Als Amanda die Augen aufschlägt, liegt sie unter einer dünnen Decke auf einer Matratze. Sie blickt sich im Raum um und sieht Wände aus rohem Holz, eine Tür nach draußen und in einer Ecke einen Kaminofen aus Speckstein. Das hier muss eine Berghütte sein.
Sie ist einer Panik nahe. Sie ist ganz allein und hat keine Ahnung, wo sie ist.
Wie ist sie hierhergekommen?
Vage Erinnerungen, dass es geschaukelt und gewackelt hat, tauchen auf. Sie lag auf dem Rücken, war festgeschnallt und konnte weder Arme noch Beine bewegen.
Sie erinnert sich an Fahrtwind im Gesicht, fast so, als hätte sie sich auf dem Anhängerschlitten eines Schneescooters befunden.
Amanda kommt schwankend auf die Beine und versucht, sich zu orientieren. Die Hütte besteht aus einem einzigen Raum. Außer den an der Wand befestigten Etagenbetten gibt es nur noch einen ramponierten Tisch mit zwei Stühlen. Auf einer Bank unter dem Fenster liegen ein paar Comics.
Sie friert und bemerkt, dass ihre Kleider weg sind. Das Einzige, was sie am Körper trägt, sind Slip und BH.
Er hat alles andere mitgenommen, sogar die Stiefel.
Sie hält Ausschau nach etwas, womit sie sich bedecken kann, findet aber nichts. Außer der Decke und den fleckigen Matratzen in den Betten gibt es keine Textilien.
Als sie die Tür öffnen will, merkt sie, dass sie abgeschlossen ist. Draußen vor dem einzigen Fenster, das teilweise von einem Querbalken verdeckt wird, ist es stockdunkel. Sie blinzelt und meint, weite Schneeflächen zu erkennen.
Ist sie oben in den Bergen? Wo ist sie eigentlich gelandet?
Im Ofen brennt ein Feuer. Sie hockt sich vor die Luke und streckt die Hände nach der Wärme aus.
Sie weiß weder, wo sie ist, noch, wie sie von hier wegkommt. Sie ist eingesperrt, und selbst wenn sie die Tür oder das Fenster aufbekäme, könnte sie unmöglich ohne ihre Kleider in den strengen Frost hinausgehen.
Ihr Handy ist auch weg.
Sie kann die Tränen nicht zurückhalten. Niemand hört sie weinen.
»Mama«, flüstert sie. »Hilf mir.«