Nachwort und Dank

Am 2. Dezember 1959 brach der Staudamm von Malpasset im Département Var, im Süden Frankreichs. Er war einer der modernsten seiner Zeit und noch keine fünf Jahre alt, als sich die Katastrophe ereignete: Eine vierzig Meter hohe Flutwelle ergoss sich über das Tal, begrub das Städtchen Fréjus, spülte Bäume und Häuser davon. Mehr als 400 Menschen starben.

In nur einer knappen Minute einer arte-Dokumentation vom 22. Januar 2013, die sich eigentlich um die schwierige deutsch-französische Annäherung drehte, wurde, quasi in einem Nebensatz, eine ungeheuerliche These verbreitet: Demnach sei die Ursache des Staudammbruchs keine Naturkatastrophe, wie es jahrzehntelang hieß, sondern ein Anschlag algerischer Terroristen. Akteure der Nationalen Befreiungsfront FLN hätten den Damm gesprengt. Frankreich und Algerien waren zu jener Zeit in einen Krieg um die Unabhängigkeit Algeriens verwickelt.

Der Bundesnachrichtendienst BND habe nicht nur Kontakt zu den algerischen Terroristen, sondern auch Kenntnis von den Anschlagsplänen gehabt, heißt es in dem Film. Und er habe den französischen Geheimdienst nicht informiert.

Monatelang brodelte es in der französischen Presse, Aufklärung und Beweise wurden gefordert. In Deutschland aber blieb es dazu still. Und dann ebbte auch in der französischen Presselandschaft die Welle der Empörung wieder ab. Aber bis heute gibt diese Geschichte, die mich zu diesem Roman inspiriert hat, Rätsel auf.

Ein großer Dank gebührt Dr. Felicitas Meyer für ihr profundes Wissen um die Geschichte des Algerienkriegs und für ihren kritischen Blick, mit dem sie mein Manuskript im Hinblick darauf durchgesehen hat. Die Historikerin, ursprünglich aus Berlin, lebt heute mit ihrer Familie in Nizza und ist für ihren Blog https://berlinerininfrankreich.de bekannt.