Ende in Trümmern

Am 30. April 1945 nahm sich Hitler das Leben, am 1. Mai wehte die russische Fahne auf dem Reichstag, obgleich in den Kellern des Gebäudes noch gekämpft wurde. Am 2. Mai 1945 um sechs Uhr morgens war der Nazispuk vorbei: Die Wehrmacht kapitulierte. „Frau, komm!“ wurde nun zur meistgefürchteten Aufforderung. Über 90.000 vergewaltigte Berliner Mädchen und Frauen suchten in den kommenden Monaten Kliniken auf, Tausende begingen Selbstmord, wie viele über ihr Schicksal schwiegen, weiß man nicht.
Berlin war nichts anderes mehr „als ein Schutthaufen bei Potsdam“ (Bertolt Brecht). Rund 440.000 Bomben waren über Berlin niedergegangen. Experten schätzen, dass noch heute 3000 Blindgänger (750 t) unentdeckt im Stadtgebiet lauern. Ein Sechstel der Trümmermassen ganz Deutschlands vereinigte die Stadt auf sich. Zum Abtransport des Trümmerschutts wurden durch die ganze Stadt Schienen verlegt, rund 60.000 Trümmerfrauen waren im Einsatz. 610.000 Berliner Wohnungen waren zerstört, dazu Kunst- und Kulturschätze von unermesslichem Wert. Bis heute arbeiten die Staatlichen Museen zu Berlin daran, ihre Verluste zu dokumentieren: Acht Kataloge wurden bislang herausgebracht, 30 sind geplant.