SÄEN UND ERNTEN IM DEZEMBER

Im Dezember kehrt Ruhe ein in euren Garten. Obwohl ihr immer noch einiges ernten könnt: verschiedene Salate, Frühlingszwiebel, Kohlrabi, Lauch,Radieschen, Rettich, Rosenkohl, Rote Bete, Rotkohl, Speiserübe, Spinat und Wirsing.

Bei mir wächst im Dezember auch noch Mangold im Beet. Ein Grund, warum ich dieses Gemüse so liebe – man hat einfach unglaublich lange was davon und muss sich vergleichsweise wenig darum kümmern. Wenn es richtig frostig wird, friert der Mangold zurück und sieht tot aus. Ist er aber nicht. Wenn ihr ihn im Beet lasst, treibt er im nächsten Jahr mit ziemlicher Sicherheit wieder aus. Das gilt auch für Spinat.

Seit Oktober habt ihr vielleicht auch schon Grünkohl erntereif im Beet. Probiert aber jetzt unbedingt mal den Unterschied im Geschmack: Wenn Grünkohl den ersten Frost abbekommen hat und es knackig kalt wird im Garten, schmeckt er milder. Bei Frost verlangsamen sich nämlich die Stoffwechselprozesse im Grünkohl, wodurch der Zuckergehalt in den Blättern steigt. Natürlich könnt ihr den Grünkohl auch schon früher essen, denn es gibt Sorten, die grundsätzlich milder sind. Aber wenn ihr ganz traditionelle Sorten anbaut, dann wird euch der Unterschied im Geschmack jetzt bestimmt auffallen.

Grünkohl ist jedenfalls ein Gemüse, das euch durch den ganzen Winter begleiten kann – wenn ihr denn vorgesorgt habt und den Kohl schon im Sommer ins Winterbeet gepflanzt habt. Er kann auch sehr frostige Temperaturen draußen locker wegstecken.

Auch Rotkohl ist ein tolles Wintergemüse. Er verträgt wie Rucola Temperaturen bis –12 °C ohne Probleme. Ihr könnt Rucola und Rotkohl also lange im Beet lassen. Wenn ihr beide doch reinholen müsst, weil im TV apokalyptische Sendungen über »Deutschland im Kälteschock« laufen, dann verzehrt den Rucola am besten sofort oder macht ihn als Pesto haltbar. Den Rotkohl wickelt ihr in ein feuchtes Tuch. So hält er sich noch etwa drei Wochen, ohne zu schrumpeln. Rotkohl schmeckt natürlich fantastisch zur Weihnachtsgans und die Äpfel aus dem Winterlager eignen sich großartig für die Zubereitung eines Bratapfeldesserts. Ihr seht: Wenn ihr fleißig vorgesorgt und euch schon einen kleinen Vorrat angelegt habt, dann könnt ihr auch jetzt noch eure eigene Ernte genießen.

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Die Harten im Garten: Frost macht vielen Gemüsesorten – wie dem Mangold – gar nichts aus.

Bis –8 °C halten sich auch Weißkohl, Spitzkohl, Chinakohl, Kohlrabi, Herbstrübchen, Radieschen, Sommer- und Herbstrettiche, Mangold, Rote Bete, Eisbergsalat, Bataviasalat, Pflücksalat, Schnittsalat, Romanasalat und alle Kopfsalate, die nicht speziell für die Überwinterung geeignet sind, im Beet. Frosthart bis –10 °C sind: Palmkohl, Pak Choi, Endivie, Zuckerhut, Radicchio und andere Zichorien. Und die ganz Harten im Garten sind Wirsing, Asiasalat, Lauch, Möhre,Pastinake, Petersilienwurzel, Schwarzwurzel und Spinat. Sie halten bis zu –18 °C aus. Feldsalat, Postelein, Winterrettich, Rosenkohl, Grünkohl, Winterheckenzwiebeln, Wintersteckzwiebeln und Winterknoblauch können sogar Temperaturen unter –20 °C wegstecken. Aber so kalt wird es ja nun selten in unseren Gefilden.

Natürlich habe ich nicht mit dem Thermometer neben dem Beet gestanden, um diese Werte zu überprüfen. Aber ich finde, sie geben einem eine ganz gute Orientierung, was im Winter zu tun ist, und helfen auch beim Leckermachen. Denn dann nimmt man einfach das als Nächstes aus dem Beet, was temperaturmäßig langsam überfordert ist.

Pflanzen könnt ihr draußen jetzt nicht mehr so viel. Obstbäume und Sträucher gehen noch, wenn der Boden nicht gefroren ist. Ansonsten könnt ihr euch auf die Weihnachtsvorbereitungen konzentrieren und die Adventszeit genießen.

Übrigens, falls ihr Hühner habt: Robuste Rassen halten es auch bei sehr frostigen Temperaturen ohne Heizung im Garten aus. Aber trocken und zugfrei muss es sein. Unterstützt sie jetzt gerne auch mit leckerem, proteinreichem Essen. Sonnenblumenkerne und die Reste vom Fest sind bei meinen Federfreunden im Dezember sehr beliebt.

Ich wünsche euch eine gemütliche Adventszeit und ein FROHES WEIHNACHTSFEST!

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Eure Federfreunde freuen sich im Dezember über Sonnenblumenkerne.