Julius planschte träge in der Milch in seiner Wanne und trank noch einen Schluck Traubensaft.
Von der anderen Seite des Raumes hörte man Felix zufrieden stöhnen.
Ein Ägypter, der wie ein Elefant gebaut war, massierte der Antilope, die ausgestreckt auf einem Marmortisch lag, die Schultern.
Julius lachte. »Bald fühlst du dich wie eine neue Antilope!« Er tauchte den Kopf in der Milch unter und stieg dann aus dem Bad. Der wartende Diener schlang sogleich ein Handtuch um das tropfnasse Zebra. »Und wie sieht’s bei dir aus, Milus?«, rief er. »Hast du’s immer noch eilig, nach Hause zu kommen?«
Cornelius kam vergnügt in den Raum getrottet. Kichernd meinte er zum Löwen: »Warum so wenig Respekt für Esel, Milus?«
»Wieso?«, fragte Milus und kniff die Augen zusammen. »Was schert dich das überhaupt?«
»Nun«, meinte das kleine Warzenschwein und grinste. »Die Milch, in der du sitzt, ist ESELSMILCH!
Cornelius wackelte zu Julius hinüber, der an seinen nassen Armen schnupperte. »Weißt du«, sagte er. »Man hat mir gesagt, Kleopatra habe auf dieses Zeug geschworen. Soll die Haut jung und schön aussehen lassen!«
Julius rieb sich nachdenklich das Kinn. »Vielleicht könnte ich ja Zebramilch bekommen?«
»Gut möglich«, entgegnete Cornelius. »Als Heter kannst du, wie ich das sehe, alles haben, was du begehrst.«
Julius wandte sich an einen kleinen Ägypter, der geduldig neben der Wanne saß. »SCHREIBER!«
Der Mann sprang sofort auf.
»Mache eine Notiz, dass ich Zebramilch einführen lassen möchte«, diktierte Julius gebieterisch.
»Ja, mein gnädiger Herr«, antwortete der Schreiber und kritzelte eilig auf sein Pergament.
Der kleine Mann eilte aus dem Raum.
Cornelius rückte näher an Julius heran und blickte sich um, ob jemand lauschte. »Julius, ich habe nachgedacht über das, was Milus gesagt hat, und mache mir Sorgen über das, was der Priester gestern angemerkt hat.« Er blickte sich noch einmal um. »Wenn sie herausfinden, dass du nicht bist, was sie glauben, dann schwebst du möglicherweise in großer Gefahr«, flüsterte er.
»Pah! Du machst dir zu viele Sorgen, Cornelius!«, sagte Julius. »Was willst du denn in der Bibliothek?«
»Ich möchte noch mehr über diese Prophezeiung des Erwählten lesen!«, antwortete Cornelius ängstlich.
»Was flüstert ihr beiden da?«, fragte Felix.
»Cornelius will in der Bibliothek noch mal über die Prophezeiung nachlesen!«, erklärte Julius ziemlich laut.
Lucia schwebte förmlich herein, gefolgt von Rufus, Proteus und Plinius. »Oh! Hat hier jemand etwa über Bibliotheken gesprochen?«, fragte sie.
»GROSSE GÜTE!!!«, rief Julius, dem die Augen fast aus dem Kopf fielen. »WAS in aller Welt habt ihr da AN?!«