Als sie zum Motel nach Omaha kam, war es 12:11 Uhr morgens. Sie schloss die Tür leise auf, weil sie erwartete, dass Ellington schlief. Aber als sie hineinging, sah sie ihn an einem kleinen Tisch am Bett stehen und etwas in seinen Laptop tippen. Er war immer noch in seinen Anzugshosen gekleidet, aber hatte das Hemd ausgezogen und trug nur das Unterhemd. Es war süß und angenehm irgendwie merkte sie, wie sie einfach nur in seinen Armen zusammenbrechen wollte.
Aber auf keinen Fall würde sie sich jetzt verletzlich vor ihm zeigen, nach den letzten Tagen, die sie hatten – besonders nicht nach dem hektischen Zusammentreffen, dass sie gerade mit ihrer Schwester gehabt hatte. Als sie ins Zimmer kam, sagte sie einfach “Hey” und sonst nichts.
“Selber hey”, sagte er. “Wie ist es gelaufen?”
“Wie ich erwartet habe. Aber ich fühle mich recht sicher, dass sie nichts über Trevor Black weiß. Sie schien so geschockt, als ich es ihr erzählt habe.”
“Sonst noch etwas?”
“Ein Schreiduell, bei dem ich lieber nicht ins Detail gehe.”
Sie ging direkt in das Badezimmer, erleichterte sich und begann sich dann für eine Dusche auszuziehen. Sie erwartete fast, dass Ellington zu ihr kommen würde – und sie wollte ihn, ehrlich. Aber sie wusste, dass es nur wenig bedeuten würde; es würde nur ihre Routine fördern. Sie begann sich zu wundern, nicht zum ersten Mal, was genau sie einander bedeuteten. War es nur Sex? War es die Tatsache, dass sie zusammenarbeiteten und sich so gut kannten?
Er kam nicht, und als sie sich abtrocknete, vergewisserte sie sich, dass die Tür zublieb. Es war schon fast wie eine Art Spiel; wenn sie noch sauer aufeinander waren, würde sie ihm nicht erlauben, sie nackt zu sehen, was bescheuert war, wenn sie darüber nachdachte.
In ein Handtuch geschlungen ging sie zurück in das Zimmer und nahm sich ein paar Klamotten. Dann ging sie wieder ins Bad und zog sich um, als sie zurückkam, fuhr Ellington seinen Computer runter. Sie schauten beide verlegen auf das Einzelbett und es war schon fast, als wenn der Anblick ihnen die Möglichkeit gab, endlich darüber zu sprechen, was los war.
Wie immer begann Ellington. Jegliche Gespräche hinsichtlich ihrer Beziehung fing immer er an.
“Was ist los?”, fragte er. “Ich sorge mich um dich und ich will für dich da sein … aber die letzten zwei Tage, ich weiß nicht, was du brauchst.
“Das kommt, weil ich selber nicht weiß, was ich brauche. Das Ding mit dem Treffen mit meiner Mutter und meine Schwester … es war unerwartet, aber gleichzeitig, habe ich mich gefühlt, als wenn ich wüsste, dass das kommt. So wie ich es früher oder später tun müsste. Die Tatsache, dass diese Treffen beide mit dem blöden Fall in Verbindung stehen, haben es nur noch verwirrender gemacht.”
“Das verstehe ich”, sagte er. “Aber ich dachte, du wüsstest jetzt endlich, dass du dich auf mich für solche Sachen verlassen kannst. Egal ob Arbeit oder dein Privatleben. Ich verstehe, dass du nicht gerne über deine Familie redest, aber wenn du und ich wachsen wollen, dann glaube ich, musst du dich mir gegenüber ein wenig öffnen.”
“Ich muss nichts dergleichen tun”, sagte sie und hasste, wie sich das aus ihrem Mund anhörte.
“Naja ich kann auch weiter um die Dinge herumtanzen, wie ich es die letzten paar Tage getan habe, sobald das Thema deines Vaters aufkommt.”
“Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll”, sagte sie und war sich sehr bewusst, dass einiges des Gifts von ihrem Treffen mit Stephanie immer noch in ihr glühte. “Vielleicht wenn du möchtest, dass das mit uns auch weiterhin funktioniert, solltest du McGrath bitten dich von dem Fall abzuziehen.”
“Nein”, sagte Ellington. Er spie die Antwort nicht aus, aber es hörte sich recht feindselig an. “Wenn irgendwer von dem Fall abgezogen werden sollte, dann bist du das. Mac … du bist viel zu nah da dran. Und vor und zurück und zurück und vor für diese Treffen mit deiner Mutter und Schwester … das ist kontraproduktiv. Du machst das Ganze noch schwerer für dich, als es sein muss.”
“Und wie zum Teufel willst du wissen, wie schwer das für mich ist?”, sagte sie und schrie ihn fast an.
“Weil ich dich gut genug kenne, um zu wissen, dass du nicht klar denken kannst. Deswegen. Egal, ob es dir gefällt oder nicht, ich kenne dich Mac. Und es ist mehr als nur Arbeit, mehr als nur Sex. Ich kenne dich und ich liebe dich und das ist einfach zu schwer.”
“Zu schwer? Welcher Teil?”
Er saß auf dem Bett und schaute von ihr weg. “Der Teil mit dem Lieben. Denn ehrlich, ich habe nicht die Energie in dich zu investieren, wenn du mich wegschubst.”
Sie dachte kurz an ihre Gefühle, die sie überkommen hatten, als sie in das Zimmer gekommen war und ihn an seinem Laptop arbeitend gesehen hatte – der Wunsch, dass er sie hielt, ihr Wunsch, sich an ihn zu schmiegen. Was, wenn er das wüsste? Was, wenn er wüsste, dass wann immer sie sich geknickt fühlte, er die erste Person war, zu der sie gehen wollte?
Aber auf keinen Fall könnte sie ihm diese Dinge jetzt sagen. Er hat dir gerade gesagt, dass er dich liebt, sagte sie sich. Wenn du dich jetzt öffnest, werden die Dinge schwierig…
“Ich schiebe dich nicht weg”, sagte sie.
“Es fühlt sich aber so an”, sagte er. “Und weißt du … mit diesem Fall, vielleicht ist das in Ordnung. Vielleicht ist es das Beste. Und vielleicht können wir es einfacher machen.”
“Wie?”, fragte sie.
“Indem wir Feierabend machen und ins Bett gehen. Ich kann mir ein anderes Zimmer nehmen, wenn du möchtest. Vielleicht wird dieses ganze Durcheinander leichter für dich, wenn ich aus der Gleichung raus bin. Also von diesem Punkt aus gesehen, bin ich nichts weiter als dein Partner. Und wenn morgen genauso abläuft wie heute und gestern, dann … dann werde ich McGrath anrufen und ihn bitten, mich von dem Fall abzuziehen. Aber dann wird er fragen, warum. Und willst du wirklich einen Skandal daraus machen? Er wird dich abziehen, ehe er mich abzieht.”
“Ellington, Ich –“
“Denk drüber nach”, sagte er. “Ich gehe schlafen … außer du willst, dass ich mir ein anderes Zimmer nehme.”
“Nein … sei nicht dumm.”
Er glitt unter die Decke und drehte ihr weiterhin den Rücken zu und sagte: “Gute Nacht, Mac.”
Sie sagte nichts. Sie wollte schon fast, dass er in einem anderen Zimmer wäre, weil sie es hasste, wie sie sich ihm gegenüber verhielt.
Mackenzie setzte sich vorsichtig auf den Bettrand. Sie sah auf die kleinen roten Punkte auf ihren Knöcheln, wo sie auf das Schild vor Pinky’s Dream geschlagen hatte und runzelte die Stirn. Sie schaute dann auf ihr Spiegelbild im kleinen Ankleideraum ihr gegenüber ihm Zimmer. Sie schaute sich von oben bis unten an, sehr direkte Dinge gingen ihr durch den Kopf.
Du schließt den Fall besser ab, dachte sie. Vielleicht hat Stephanie recht. Vielleicht ruiniert das dein Leben. Und es wird immer so weiter gehen, bis der Kreis geschlossen ist.
***
Sie schlief überraschend einfach ein, als sie einmal lag und das Licht ausgemacht hatte. Es half viel dabei, dass sie sich endlich einen Moment des Zusammenbruchs erlaubte, unter der Decke und in der Dunkelheit. Sie schluchzte ruhig in ihr Kissen, als sie sicher war, dass Ellington eingeschlafen war. Sie wusste, dass ein ordentlicher Zusammenbruch ein wenig von der Anspannung und von dem Stress lösen konnte.
Sie weinte heftiger, als sie sich je erinnern konnte, seit der Schule geweint zu haben und um ehrlich zu sein, sie schämte sich nicht einmal. Sie weinte, wegen der Lebensumstände ihrer Mutter und ihrer Schwester. Sie weinte, weil sie fühlte, dass sie die Dinge mit Ellington quasi sabotierte. Sie weinte, weil sie sich trotz der Tatsache, dass sie mehr von ihrer Familie in den letzten sechsundreissig Stunden gesehen hatte, als im letzten Jahr, noch nie so alleine gefühlt hatte.
Es war das Schluchzen, was sie so leicht zum Einschlafen brachte. Das war es vielleicht auch, warum ihr trauriger und müder Geist wieder so anfällig für Albträume war.
In dem Albtraum stand sie auf dem Parkplatz hinter dem Super Saver Lebensmittelladen, wo der letzte Landstreicher getötet wurde. Sie stand da ganz alleine und schaute die Hinterwand des verlassenen Ladens an. Auf dem Boden lagen die Leichen der Obdachlosen. Es gab so viele von ihnen, das ihr Blut wortwörtlich den Bürgersteig entlangrinn. Die Sohlen von Mackenzies Füßen waren voll davon.
Als sie näher zu den Leichen kam, sah sie mehrere Visitenkarten, die in dem dicken Fluss in ihre Richtung flossen. Jede Einzelne trug die Aufschrift Barker Antiquitäten. Sie trat auf ein paar auf ihrem Weg zu den Leichen, die Luft war voll mit einem kupferartigen Geruch während mehr und mehr Blut an ihre Schuhe spritzte.
“Hey, warte Mal”, rief jemand hinter ihr.
Sie drehte sich um und sah ihren Vater auf der Straße stehen. Stephanie war bei ihm, spärlich gekleidet, als wenn sie gleich die Bühne auf ihrer Arbeit betreten würde. Sie sah aus, als wenn sie geweint hätte.
“Dad?”
“Sie sind tot”, sagte er einfach. “Macht keinen Sinn nach Überlebenden zu suchen. Schau dir nur das ganze Blut an.”
“Aber ich weiß nicht, wo ich sonst schauen soll.”
Er zuckte die Achseln. “In der Vergangenheit vielleicht. Wir können nicht in der Zukunft nach Antworten schauen … nicht einmal in die Gegenwart die meiste Zeit. Nur die Vergangenheit.”
“Aber die Vergangenheit … wenn ich dorthin schaue, fühle ich mich wie eine Versagerin”, sagte sie.
“Unsinn. Guck mal, wie weit du gekommen bist.”
“Dad…”
“Nein. Ich werde es nicht hören. Beeil dich jetzt und schau immer hinter dir.”
Verwirrt drehte sie sich wieder zu den Leichen. Da war eine neue Leiche, die aufstand und ihre Richtung kam. Sie war von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt.
Es war Ellington, der seine Hände die braun waren, nach ihr ausstreckte. Er wimmerte und als er seinen Mund öffnete, um zu sprechen, war überall Blut.
“Hilfe”, sagte er. “Zusammen … du und ich … können wir helfen. Aber du musst mir zuerst helfen…”
Sie griff nach ihm und sein Wimmern wurde ein dickes, kehliges Lachen. Das Blut in seinem Mund und seiner Kehle kam als große Spucktropfen heraus und landete in ihrem Gesicht. Und als sie nach hinten stolperte und in den immer noch fließenden Blutfluss fiel, lachte Ellington und lachte.
Mackenzie setzte sich auf, ihre Arme griffen wie ein Phantom zu einem Ellington der nicht da war. Verwirrt und mit verschwommenen Augen erkannte sie endlich, dass es nur ein Traum gewesen war – ein sehr lebendiger Traum.
Nicht nur dass, auch ihr Handy klingelte. Es war das Geräusch, das sie so brutal aus ihrem Albtraum gerissen hatte.
Sie suchte mit einer Hand in der Dunkelheit danach, während sie mit der anderen die Nachttischlampe anmachte. Sie schaute nicht mal auf das Display. Sie war so desorientiert, dass sie es blind beantwortete.
“Hier ist White”, sagte sie.
“Mackenzie?”
Es war Stephanies Stimme. Die letzte von der sie gedacht hatte, dass sie sie so schnell wieder hören würde.
“Ja? Hey Steph. Was ist los?”
“Ich mm … Mist.”
Mackenzie sah auf die Nachttischlampe und sah das es 2:25 Uhr war. Nichts machte Sinn für sie, während sie versuchte, richtig wach zu werden. Sie hatte Angst und war gleichzeitig hoffnungsvoll. Ellington war aufgewacht und drehte sich zu ihr. Sie stand schnell auf und schloss sich im Badezimmer ein, um den Anruf weiterzuführen.
“Es tut mir leid, Mac”, sagte Stephanie, als Mackenzie die Badezimmertür schloss. Es tut mir leid. Du hast recht. Was mit Dad passiert ist, hat mich verfolgt. Ich habe mich nie damit auseinandergesetzt, weil ich weiß auch nicht. Und es ist nicht fair von dir, dass du mich deswegen angreifst oder wegen der Tatsache, dass du etwas mit deinem Leben angefangen hast.”
“Das ist okay, Steph. Ich habe auch ein paar unschöne Dinge gesagt.”
“Ja …. Aber … hm.”
Der Ton von Stephanies Stimme ließ Mackenzie glauben, dass ihre Schwester getrunken hatte. Es machte Sinn; es würde den Mut erklären, den sie nach ihrer Begegnung aufgebracht hatte, um so einen Anruf zu so einer Tageszeit zu machen.
“Naja”, fuhr Stephanie fort. “Ich habe die Wahrheit über Trevor gesagt. Ich glaube nicht, dass er in irgendetwas verwickelt war, als ich ihn kennenlernte. Aber im Laufe des Abends sind diese Fragen in meinem Kopf herumgespukt. Ratschläge, die ich dir geben wollte.
“Wie zum Beispiel?”
“Wie Amy Lucas. Erinnerst du dich? Hast du mit ihr gesprochen?”
“Habe ich tatsächlich. Es hat nichts gebracht. Naja … vielleicht nicht nichts. Sie hat etwas über Dad erwähnt, was ich nicht wusste. Wusstest du, dass er es im Immobiliengeschäft versucht hat, ehe wir geboren wurden? Anscheinend irgendein wahlloses Wohngebäude.”
Stephanie kicherte. “Nein. Aber Gott, das ist komisch. Das kann ich mir nicht vorstellen.”
“Ich auch nicht.”
“Weißt du, dass Trevor auch etwas mit Häusern zu tun hatte? Vielleicht bei der HUD? Ich weiß nicht mehr genau.”
“Wie ein Job?”, fragte Mackenzie.
“Ich weiß nicht. Ich hasse es das zuzugeben, aber es war nur Sex. Wenn wir geredet haben, habe ich kaum zugehört. Tut mir leid.”
“Das ist in Ordnung. Irgendwelche anderen Ratschläge?”
“Ja. Du kennst doch die Gruppe, mit denen Dad manchmal am Wochenende rumgehangen hat? Eine Art Männerklub da in der Legion Halle.”
“Oh, ja das habe ich fast vergessen. Sie haben Dart und Poker und so gespielt? Und haben ab und zu Fußball an Sonntagen geschaut.”
“Ja. Ich erinnere mich nur daran, weil eine ihrer Söhne, der erste Mann war, den ich geküsst habe. Ich habe mich erst neulich an ihn erinnert.”
“Erinnerst du dich an den Namen des Vaters?”, fragte Mackenzie.
“Nein. Tut mir leid. Mist … ich bin nicht hilfreich, oder?”
Ein weiterer möglicher Immobilienlink. Eine weitere Gruppe von Menschen, die mir vielleicht etwas über Dad sagen könnte?
“Aber das hilft mir schon weiter. Danke.”
“Klar. Und Mac … ich meine das wirklich so. Es tut mir leid.”
“Das ist okay.”
“Dann beweise es”, sagte Stephanie. “Wenn du diesen Fall aufgeklärt hast, ruf mich an. Lass uns Neuigkeiten austauschen … wenn das hier alles vorbei ist. Hört sich das gut an?”
“Das wäre toll. Machs gut Steph. Und danke für den Anruf.”
Nach dem Anruf nahm sie sich einen Moment Zeit, ihre Gedanken zu sammeln und erlaubte sich selbst ganz wach zu werden – keine leichte Aufgabe nach nur zwei Stunden Schlaf. Sie wollte am liebsten ins Auto steigen und direkt zurück nach Belton fahren. Aber bei nur zwei Stunden Schlaf wusste sie, dass es gefährlich wäre.
Stattdessen verließ sie sich wieder einmal auf Harrison, schickte ihm eine E-Mail auf ihrem Handy anstelle eines Textes wegen der späten Stunde.
Bitte schau dir mal einen kürzlich verstorbenen Mann namens Trevor Black an, tippte sie. Er starb kürzlich in Kalifornien bei einem Lauffeuer draußen in Napa. Hat ein Vorstrafenregister, aber ich bin mehr daran interessiert, ob er vielleicht einmal in Immobilien verwickelt war oder in Sozialwohnungsbau. Keine dringende Angelegenheit, aber je eher ich die Info bekomme, umso besser.
Nachdem sie die Mail geschickt hatte, ging sie zurück ins Zimmer. Ellington saß im Bett und schaute sie mit einem ahnungsvollen Blick an. “Deine Schwester?”, fragte er.
“Ja. Sie … sie hat sich dafür entschuldigt, wie die Dinge gelaufen sind.” Sie beließ es dabei und sagte ihm nichts von dem potenziellen Hinweis.
Und warum nicht?, fragte eine dünne Stimme in ihrem Kopf.
“War’s das?”, fragte er.
“Ja”, antwortete sie, stieg wieder ins Bett und drehte ihm den Rücken zu.
Sie fühlte, wie Ellington sich ebenfalls hinlegte und fragte sich, ob er sich hinter ihr kuscheln würde. Nach fünf Minuten, als sie sein leichtes Schnarchen hörte, hatte sie die Antwort. Dieses Mal war es nach ihrem Gespräch mit Stephanie in ihrem Kopf viel schwerer in der Dunkelheit einzuschlafen. Ihr Geist zog Erinnerungen an Belton und ihren Vater hervor, der Sonntagsnachmittag mit Freunden ausging, die sie nie getroffen hatte, um ein Fußballspiel in der Legion Hall zu schauen.
Als die Erinnerungen kamen, so vage sie auch waren, war es noch schwerer einzuschlafen. Endlich gegen 3.30 Uhr schlief sie ein, aber dann war es nur ein dünner Schlaf, der völlig verschwand, als das erste Tageslicht durch die Rollläden um 6:55 Uhr schien. Sie brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es das Geräusch der sich schließenden Tür war, das sie aufgeweckt hatte.
Sie sah nach links und sah, dass Ellington weg war. Ein Stück Papier lag auf dem Bett in seiner Handschrift geschrieben.
Bin in die Lobby gegangen für Kaffee und Muffins. Bin gleich zurück.
Sie verschwendete keine Zeit. Sie stieg aus dem Bett, zog sich an und putzte sich die Zähne. Sie nahm ihr Handy und schickte Ellington eine kurze Nachricht. Ich fahre zurück nach Belton. Ich sage dir dann Bescheid, ob ich später als morgen früh zurück bin.
Sie fühlte sich wie ein Teenager, der weglief. Sie wollte in die Lobby rennen und ihn fragen, ob er mit ihr kommen würde. Aber sie musste das alleine machen … oder so dachte sie zumindest.
Sie überprüfte wieder ihr Handy, erwartete, dass es piepte, erwartete, den bekannten und sicheren Anblick von Ellingtons Namen der erschien.
Aber Ellington antwortete nicht.
Und um ehrlich zu sein, Mackenzie konnte das verstehen.