiter in mich hämmert. Schneller und härter diesmal, sodass er dieses betäubende Kribbeln, das mit unglaublicher Geschwindigkeit in meinem Kern anwächst, durch meinen ganzen Körper jagt. Erneut wandert seine Hand zu meiner Klitoris herunter, und als er erbarmungslos mit den Fingern über die sensible Schwellung streicht, bringt er mich ein weiteres Mal zum Gipfel. Sein Blick hält mich weiter fest, als ich heftig komme und in seinen Armen erbebe, während er immer noch mit animalischer Gier in mich stößt, bis er endlich seine eigene Erlösung findet.
Mir wird ganz warm ums Herz, und ich öffne mich ihm völlig, während er meine Körper sanft zur Ruhe bringt und mich weiter mit einer Leidenschaft küsst, die ich so noch nie erlebt habe. Ich drehe mich so weit es geht in seinen Armen um und will nur von ihm gehalten werden.
Keuchend versuche ich, meine Atmung zu beruhigen. Meine immer noch zittrigen Hände liegen auf Doms muskeldurchzogenem Arm, den er um meine Taille geschlungen hat. Zärtlich lässt er seine geöffneten Lippen über meine Wange und meinen Hals wandern, und seine Küsse hinterlassen eine warme Spur, die sich kurz darauf in Gänsehaut verwandelt, als Luft darankommt.
Irgendwann, als mein Atem sich wieder normalisiert hat, drehe ich mich ganz zu Dom um, und er zieht mich eng an sich. Ich öffne die Augen und beobachte, wie seine Brust sich hebt und senkt, während seine Atmung sich ebenfalls verlangsamt. Ich kann sein Herz hören, das laut, aber in einem stetigen Rhythmus schlägt. Es ist hypnotisierend.
Ich fühle mich sicher und entspannt, und diese Emotion sendet einen warmen Schauer durch meine Brust; mein Herz macht mich zu einer schwachen Frau. Ich schlucke den Kloß hinunter, der sich in meinem Hals ausbreitet, und versuche, die Gefühle zurückzudrängen, die mich zu überwältigen drohen. Ein Zittern geht durch meinen Körper, als kühle Luft auf meinen Rücken trifft, und ich presse meine Stirn eng an Doms Brust.
Er greift nach unten und nimmt das T-Shirt vom Boden, das er mir zum Anziehen gegeben hat. Verhalten lächle ich ihn an und schlüpfe schnell in den warmen Stoff.
Das hier ist gefährlich. Zu emotional, und ich bin zu schwach, um diese Art von Spielchen zu spielen. Jetzt ist es nicht mehr wie vorher, als ich einfach gehen konnte. Als ich einen Ausflug in eine Fantasiewelt unternehmen und danach in mein reales Leben zurückkehren konnte. Mein Herz beginnt, lauter und unregelmäßiger zu schlagen. Es traut mir nicht, und ich traue ihm nicht.
Dom runzelt die Stirn und verengt die Augen. »Was ist los?«, fragt er, und genau in diesem Moment höre ich Jax aus dem anderen Zimmer rufen.
»Mommy!« Er klingt, als wüsste er nicht, wo er ist.
Sofort steigt Dom aus dem Bett und greift nach seiner Hose. »Bleib liegen. Ich hole ihn«, sagt er, als wäre es völlig in Ordnung, dass er einfach zu meinem Sohn geht. Doch in der Sekunde, als ich den Mund öffne, um Dom aufzuhalten, schiebt Jax die Tür auf.
»Hey, kleiner Mann. Deine Mommy ist gerade sehr müde, soll ich dir eine Gutenachtgeschichte vorlesen?«, fragt Dom in einem liebevollen Ton, den ich bei ihm nie erwartet hätte.
Mein Herz schlägt noch schneller und springt mir fast aus der Brust, als er in die Hocke geht, um auf gleicher Höhe mit Jax zu sein.
Mit müden Augen sieht Jax Dom an und fährt sich mit seiner kleinen Hand durchs Haar. Dann gähnt er ganz leicht und nickt.
»Rot!« Das Wort, das plötzlich aus meinem Mund gekommen ist, hallt von den Wänden des Schlafzimmers wider. Jax und Dom blicken mich verwirrt an. Dann, mit einiger Verzögerung, blitzt Erkenntnis in Doms Gesicht auf. Mein Herz zieht sich zusammen, mein Hals wird ganz trocken, und ein leichter Schmerz fährt durch jeden Zentimeter meines Körpers.
Stumm presse ich die Lippen zusammen und dränge die Schluchzer zurück, die sich einen Weg aus meinem Innern bahnen wollen. Ich hasse mich dafür. Tränen befreien sich aus meinen Augenwinkeln, während ich vorsichtig aus dem Bett klettere, mir das T-Shirt so weit wie möglich herunterziehe und zu Jax hinübergehe. Meine Hände zittern, als ich sie auf seine Schultern lege.
Mich überkommt ein starkes Schuldgefühl.
Mein Herz mag vielleicht glauben, dass das, was Dom und ich gerade miteinander geteilt haben, mehr war als nur schneller, schmutziger Sex. Aber mein Verstand weiß es besser. Ich weiche Doms Blick aus und schlucke schwer. Meine Gefühle sind einseitig, das weiß ich. Und das Ganze war dumm von mir. Ich tue lauter dumme Dinge, wenn ich mit diesem Mann zusammen bin.
Aber nicht, was Jax angeht.
»Alles gut, mein Schatz, ich lese dir eine Geschichte vor.« Es überrascht mich fast, wie leicht und ruhig mir die Worte über die Lippen kommen. Doch dann fällt mir ein, dass ich mich jetzt schon seit geraumer Zeit darin übe, den Schmerz zu verstecken und stark zu sein für meinen Sohn.
Nur kann ich mich nicht daran erinnern, dass es je so wehgetan hat.