Vier

 

 

Natürlich kam es, wie ich erwartet habe, und Cole und ich sind in die erste, naheliegende Sanitäranlage verschwunden. Ich habe mich revanchiert und das natürlich zu Coles vollster Zufriedenheit, allerdings fühle ich mich gerade immer noch nicht so gut, wie ich mich vielleicht fühlen sollte, und wie ich es erwartet habe.

Verdammt noch mal, Miles , mahne ich mich selbst und schüttle den Kopf. Du bist im Urlaub und auf dich wartet eine Menge aufregendes Zeug. Du solltest entspannen und den nächsten Tagen auch mit positiver Aufregung entgegensehen.

Aber ich kann es nun mal nicht.

„Wow, abgelegener geht es wohl nicht“, sagt Cole, als wir die Hütte im Wald nach langem Fußweg endlich erreichen. Wie gut, dass es nur einen Weg hierher gibt. Ansonsten hätten wir uns vermutlich verlaufen. „Na ja, hier draußen hört uns wenigstens niemand.“

Natürlich, das ist das Wichtigste.

„Also ich finde es schön hier. Auch wenn ich hoffe, dass sie den Kühlschrank wenigstens mit den grundlegenden Dingen gefüllt haben, damit wir nicht direkt am ersten Tag ins Dorf zum Einkaufen müssen. Das ist sicherlich auch ein ganzes Stück zu laufen.“

„Drei Meilen“, erwidert Cole und zeigt auf ein Schild, das in Richtung Lightley zeigt. „Wir hätten es so schön haben können. Luxus pur. Einen Mietwagen. Aber nein, es musste ja diese Hütte sein.“

Ich verdrehe die Augen, da ich es mittlerweile verstanden habe, dass er auf diese Art von Urlaub keine Lust hat, sage aber nichts. Stattdessen ziehe ich meinen Koffer hinter mir her und gehe zur Eingangstür der Hütte. „Gibst du mir die Schlüssel?“, frage ich ihn dann, woraufhin er sie mir in die Hand legt. „Danke.“ Nachdem ich die Tür geöffnet habe, stelle ich meinen Koffer zur Seite und wundere mich direkt über die Schuhe, die neben der Tür stehen.

„Hm, die hat wohl jemand vergessen“, sage ich schulterzuckend, als ich plötzlich ein merkwürdiges Geräusch aus dem Inneren der Hütte vernehme.

Verwirrt runzle ich die Stirn. Was …

„Kann mir mal bitte jemand erklären, was das soll?“

Ich hebe den Kopf und sehe direkt in die erstaunten Augen eines verdammt attraktiven Fremden. Groß, dunkles Haar, dunkle Augen und einen Körper … Wow.

Unmittelbar schüttle ich den Kopf. Warum steht dieser Kerl in unserer Hütte?

„Dasselbe könnte ich wohl auch fragen“, erwidert Cole hinter mir und schiebt seinen Koffer ebenfalls zur Seite. „Das hier ist unsere Hütte. Ich glaube kaum, dass Sie hier etwas zu suchen haben.“

„Eure Hütte?“ Der Unbekannte hebt eine Augenbraue. „Habt ihr sie gekauft, oder was? Falls nicht, liegt hier offenbar ein Irrtum vor und ihr habt euch in der Tür geirrt. Also?“

Dass wir uns definitiv nicht in der Tür geirrt haben, sollte jedem von uns klar sein, denn der Schlüssel hat ja nun mal gepasst. Ich glaube nicht, dass es hier zu jeder Hütte nur einen Schlüssel gibt.

„In der Tür geirrt, hm?“, fragt Cole nun nach. „Und dieser Schlüssel ist eine Halluzination? Geben Sie es doch zu, Sie sind hier eingebrochen und haben geglaubt, hier kommt erst einmal niemand.“

„Also das ist doch …“ Der Unbekannte verdreht die Augen. Ich weiß noch immer nicht, was ich sagen soll. „Da will man ein Mal in seinem Leben seine Ruhe haben und was passiert? Verdammte Scheiße, Mann.“

Der Kerl dreht sich von uns weg und verschwindet in einem Raum, als ich bemerke, dass Cole sich in Bewegung setzt. Er ist wütend, weshalb ich ihn sofort zurückhalte.

„Was hast du vor?“, möchte ich wissen und halte ihn am Arm fest.

Mit glühenden Augen sieht er in meine. „Was ich vorhabe? Dieser Typ sitzt in unserer Hütte. Glaubst du, das lasse ich einfach so auf sich beruhen?“

„Nein, aber vielleicht liegt ja tatsächlich ein Irrtum vor. Es kann doch sein, dass sie die Hütte versehentlich doppelt belegt haben.“

„Ach, und das macht es jetzt besser?“

Es gibt Momente, in denen ich mich tatsächlich für ihn schäme. Natürlich bin ich auch nicht begeistert davon, dass hier offensichtlich etwas nicht stimmt. Aber muss man deshalb gleich so ausfallend werden?

„Nein, aber vielleicht sollten wir einfach versuchen, das Missverständnis zu klären. Ich glaube kaum, dass er hier eingebrochen ist. Danach sieht er nun wirklich nicht aus.“

„Seit wann sieht man einem Einbrecher an, dass er einer ist?“

Cole schüttelt den Kopf und geht nun doch an mir vorbei in den Raum, in den der andere gerade verschwunden ist. Ich folge ihm, bleibe jedoch in der Tür stehen. Die Arme vor der Brust verschränkt, sehe ich den Unbekannten an, der lässig vor einem Tisch steht und grummelnd auf sein Handy sieht.

„Was ist? Glaubst du, Google hat die Antwort auf unsere Fragen?“

Er dreht sich zu Cole um. „Vielleicht bleiben wir lieber beim Sie und halten die nötige Distanz.“ Und verdreht erneut die Augen. „Hier draußen gibt es keinen Empfang, also kann ich die Sache auch nicht mal eben klären. Irgendeiner von euch muss also zurück zum Hauptgebäude.“

„Einer von uns?“, fragt Cole brüskiert und ich beschließe weiterhin, mich nicht in dieses Gespräch einzumischen. „Warum gehst du denn nicht selbst?“

„Weil ich , Kollege, schon seit Wochen hier bin und ihr plötzlich in der Hütte standet und mich zu Tode erschreckt habt. Genau aus diesem Grund geht einer von euch zurück, um das zu klären. Oder aber ihr schlaft heute Nacht im Wald bei Wölfen und Braunbären. Mir ist das vollkommen egal, aber ich werde die Hütte sicherlich nicht räumen.“

„Also, das ist doch …“

„Ich gehe!“, unterbreche ich die beiden und schüttle den Kopf. Natürlich verstehe ich beide Seiten, aber man muss die Sache ja trotzdem irgendwie klären. „Ich hoffe nur, dass man euch beide auch allein lassen kann. Oder kann ich euch an besagte Bären und Wölfe verfüttern, wenn ich wiederkomme?“

Ich bemerke, dass der Unbekannte zu grinsen beginnt, weshalb auch ich mir beinahe ein Schmunzeln nicht verkneifen kann. Wenigstens scheint er nicht ganz so aufgebracht zu sein wie Cole.

„Lass mal, ich gehe selbst“, sagt Cole dann plötzlich, weshalb ich ihn ansehe.

„Wie, du gehst selbst? Du hast doch schon auf dem Weg hierher gejammert, dass es viel zu weit ist.“

Er geht an mir vorbei und zurück in den Eingangsbereich. Ich folge ihm. „Jap, aber wenn ich nur eine Minute mit diesem Idioten zusammen bin, verfüttere ich ihn nachher an die Bären und das wollen wir nicht.“ Dann öffnet er seinen Koffer und nimmt sein Handy heraus. „Außerdem kann ich dann noch einmal mit der Firma telefonieren, bevor ich die nächsten Tage von der Außenwelt abgeschnitten bin. Die sind sicherlich begeistert, wenn sie mich so lange nicht erreichen.“

Während Cole das Handy in seine Hosentasche schiebt, versuche ich den Schmerz zu unterdrücken, den er damit unmittelbar in mir auslöst. Ich hätte es wissen müssen, dass er so reagiert. Aber ich war wahrscheinlich mal wieder zu naiv, um überhaupt zu verstehen.

„Meinst du nicht, dass sie es überleben werden?“, frage ich, bekomme jedoch keine Antwort.

Stattdessen öffnet er die Tür und sieht mich anschließend an. „Ich beeile mich und nein, du brauchst mich nicht zu begleiten. Pass lieber auf, dass der Kerl nicht an unsere Sachen geht.“

Als die Tür ins Schloss fällt, traue ich mich gar nicht, mich umzudrehen. Ich spüre den Blick des Mannes in meinem Rücken, der in Coles Augen schuld an diesem Dilemma ist, und der nicht gerade den besten Eindruck von uns beiden haben muss. Was er wohl von uns denkt?

„Hast du keinen sympathischeren Kerl gefunden, mit dem du deinen Urlaub verbringst?“

Ich drehe mich zu ihm um und habe trotz Coles Auftritt das Bedürfnis, ihn zu verteidigen. Es ist nicht richtig, dass er sich nach fünf Minuten solch ein Urteil über ihn bildet.

„Er ist eben, wie du, nicht glücklich über die Situation. Verständlich, oder?“

„Das bist du auch nicht, trotzdem reagierst du nicht so ungehalten.“ Er grinst und verschränkt die Arme vor der Brust. Wie alt mag er sein? Vielleicht vier, fünf Jahre älter als ich. „Wie heißt du eigentlich?“

„Miles“, erwidere ich knapp, darauf wartend, dass er mir ebenfalls seinen Namen verrät.

„Dann willkommen in meiner bescheidenen Hütte, Miles. Hast du Hunger oder Durst? Ich wollte mir gerade ein paar Sandwiches machen.“

Na super, der sexy Fremde ist also ein Unbekannter ohne Namen.

„Nein, danke, das ist nicht nötig“, erwidere ich und folge ihm in die Küche. Erst jetzt finde ich die Zeit, mir die kleine Hütte genauer anzusehen. Sie ist wirklich schön und modern eingerichtet. Wenn ich ehrlich bin, dann sogar ein wenig romantisch. „Es tut mir übrigens leid, dass mein Freund so … unfreundlich reagiert hat. Aber nach dem langen Flug ist er offensichtlich etwas gereizt.“

Mister Unbekannt stellt sich an den Kühlschrank, öffnet diesen und holt eine Dose mit Wurst heraus. Ich selbst bleibe vor dem Esstisch stehen und beobachte ihn dabei.

„Dein Freund also, hm?“

Er sieht mich nicht an, während er die Dose öffnet und sich die Packung mit den Sandwichscheiben nimmt. Dennoch runzle ich die Stirn.

„Ja, hast du ein Problem damit?“

Ich frage ihn bewusst und direkt, um das sofort aus der Welt zu schaffen, auch wenn ich sehr wahrscheinlich nicht lange etwas mit ihm zu tun haben werde. Schwul zu sein war für mich noch nie ein Problem. Ich habe immer offen dazu gestanden und das werde ich auch immer. Ganz egal, wie mein Gegenüber das findet.

„Nein, sollte ich etwa?“ Er dreht sich zu mir um, lehnt sich an die Küchenzeile und beißt herzhaft in das Sandwich, das er sich in der Zwischenzeit zubereitet hat. „Ich habe mich lediglich darüber gewundert, dass du mit so einem zusammen bist, aber das geht mich natürlich nichts an“, quatscht er mit vollem Mund los, was mich zumindest einen kurzen Moment schmunzeln lässt.

„Mit so einem?“, frage ich viel zu laut, da mich diese Aussage wirklich überrascht. Er kennt uns doch überhaupt nicht. „Wie bitte möchtest du das beurteilen? Du hast ihn gerade einmal fünf Minuten erlebt.“

Mister Unbekannt – oder vielmehr Mister Ich-kann-mir-alles-erlauben - zuckt die Schultern und isst zunächst in aller Seelenruhe sein Sandwich auf, bevor er mir antwortet. „Schon mal was vom ersten Eindruck gehört? Außerdem passt ihr optisch ja mal gar nicht zusammen, aber lassen wir das.“ Er nimmt das Glas an sich, das direkt neben ihm steht, und trinkt es in einem Zug aus, während ich ihn mit großen Augen anstarre und nicht fassen kann, was er da gerade gesagt hat. Was glaubt er eigentlich, wer er ist? „Hör zu, ich will nicht unhöflich sein, aber bevor ihr hier unverhofft aufgetaucht seid, habe ich an meinem Laptop gesessen und gearbeitet. Wenn es dir also nichts ausmacht, würde ich gern zurück ins Wohnzimmer gehen und weitermachen. Dein merkwürdiger Freund wird ja sicher auch irgendwann zurückkommen.“

Ich verdrehe die Augen, ignoriere seine dumme Aussage jedoch. „Du arbeitest hier“, frage ich stattdessen und gehe einen Schritt zur Seite, da er an mir vorbeiläuft. Was für ein Aftershave er wohl trägt? Es riecht auf jeden Fall fantastisch. „Sag mal, ignorierst du immer die Fragen anderer?“

Ich gehe ihm nach und sehe ihm dabei zu, wie er sich an einen Schreibtisch im großzügigen Wohnzimmer setzt. Dieser Raum ist wirklich sehr schön. Es gibt sogar einen offenen Kamin, der einem im Winter sicherlich eine wohlige Wärme spendet.

„Nur, wenn sie nerven“, erwidert er direkt und ich kann nicht anders, als ihn fassungslos anzustarren. Dabei bemerkt er das nicht einmal, da er mit dem Rücken zu mir sitzt. „Es soll ja Menschen geben, die die Ruhe in der Einöde suchen, weil sie sie woanders nicht finden. Und ich …“ Er winkt mir zu, obwohl er mich noch immer nicht ansieht. Was ist er nur für ein komischer Kauz. „Ich bin einer von ihnen.“

„Und wie arbeitest du, wenn es in dieser Einöde, wie du so schön sagst, nicht einmal Internet gibt?“

Dass er seufzt, entgeht mir nicht. Ebenso wenig wie sein genervter Blick, als er sich mit dem Schreibtischstuhl zu mir umdreht. Aber ganz ehrlich? Es macht Spaß, ihn zu ärgern.

„Für das, was ich mache, braucht man kein Internet. Zumindest nicht, bis es fertiggestellt ist.“

Er dreht sich wieder um, doch mir fällt direkt der nächste Schwachsinn ein. „Du drehst also Pornos?“

Vernehme ich da etwa ein leises Lachen?

„Jap, und zwar Schwulenpornos und ich glaube, ich habe meinen nächsten Hauptdarsteller gerade gefunden.“

Als er sich ein erneutes Mal zu mir umdreht, entgeht mir neben den verschränkten Händen das schelmische Grinsen auf seinen Lippen nicht. Was für ein Spinner.

„Idiot“, kommt es wie von selbst aus meinem Mund, was er jedoch mit einem Schmunzeln kommentiert, „Darf ich mich denn wenigstens auf die Couch setzen und an meinem Handy spielen oder stört das den Künstler in seiner Schöpfung?“

„Wenn du dabei deinen süßen Mund hältst, kommen wir ins Geschäft.“

Wie die beiden Male zuvor, dreht er sich auch jetzt wieder von mir weg und lässt mich mit einem Mal sprachlos zurück.

Hat er gerade mit mir geflirtet?

 

•••

 

Ich weiß nicht, wie lange ich schon auf dieser Couch sitze, als ich endlich ein Klopfen an der Tür zur Hütte vernehme. Im Gegensatz zu meinem Pornofilmproduzenten, von dem ich den Namen immer noch nicht kenne, stehe ich auf, um Cole hereinzulassen.

„Da bist du ja“, sage ich und gehe zur Seite, damit er eintreten kann. Er wirkt noch immer sehr genervt, aber das habe ich nicht anders erwartet. „Und? Hast du was erreicht?“

„Erreicht.“ Er verdreht die Augen und läuft Richtung Wohnzimmer, weshalb ich ihm folge. Heute komme ich mir immer mehr vor wie ein dummes Hündchen. „Die Verantwortlichen haben sich entschuldigt, können aber heute nichts mehr an der Misere ändern, da es schon zu spät ist. Morgen kommt jemand vorbei und bringt Ihnen die Schlüssel zu einer anderen Hütte.“

Mr. Unbekannt dreht sich auf seinem Stuhl zu uns um. „Mir? Wieso mir?“

„Weil Sie offenbar die falsche Hütte bekommen haben, deshalb. Die Nacht werden wir also zusammen hier verbringen müssen, aber glauben Sie ja nicht, dass ich auf der Couch schlafen werde.“

Cole verlässt den Raum und ich sehe ihm skeptisch nach, ahne bereits, was er vorhat. Kann es eigentlich noch peinlicher werden?

„Cole, was …“

Als er wiederkommt, hat er ein paar Dinge auf dem Arm. Unter anderem eine Wolldecke und ein Kissen. „Ich denke, wir sind uns da einig, Mister Brewster.“

Brewster. Immerhin mal ein Anhaltspunkt.

„Wir sind uns also einig, hm?“ Er steht auf und verschränkt die Arme vor der Brust. „Das Einzige, wobei wir beide uns einig sind, ist, dass Sie ein unsensibles, egoistisches Arschloch sind, aber ich will mal nicht so sein.“ Er kommt auf uns zu, nimmt seine Sachen und legt sie zur Seite. Beeindruckt von seiner Ehrlichkeit bin ich nicht in der Lage, etwas dazu zu sagen. „Der Klügere gibt schließlich nach.“

„Also, jetzt passen Sie mal auf!“

Ich umfasse Coles Arm, damit die Situation nicht eskaliert, und ziehe ihn zurück. „Lass bitte gut sein, ja?“, sage ich und sehe ihn eindringlich an. „Es ist nur heute Abend. Ab morgen haben wir dann unsere Ruhe.“ Ich sehe den Kerl an, der mittlerweile nur noch den Kopf schüttelt und sich anschließend zurück an seinen Schreibtisch setzt. Was soll er nur von uns denken? Und warum ist mir das so wichtig? „Cole?“

Jetzt hebe ich den Kopf und sehe ihm in die Augen.

„Ja, schon gut. Lass uns gehen, bevor ich meine gute Erziehung vergesse.“ Ich höre Brewster leise lachen, ignoriere es jedoch und schiebe Cole Richtung Schlafzimmer. „Was glaubt dieser Scheißkerl eigentlich, wer er ist?“, fragt er, nachdem ich die Tür geschlossen habe.

Unsere Koffer habe ich vorhin schon vorsorglich in den kleinen Raum geschoben, damit sie nicht im Weg stehen.

„Hör auf damit, er kann uns hören.“

„Na und?“ Er dreht sich zu mir um und sieht mir in die Augen. „Er ist derjenige, der in der falschen Hütte sitzt. Nicht wir!“

„Das mag sein, aber er kann genauso wenig etwas für die Fehlbuchung wie wir. Also hör auf, deine Laune an ihm auszulassen.“

Ich nehme meinen Koffer und lege ihn aufs Bett, öffne ihn anschließend. Dabei merke ich, wie Cole hinter mich tritt und anschließend seine Hände an meine Hüften legt. „Schau an, schau an. Du verteidigst ihn. Gefällt er dir etwa?“

Wütend drehe ich mich zu ihm um. Denn auch wenn er recht hat, so hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. „Ich sehe lediglich die Fakten, Cole, und die sehen so aus, dass die Vermieter dieser Hütte hier einen Fehler gemacht haben. Du hast also kein Recht dazu, den Kerl so anzugreifen. Er kann schließlich nichts dafür.“

„Wow …“ Er legt seine Hände erneut an meine Hüften und zieht mich an sich, doch ich winde mich aus seinem Griff. „Wann bist du das letzte Mal so aufgebracht gewesen? Das steht dir wirklich gut.“

Ich schüttle den Kopf und nehme eine neue Shorts und frische Socken aus dem Koffer. Anschließend begebe ich mich zur Tür. „Ich gehe jetzt duschen und danach möchte ich nur noch ins Bett. Ich hoffe, dass wir morgen, wenn die Sache mit der Hütte geregelt ist, noch einmal neu starten können. Denn so, wie es jetzt ist, gefällt es mir absolut nicht.“