Kapitel 17
2019
Er saß an einem der Tische vor dem Restaurant. Äußerlich hatte er sich verändert. Erik Börnsen war glattrasiert, trug keine Kappe mehr, hatte die Jeans durch eine leichte Chino und das T-Shirt durch ein fein gemustertes Baumwollhemd ersetzt. Er macht jetzt auf seriös, dachte Julia und ließ sich an der gegenüberliegenden Seite des Tisches nieder.
»Schön, dass du gekommen bist.« Er hatte ein charmantes Lächeln aufgesetzt. »Was möchtest du trinken?«
Julias Anspannung ließ nach. Fast fühlte sich die Begegnung wie ein harmloses Wiedersehen an. »Wasser«, antwortete sie. »Mit wenig Kohlensäure.«
Erik bestellte und sah sie aufmerksam an. »Ich habe meine Existenz in Portugal aufgegeben«, begann er, »um hier das Hotel meiner Familie zu übernehmen. Für mich gibt es kein Zurück. Wir müssen also eine Lösung finden. Du hast es in der Hand, ob sie einvernehmlich sein wird oder ob ich meinen Anspruch gegen dich und deine Tochter durchsetzen muss. Ich kann euch eine Viertelmillion anbieten. Das ist der Erlös aus dem Verkauf des Hotels, dass ich in Sagres aufgebaut habe. Eigentlich wollte ich es in den Ausbau der Alten Liebe stecken. Aber das stelle ich zurück, wenn wir uns einig werden.«
»Theoretisch verstehe ich das«, erwiderte Julia. »Aber wie das praktisch aussehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann das Erbe nicht ausschlagen. Selbst wenn ich wollte, könnte ich dir also nicht entgegenkommen. Im Übrigen will ich kein Geld von dir.«
»Du musst an die Zukunft deiner Tochter denken«, wandte Erik ein. Er lächelte noch immer. »Ausbildung, Studium – was weiß ich. Kleine Kinder kosten kleines Geld, große Kinder großes. Zweihundertfünfzigtausend Euro im Hintergrund sind vielleicht sogar besser als ein Hotel, um das man sich kümmern muss.«
»Es geht aber nicht.« Julia breitete die Arme aus und schüttelte den Kopf. »Der Notar …«
»Lass den alten Lindhorst aus dem Spiel!«, unterbrach Erik sie. »Es gibt Anwälte, die flexibler sind. Ich habe mich erkundigt. Wir könnten einen Vertrag machen, in dem festgelegt wird, dass ich als Geschäftsführer eingesetzt werde und alle Vollmachten bekomme. Wenn Leonie achtzehn wird, geht das Hotel in meinen Besitz über. Dafür musst du sorgen. Zu dem eben genannten Preis. Wenn du unbedingt willst, auch für einen symbolischen Euro. Aber da möchte deine Tochter dann vielleicht ein Wörtchen mitreden.«
War Eriks Angebot eine Möglichkeit, den Albtraum loszuwerden, fragte Julia sich. Konnte eine Lösung wirklich so einfach sein? Aber die Vorstellung war verlockend. Sie würde mit ihrer Mutter darüber sprechen, Vor- und Nachteile abwägen.
Weil die Bedienung die Getränke brachte, musste sie nicht gleich antworten. »Ich weiß zwar nicht«, sagte sie dann, »ob das wirklich geht, aber überrascht bin ich schon. Du gehst damit ein unkalkulierbares Risiko ein. Leonie könnte, wenn sie achtzehn ist, ihre Zustimmung verweigern.«
»Ja, könnte sie.« Erik nickte. »Aber sie wird es nicht tun, wenn du sie rechtzeitig darauf vorbereitest. Wenn du ihr klarmachst, dass sie eine enorme Verantwortung übernehmen müsste. Für ein großes Haus mit regelmäßig wiederkehrendem Investitionsbedarf und für die Angestellten. Mit achtzehn oder neunzehn Jahren interessiert man sich für andere Dinge als für einen Vierzehn-Stunden-Job. Es ist ein gewisses Risiko für mich, aber ich schätze es als gering ein.«
»Was bringt dich dazu, uns auf diese Weise entgegenzukommen?«
Erik hob sein Glas und lächelte. »Natürlich gibt es eine Bedingung.«
»Hätte ich wissen müssen.« Julia verzog das Gesicht. »Du hattest schon immer Hintergedanken.«
Sein Lächeln verwandelte sich zu einem Grinsen. »Nichts Hinterlistiges, Jule. Nur eine kleine Gegenleistung. Kannst du dir nicht denken, was ich von dir erwarte?«
»Ich soll für mich behalten, dass du schon zwei Tage vor dem Tod deines Vaters in Cuxhaven warst? Damit du nicht unter Verdacht gerätst?« Sie sah ihn aufmerksam an. »Hast du deinen Vater umgebracht?«
»Traust du mir das zu?«
»Durchaus«, bestätigte Julia ernsthaft. Sie nahm einen Schluck Wasser. »Was ist, wenn ich deinen Vorschlag nicht annehme?«
Erik antwortete nicht sofort, seine Miene wurde starr. »Auch das«, flüsterte er schließlich, »kannst du dir denken.«
Julia spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Sie griff zum Glas und leerte es in einem Zug. Eben noch hatte sie über ihre eigene Gelassenheit gestaunt, die sich eingestellt hatte, als die Lösung ihres Problems greifbar erschienen war. Nun schlug ihr Herz wieder schneller. Saß sie einem Mörder gegenüber, der nicht davor zurückschrecken würde, ein Kind zu töten? Die Antwort überstieg ihr Vorstellungsvermögen. Und sie fragte sich allen Ernstes, ob sie in der Lage wäre, das Leben ihres Kindes zu retten, indem sie Erik Börnsen umbrachte. Zum Beispiel mit einer Injektion.
Um sie herum herrschte fröhliche Ausgelassenheit. Menschen aller Altersgruppen waren in Urlaubsstimmung, genossen Wärme und Sonne und das Zusammensein. Niemand ahnte, dass nur wenige Tische weiter zwei Menschen tödliche Überlegungen anstellten.
»Ich lasse es mir durch den Kopf gehen«, erklärte sie und sprang auf. »Melde mich.« Sie musste diesen Ort verlassen, sich bewegen, ihre Gedanken ordnen, nach Leonie schauen, mit ihrer Mutter sprechen. Und mit Marie Janssen. Die Kriminalpolizistin hatte selbst eine kleine Tochter. Sie würde sie verstehen, auf ihre Fragen Antworten wissen und ihr helfen.
»Okay.« Erik deutete auf ihr Glas. »Ich übernehme das.«

*
Etwas außer Atem erreichte Julia das Haus im Stadtteil Süderwisch, in dem ihre Mutter wohnte. Obwohl sie einen Schlüssel für den Notfall hatte, drückte sie auf die Klingel und wartete auf den Summer. Als sich nichts rührte, zog sie ihr Smartphone aus der Tasche, um Monika anzurufen. Sie brauchte zwei Anläufe, und es dauerte einige Zeit, bis sie sich meldete. »Hallo, Julia?« Es klang, als telefonierte sie im Auto.
»Wo seid ihr? Ich bin vor dem Haus, wollte euch besuchen.«
»Wir sind gleich da. Drei Minuten, Liebes. Willst du auf uns warten?«
»Ja, ich warte. Fahr vorsichtig! Bis gleich.« Julia beendete die Verbindung. Sie war ihrer Mutter für die Unterstützung dankbar, hielt aber wenig davon, dass sie ihre Enkelin mit dem Auto durch die Gegend fuhr. An warmen Sommertagen konnte man zu Fuß gehen oder das Fahrrad benutzen.
»Mach nicht so ein böses Gesicht!«, rief ihre Mutter, als sie ihren alten Polo am Straßenrand abgestellt hatte und aus dem Wagen stieg.
»Mama, schau mal, was ich habe!« Leonie kam auf sie zu gerannt und hielt etwas in die Höhe. »Habe ich geschenkt bekommen.«
»Wo kommt ihr überhaupt her? An so einem schönen Tag muss man doch nicht mit dem Auto …«
»Wir waren in Döse«, erklärte Monika Jacobs. »Auf dem Piratenspielplatz im Kurpark. Leonie hat dort ganz wunderbar gespielt. Sie war ständig in Bewegung. Du musst dir keine Sorgen machen.«
»Schau doch mal!« Leonie zog ihre Mutter am Ärmel und hielt der anderen Hand etwas hoch, das nach einer kleinen Puppe aussah. »Sie heißt Piccolina.«
»Ist die süß!« Julia strich erst ihrer Tochter, dann der Miniaturpuppe übers Haar. Schließlich warf sie ihrer Mutter einen kritischen Blick zu. Monika Jacobs verstand sie auch ohne Worte. Sie breitete die Arme aus und hob die Schultern. »Ich bin unschuldig. Sie hat sie von einer Frau geschenkt bekommen.«
»Die war sehr nett«, bestätigte Leonie. »Und schön. Wie Schneewittchen. Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz.« Sie hielt eine flache Hand vor ihr Gesicht. »Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?«
In Julias Erinnerung blitzte ein undeutliches Signal auf. Erst kürzlich war ihr der Vergleich ebenfalls in den Kopf gekommen. »Hat sie mit dir gesprochen?«, fragte sie. »Hat sie vielleicht ihren Namen gesagt?«
Leonie schüttelte den Kopf. »Ich bin mit Piccolina durch das blaue Rohr gerutscht. Danach war die Frau weg.«
»Lasst uns reingehen!«, schlug Monika Jacobs vor und beugte sich zu ihrer Enkelin hinab. »Wir können eine Saftschorle machen.«
»Au ja! Ich habe Durst.« Leonie hüpfte voraus in Richtung Hauseingang.
»Du siehst gestresst aus«, wandte sich Monika Jacobs an ihre Tochter. »Machst du dir Gedanken wegen der Erbschaft?«
Julia nickte. »Ich muss mit dir reden. Erik Börnsen beansprucht das Hotel für sich.«
»Oh.« Ihre Mutter zeigte eine besorgte Miene. »Das kann haarig werden.« Sie deutete aufs Haus. »Leonie bekommt eine Apfelschorle. Uns mache ich einen Tee. Wir setzen uns in die Küche und du erzählst mir alles in Ruhe.«
Nachdem Julia von Erik Börnsens Vorschlag berichtet hatte, schwieg ihre Mutter eine Weile. »Ich würde das Angebot annehmen«, sagte sie schließlich. »Allerdings mit der Bedingung, dass er die angebotene Summe jetzt zahlt, nicht erst, wenn das Hotel in seinen Besitz übergeht. Bis Leonie achtzehn wird, vergehen elf Jahre. Wer weiß schon, was bis dahin alles geschieht? Das Klima wird immer unberechenbarer. Es kann sein, dass unsere Strände in elf Jahren nicht mehr da sind. Weil der Meeresspiegel schneller steigt als berechnet. Oder das Wasser ist verdreckt. Vielleicht bricht eine Seuche aus, und Hotels müssen schließen, damit sie sich nicht weiter ausbreitet. Es könnte im Sommer unerträglich heiß oder – wenn der Golfstrom zum Erliegen kommt – unangenehm kalt werden, sodass kaum noch Touristen kommen. Unwägbarkeiten, die aus dem Erbe eine wertlose Ruine machen könnten. Selbst wenn das Haus ordentlich geführt wird. Börnsen könnte es aber auch ohne äußere Einwirkung an den Rand des Ruins bringen. Wenn er beispielsweise heimlich Geld rauszieht, Schulden anhäuft und die vorhandenen Werte versilbert. Dafür müsste er nicht das Haus veräußern, es würde reichen, das Inventar und den Namen zu verkaufen. Auch in diesem Fall bliebe für Leonie nichts übrig.«
»So habe ich das noch nicht betrachtet.« Verblüfft sah Julia ihre Mutter ein. »Wusste gar nicht, dass du dich mit dem Klimawandel befasst. Aber du hast Recht, in elf Jahren kann viel passieren. Das Hotel ist jetzt sicher das Zehnfache der Summe wert, die Erik anbietet. Das kann sich tatsächlich ändern. Ich glaube zwar nicht, dass der Klimawandel oder eine Epidemie so schnell so drastische Auswirkungen haben können. Aber wer weiß, was Erik wirklich für die nächsten elf Jahre plant. Es wäre sicher besser, ich lasse mir das Geld sofort auszahlen.«
Julias Mutter nickte. »Außerdem wärst du die Sorgen los, die jetzt auf dir lasten. Du kannst das Geld für Leonie anlegen und ruhig schlafen, weil du dir keine Gedanken mehr um ihr Erbe machen musst. Sie wird, wenn sie achtzehn ist, deinem Vorschlag folgen. Da bin ich ziemlich sicher. Und falls nicht – zahlt sie halt die Summe zurück, die ihr jetzt bekommt. Auf eine entsprechende Klausel wird Börnsen ohnehin bestehen.«
»Du bist genial!« Julia sprang auf und umarmte ihre Mutter. »Den Vorschlag wird er akzeptieren müssen.«
Monika Jacobs lächelte verhalten. »Ich hoffe nur, dass die Geschichte bald ein Ende findet. Damit du wieder ein normales Leben führen kannst. – Apropos: Willst du Leonie mitnehmen oder darf sie noch bei mir bleiben?«
»Wenn du einverstanden bist und sie möchte …« Julia wandte sich zur Tür und rief nach ihrer Tochter. Mit ihrer neuen Puppe in der Hand kam sie angelaufen, schien zu ahnen, worum es ging. »Darf ich mit Piccolina noch hierbleiben?«
»Natürlich.« Julia strich ihr übers Haar. »Solange Oma einverstanden ist.« Ihr Blick blieb an der Puppe hängen. Ein undeutliches Bild blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Helle Haut, blutrote Lippen, schwarzes Haar, dunkle Augen. Wo hatte sie ein Gesicht gesehen, das an Schneewittchen erinnerte?
»Cool!« Leonie hüpfte zu ihren Spielsachen zurück. Julia schloss die Augen und beschwor die Erinnerung. Entschuldigen Sie die Störung! Herr Börnsen schickt mich. Die Angestellte aus dem Hotel Alte Liebe! Sie hatte ihr die Nachricht überbracht, dass Ralf sie sprechen wollte. Plötzlich fügten sich die Bilder zusammen. Nicht er hatte sie geschickt, sondern Erik. Deshalb die Aufforderung, Ralf nicht anzurufen. Und diese Frau hatte Leonie angesprochen. In Eriks Auftrag?
»Natürlich!« Julia tippte mit dem Zeigefinger gegen die Stirn.
»Was ist?«, fragte ihre Mutter.
»Nichts«, antwortete Julia. »Ich muss weg. Sofort. Pass bitte gut auf Leonie auf! Bleibt am besten zu Hause!« Sie schlüpfte in ihre Jacke und rannte aus der Wohnung. »Ich rufe dich an!«, rief sie über die Schulter.

*
»So etwas habe ich erwartet«, kommentierte Kriminalrat Lütjen Jan Feddersens Bericht von der Befragung des alten Börnsen. »Wir haben also zwei Verdächtige.« Sein Blick wanderte zwischen Marie und Jan hin und her. »Erstaunlich, was Sie in der kurzen Zeit herausgefunden haben. Kompliment! Vor dem Hintergrund Ihrer Ermittlungsergebnisse zu dem Fall von 2002 gerät Erik Börnsen zunehmend ins Visier. Es wird der Familie nicht gefallen, wenn sich herausstellen sollte, dass er wirklich der Täter ist. Wir müssen alles daransetzen, gerichtsfeste Beweise zu finden.«
Marie sah aus den Augenwinkeln, wie ihr Kollege sich um einen gleichmütigen Ausdruck bemühte. Auch sie unterdrückte ein Grinsen, während sie sich für das Lob bedankte und sich vornahm, es an Konrad Röverkamp und Claus-Peter Christiansen weiterzugeben.
Nachdem sie in ihr Büro zurückgekehrt waren, fand Jan den Bericht der kriminaltechnischen Untersuchung auf seinem Schreibtisch. Erwartungsvoll blätterte er ihn durch. Schließlich schob er die Akte zu Marie hinüber. »Ich kann keine neuen Erkenntnisse für unsere Ermittlungsarbeit entdecken. Kollege Damme ist wirklich gründlich. Er war mit seinem Team noch einmal auf dem Dach des Hotels. Und sie haben tatsächlich noch etwas gefunden. Aber ob uns das weiterhilft …«
»Gefunden? Was denn?« Marie, die den Ordner aufgeschlagen hatte und das Inhaltsverzeichnis überflog, sah auf.
»Ein paar Arbeitshandschuhe. In dem Haufen Gerüstteile, die unter einer Plane lagern. Erinnerst du dich? Die Brüstung sollte erhöht werden. Das Material dafür lag da schon länger. Ich vermute, die Handschuhe stammen von einem der Arbeiter, die das Zeug dort gestapelt haben.«
»Kann natürlich sein«, bestätigte Marie. »Andererseits wissen wir, dass der Täter Handschuhe getragen oder einen Gegenstand benutzt haben muss.«
»Oder die Täterin«, warf Jan Feddersen ein.
»Du hältst Julia Jacobs noch immer für tatverdächtig?«
»Nicht wirklich. Sie war zwar zur Tatzeit im Penthouse … Ein bemerkenswerter Zufall. Findest du nicht?«
»Schon. Andererseits ist sie zu dem Zeitpunkt dorthin gebeten worden. Angeblich von Ralf Börnsen selbst. Es könnte auch jemand anders gewesen sein. Jemand, der sie verdächtig erscheinen lassen wollte. Wenn Erik Börnsen kein Alibi hätte, würde ich ihm das unterstellen. Die Tat übrigens auch.«
Jan nickte nachdenklich. »Kann ich nachvollziehen. Aber wenn die portugiesischen Kollegen sein Alibi bestätigen, ist er raus.«
»So ist es.« Marie seufzte und tippte auf den Bericht der Kriminaltechniker. »Ich hoffe, Dammes Leute untersuchen die Handschuhe auf DNA-Spuren.« Sie überflog die Seite. »Ach ja, hier steht’s. Sie haben bereits eine Probe ans LKA geschickt. Super!«
Sie tastete nach ihrem Smartphone, das in der Tasche vibrierte, zog es heraus und meldete sich mit einem unverbindlichen Hallo, da die Nummer nicht in ihren Kontakten gespeichert war. »Ach, Frau Jacobs. Alles in Ordnung? Oder gibt’s ein Problem? – Natürlich können Sie vorbeikommen. – Ja, in zehn Minuten ist okay.« Marie beendete die Verbindung. »Sie war sehr aufgeregt. Glaubt, den Mörder zu kennen, und fühlt sich von ihm bedroht.«
»Hat sie einen Namen genannt?«, fragte Jan.
»Nein.« Marie schüttelte den Kopf. »Aber ich weiß, um wen es geht.«
»Du weißt …?« Jan sah sie fragend an.
»Natürlich nicht«, korrigierte sich Marie. »Ich glaube zu wissen, dass es sich um Erik Börnsen handelt.«