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Leo stand allein hinter dem dunklen Holztresen seiner Bar und schenkte einen Drink für seinen letzten Gast ein. Er trug ein weißes Hemd, darüber eine schwarze Weste und eine burgunderrote Fliege; die Ärmel hatte er bis zu den Ellbogen hochgerollt, seine Hände waren feucht vom Gläserspülen. Auf dem Plattenspieler fand Billie Holiday ein Ende, und Leo trocknete sich langsam die Hände ab und ersetzte sie durch Chet Baker. Er achtete sehr darauf, sich immer ruhig und kultiviert zu verhalten, seine Bewegungen auf die für seine Arbeit unverzichtbaren zu beschränken – es hatte Jahre gedauert, diese Kunst zur Perfektion zu bringen. Er lachte nur selten laut, war aber trotzdem nie unfreundlich, und manchmal, wenn es nicht zu voll in der Bar war, ließ er sich auch auf Unterhaltungen ein. Keiner kannte seinen richtigen Namen; ihm reichte es, »Leo« zu sein. Diese Art der Zurückhaltung gefiel ihm – eine professionelle, unbeteiligte Rolle, die er in seiner Bar spielen konnte. Und sie hatte den zusätzlichen Vorteil, dass ein englischer Name dem Lokal eine gewisse Eleganz verlieh.

Der Abend neigte sich dem Ende zu, nur eine Frau Anfang dreißig, die in den letzten Wochen fast jeden Abend in die Bar gekommen war, saß noch an dem Tresen. Leo hatte ihren verstorbenen Mann gekannt, Chen Hang. Das Paar lebte in der Wohnanlage auf der anderen Straßenseite; auch das Büro des Mannes war ganz in der Nähe, darum war er Stammgast in der Bar gewesen. Manchmal war er allein gekommen, meistens aber in Begleitung. Und ganz selten hatte er seine Frau dabei gehabt, die aber immer nur so lange geblieben war, wie sie brauchte, um ein Glas Wein zu leeren. Sie trank ausschließlich Wein.

Leo legte Wert darauf, seine Gäste immer ganz genau zu beobachten, und war stolz darauf, einschätzen zu können, in welcher Stimmung sie waren, ob sie Kunden oder Freunde bei sich hatten und wie sie jeweils von ihm behandelt werden wollten. An Chen Hang konnte er sich genau erinnern: ein glatt rasierter Mann, dessen Hautton selbst im Winter dunkel blieb und in dessen Mandarin sich nur gelegentlich ein südlicher Einschlag mischte. Die meisten Menschen hätten seine Herkunft sicher nicht in Frage gestellt, aber Leo, der in Peking geboren und aufgewachsen war, beobachtete als Barkeeper schon seit Jahren die Menschen. Chen Hang war groß für jemanden aus dem Süden, mit breiten Schultern und einer schweren Statur. Aber jedes Mal, wenn er die Bar verließ, senkte er den Kopf, zog die Schultern hoch und beschleunigte seine Schritte ein kleines bisschen. So viele Häuser und Wohnungen er auch besitzen mochte, er würde nie durch die Straßen der Stadt schlendern, als gehörten sie ihm: eine Eigenschaft, die »typisch Peking« war, selbst bei den ärmsten Einwohnern. Dieses ganz spezielle Gefühl von natürlichem Anrecht hatte sich bei ihm nie eingestellt.

Seine Frau war anders. Sie hatte etwas an sich, das Leo nicht deuten konnte, etwas Entrücktes, das er sehr erfrischend fand, als ginge das Treiben der Welt sie gar nichts an. Obwohl sie nicht auffallend attraktiv und eher klein war, ließen ihre klaren Züge, ihr zartes Gesicht und die abfallenden Schultern Leo an die Frauen auf alten Tuschezeichnungen denken. Nicht schön, aber unfassbar feminin. Chen Hang hatte offenbar erkannt, dass Jugend und Schönheit vergänglich waren, und darum hatte er sich sie zur Frau gewählt: eine liebenswürdige Frau, die man als Mann zu Abendeinladungen mitnehmen konnte, um dort festzustellen, dass man, auch wenn die Frau schon älter war, schnell im Mittelpunkt stand, weil man das edelste, geschmackvollste Beiwerk besaß. Wenn er sie in die Bar mitbrachte, dann immer, um zu beweisen, dass er nicht nur beruflich, sondern auch im Privaten erfolgreich war. Ihre Beherrschtheit war allumfassend, und ihr Lächeln schien Leo immer elegant, obwohl ihre Vorderzähne ein klein wenig vorstanden. Es war, als wäre ein Deckel über ihre Gefühle gestülpt, und dieser Deckel hielt stand, selbst wenn sie innerlich kochte.

Nach Chen Hangs Tod hatte sie sich angewöhnt, immer etwa fünfzehn Minuten vor dem Schließen in die Bar zu kommen und Leo damit zu zwingen, sie ein bisschen länger geöffnet zu halten. Die Frau schob die Tür gerade so weit auf, dass ihr schmaler Körper hindurchpasste, und ging dann bis ans Ende des Tresens, stellte ihre Handtasche auf den Barhocker neben sich, bestellte ein Glas Wein, löste ihren Dutt und ließ die Haare lang herunterfallen. Meistens war sie schon angetrunken. Anfangs war es Leo schwergefallen, das zu bemerken, weil sie mit niemandem sprach und ihre Bewegungen immer anmutig blieben. Erst als sie eines Abends nüchtern hereinkam, stellte er einen klaren Unterschied in ihrem Verhalten fest. Sie hielt den üblichen Ablauf ein – Ende des Tresens, Handtasche auf den benachbarten Barhocker, ein Glas Wein, Haare lösen –, zog dann aber einen Stapel Unterlagen hervor und setzte eine Lesebrille auf. Nicht das Lesen selbst verriet ihre Nüchternheit, sondern vielmehr der konzentrierte Gleichmut in ihrer Miene: neugierig und entschlossen in einem, wie ein Kind, das sich in seinen ersten Roman vertieft.

Heute aber war sie besäuselter als sonst. Sie ließ sich auf den erstbesten Platz fallen, und warf die Handtasche auf den Boden. Dann bestellte sie einen Cognac, und Leo servierte ihn ihr mit einem Glas Wasser. Den Blick fest auf den Drink geheftet beugte sie sich vor, legte die Lippen an den Rand des Glases und nahm einen Schluck.

»Ah … ja, das ist besser. Etwas Stärkeres ist mir eigentlich lieber. Ihnen nicht?«, sagte sie.

»Ich trinke immer ein Glas von diesem Cognac vor dem Schlafengehen«, antwortete Leo.

»Nein, nicht nur vor dem Schlafengehen. Also, ich schlafe sowieso nicht viel.« Sie nahm noch einen Schluck, betrachtete ihr verschwommenes Spiegelbild in ihrem Glas und strich sich mit dem Finger ein paar Mal über die Augenringe. »Wahrscheinlich habe ich mich einfach nur daran gewöhnt, Wein zu trinken. Wissen Sie, bei einer Frau wie mir wirkt das wohl elegant. Aber manchmal brauche ich eben etwas mit mehr Wumms.« Sie hob ihre Tasche vom Boden auf und stellte sie auf den Barhocker. »Seien Sie bitte so lieb und halten mir den Platz frei. Ich brauche ein bisschen frische Luft.«

»So frisch ist die Luft heute aber nicht«, sagte Leo.

Sie zog eine Atemschutzmaske aus der Manteltasche und wedelte damit in Leos Richtung, dann öffnete sie die Tür.

 

Es schneite, und es war sehr kalt, selbst für eine Dezembernacht in Peking. Der Smog verschmutzte den Schnee, der in sonnenblumenkerngroßen Flocken herabfiel. Um ein Uhr morgens hatte sich die Straße längst unter einem hellgrauen Baldachin zum Schlafen gelegt. Jia Jia zögerte und holte Luft, erlaubte dem Winter, ihr die Lunge zu füllen, bevor sie ihn wieder ziehen ließ. Sie überlegte, die Maske aufzusetzen, entschied sich dann aber dagegen und steckte sie wieder in die Manteltasche. Sie zündete sich eine Zigarette an und lauschte der schlafenden Stadt. Seltsam geräuschlos war es in dieser Nacht, das passte zum dunklen, dräuenden Himmel. Gleich auf der anderen Straßenseite stand ihr Wohnhaus, riesig und abweisend.

Einen Monat war es jetzt her. Die Sanitäter hatten Chen Hang gar nicht erst ins Krankenhaus bringen müssen, um ihn für tot zu erklären. Aber selbst nach ausführlichen Untersuchungen konnten die Ärzte keine Todesursache feststellen. Chen Hangs alte Eltern waren aus Fujian nach Peking gekommen und hatten nach einer Woche beschlossen, dass es unzumutbar sei, die Beisetzung ihres Sohnes noch länger hinauszuzögern, und Chen Hang umgehend in das Familiengrab gebracht werden solle (andernfalls sei seine Seele für immer verloren). Außerdem hätten sie schon viel zu viel Zeit in diesem Hotel in Peking verbracht, und Chen Hangs Mutter finde keinen Schlaf, wenn sie nicht im eigenen Bett liege. Darum verkündete Chen Hangs Vater mit einem herrischen Schlag auf den Tisch, die Todesursache solle auf der Sterbeurkunde seines Sohnes offen bleiben. Er sei tot, das Warum spiele keine Rolle. Er wolle nicht, dass man sich noch weiter an der Leiche seines Sohnes zu schaffen mache. Das alte Ehepaar wickelte die Urne in ein Stück grauen Stoff und verstaute sie sorgfältig im Gepäck. Sie weigerten sich, Jia Jia zur Beisetzung mit nach Hause zu nehmen, nannten sie eine Plage und verlangten, sie solle sich von jetzt an von der Familie Chen fernhalten.

Das war nicht weiter schlimm. Sie hatte sowieso nicht hingewollt.

Seither schien es, als ginge alles um sie herum unerbittlich weiter seinen Gang. Von Chen Hangs Anwalt erfuhr Jia Jia, dass ihr Mann ihr, bei all seinem Reichtum, nichts als die gemeinsame Wohnung und den Betrag von sechzigtausend Yuan hinterlassen hatte, der für den Winter auf ihr Konto überwiesen worden war. Kurz nach der Hochzeit hatte er ein Testament gemacht, in dem er den Großteil seiner Besitztümer seiner Ursprungsfamilie vermachte.

In seinen besten Zeiten hatte Chen Hang für sie gesorgt, aber für den Todesfall hatte er keine Vorsorge getroffen. Jia Jia begriff sehr schnell, dass die vergangenen Jahre ihres Lebens, ihre besten Jahre, verschwendet gewesen und von einem selbstsüchtigen Mann mit in den Tod genommen worden waren und dass sie jetzt, verpackt in diese Urne, auf einen Friedhof gebracht wurden, zu dem sie nach Aussage seiner Eltern keinen Zutritt hatte. Sie hätte ihm früher ein Kind schenken sollen. Dadurch wäre sie ihm wichtiger geworden. Aber sie war noch jung gewesen, als sie heirateten, und als sie dann dreißig wurde und sich dafür bereit fühlte, war längst eine gewisse Distanz zwischen ihnen entstanden, die immer größer wurde. Damals war ihr das noch nicht so klar gewesen, aber jetzt erkannte sie, dass das Fundament ihrer Ehe schon vor seinem Tod brüchig geworden war. All die Nächte, die er anderswo verbracht, die Reise, die er abgesagt hatte, die Urlaube, in die er ohne sie gefahren war. Das war nicht weiter schlimm, hatte sie sich gesagt, es wird sich mit der Zeit schon alles finden. Aber wo stand sie jetzt mit alldem? Sie fühlte sich heimatlos, es war albern gewesen, sich jemals einzubilden, Chen Hang könnte ihr ein Zuhause schenken. Eine leere Wohnung war kein Zuhause.

Sie hatte überlegt, die Wohnung zu verkaufen, aber Chen Hang hatte immer eisern darauf beharrt, Immobilien seien die sicherste Investition, darum hatte sie sich mit einem Makler in Verbindung gesetzt, der einen Mieter für sie finden sollte. Der Makler meinte, ihre Wohnung sei zu groß und damit uninteressant für Büroangestellte, die meist alleinstehend waren oder nur eine kleine Familie hatten. Größere Familien mieden das Zentrale Geschäftsviertel eher. Gut, räumte sie ein, dann bieten Sie sie auch zum Verkauf an. Der Makler hatte recht schnell einen Interessenten aufgetan, der ein faires Angebot für die Wohnung machte, und sie hatte den Vertrag eines Abends bei einem Glas Wein in allen Einzelheiten studiert, aber dann war beim Beantragen der Hypothek etwas schiefgegangen, und der Käufer hatte einen Rückzieher gemacht.

Jia Jia hatte das Gefühl, bis auf eine unvermiet- und unverkaufbare Wohnung, etwas Bargeld und die Zeichnung eines Fischmanns nichts zu besitzen; und selbst diese Dinge gehörten eigentlich nicht richtig ihr, weil sie alle im Besitz ihres Mannes gewesen waren. Fieberhaft suchte sie die Zimmer nach etwas ab, das sie wirklich ihr Eigen nennen konnte. Es war ein Trost für sie gewesen, auf ein paar ihrer alten Bilder zu stoßen, die an den Wänden hingen oder in der Abstellkammer gestapelt lagen.

Chen Hang hatte ihre Malerei immer unterstützt – bis sie versuchte, ihre Arbeiten über die Galerie einer Freundin zu verkaufen.

»Wir haben doch darüber gesprochen, Jia Jia«, sagte er da zu ihr. »Ich möchte nicht, dass du in die Welt hinausgehst und alles Mögliche unternimmst, um Geld zu verdienen. Lass mich für meine Frau sorgen. Natürlich kannst du malen! Aber ich begreife nicht, warum du meinst, du müsstest deine Bilder verkaufen. Wie eine hungerleidende Künstlerin.«

Sie saß auf dem Sofa im Wohnzimmer, während er vor ihr auf und ab ging und auf sie herabsah.

»Das macht einfach keinen guten Eindruck«, setzte er noch hinzu.

Damit war ihr Beruf zum Hobby geworden.

 

Jia Jia nahm einen letzten Zug von ihrer Zigarette und ging in die Bar zurück. Sie meinte, von der kalten Luft einen etwas klareren Kopf zu haben. Der Barkeeper war dabei, Gläser abzutrocknen und sie wieder an ihren Platz im Regal zu räumen. Er hatte große Hände mit langen, dünnen Fingern, deren Gelenke ein wenig vorstanden, wie beim Bambus.

»Möchten Sie noch etwas?«, fragte er.

»Sie sind ja schon beim Aufräumen. Ich habe zu viel getrunken.«

»Gläserspülen ist meine persönliche Art der Meditation.« Er klopfte sich zwei Mal mit dem Zeigefinger an die Schläfe und zwinkerte ihr zu. »Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?«, fragte er dann und griff mit der einen Hand zwei Gläser, mit der anderen eine fast leere Cognacflasche.

Er schenkte ein, und sie stießen an.

»Ich habe das mit Ihrem Mann gehört«, sagte er betreten.

»Sind Sie verheiratet?« Jia Jia beugte sich über den Tresen, um sein Namensschild zu entziffern. »Leo?«

»Oh, nein«, sagte Leo.

»Warum nicht?«, fragte sie.

Darüber schien er nachzudenken und antwortete nicht gleich.

»Ach, vergessen Sie’s«, sagte sie. »Es war dumm von mir, Sie das zu fragen, Herr Leo mit dem englischen Namen. Männer brauchen da ja nichts zu überstürzen. Sprechen Sie Ihren Namen so aus, ja? Liii-ooh?« Sie räkelte sich auf ihrem Barhocker. »Aber irgendwann müssen Sie doch heiraten. Sie brauchen ein Zuhause, wo Sie hingehen können, wenn Sie Ihre Bar zusperren. Ich würde es nicht gern sehen, wenn Sie als einsamer alter Mann enden, Herr Leo.«

»Haben Sie sich zu Hause gefühlt, als er noch da war?«, fragte Leo, die Augen fest auf sie gerichtet.

Jetzt war es Jia Jia, die nicht gleich antworten konnte; sie war erschrocken darüber, dass er sie so provozierte, und auch nicht ganz sicher, wie er das meinte. Hatte Chen Hang ihm bei einem seiner Abende hier erzählt, dass er das Interesse an seiner Frau verloren habe? Oder hatte Leo etwas bemerkt, weil er sie beobachtet hatte, als sie zusammen in der Bar waren? Ihre Hand erstarrte kurz, aber sie führte das Glas an die Lippen, bevor Leo etwas merken konnte. Unvermittelt gingen die Lampen aus, die über dem Tresen hingen.

»Entschuldigung.« Leo ging zum Sicherungskasten in einer Ecke des Raumes.

»Darf ich hier drinnen rauchen?«, fragte Jia Jia und holte ein frisches Päckchen Zigaretten aus der Handtasche.

»Wenn sonst niemand da ist, dürfen Sie«, sagte er.

Jia Jia ließ die Zigarette zwischen den Fingern ruhen. »Er hat mir eine Wohnung vermacht«, sagte sie nach kurzer Zeit, schob sich die Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an. »Ziemlich eindrucksvoll, groß, mit allem Drum und Dran. Das war doch nett von ihm. Finden Sie nicht?«

Ein schwaches Licht ging an, und Leo kam zurück zum Tresen.

»Besser kriege ich es nicht hin.« Er deutete auf das Licht. »Wir müssen wohl noch etwas warten, bevor ich es noch mal mit der Sicherung versuchen kann.«

»Macht nichts, ich gehe sowieso gleich.«

Jia Jia hätte gern noch einen Drink bestellt. Aber was in aller Welt machte sie hier? Verplemperte Geld in einer teuren Bar, als könnte Chen Hang ihr Konto in ein paar Monaten wieder auffüllen. Und wo war eigentlich ihr Stolz geblieben, dass sie immer noch hoffte, Chen Hang werde für sie sorgen? Unvermittelt machte sie ihre Zigarette aus, verlangte die Rechnung und drückte Leo beim Bezahlen einen zusätzlichen Hundert-Yuan-Schein in die Hand. Sie raffte ihre Sachen zusammen und ging, voller Sorge, der Hunderter könnte für das zusätzliche Glas Cognac, das er ihr eingeschenkt hatte, womöglich nicht ausreichen. Sie würde es beim nächsten Mal begleichen.

Die Bürgersteige waren leer, es hatte aufgehört zu schneien. Jia Jia ging langsamer, überquerte die Straße zu ihrer Wohnung, wo sie lange duschte und sich dann hinlegte. Im Bett fing sie unter der Decke an zu weinen. Das Gebläse der Luftfilteranlage wurde heftiger. Draußen vor dem Fenster flirrten die Gebäude, während der Smog sich von neuem sammelte. Und sie weinte weiter, stumm, nur manchmal schluckte sie schwer, wenn es gar nicht mehr anders ging, bei aller Trauer höchst bemüht, die winterliche Stille nicht zu stören.