Sehenswertes abseits des Spaziergangs
Märkisches Museum: Der Backsteinbau (1899-1908), Stammhaus der Stiftung Stadtmuseum Berlin, ist an die norddeutsche Gotik und Renaissance angelehnt. In topografischen und thematischen Zusammenhängen wird hier die geschichtliche und künstlerische Entwicklung Berlins durch die Jahrhunderte hinweg dokumentiert. Der Besuch gleicht einem Stadtspaziergang. Die Exponate sind bunt gemischt: Industriegemälde aus der Borsig-Villa am Tegeler See, ein Panoptikum, mittelalterliche Skulpturen, eine Sammlung von Automatophonen (Vorführungen stets So um 15 Uhr) u. v. m.
Vor dem Gebäude stehen sieben Mauerteile, zwei davon wurden von Kiddy Citny, dem bekanntesten Mauerkünstler der 80er-Jahre, bemalt.
Am Köllnischen Park 5,
Märkisches Museum o.
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Jannowitzbrücke. Tägl. (außer Mo) 10-18 Uhr. 5 €, erm. 3 €. www.stadtmuseum.de. Petriviertel: Das Petriviertel umfasst jenen Abschnitt der Spreeinsel, der sich zwischen Schlossareal und der Gertraudenstraße erstreckt. Hier, im alten Cölln, fing das Herz der Stadt zu schlagen an. Die namengebende Petrikirche mit ihrem fast 100 m hohen Turm wurde im Krieg zerstört und danach nicht wiederaufgebaut. Das Viertel beherbergt ein paar herrschaftliche alte Bauten, darunter das Ribbeckhaus, Berlins einziges erhaltenes Renaissancegebäude (Breite Str. 35, heute Teil der Zentral- und Landesbibliothek), das Nicolaihaus(Brüderstr. 13, steht leer) und das Galgenhaus (Brüderstr. 10, wird künftig eine Galerie beherbergen). Letztgenannte Gebäude stammen aus dem 17. Jh. Dazwischen machen sich aber auch Scheußlichkeiten der Nachkriegszeit breit. Attraktiv ist das Viertel bislang nicht, doch das soll sich ändern. Um-, An-, und Neubauten sollen Hotels, Geschäfte, Gastronomie und somit Leben hierherlocken. Bis 2017 soll zudem, auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Lateinschule, ein archäologisches Besucherzentrum entstehen.
Hausvogteiplatz.Thomas Ruffs Stern in der Sammlung Boros
Nolde Stiftung Seebüll/Dependance Berlin:Emil Nolde (1867-1956), einer der bedeutendsten Künstler des deutschen Expressionismus, verbrachte die Sommer gerne im nordfriesischen Seebüll, die Winter in Berlin. An sein Schaffen erinnert die Nolde-Stiftung nahe dem Gendarmenmarkt mit thematisch wechselnden Ausstellungen.
Jägerstr. 55,
Hausvogteiplatz. Tägl. 10-19 Uhr. 8 €, erm. 3 €. www.nolde-stiftung.de. Mendelssohn-Remise: In der Kassenhalle der einstigen Mendelssohn-Bank informiert eine kleine Ausstellung über die Mendelssohn-Dynastie, aus der über Jahrhunderte hinweg Künstler, Bankiers und Gelehrte hervorgingen.
Jägerstr. 51,
Hausvogteiplatz. Tägl. 12-18 Uhr. Eintritt frei. www.mendelssohn-remise.de. Sammlung Boros: Den einstigen Reichsbahnbunker (für 2000 Pers.), zu DDR-Zeiten wegen der Lagerung von Südfrüchten „Bananenbunker“ genannt und in den 1990ern als „Bunker“ einer der härtesten Technoclubs der Welt, ließ der Kommunikationsdesigner Christian Boros zwischen 2003 und 2007 für seine Sammlung zeitgenössischer Kunst umbauen. Zu dieser Kunst, die „er selbst nicht versteht“, gehören u. a. Werke von Olafur Eliasson, Ai Weiwei und Wolfgang Tillmans - absolut sehenswert. Darüber, auf dem Dach des Bunkers, lebt der Hausherr in einer 450 m² großen Penthousewohnung mit Pool (leider nicht zugänglich).
Reinhardstr. 20,
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Friedrichstraße. Führungen (10 €, Dauer 1:30 Std.) nur Do-So nach Anmeldung unter www.sammlung-boros.de - kümmern Sie sich rechtzeitig um einen Termin.