Ein »schönes« Skizzenbuch, träumen wir davon nicht alle? Eins, das man aufschlägt, und jede Seite ist ein Meisterwerk. Alles ist durchkomponiert bis hin zur Schrift, einfach perfekt.
Da muss ich dich enttäuschen, das ist nur ein Traum, jedenfalls für mich. Und vielleicht auch gar nicht erstrebenswert. Warum darf unser Skizzenbuch denn nicht unsere Experimentierzone sein, unsere Ideensammlung und Inspirationsquelle? Und es muss auch gar nicht für andere Betrachtende zur Verfügung stehen. Ganz im Gegenteil, ich halte ein Skizzenbuch für etwas sehr Privates, ähnlich einem Tagebuch.
Das Streben nach Perfektion macht unfrei, ängstlich und behindert damit unsere künstlerische Entwicklung. Wer nichts Neues ausprobiert, macht vielleicht keine Fehler, kommt aber auch nicht vom Fleck. Deshalb ist der Drang nach Perfektion hinderlich für unsere Kreativität. Wir wollen und sollen auch mal daneben liegen! Aus unseren Fehlern lernen wir doch am meisten.
gleich mal ein Eselsohr und eine kleine Kritzelzeichnung ins Skizzenbuch machen. Das hätten wir also geklärt.
Es gibt nie die eine Methode, die für alle(s) passt. Deshalb stelle ich dir in diesem Kapitel ein paar Varianten vor, wie du mit deinen Zeichnungen beginnen kannst. Ich empfehle dir, alle einmal auszuprobieren und auch dann, wenn du einen Favoriten gefunden hast, immer wieder deine Komfortzone zu verlassen und zu wechseln.
Ich selbst bin zum Beispiel kein ausgesprochener Fan der Spiraltechnik, aber nachdem ich sie für dieses Buch reaktiviert habe, gefiel sie mir wieder gut. Immer mehr vom Selben führt eben auch genau dazu und im schlimmsten Fall zu Langeweile. Das ist doch wohl absolut zu vermeiden.