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ch wünschte, es wäre anders, Rose. Ich kann dich noch nicht einmal ansehen, ohne gleich die schlimmsten Bilder meines Lebens heraufzubeschwören. In mir drin ist noch ein großer Teil, der dich liebt, der das Geschehene nicht wahrhaben will, und dennoch wissen wir beide, dass deine Gefühle sich längst verändert haben.
Das sollte ich so nicht akzeptieren. Uns verbindet viel. Nur kann ich dir nicht verzeihen. Kann auch nicht die Gefühle, die du für meinen Vater hegst, gutheißen. Allein dafür könnte ich dir das Leben nehmen, so viel Hass löst das in mir aus.
Gleichzeitig wirst du mir niemals verzeihen können, dass ich dich im Stich gelassen und jemandem vertraut habe, der meiner Liebe zu dir niemals gerecht werden könnte. Nichtsdestotrotz sind wir nicht mehr diejenigen, die wir einmal waren. Du bist
genauso zerstört wie ich. Deine Welt bricht genauso in ihre Einzelteile wie meine. Aber wieder siehst du nur das, was du sehen möchtest. Erkennst nicht das wahre Grauen und siehst das Gute, wo nie welches war.
Das ist aber nicht der Grund, warum ich mich von dir abwende. Deswegen trete ich nicht aus deinem Leben. Sondern nur, weil ich das alles nicht mehr ertragen kann. Ich kann dieses Gefühl in mir nicht verschwinden lassen, welches nur du in mir auslöst. Liebe und Hass in einer Intensität, die so gewaltig ist, dass ich die ganze Welt abfackeln möchte. Das Einzige, was mir alles bedeutet hat, ist weg. Und das für immer.
Rose, du bist schwanger. Von meinem Vater.
So sehr dieser Teil in mir dich liebt – das, was du mir antust, halte ich nicht aus.
Vergiss mich, Rose. Vergiss, was wir hatten. Vergiss, wer wir waren.
Denn niemals würden wir wieder an diesen Punkt kommen, wo wir glücklich miteinander sein werden.
Lebe, Rose. Für dich.
So, wie ich es tun werde, wenn ich die Geschäfte meines Vaters offiziell übernommen habe. Ich werde wieder der Mann sein, der ich nie sein wollte, aber der vor dir eine Art Glück empfand.
Und weißt du, was das Schlimmste ist? Mein Vater hatte recht.
Frauen zerstören einen nur, bevor sie dann für immer verschwinden. Und genauso werde ich sie ab jetzt behandeln.
Rose, ich werde nie wieder zulassen, dass eine Stute mit ein paar schönen Augen und vollen Brüsten mich noch einmal so in der Hand hält. Oder gar solche Gefühle in mir auslöst.
Nie wieder, Rose.
Alle Gedanken, die sich um dich drehen, all die verrückten Emotionen, die mich mit Hass und Trauer erfüllen, muss ich
zurückdrängen. Denn jetzt, Rose, wartet etwas Großes und zugleich Heikles auf mich.