JESSE STARTETE früh am nächsten Morgen und Dane ging mir aus dem Weg, indem er an den Gästehütten arbeitete. Ich machte mich auf den Weg nach Bozeman.
Nachdem ich das Sattelzeug besorgt hatte, das ich brauchte, fuhr ich zur Main Street und zu der Ladenzeile, wo mein College Kumpel Guy seine Kunstgalerie, sein Atelier und seine Wohnung hatte. Er war mein erster Liebhaber und immer noch ein Freund mit gewissen Vorteilen.
Die Galerie war geschlossen, aber ich ging zur Hintertür und klopfte. Nach einer Weile öffnete sich die Tür einen Spaltbreit. Guy Hand schnellte hervor und zog mich hinein. Dann knallte er die Tür hinter uns zu und verriegelte sie.
„Schuldest du jemandem Geld, Guy?“ Von wegen. Seine Eltern hatten ihm ein nettes Erbe hinterlassen.
„Nein, Dummerchen. Ich will bloß nicht, dass mich jemand sieht und verlangt, dass ich die Galerie öffne.“
Er kicherte in einem hohen Ton, den er schon am Leib hatte, solange ich ihn kannte. Zum Henker, wahrscheinlich tat er das schon, seit er ein Baby war. Er klang schwul und ich fragte mich oft, ob ihm das als Kind Probleme verursacht hatte. Auf dem College als ich ihm begegnete, war er schon geoutet. Er ließ nicht zu, dass irgendjemand das, oder sein Kichern, zum Problem machte, was ziemlich beeindruckend war, wenn man bedachte, dass er klein war. Er war immer sorglos und optimistisch. Als meine Tante ihm einmal begegnete, nannte sie ihn bezaubernd.
„Ich habe mich schon gefragt, wann du mal wieder vorbeischauen würdest.“
Er warf mir ein vorgetäuscht schüchternes Lächeln zu und schob mich die Treppe hinauf zu seiner Wohnung. Dabei verweilten seine Hände auf meinem Arsch. Ich legte einen Zahn zuund seine Hände legten sich um meine Taille undpackten zu, und er joggte hinter mir die Stufen hoch. Ich öffnete die Tür am Ende der Treppe und wir waren in seiner Küche, ein sonniger, blaugestrichener Raum, angefüllt mit schimmernden, makellos sauberen Haushaltsgeräten aus Edelstahl. Guy musste jedes Küchengerät besitzen, das jemals hergestellt worden war.
„Nimm Platz und ich hole dir ein Bier. Oder willst du erst ficken?“
Ich lachte und setzte mich an seinen Tisch. „Lass uns mit einem Bier anfangen. Wie geht`s dir so?“
„Moi?“ Er wedelte mit seiner Hand. „Mir geht`s gut. Habe gerade ein Katzenporträt für eine verrückte Frau fertiggestellt, die fünftausendmal ihre Meinung geändert hat. Aber du kennst mich ja, ich kann alles machen, was man von mir will“ – er zwinkerte mir zu – „also war es in Ordnung. Habe an den Änderungen auch mehr Geld verdient. Oh, und eines meiner Bilder wurde bei einer Ausstellung in LA angenommen. Tatsächlich ist es ein Wettbewerb. Gut abzuschneiden könnte mir neue Türen öffnen. Kannst du dir das vorstellen?“
Er stellte eine geöffnete Bierflasche vor mich hin und ich nahm einen tiefen Zug, ehe ich irgendetwas erwiderte. Er schnappte sich eine Flasche extravagantes Mineralwasser und eine Tüte Gourmetchips und setzte sich zu mir.
„Das klingt toll. Also, ist es ein nackter Mann oder eine Katze?“
„Beides! Das gefällt ihnen ja so daran. Ist das nicht fantastisch?“
Er war aufgeregt wie ein kleines Kind, und an manchen Tagen sah er auch immer noch so aus. Halb Koreaner und halb Japaner, war Guy schlank aber muskulös, mit großen, mandelförmigen Augen und glattem schwarzen Haaren, das immer mit andersfarbigen Strähnen durchzogen war. Heute war es gelb, was passte, denn sein Nachname war Gustavsson. Er war von zwei College Professoren adoptiert worden, die in Asien arbeiteten. Sein Vater war Ingenieur gewesen. Seine Mutter ebenfalls Künstlerin.
„Das ist toll. Wann ist die Ausstellung?“
„November. Ich fahre deswegen nach LA. Willst du mitkommen? Wir könnten eine tolle Zeit haben. Die Schwulenszene austesten.“
„Du weißt doch, dass ich das Tal nicht oft verlasse. Aber du kannst mir davon erzählen, wenn du wieder da bist.“
„Ach Josh, ich hätte so gerne meinen eigenen, persönlichen Cowboy Muskelmann in der großen Stadt.“ Er zwinkerte mir mit seinen schläfrigen, dunkelbraunen Augen zu.
„Du weißt, dass alles gut laufen wird. Das tut es bei dir immer.“
„Du hast ja so recht.“ Er nahm sich ein paar Chips und schob mir die Tüte zu. „Und, was gibt`s Neues bei dir?“
Er hörte aufmerksam zu, als ich ihm von Hurricane erzählte und stellte gelegentlich Zwischenfragen. Als ich geendet hatte, sprang er auf und steuerte auf einen der Hängeschränke zu.
„Das hätte ich fast vergessen. Ich habe da diesen neuen, scharfen Pfeffer-Dip, den du mit diesen Chips zusammen einfach lieben wirst. Ich habe ihn letzten Monat in Denver entdeckt.“
Er griff sich einen Topf, öffnete ihn und beugte sich nah zu mir, um ihn auf den Tisch zu stellen. Dann nahm er sich einen der Chips, tunkte ihn in den Dip und fütterte mich damit.
„Was meinst du?“
Boah, war der Pfeffer scharf. Ich inhalierte einen weiteren Schluck meines Bieres. Guys Hände lagen jetzt auf meinen Schultern und ich lehnte mich zurück gegen seine Brust. So viele meiner Nächte auf demCollege hatten auf diese Art und Weise angefangen.
„Ich mag es sehr“, sagte ich und drehte mich um, sodass ich in seine Augen sehen konnte. „Du wusstest, dass ich das würde. Danke, dass du es für mich besorgt hast.“
Ich neigte mich ihm zu und er küsste mich. Wie immer schmeckte er nach Pfefferminz. Er fuhr mit seiner Hand abwärts über meine Brust bis zu meiner Gürtelschnalle. Ich war bereits hartund er ließ seine Hand tiefer sinken und drückte zu.
„Ah“, flüsterte er, „du musstest mich dringend sehen. Es wird einsam in der Prärie.“
Ich würde nichts Gegenteiliges behaupten, aber ja, ich brauchte ihn. Es war als hätte die Nacht, und ganz besonders der Morgen, mit Dane ein großes, schmerzhaftes Verlangen geweckt.
„Das weißt du doch.“
Seine Augen funkelten. “Lass uns ins Schlafzimmer gehen. Ich habe renoviert.“
Ich stand auf und zog ihn an mich. Er roch exotisch, wie immer. Sandelholz sagte er. Der Größenunterschied, der im Bett keine Rolle spielte, zwang mich dazu, mich herabzubeugen, damit ich federleichte Küsse auf seinem Kiefer verteilen konnte. Ich folgte dem Pfad mit den Fingern, packte ihn dann am Kinn und schob meine Zunge zwischen seine Lippen.
Guy stöhnte dramatisch, lehnte sich an mich und legte seine Arme um meine Taille. Als ich seinen Mund erkundete, fuhr er mit seinen Händen über meine Hose um meinen Hintern zu kneten.
„Ins Schlafzimmer“, knurrte ich. Er flitzte den Flur hinunter und drehte sich dabei immer wieder um, um zu sehen, ob ich ihm folgte. Es war ein Spiel, das wir spielten und heute war die Vertrautheit tröstlich. Ich wusste, was meine Aufgabe war und ich wusste auch, wie sich anschließend alles entwickeln würde.
Guy öffnete die Schlafzimmertür mit einer schwungvollen Bewegung und zog mich hinein.
„Wie findest du es?“ Er schob seine Hände in die Hosentaschen und wartete auf meine Antwort.
Der Raum war elegant. Das musste wohl das richtige Wort sein. Er war wie etwas, das du in einem sehr teuren Hotel finden würdest – nicht, dass ich je in einem gewesen wäre, aber ich hatte Filme gesehen. Die Farbe der Wände war von einem weichen Rotton, als wären sie mit Stoff bezogen. Vielleicht waren sie das auch. Das große Himmelbett war mit einer schwarzen Tagesdecke und einem Haufen roter Kissen bedeckt. Schwarz-rot gestreifte Vorhänge ergossen sich bis über den Holzfußboden und wurden von goldenen Kordeln zusammengehalten, die in fluffigen Quasten endeten.
Jenseits des Bettes hatte Guy, aus schwarzen Ledersesseln und niedrigen Glastischen, eine Sitzecke geschaffen. Die Wände waren mit seinen Kunstwerken bedeckt, etwa einem halben Dutzend Leinwänden, alle mit nackten Männern.
„Guy, das ist wirklich unglaublich. Es ist üppig.“
Er kicherte aufgeregt. „Du bist der erste Mann, der es zu sehen bekommt.“
Ich sah mich noch einmal um und schaute dann ihn an.Er war so glücklich, dass es mir gefiel. Vom ersten Tag an war er immer am begeistertsten, wenn ich zufrieden war, ganz egal mit was. Ich konnte mir nie erklären, wieso meine Meinung für jemanden so wichtig war, der so begabt war, wie er.
Ich streckte meine Arme aus und er warf sich hinein. Ich drückte ihn fest und ließ mein Kinn auf seinem Scheitel ruhen, eine Geste, die er entweder hasste oder liebte, je nach Stimmung.
„Es ist wunderschön. Ich bin geehrt.“ Ich strich ihm mit den Händen über den Rücken und trat einen Schritt zurück. „Und wie wäre es, wenn du jetzt diesen reizvollen Körper entblätterst?“
Er kicherte erneut, während er sich seiner Slipper entledigte und sich mit den Zehen die Socken von den Füßen zog. Er senkte den Kopf, sodass er durch breite Wimpern zu mir hochsehen konnte und spielte mit seiner Gürtelschnalle. Dann drehte er sich um, damit ich zusehen konnte, wie der Gürtel langsam durch jede Schlaufe glitt.
„Sehr sexy.“ Ich warf mich aufs Bett und ließ mich nieder, um zuzusehen.
Er drehte sich wieder um, taxierte mich mit großen Augen und begann langsam sein Hemd aus seiner schwarzen Hose zu ziehen.
„Sieh dir nur diese Bauchmuskeln an! Da hat aber jemand hart trainiert. Es gefällt mir.“
Er grinste und zog sich das Hemd über den Kopf, wobei er seine Hüften hin und her wand. Er liebte es, sich zu winden.
„Hose.“
Er öffnete den Reißverschluss und ließ sie auf seine Knöchel fallen. Alles, was ich zu sehen bekam, waren bloße Eier und sein aufrecht stehender Schwanz.
„Keine Boxershorts? Ich bin schockiert. Schockiert.“
Guy kicherte.
Ich rollte mich herum, um mich auf die Bettkante zu setzen. „Komm her und lass mich das mal näher ansehen.“
Ich riss ihn in meine Arme und knabberte und küsste mich an seinem Schlüsselbein entlang. Er legte seine Hände auf mein Hemd und fing an, es aufzuknöpfen. Ich ließ zu, dass er es mir abstreifte, während ich an seinen Nippeln knabberte und er bebte vor unterdrücktem Lachen. Er war ein kitzliger Bursche.
Ich fuhr mit meinen Händen über seinen muskulösen Unterleib und stöhnte meine Bewunderung hinaus. Ich war steinhart.
„Brauchst du Hilfe bei deinen Stiefeln, Josh?“
„Das weißt du doch.“
Er drehte mir den Rücken zu und ich streckte mein rechtes Bein aus. Er stellte sich mit gegrätschten Beinen darüber, beugte sich vor und zog schwach.
„Mir gefällt die Aussicht.“
Er kicherte wieder und ich presste meinen linken Fuß gegen seinen Hintern und drückte. Mein Stiefel kam frei und er warf ihn beiseite.
„Hey, sei vorsichtig! Das sind meine guten Stiefel.“
Er verdrehte die Augen und brachte sich in Position um meinen andern Stiefel zu entfernen.
„Vielleicht solltest du eine Weile so bleiben. Du siehst so niedlich aus.“
„Du machst wohl Witze. So lange kann ich nicht warten.
Jetzt lachte ich. „Du kannst nicht warten? Ich bin derjenige, der nie zum Zug kommt, verflucht.“
„Lass mich dich trösten.“ Er zog mir den Stiefel vom Fuß, warf ihn beiseite und hüpfte neben mir aufs Bett, wobei er auf dem Rücken landete. Ich rollte mich auf die Seite, neben ihn, und fing an, mit den Fingern über seinen Bauch zu streichen. Er drückte meine Hand tiefer, aber ich schlug seine Hand weg.
„Fein“, sagte er und spielte den Beleidigten. Er rappelte sich hoch, kniete sich neben meinen Bauchund ich streckte mich auf dem Rücken aus. „Dann lecke ich eben nur an deinem Schwanz.“
Seine dunklen Augen leuchteten als er meinen Gürtel und meine Hose aufmachte und meinen Schwanz herausholte. Seine gespitzte Zunge schnellte hervor und strich an einer Seite entlang nach oben.
„Oh ja, mehr.“
Guy hatte eine verdorbene Zunge. Wie eine Schlange umkreiste sie gleitend meine Eichel, bis ich es nicht länger aushalten konnte.
„Blas mir einen.“
Als hätte er nur auf mein Stöhnen gewartet, öffnete er seinen Mund und nahm mich tief in sich auf, fuhr mit seiner Zunge an meiner Länge auf und ab und sorgte dafür, dass er diesen bestimmten Punkt direkt unterhalb der Spitze traf. Ich stieß nach oben und wieder zurück und verlor mich in dem Gefühl und seinen übertrieben lauten Schlürfgeräuschen.
„Du weißt, dass mir das gefällt.“ Nach einer Weile schob ich ihn von mir und setzte mich auf. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass du auch etwas Aufmerksamkeit bekommst. Würde dir das gefallen?“
Seine Augen weiteten sich. Ich streichelte seinen Kiefer, stand auf, legte meine Jeans ab und ging zum Nachttisch. Ich wusste, dass er dort Kondome und Gleitgel aufbewahrte.
Dann drehte ich ihn auf den Rücken, packte seine Beine und zog ihn dicht an mich zum Rand des Bettes.
Er zog seine Beine an und ich verteilte Gleitgel in seiner Ritze und schob seine Oberschenkel zurück. Er ließ sie zu beiden Seiten fallen und öffnete sich weit. Ich ließ behutsam einen Finger in ihn gleiten und zog ihn wieder zurück. Das wiederholte ich mehrere Male und schob mich dabei bei jedem Eindringen tiefer, bis ich genau die richtige Stelle traf. Sein Hintern flog vom Bett hoch und ließ sich dann erneut darauf nieder, um sich auf meinem Finger hin und her zu wiegen. Ich führte einen weiteren Finger ein. Er wand sich ernsthaft.
„Bitte, Josh. Bitte, fick mich.“
Ich zog ein Kondom über meinen Schwanz und schob mich in einer langsamen, kontrollierten Bewegung in ihn.
„Hart“, schrie er. „Hart, Josh.“
Aber ich zog mich zurück und glitt langsam wieder hinein, neckte ihn.
„Du siehst so schön aus.“ Meine Fingerspitzen strichen über seine Brust und ich kniff in seine Brustwarzen, brachte ihn dazu, sein Gesicht zu verziehen. „So schön.“
Ich stieß fest zu und beobachtete, wie seine Augen sich schlagartig öffneten. Er war heiß und eng, seine Muskeln umklammerten meinen Schwanz. Ich umfasste seinen und wichste ihn schnell und fest, während ich seinen Arsch auf die gleiche Art und Weise bearbeitete. Mein Schweiß tropfte auf seinen muskulösen Bauch. Ich konnte sein Verlangen riechen.
Er atmete tief ein und sein ganzer Körper verkrampfte sich. Dann schrie er auf und kam über meine Hand und meine Brust. Das gab mir den Rest. Ich spritzte heftig ab, erbebte und sank in seine Arme.
„Ich habe dich vermisst“, seufzte er. Er starrte mich mit diesem Blick an, den er mir immer zuwarf. Totale Akzeptanz. Mit Guy konnte ich alles tun oder sagen und es war in Ordnung. Jedes Mal, wenn ich herkam, freute er sich, mich zu sehen und so würde es ewig bleiben.
Ich verschmierte mit den Fingern sein Sperma auf seiner Brust. Er kicherte und streckte mir die Zunge raus. Ich hielt ihm die Finger vor den Mund und er leckte sie alle ab, während er mir dabei ins Gesicht sah. Ich lächelte und zog mich langsam aus ihm zurück.
„Du bleibst hier, bin gleich da.“ Ich ging ins Badezimmer. Das war immer noch in funkelndem Gold und Weiß gehalten und ich war sicher, dass es mich blenden würde, wenn ich jemals mit einem Kater hier hereinkommen sollte.
Ich machte mich sauber und kehrte mit einem warmen Waschlappen und einem Handtuch bewaffnet ins Schlafzimmer zurück. Guy hatte sich nicht bewegt. Behutsam wischte ich seine Brust, seinen Bauch und seinen Hintern sauber. Dann kroch ich aufs Bett und drapierte meinen Körper um ihn herum - mit seinem Rücken an meiner Brust und ließ mein Kinn auf seiner Schulter ruhen. Er rieb meine Arme in langsamen, trägen Bewegungen.
„Möchtest du zu Teds gehen, um etwas zu essen und zu trinken, bevor du zurückfährst?“
Guy wusste, dass ich die Steaks in Ted Turners Montana Grill liebte. „Das klingt wirklich gut.“
Wir duschten gemeinsam und wuschen uns spielerisch gegenseitig. Er trocknete mich ab, half mir anschließend beim Anziehen und brachte mir meine Stiefel. Ich sah ihm dabei zu, wie er vier verschiedene Hemden aus seinem Schrank holte, ehe er sich für eins entschied. Es war mein Lieblingsteil, ein glänzendes, tief violettes Hemd mit langen Ärmeln. Er wählte dazu enge schwarze Jeans. Ich wusste, dass er eine schwarze Lederjacke dazu tragen würde.
Wir liefen die paar Blocks bis zum Baxter Hotel. Es war noch früh und so bekamen wir sofort einen Tisch.
Guy bestellte ein Bier und ein fast rohes Steak mit einer Ofenkartoffel für mich und anschließend einen Martini und Lachs mit einem Salat dazu für sich selbst. Wir nahmen immer dasselbe.
Während wir auf unser Essen warteten, erzählte er mir alles über seine neuesten Bilder und über ein paar neue Leute, die er in Bozeman und LA getroffen hatte. Ich hatte ihn immer um die Art und Weise beneidet, wie er von jedermann akzeptiert wurde.
Als unser Essen kam, bestellte er noch einen weiteren Martini und ich wechselte zu Kaffee.
„Also, mal abgesehen von dem tollen neuen Pferd, wie läuft die Ranch?“
„Gut. Könnte ein wirklich gutes Jahr werden, wenn wir die übliche Regenmenge bekommen.“ Ich erzählte ihm, wie es Sarah ging, wie belegt die Hütten waren und von der Viehzucht, die Jesse betrieb. Ich übersprang jegliche Erwähnung von Dane oder dem niedergerissenen Zaun.
„Wieso fragst du mich überhaupt dieses ganze Zeug? Das interessiert dich doch nicht wirklich.“
„Tut es doch“, sagte er. „Das ist deine Art zu leben und ich bin an dir interessiert.“
Ich fühlte diesen unangenehmen Stich meines schlechten Gewissens. Wenn ich das Zauberwort sagte, dann wären Guy und ich in einer festen Beziehung. Aber so lieb ich ihn auch hatte, ich war nicht verliebt. Er akzeptierte das.
„Tja, dann mach ich mich wohl besser mal auf den Heimweg.“
Wir bezahlten und machten uns auf den Weg durch die riesige, zweistöckige Lobby nach draußen zur Main Street. Und wer lief uns über den Weg? Jesse und Dane auf ihrem Weg ins Teds. Mist.
„Hey kleiner Bruder. Ich wünschte, ich hätte gewusst, dass du hier bist. Wir hätten alle gemeinsam essen können“, sagte Jesse. „Guy, wie ist es dir ergangen?“
Die beiden gaben sich die Hand. Währenddessen suchte mein Gehirn nach einem Weg, wie ich mich verhalten sollte. Schließlich entschied ich mich dafür, die einfache Vorstellungsrunde durchzuziehen.
„Guy, das ist Jesses alter Armee-Kumpel, Dane. Dane, das ist Guy. Wir haben zusammen am College abgehangen.“
Während sie sich die Hände schüttelten, musterte Guy Dane ganz offen. Dane sagte irgendetwas wie „Schön dich kennenzulernen“. Mein Blick ruhte auf Guy. Die Minute zog sich wie eine Ewigkeit hin.
„Guten Appetit“, sagte Guy und irgendwie standen wir endlich auf der Straße.
„Junge, dieser Armee-Kumpel ist heiß.“ Guy war überschwänglich.
„Findest du?“ Ich sorgte dafür, dass wir weitergingen, die Straße entlang, in Richtung Guys Galerie.
„Du etwa nicht? Mann, ich dachte immer Muskeln wären dein Ding. Ist er schwul?“
„Keine Ahnung.“
„Du solltest es herausfinden, Josh. Er hat dich genau begutachtet.“
„Du willst mich wohl verarschen.“
Wir gingen weiter bis zu der Stelle, an der mein Truck parkte und ich stieg ein. Guy stand so, dass sein Rücken und die Tür uns vor jedermanns Blick verbargen und er fuhr mit seinen Händen über meine Brust und griff mir in den Schritt.
„Danke für deinen Besuch, Josh. Komm bald wieder.“
„Viel Glück in LA. Ruf an und erzähl mir, wie`s läuft.“
„Werd ich.“
Er sah zu, wie ich aus der Parklücke stieß und als ich in den Rückspiegel schaute, winkte er. Ich hob meine Hand und machte mich auf den Heimweg.