Anhang
Die folgenden Dokumente stammen aus dem Geheimarchiv der Vatikanbank IOR
Karteikarte (Vor- und Rückseite) für das am 19. August 1972 eröffnete Konto »Opus Caritatis« (051 1 01538A). Zeichnungsberechtigt ist der Generalsekretär der Bank, Prälat Donato de Bonis. Das Konto ist mit den Konten »Opus Pauli« (001 1 12567) und »Fond. A. Alberto« (051 3 06721A) verbunden. Es handelt sich um einen der ersten buchhalterischen Hinweise auf die Parallelwelt der Vatikanbank, über die Schmiergelder gewaschen wurden.
Eine handschriftliche Aufstellung von Prälat De Bonis, die er persönlich, ohne Datumsangabe, unterzeichnet hat. Die aufgelisteten 27 Girokonten können nicht existenten Stiftungen zugeordnet werden. Die wahren Kontoinhaber, vermutlich hochgestellte Persönlichkeiten, werden durch Tarnnamen geschützt. Die vier Konten auf die Namen »Sua Sant.« – Seiner Heiligkeit –, »Mons. Stan.« bzw. »Don Stanisl.« stützen die These, dass De Bonis die Bankgeschäfte von Johannes Paul II. und seinem Privatsekretär, Kardinal Stanisław Dziwisz, erledigte.
Die erste Seite des Dollar-Sparbuchs Nr. 5131303; Kontoinhaber ist Prälat Pasquale Macchi, Privatsekretär von Paul VI.; Ausstellungsdatum 8. Januar 1970.
Buchungsvorgänge und Salden des Sparkontos Nr. 5131303; Kontoinhaber ist Prälat Pasquale Macchi, Privatsekretär von Paul VI. Am 28. Januar 1971 liegen 36.386,53 Dollar auf dem Konto.
20. März 1974, Konto Nr. 051 3 01303L; Kontoinhaber ist Prälat Pasquale Macchi, Privatsekretär von Paul VI. Die Zinsen betragen 20.292,58 Dollar, der Endsaldo beträgt 1.707.364,54 Dollar.
20. März 1974, Konto Nr. 051 6 00555K; Kontoinhaber ist »Segr. Part. di S.S. (M.M.)«, was vermutlich meint »Privatsekretär Seiner Heiligkeit (Monsignore Macchi)«. Die Zinsen betragen 7663,54 Dollar, der Endsaldo liegt bei 2.126.608,54 Dollar.
20. März 1974, Konto Nr. 051 3 01303L; Kontoinhaber ist »Mgr. P. Macchi«. Währungsumtausch im Wert von 1.687.071,96 Dollar, deren Gegenwert von 1.387.000.000 Lire auf Konto 001 2 01103Y gutgeschrieben wird.
23. März 1974, Verbuchung Scheck Nr. 0152 s/FNCB NY im Wert von 1.150.000 Dollar, ausgestellt auf: »S.H. Paul VI. als Auszahlung Jahresergebnis 1973«. Mit Umrechnung des Gewinns zum 31. Dezember 1973 auf 920.000.000 Lire.
23. März 1974, Verbuchung Scheck Nr. 0153 s/FNCB NY, im Wert von 50.000 Dollar, ausgestellt auf: »S.H. Paul VI. als Auszahlung Betriebsgewinn 1973«. Weiter unten ist die entsprechende Gutschrift auf Konto Nr. 051 3 01588 des »Cisalpine Fund« aufgeführt, was auf die Panama-Bank Cisalpine hinweisen könnte, in deren Vorstand einmal Paul Marcinkus, Roberto Calvi und Licio Gelli sitzen werden.
31. Oktober 1975, Umbuchung und Umtausch von 1.100.000.000 Lire (1.500.000 Dollar) von Konto 001 2 01103 von »Segr. Part. MPM« – Privatsekretär MPM – auf Konto 051 3 01303 desselben Kontoinhabers »Segr. Part. MPM«, also Prälat Macchi.
8. Juni 1976, Kassenblatt über den An- und Verkauf von Gold und Palladium im Wert von 135.000.000 Lire zugunsten Konto 001 8 22126 von »Marcinkus SE Mgr. C.P.«. Unterzeichnet vom damaligen Präsidenten der Vatikanbank IOR.
25. November 1976, Kassenblatt über Währungsumtausch und Umbuchungen für drei Konten von Paul Casimir Marcinkus, mit einer Belastung über 1.184.340 Lire und einer Gutschrift über 51.315 Dollar.
19. Januar 1977, Kassenblatt für das Konto Nr. 051 3 02113R von »Eduardo De Filippo« über eine Gutschrift in Höhe von 161.100 Dollar (94.759,71 Pfund Sterling).
19. Januar 1977, Buchungsbeleg für eine Überweisung von der Londoner Marine Midland Bank an die Vatikanbank IOR, zugunsten des Kontos von »Eduardo De Filippo« im Wert von 94.759,71 Pfund (Sterling), als Anhang zum vorigen Dokument.
27. Mai 1978, Buchungsbeleg über den Kauf normaler Staatsanleihen durch das IOR; verkauft wurden sie vom rätselhaften Inhaber des Kontos Nr. 001 3 11419F »Opus B. Pauli«, dem der Wert in Höhe von 2.858.874.570 Lire gutgeschrieben wurde.
10. Juli 1978, Buchungsbeleg über einen Vorgang, der mit Konten von Michele Sindona in Zusammenhang gebracht werden kann. Mit dem Betrag in Höhe von 160.500.000 Lire werden Konten von Paul Marcinkus und der Gesellschaft »Sicar« belastet. Als Kontoinhaber erscheint in dem Dokument Stefano Falez, ein Freund von Sindona.
17. Januar 1980, Kassenblatt für Konto Nr. 051 6 00231, »E.mo. card. Sergio Guerri« – Kardinal Sergio Guerri. Verkauf von »Feingold Once troy« für 74.500 Dollar über die Bank Santo Spirito in Luxemburg.
25. Januar 1980, Kassenblatt über die Abtretung von Wertpapieren/Gold im Wert von 105.000.000 Lire, die dem Konto »Opus Mater Misericordiae« gutgeschrieben werden.
17. Juli 1980, Einschreiben der Banco di Roma per la Svizzera, Sitz Lugano, zu Händen »Dr. Mennini« (IOR) betreffend die Überweisung von 30.000 Schweizer Franken zugunsten eines nicht näher bezeichneten »Fonds M«.
5. November 1980, Kassenblatt über vier Verkäufe von Goldunzen im Wert von jeweils 63.750 Dollar durch Girokonteninhaber bei der Vatikanbank IOR, darunter Kardinal Ursi.
23. Juli 1981, Einschreiben der Banco Ambrosiano an die Vatikanbank IOR mit einem Auszug von Konto Nr. 96 3002; Passivsaldo in Höhe von über 39 Milliarden Lire und 3,6 Milliarden aufgrund einer Neubewertung.
24. Oktober 1983, Umbuchung vom Depot bei der Banco di Roma per la Svizzera, Sitz Lugano, der eingegangenen Gutschrift »aus Order Fiduciary Investment Services A.G. Eschen« in Höhe von 2.738.000 Dollar.
5. Juli 1984, Kassenblatt über eine Überweisung auf Konto Nr. 051 7 11900M von Mantrust N.Y. in Höhe von 151.500.000 Dollar »zugunsten Banque Générale du Luxembourg – zugunsten Banco Ambrosiano Holding«. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um einen Teil des »freiwilligen Beitrags«, den der Vatikan zahlte, um sich jeder Verantwortung für den Konkurs von Calvis Bank zu entledigen.
9. Juli 1994, Währungsumtausch Dollar/Lire für 203.450.000 Lire auf dem Konto von Vittorio Cecconi, Angestellter der Vatikanbank.
Einige Dokumente zu dem Fall Emanuela Orlandi
19. Mai 2012, Telefonmitschnitt, aufgezeichnet in einer Informationsnotiz der Polizei: Piero Vergari, der zur Zeit des Verschwindens von Emanuela Orlandi Rektor der Basilika Sant’Apollinare war, telefoniert mit einer noch nicht identifizierten Person, die er mit »Exzellenz« anspricht und die ihn warnt, dass sein Telefon überwacht werde.
17. April 2015, vertrauliches Schreiben des damaligen Oberstaatsanwalts Giancarlo Capaldo, in dem dieser gegenüber dem Leitenden Oberstaatsanwalt in Rom, Giuseppe Pignatone, begründet, warum er gegen eine Einstellung der Ermittlungen im Fall Orlandi ist.
Dokumente zur Meldung von Missbrauchsfällen im Präseminar St. Pius X.
Brief von Kamil Tadeusz Jarzembowski an Papst Franziskus und den Kardinalstaatssekretär, in dem er die Vorfälle detailliert beschreibt.
Antwortschreiben der Glaubenskongregation auf die ersten Beschwerden von Jarzembowski.
Chat zwischen dem mutmaßlichen Missbrauchsopfer des Präseminars und Kamil Tadeusz Jarzembowski.