Rauchende Schlote

Sockelbereich der Siegessäule
Bereits 1795 war die erste Dampfmaschine aufgestellt worden, keine zehn Jahre später wurde die Königliche Eisengießerei gegründet, die die erste Dampflokomotive Deutschlands bauen sollte. 1806 besetzte Napoleon Berlin. Friedrich Wilhelm III., der 1797 den Thron bestiegen hatte, war geflohen, „Unser Dämel ist in Memel“ sangen die Straßenkinder. 1810 nahm die Universität (die heutige Humboldt-Universität) den Lehrbetrieb auf, schon bald zog sie bedeutende Wissenschaftler an. Im gleichen Jahr trat Karl Friedrich Schinkel seinen Dienst an der Bauakademie an. Er wurde nach den Befreiungskriegen „Hofarchitekt“ Friedrich Wilhelms III. und führte den Klassizismus in Deutschland zu seinem Höhepunkt. Für Friedrich Wilhelm III. erbaute Schinkel u. a. die Neue Wache, das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt und das heute „Altes Museum“ genannte Museum auf der Museumsinsel.
1822 schrieb Heinrich Heine: „Wirklich, ich kenne keinen imposanteren Anblick, als (...) nach den Linden hinaufzusehen“. 1826 brannten dort die ersten Gaslaternen - noch heute gibt es über 40.000 in der Stadt. 1837 eröffnete August Borsig vor dem Oranienburger Tor seine Eisengießerei und Maschinenbauanstalt. „Feuerland“ wurde jenes Eck daraufhin genannt, wegen des Scheins der Schmiedefeuer über dem Nachthimmel. Drum herum entstanden weitere Manufakturen, sie alle sorgten für neue Zuwanderung. Als Friedrich Wilhelm III. 1840 starb, zählte Berlin bereits 330.000 Einwohner. 1844 wurde der Zoo angelegt, zwei Jahre später fuhren die ersten Omnibusse, damals noch von Pferden gezogen, nach festem Fahrplan. 1847 begründete Werner von Siemens mit der Telegraphenbau-Anstalt die Berliner Elektroindustrie.