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MEINE ERSTE ZUSAMMENARBEIT MIT EINEM FOODSTYLISTEN Marcel Stut

An dieser Stelle möchte ich euch gerne Marcel vorstellen. Marcel ist Foodstylist und betreibt in Hamburg gemeinsam mit Freunden das Restaurant »Bamboo and the Turtle«. Mitten in unserer zehntägigen Fotoproduktion für dieses Buch fand die Eröffnung statt.

Fotograf Frank, Assistent Melf und ich waren deshalb allerdings aufgeregter als Marcel selbst, der einfach immer superentspannt ist. Während er mir beim Zubereiten der vielen Gerichte half, organisierte er die Eröffnungsfeier und löste nebenbei noch Reservierungsprobleme. Kein Wunder, dass alle mit ihm arbeiten wollen.

Denn auch das war neu für mich, als ich mich an die Vorbereitungen zu diesem Buch machte. Die Gerichte in Kochbüchern werden in der Regel von Foodstylisten gekocht und nicht von den Autoren der Bücher. Damit sie auf den Fotos auch schön aussehen. Und deshalb empfahl mir der Verlag die Zusammenarbeit mit Marcel.

Also, dass der Verlag MIR keine schön aussehenden Foodfotos zutraute, war nachvollziehbar. Aber dass Marcel auch mit gestandenen Profi- und berühmten Fernsehköchen zusammenarbeitete, deren Namen ich hier natürlich nicht verraten kann, überraschte mich. »Wenn sich sogar Profis helfen lassen«, dachte ich, »dann brauche ich diesen Marcel natürlich auf jeden Fall.«

Und trotzdem äußerte ich Bedenken. »Ich möchte aber, dass die Gerichte authentisch aussehen«, sagte ich. Das ist nämlich etwas, was mich bei Kochbüchern immer stresst: dass es auf dem eigenen Teller NIE so schön aussieht wie auf dem Rezeptfoto.

»Keine Sorge«, erwiderte der Verlag. »Marcel kann sich auf die jeweilige Produktion einstellen. Er kann auch einfach nur mithelfen und Ratschläge geben. Aber es ist gut, wenn er dabei ist. Er besorgt auch alle Zutaten.« »Echt jetzt?«, fragte ich. »Das meiste wächst ja bei mir im Garten, aber das ist natürlich toll. Marcel ist herzlich willkommen.«

Und wie willkommen er war! Und was ich alles von ihm lernte! Wie man Spargelspitzen fototauglich in der Pfanne schwenkt, wie man die Gerichte noch leckerer und hübscher macht und wie man mit den Resten einer Fotoproduktion ein ganzes Team satt bekommt. Marcel kochte nämlich auch für uns alle während der zehn Tage, in denen wir von morgens bis abends am Herd standen.

»Koch« hat Marcel übrigens nie gelernt. Er kam über ein Verlagspraktikum an den Foodstylistenjob und fand so seinen Traumberuf. Ich bin dankbar, dass er Teil des Teams war. Und auch für ihn war es eine neue Erfahrung: echte Location statt Fotostudio, Pferd und Hühner im Garten und Katzen, die immer mitmachen wollten. Es war eine schöne Zeit in diesem Kochbuchsommer.