13

Wenn Sie mir noch einmal vor einem Dritten in die Parade fahren«, sagte Maria leise, jedoch sehr energisch, als sie aus dem Gerichtsgebäude traten, »dann beantrage ich bei Bayerl Ihre Versetzung; er ist ohnehin der Meinung, dass ich Sie zu lasch anfasse, Ihnen zu viel Freiraum gebe.«

»Entschuldigung«, sagte Richter, »aber …«

»Ich hoffe, Sie haben mich verstanden«, schnitt Maria ihm das Wort ab.

»Ja, okay. Soll nicht wieder vorkommen, Chefin.«

Sie mussten eine halbe Stunde warten, bis Charejew aus dem Gerichtsgebäude trat. Er sah sich nach beiden Seiten um, ging dann langsam die Straße entlang. An der Kreuzung standen sie schon dicht hinter ihm. Als Charejew ein Taxi heranwinken wollte, legte Richter ihm die Hand auf die Schulter.

»Herr Charejew?«

Tukul Charejew drehte sich verwirrt um. »Ja?«

»Sie sind vorläufig festgenommen!« Bevor Charejew sich von seiner Verwirrung erholen konnte, hatte Richter ihm den Koffer aus der Hand genommen und die Handschellen angelegt. »Nach rechts, bitte.«

Charejew wollte mit den gefesselten Händen auf ihn losgehen. »Das ist Kidnapping! Hilfe, Polizei!«

»Ist schon da«, Maria hielt ihm ihre Dienstmarke hin.

»Sie?« Tukul Charejew starrte sie an.

»Im Gericht wollten Sie ja nicht mit mir sprechen. Nun, es ist mir ohnehin lieber, wenn ich Sie in Eisenach vernehmen kann.«

»In Eisenach?«, sagte Charejew entsetzt. »Das können Sie nicht mit mir machen.«

»Doch, das können wir.« Richter hielt ihm ein rosa Papier hin. »Das ist ein Haftbefehl. Ordnungsgemäß von einem deutschen Richter ausgestellt.« Was nicht gelogen war, nur stand nicht der Name Charejew auf dem Papier.

Tukul Charejew schüttelte resigniert den Kopf. Er weigerte sich nicht, als Richter ihn zum Parkplatz dirigierte und setzte sich ohne zu zögern in den Porsche. Während der Fahrt reagierte er nicht auf Marias Versuche, mit ihm ins Gespräch zu kommen, er brütete stumpf vor sich hin, starrte geradeaus, ab und zu drehte er den Kopf und sah Richter an, der quer auf der Rückbank saß, die Pistole vor der Brust. Auf der Höhe von Naumburg bat Richter um Halt, er müsse mal pinkeln.

»Ich auch«, gestand Tukul Charejew.

»Oh, er kann ja sprechen!«, rief Richter. »Na ja, wenn einen die Blase drückt, was?«

»Wir sind in einer Viertelstunde am Hermsdorfer Kreuz«, sagte Maria. »Halten Sie noch so lange aus?« Beide nickten.

Während Richter mit Tukul Charejew zur Toilette ging, besetzte Maria einen etwas abgelegenen Tisch in der Ecke der Raststätte, bestellte Kaffee und Mineralwasser und studierte die Speisekarte; als die Getränke gebracht wurden, bevor die beiden zurück waren, orderte sie zweimal Schnitzel mit Kartoffelsalat und einmal Hammelbraten.

»Ich habe schon was zu essen bestellt«, sagte sie, als die Männer kamen. »Sie haben sicher Hunger, Herr Charejew.«

»Sie sind natürlich eingeladen«, erklärte Richter.

Charejew warf ihm einen wütenden Blick zu.

»Ich will mit Ihnen sprechen«, sagte er zu Maria. »Aber mit Ihnen allein. Unter vier Augen.«

Maria nickte. Sie zeigte auf den Nebentisch, der gerade frei wurde. Richter nahm sich seine Portion Kaffee und Mineralwasser mit; er setzte sich so, dass er Tukul Charejew ständig im Blickfeld hatte, stellte sein Bein in den Gang; Maria war sicher, dass er die Waffe schussbereit in der linken Hand hatte, die er unter den Tisch hielt.

»Sie wissen, warum wir Sie festgenommen haben«, begann Maria. Charejew schüttelte den Kopf. »Sie werden beschuldigt, am Donnerstag vor drei Wochen Marion Kugler getötet zu haben.«

»Ich?« Er starrte sie an. »Marion ist tot?« Er presste die Augen zu, ballte die Fäuste, schob sie sich unter das Kinn, ein Bild der Verzweiflung. Oder eine bühnenreife Vorstellung.

»Sie waren mit ihr in einem Restaurant, danach haben Sie mit ihr geschlafen, und dann sind Sie mit ihr in den Wald bei Ahlberg gefahren und haben sie dort getötet. Warum?«

Charejew sah sie fassungslos an. »Ich?«, schrie er dann. »Ich soll Marion getötet haben? Ich habe sie geliebt! Und wie sehr ich sie geliebt habe! Nein, nein!« Er schüttelte wild den Kopf. »Ist sie wirklich tot?«

»Ja.« Maria musterte ihn aufmerksam. War sein Entsetzen echt oder gespielt?

»Es ist schlimm, sehr schlimm für mich zu hören, dass Marion tot ist. Und dann bezichtigen Sie mich, ausgerechnet mich!«

»Aber Sie haben Marion Kugler getroffen, obwohl Sie eigentlich auf dem Weg zur Grenze sein sollten, Sie waren in einem türkischen Restaurant, die Wirtsleute haben Sie auf dem Foto wiedererkannt; aber wir können Sie gerne gegenüberstellen.« Bei dem Wort Foto hatte Charejew überrascht aufgeblickt und Maria erklärte: »Ein Foto, das wir bei Marion Kugler fanden. Es ist bei einer Betriebsfeier aufgenommen worden, sie sehen sehr verliebt zu ihr hinüber.«

»Ich bin verliebt gewesen!«, platzte Tukul Charejew heraus. »Und wie verliebt ich war. Ich wollte sie heiraten. Wollte mich ihretwegen mit meiner Familie überwerfen. Verstehen Sie, was das bei uns bedeutet? Nein, das verstehen Sie nicht! Ich wollte wegen Marion in Deutschland bleiben.«

»Aber sie wollte nicht?«

»Nein. Niemals, hat sie gesagt. Diese Paula hat sie verhext, diese widerliche Lesbe! Das ist doch nicht normal, zwei Frauen, ich bitte Sie, das ist krank!«

»Sie haben Marion nicht in Ruhe gelassen, nicht wahr?«

»Doch. Was sollte ich tun? Sie war freundlich zu mir, aber – deshalb war ich schließlich froh, als meine Familie mich nach Hause holte. Verstehen Sie nicht? Sie sehen müssen und …« Er verstummte, holte tief Luft. »Wie ist sie umgekommen?«

»Darüber kann ich jetzt nicht sprechen.«

Charejew presste die Lippen zusammen, legte die Hände vor das Gesicht. Richter hatte die Kellnerin aufgehalten, jetzt ließ er sie mit dem Essen durch. Charejew sah angewidert auf seinen Teller.

»Das können Sie ruhig essen«, sagte Maria. »Hammelbraten. Sie essen kein Schweinefleisch, nicht wahr?«

»Nein, niemals.«

»Das hat Sie verraten.« Maria erklärte ihm, wieso.

»Ja«, sagte Charejew. »Wie heißt es – es ist nichts so fein gewebt …«

»Gesponnen«, korrigierte Maria. »Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen.«

»Aber ich habe nichts verbrochen. Oder wollen Sie mich bei Mohrgarten anzeigen, weil ich mich für ein paar Stunden vertreten ließ?»

»Das interessiert mich nicht. Mich interessiert, warum Marion Kugler dann doch mit Ihnen geschlafen hat.«

»Hat sie? Mit mir?«

»Das können wir beweisen. Bei der Obduktion wurden Spermaspuren gefunden. Und Sperma, das ist eindeutiger als eine Fingerspur. Haben Sie noch nie von dem sogenannten genetischen Fingerabdruck gehört?«

»Doch.« Charejew seufzte, hob die Hände, so weit es die Handfesseln erlaubten.

»Gut«, sagte er, »ich gebe zu, sie hat mit mir geschlafen.« Er blickte Maria traurig an. »Aus Mitleid. Weil sie wusste, wie sehr ich sie liebte. Weil ich nach Georgien zurück musste und sie nie wiedersehen würde. Deshalb.«

»Und deshalb haben Sie sich einen Ersatzmann für den Lastzug besorgt?»

»Ich hätte sonst was getan, um sie einmal in meinen Armen halten zu dürfen.«

»Wer war das?«

»Sag ich nicht.«

»Wir bekommen es doch heraus.«

»Vielleicht. Aber nicht von mir. Wir verraten keinen Freund. Ich habe es ihm geschworen. Bei der Ehre meiner Familie.«

»Es war Ihr Beifahrer, nicht wahr? Wir wissen, dass Sie den Hof der Saale-Chemie gegen vierzehn Uhr verlassen haben, allein; aber Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie allein bis Georgien fahren?«

»Der Partner stößt erst in Polen dazu«, erklärte Tukul Charejew. »Das ist wegen der Arbeitserlaubnis für Deutschland.«

»Also ein anderer. Wann haben Sie den Platz mit ihm getauscht?«

Er schüttelte nur den Kopf.

»Gut, etwas anderes. Wo haben Sie mit Marion geschlafen?«

»Bei ihr.«

»In ihrem Zimmer oder in Paulas?«

»Das weiß ich nicht. Ich war das erste Mal dort.«

»Aber an eines der Bilder werden Sie sich gewiss erinnern können?«

»Nein.«

»Waren es Helgoland-Fotos oder Chagall-Poster?«

»Jetzt fällt es mir wieder ein, ja, Helgoland!«

»Sind Sie ganz sicher?«

»Ja.«

»Und danach?«

»Bin ich gegangen.«

»Wann haben Sie die Wohnung verlassen?«

»Kurz nach zehn. Zweiundzwanzig Uhr.«

»Mit Marion zusammen?«

»Nein. Marion wollte sich in Ruhe anziehen. Sie hatte noch eine Verabredung. Hat sie gesagt.«

»Wo? Mit wem?«

»Hat sie mir nicht gesagt.«

»Wollte sie vielleicht tanzen gehen?«

»Ja!« Charejew nickte eifrig. »Sie hat was von einer Disko gesagt. Aber welche?«

»Vielleicht das Waldschlösschen

Er zuckte mit den Schultern.

»Aber Sie kennen das Waldschlösschen

»Ich weiß nicht.«

»Wir können mit Ihnen dorthin fahren und Sie den Leuten gegenüberstellen.«

»Ja, ich war ein paarmal dort«, gab Charejew zu. »Um Marion zu vergessen, aber …«

»Aber?«

»Es ist nicht gegangen.«

»Warum sind Sie an diesem Abend mit Marion Kugler in den Wald von Ahlberg gefahren?«

»Das bin ich nicht. Glauben Sie mir doch.«

»Wollten Sie zuerst mit ihr ins Waldschlösschen

»Ich bin allein aus ihrer Wohnung weggegangen.«

»Sind Sie Paula Meyer begegnet?«

»Paula? Nein.«

»Oder haben Sie ihr Auto gesehen?«

»Nein. Ich weiß gar nicht, was für ein Auto sie fährt.«

»Was haben Sie getan, als Sie Marions Wohnung verließen? «

»Ich bin gleich in das Auto gestiegen und nach Görlitz gefahren, um meinen Freund abzulösen.«

»Mit dem Mercedes.«

»Ein Mercedes?« Tukul lachte. »Nein, ein kleiner Peugeot.«

»Ihr Wagen?«

»Nein. Ich habe mein Auto verkauft, als ich wusste, dass ich nach Georgien zurückgehe. Ja, ich habe überlegt, aber ein Alfa Romeo – da gibt es bei uns zu Hause keine Ersatzteile, keine Werkstatt.«

»Sie haben einen Alfa Romeo gefahren?«

»Was wundert Sie das? Darf ein Ausländer so etwas nicht in Deutschland …?«

»Bitte nicht so«, unterbrach Maria ihn. »Und der Peugeot?«

»Gehört meinem Freund. Der den Lastzug gefahren hat. Er ist dann damit nach Hause.«

»Nach …?«

Tukul Charejew grinste sie an.

»Ein Deutscher, ja?«

»Von mir bekommen Sie das nicht heraus.« Er hielt ihr die Handschellen hin. »Muss das sein? Ich möchte jetzt essen. Ich verspreche Ihnen, ich mache keine Dummheiten.«

»Das hätte auch wenig Sinn. Mein Kollege sitzt mit schussbereiter Waffe nebenan, und er ist ein ausgezeichneter Schütze.«

Maria ließ sich von Richter den Schlüssel geben und befreite Charejew von den Handschellen. Er schien großen Hunger zu haben. Den hatte sie auch, doch sie fragte weiter, während sie aß.

»Warum sind Sie zurückgekommen, Herr Charejew?«

»Ich bin nicht zurückgekommen! Ich wollte nach Paris, sehen Sie sich mein Ticket an.«

»Und dort?«

»Will ich studieren. Meine Familie hat es so beschlossen, und ich muss zugeben, es gefällt mir.«

»Das verstehe ich.«

»Lassen Sie mich jetzt frei? Bitte. Meine Leute werden sehr beunruhigt sein, ein Verwandter sollte mich in Orly abholen.«

»Sobald wir in Eisenach sind, können Sie Ihre Familie verständigen«, versprach Maria.

»Und dann darf ich nach Paris?«

»Das entscheidet der Untersuchungsrichter.«

Staatsanwalt Brückner war nicht so leicht zu überzeugen, den Haftbefehl zu beantragen, als Maria am nächsten Tag bei ihm antrat. Brückner ließ ihnen viel Spielraum bei den Ermittlungen, er betonte immer, dass sie die Ermittlungsexperten seien. Maria war sich nicht sicher, ob das nicht mehr auf Bayerl als auf sie gemünzt war, doch dieses Mal war er sichtlich ungehalten. Sie hatte es geahnt und war deshalb selbst zum Gericht gefahren.

»Ich weiß nicht, ich weiß nicht …« Bruckner ging unruhig auf und ab. »Charejew ist jetzt fast achtundvierzig Stunden in Haft, und Sie wissen …«

»Noch keine vierundzwanzig Stunden«, erhob Maria Einspruch. »Wir haben ihn erst gestern kurz vor sechzehn Uhr festgenommen.«

»Nun, wie der Richter diese Aktion würdigen wird …«

Brückner hob die Hände beschwörend über den Kopf. »Ich werde gleich anschließend versuchen, das in Ihrem Sinn zu klären.«

»Ich halte Charejew für hinreichend der Tat verdächtig«, wiederhole Maria, »und dass Fluchtgefahr besteht, wird ja niemand anzweifeln. Er räumt ein, Marion Kugler am Todestag getroffen zu haben, und dafür, dass er sie um zweiundzwanzig Uhr verlassen hat und dass Marion Kugler da noch am Leben war, gibt es nur seine Aussage.«

»Nichts, was das widerlegen oder wenigstens in Zweifel ziehen könnte?«

»Wenn er um zweiundzwanzig Uhr nach Görlitz aufgebrochen ist, hätte er spätestens gegen zwei Uhr dort eintreffen müssen, es gab keinen größeren Stau auf der Strecke. Als ich ihm die Aussagen der Rimskys vorhielt und von der Eintragung in der Kladde sprach, fiel ihm plötzlich ein, er sei unterwegs auf einen Parkplatz gefahren und habe dort geschlafen; wie lange, will er nicht mehr wissen.«

»Daraus können wir ihm schlecht einen Vorwurf machen«, meinte Brückner, »und widerlegen können wir es auch nicht.«

»Warum hat er das nicht gleich gesagt? Und warum rückt er nicht mit dem Namen seines Freundes heraus, der seinen Lastzug gefahren hat?«

»Vielleicht nehmen diese Leute es wirklich so ernst mit ihren Treueschwüren? Was ist mit dem Mercedes?«

»Der kann zweifelsfrei mit dem Tod von Marion Kugler in Verbindung gebracht werden.«

»Aber Sie haben keine Fingerspuren von Charejew in dem Auto gefunden?«

»Nein.« Maria lächelte säuerlich. »Dann hätte ich ja wohl keine Mühe, Sie zu überzeugen. Die Spuren am Lenkrad sind verwischt. Unsere Techniker nehmen an, dass jemand den Wagen mit Handschuhen gefahren hat.«

»Was nicht ungewöhnlich sein dürfte«, sagte Brückner. »Ich fahre auch fast immer mit Handschuhen. Gar keine Fingerspuren?«

»Mehr als genug, nur keine von Charejew. Ich dachte schon, wir hätten ihn – an der Rückseite des Innenspiegels wurde ein Fingerabdruck gefunden, der nicht von dem Besitzer stammt, und der sagt, dass er allein den Wagen fährt –, aber leider …«

»Was haben Sie noch?«

»Charejew behauptet, dass er mit Marion Kugler in deren Wohnung geschlafen hat.« Maria sah Brückner an. »Es gibt auch dort keine Fingerabdrücke von ihm! Ich habe ihn gefragt, in welchem der beiden Zimmer das war, unter welchem Bild, Chagall oder Helgoland, daran müsse er sich doch wohl erinnern – er ist ganz sicher, es war in dem Zimmer mit dem Helgoland-Bild.«

»Und?«, fragte Brückner.

»Es gibt dort kein Bild von Helgoland. Nur Poster von Neuseeland und der Südsee.«

»Hm!« Brückner rieb sich das Kinn.

»Charejew hatte die Zeit und die Gelegenheit, Marion Kugler in den Wald zu bringen und dort zu töten«, sagte Maria. »Für mich ist er dringend der Tat verdächtig.«

»Und das Motiv?« Brückner sah sie skeptisch an. »Wir wissen, er hat sie geliebt, sie hatte gerade mit ihm geschlafen. Warum sollte er sie da umbringen? Um es zu vertuschen? Um Forderungen zu entgehen? Er hatte nicht vor, noch einmal nach Eisenach zurückzukehren.«

»Vielleicht, damit sie nie wieder mit einem andern Mann schlafen würde? Was wissen wir, was in den Köpfen dieser orientalischen Macho-Typen vor sich geht? Und hat sie es wirklich freiwillig getan? Aus Mitleid? Ich weiß nicht …«

»Denken Sie, er hat ihr Heroin gespritzt, um sie willenlos zu machen?«

»Eines ist sicher«, sagte Maria, »Charejew lügt. Sie haben nie und nimmer in ihrer Wohnung miteinander geschlafen – warum lügt er?«

Brückner lächelte. »Ich bin sicher, Sie haben dafür eine Theorie.«

»Ich denke, die beiden sind von dem türkischen Restaurant zum Waldschlösschen gefahren, um sich dort ein Zimmer zu nehmen.«

»Das haben Sie noch nicht nachgeprüft?«

»Ich fahre heute Abend dorthin.«

»Gut«, sagte Brückner, »ich will sehen, dass Sie den Haftbefehl bekommen.«

»Und wenn nicht?«

»Nun, wir wollen doch hoffen, dass der Richter in dieser Situation Ihr Husarenstück in Berlin goutiert, da haben Sie auf jeden Fall noch bis morgen Nachmittag Zeit. Rufen Sie mich bitte gleich morgen früh an, was sie im Waldschlösschen gefunden haben.«