Nachwort und Dank
1.
An einem heißen Sommertag vor zehn Jahren saß ich in Hannover in einem Café vor einem Eisbecher und schrieb das erste Mal die Namen Glin Melisma
, Borgessa
und Mosmerano
in ein Notizbuch. Ich hatte an der Idee herumgedacht, wie man etwas stiehlt, das es eigentlich gar nicht gibt. Als Arbeitstitel schrieb ich umgekehrt auf die letzten Seiten »Der Mann, der die Nacht stahl«. Und ganz langsam wuchsen in den folgenden Jahren daraus die Ruhende Welt, das Mechanische Theater und die Herbstgänger.
Ich mochte Diebe, Hochstapler und Trickbetrüger in Geschichten schon immer. Als Kind habe ich Piraten über alles geliebt, in Western-Settings habe ich lieber die trickreichen Ganoven als den Sheriff gespielt, und bei Lego-Burgen waren mir Fallen und Geheimgänge immer lieber als strahlende Ritter. Bücher, Filme und Spiele über Wendehälse habe ich immer verschlungen. In Baldur’s Gate, Zelda und Fallout klaue ich wie ein Rabe – und ich bin vermutlich der einzige Teenager gewesen, der sich gewünscht hätte, Thomas Mann hätte die Fortsetzung zu seinem Felix Krull noch geschrieben.
Glin Melisma hat zahllose enge Verwandte, von denen er selbst gar nichts weiß: Thomas Ripley, Danny Ocean, Frank Abagnale, Garrett, Hadrian und Royce, Scipio, die beiden Lockes: Locke Cole und Locke Lamora und viele mehr. Vermutlich könnte ich seitenweise auflisten, wem ich alles beim Planen von Coups über die Schulter geblickt habe und wo ich bei der Durchführung mitfiebern durfte – die natürlich nie so läuft wie geplant. Sie alle haben jedenfalls hier und dort Pate gestanden für Glin und seine Herbstgänger.
Dass Mosmerano ein fantastisches Venedig ist, brauche ich ebenfalls nicht zu verstecken. Im echten Venedig war ich leider bislang nur einmal, 2011. Viel zu lange her. Aber es ist wundervoll, magisch, geheimnisvoll – bereits auf dem Weg vom Bahnhof zur Unterkunft sind mir die Augen übergegangen und ich sah Glin Melisma durch die Gassen huschen und sich über Hausdächer schleichen.
Alles in allem wirkt es fast verrückt auf mich, wie sich viele Puzzleteile aus dem echten Leben (fixe Ideen, Erlebnisse, Eindrücke, Gedankenspiele, schnell Hingekritzeltes) am Ende zu einem Fantasy-Roman verdichten.
Bleibt mir noch, allen ausdrücklich zu danken, die außer mir an diesem Roman beteiligt waren.
2.
E
in großes Dankeschön geht an an meine Testleserinnen Fabienne, Diana und Gesche. Und ganz besonders an Alessandra Reß, die einige ziemlich kluge Anmerkungen zum Roman gemacht hat. Der Text ist seitdem einmal von rechts auf links gekrempelt worden, aber ohne die Rückmeldungen von anderen verliere ich mich als Schreiber manchmal etwas. Mich und meine Texte hin und wieder anderen anzuvertrauen, ist mir wichtig und macht das Ergebnis in meinen Augen immer besser. Auch Uwe Reckzeh muss ich einmal mehr danken – nach einem gemeinsamen Gespräch habe ich einiges über die Skyldar und die Ruhende Welt herausgefunden, was ich vorher nicht so klar gesehen hatte.
Meinen Agentinnen Gesa Weiß und Kristina Langenbuch gebührt Dank dafür, mich einfach mein Ding machen zu lassen, es clever und gewinnbringend zu kommentieren und dann tatsächlich so anzupreisen, dass es jemand kauft und druckt.
Stephan Askani von der Hobbit Presse muss ich für das Vertrauen danken; für das Anstacheln, den Text immer besser zu machen, und überhaupt für die Gespräche, in denen es nie um Programmslots, Strategien zur Vermarktung oder Verkaufszahlen ging, sondern immer um die Geschichte. Ich habe viel gelernt – und mein Bücherregal um einige Klassiker erweitert.
Oliver Plaschka gebührt mein Dank für den regen Austausch (lesen Sie Olivers Bücher!).
Christina Srebalus erhält einen sehr lieben und herzlichen Dank für die wunderschöne Karte – super, dass das geklappt hat. Ich hatte am Ende schlichtweg nicht mehr die Nerven, die Artwork selber zu machen, und bin froh, eine Person gefunden zu haben, bei der die Chemie stimmt.
Tausend Dank auch an meine Twitter-Timeline von befreundeten Kolleginnen und Kollegen, die meinen schrägen Humor dort aushalten (oder manchmal sogar komisch finden) und bei denen ich mich einfach wie ein Nerd unter Nerds fühlen darf.
Den allergrößten Dank heimsen natürlich Anne und Elsa ein – für alles. Ohne Euch wäre nichts in meinem Leben, wie es ist. Ich sage euch das zwar jeden Tag, aber es tut gut, es ab und zu schwarz auf weiß gedruckt zu sehen.
Ein riesiger Dank geht zum Schluss an Sie, liebe Leserinnen und Leser! Geschichten zu erzählen macht nur Sinn, wenn es auch Menschen gibt, die sie sich erzählen lassen. Und wenn Sie bis hierhin durchgehalten haben und vielleicht auch noch Ihren Spaß mit den Herbstgängern hatten, dann ist das das Schönste, was einem Spinner wie mir passieren kann.
3.
Zuletzt:
Sollten Sie Rückmeldungen oder Fragen an mich haben, können Sie mir mailen (
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Über Austausch freue ich mich.
Ihr/Euer
Thilo Corzilius