Kapitel zwei

Jammerndes Strandgut

Julius wachte auf, als jemand seinen Namen rief. Er blinzelte und sah ein vertrautes Gesicht vor sich.

Julius stöhnte. Seine Rippen schmerzten mindestens so sehr wie sein Kopf. Kaltes Wasser umspülte seine Beine. Dann hörte er, dass andere seinen Namen riefen und Hufe durchs Wasser platschten.

Die Sonne blendete, aber Julius öffnete die Augen ein kleines bisschen weiter.

Julius stemmte sich langsam hoch und verzog vor Schmerz das Gesicht. »Wo … wo sind wir?«, murmelte er. Er blickte sich am Strand um und schützte dabei die Augen mit dem Huf vor der Sonne. Der goldene Sand war übersät mit zerbrochenen Kisten, geborstenen Krügen, verdrehten Tauen und Hunderten von Holzstücken in allen Formen und Größen. Noch mehr Trümmer dümpelten träge im Wasser. Seine Freunde Brutus, Plinius und Milus stöberten im Strandgut.

»Wir sind am Leben!«, keuchte Julius. »Irgendwie haben wir es geschafft!«

»War ja ein Mordssturm«, sagte Cornelius munter. »Und die Götter müssen mit uns gewesen sein, weil wir zum Glück in Ufernähe waren, als er aufkam!«

Schließlich stand Julius auf, reckte seinen Rücken und sah sich noch einmal am Strand um. Er atmete tief ein und die heiße Luft brannte in seinen Nüstern.

»Mann!«, rief er aus. »DEN Geruch hatte ich SEHR lange nicht in der Nase!« Er kniete sich hin, schnüffelte an einem Felsblock und schnaubte laut vor Freude.

Dann rupfte er mit dem Huf ein dickes Büschel Kräuter aus und steckte die Schnauze tief hinein.

»Kann das überhaupt sein: Sind wir zu Hause?«

»Das ist eine sehr gute Frage!«, erwiderte Cornelius. »Wir haben auch schon heftig darüber diskutiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in Afrika sind!«

Er huschte in Richtung einiger großer Sanddünen davon. »Komm mit!«

»Wo willst du hin?«, fragte Julius, der sich auf den schmerzenden Beinen kaum aufrecht halten konnte.

»Lucia will dir was zeigen!«, erklärte das Warzenschwein.