Kapitel 14

A ddix hielt ihre Stimme ruhig. »Gabriel, lass mich sie auf die Arme nehmen.«

Es war völlig unmöglich, dass die hellen weißen Funken innerhalb des geschaffenen Spielszenarios existieren konnten, aber dennoch waren sie da. Jeder Funke drehte sich schwindelerregend schnell um seine Achse und alle zusammen bildeten eine Sphäre um Gabriel mit Alexis in seinen Armen. Die gleißende Kugel wurde durch das rote Glühen seiner Augen rosa gefärbt.

Er fletschte die Zähne, was Addix reizend gefunden hätte, wenn die Situation nicht so dringlich gewesen wäre. Sie hatte die Kinder auf Colonnara verloren, aber sie würde nicht diejenige sein, die für sie verantwortlich war, wenn ihr erster Tod im Spiel eintrat.

Daher sprach sie ihn sanft, aber bestimmt an. Ihre Stimme bot dem Jungen den Trost und gleichzeitig die Autorität, die Kinder in Zeiten großen Stresses benötigen. »Gabriel, deine Schwester liegt nicht wirklich im Sterben. Wir befinden uns innerhalb des Spielszenarios. Erinnerst du dich?«

Der Wirbel um die Zwillinge nahm an Intensität zu. Gabriel funkelte die Ixtali finster an und presste seine Schwester noch fester an sich.

Addix schnalzte verständnisvoll mit ihren Mandibeln. »Nun gut, Gabriel. Kannst du sie dann zum Exoanzug tragen? Alexis wird es gut gehen, wenn sie medizinisch versorgt wird, aber nur, wenn wir sie schnell dorthin bringen.« Sie blieb trotz ihrer Sorge äußerlich ruhig – der Anker, den Gabriel in diesem Augenblick brauchte.

Denn sie hatte ausführlich mit Eve und Michael über die möglichen psychologischen Auswirkungen gesprochen, wenn man die Kinder Dinge erleben ließ, gegen die sie in der Realität weitgehend immun waren. Es hatte ihr am Herzen gelegen zu verstehen, warum Michael und Bethany Anne zuließen, dass ihre kostbaren Kinder so viel Leid erfahren mussten.

Weil wir in der Not wachsen , hatte Michael ohne zu zögern erwidert. Und da ich nicht vorhabe, meinen Kindern echtes Leid zuzumuten, solange ich noch atme, ist der einzige Weg, sie es im Spiel zu lehren. Außerdem , fügte er mit einem überheblichen Grinsen hinzu, haben sie sich etwa beschwert?

Natürlich hatte Michael, wie immer, recht gehabt. Addix hatte keine Beschwerden von den Kindern gehört, nicht einmal bei den anspruchsvolleren Szenarien, die sie gespielt hatten.

Jetzt sah sie, dass Gabriel darum kämpfte, seine Emotionen unter Kontrolle zu bekommen, und sie wusste, dass er zu verdammt dickköpfig war, um nicht zu gewinnen. Aber sie konnte ihm dabei sicherlich ein klein wenig helfen.

Addix trat einen Schritt zurück und streckte einladend eine Hand in Richtung ihres Exoanzugs aus. »Ich weiß, dass du das schaffst, Gabriel. Du musst für Alexis eine Entscheidung treffen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit.«

Gabriel kam wieder zu Sinnen, als er die Zuversicht in Addix’ Tonfall hörte. Die wirbelnden Funken erloschen abrupt und seine Augen kehrten zu ihrem üblichen Haselnussbraun zurück. »Es tut mir leid, Tante Addix. Ich bin in Panik geraten. Ich dachte, ich würde sie beschützen.«

Addix beugte sich vor, um das Mädchen aus seinen ausgestreckten Armen zu nehmen. »Das ist schon in Ordnung, Gabriel. Du hast sofort einen Rückzieher gemacht, als du gemerkt hast, dass deine Handlungsweise deiner Absicht nicht gerecht wurde. Du warst deiner Schwester ein guter Bruder.«

Sie drehte sich um und kletterte mit Alexis in den Armen rasch zu der Kontrollkabine ihres Exoanzugs. Nicht ganz so schnell folgte ihr Gabriel das Seil hoch.

Im Inneren legte sie das bewusstlose Kind vorsichtig auf den Schalensitz und verschloss die Bodenluke, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Gabriel genug Platz hatte, um sich zu bewegen. Die Kabine wurde unter Druck gesetzt und sie strichen ihre Hauben zurück, um sich besser um Alexis kümmern zu können.

Gabriel zog auch die Kapuze seiner Schwester zurück und legte sein Ohr an ihren Mund, um ihre Atmung zu überprüfen. Aber er nahm nichts wahr. Nervös wandte er sich an Addix, die aus einem Lagerabteil mit dem Notfallkoffer auftauchte. »Ich bin wieder ganz in Ordnung. Bring nur Alexis wieder zum Atmen!«

Die Ixtali kroch vorsichtig um die andere Seite des Stuhls herum und stellte den Erste-Hilfe-Kasten neben ihr auf den Boden. Alexis’ Haut war wächsern und wirkte noch wesentlich blasser als sonst.

Dann reichte sie dem Jungen die Sauerstoffmaske und drückte zwei Elektroden-Pads auf Alexis’ Schiffsanzug, eines über dem Herzen und eines über den Rippen auf der linken Seite. »Halte Abstand, Gabriel«, mahnte sie.

Er beendete die Anpassung der Maske und wich vier Schritte zurück, um sich gegen die Kabinenwand zu drücken.

Addix aktivierte den Defibrillator und Alexis verkrampfte sich im Stuhl. Ihr Rücken wölbte sich, nach dem Impuls entspannten sich ihre Muskeln wieder und sie blieb schlaff auf dem Sitz liegen.

Die Ixtali beugte sich vor, um ihren Puls zu prüfen.

»Ist sie wieder da?« Gabriel reckte seinen Hals, um einen besseren Blick auf seine Schwester zu werden.

»Nein«, erwiderte Addix knapp. »Aber wir haben genug Ladung für einen weiteren Versuch.«

Der Junge hämmerte mit der Faust gegen die Wand der Kabine und seine Augen begannen wieder zu glühen. »Dann versuch es endlich!«

Kommentarlos gab Addix ihm eine Sekunde Zeit, sich zu beruhigen, während sie den Defibrillator erneut auflud.

Diesmal keuchte Alexis auf, als sich ihr Rücken krümmte.

Dann schrie sie.

Mit einem Ruck setzte sie sich plötzlich aufrecht hin, nur um sich wieder auf den Stuhl zurückfallen zu lassen. »AUUUU , so ein Schiet! «

Gabriel stieß sich von der Wand ab und stürzte sich mit ausgebreiteten Armen praktisch auf sie. »Alexis! Geht es dir gut?«

Ungeduldig stieß sie ihn weg. »Ich bin wieder völlig in Ordnung. Wie lange war ich bewusstlos?« Sie richtete sich erneut auf und sah auf die Ladeanzeige auf dem Bildschirm. »Uns bleiben weniger als vier Stunden Zeit! Wir müssen ins Innere des Schiffes gelangen.«

Gabriel runzelte die Stirn. »Aber jetzt ist genau das passiert, was wir nicht wollten! Du steckst hier drin fest, denn dein Schiffsanzug hat versagt.«

Sie rutschte entschlossen von dem für Ixtali entworfenem Sessel herunter. »Ich benötige einen Ersatzanzug, damit ich die Luftschleuse öffnen kann.«

Addix legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. »Es gibt leider keinen.«

Das Mädchen zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Dann muss ich mir eben den von Gabriel ausleihen. Tante Addix, du musst für mich die Energiezellen aus Gabriels Exoanzug entfernen, während ich die Schiffsluke öffne.«

Ihr Bruder war von dem Vorschlag nicht gerade begeistert. »Ich soll also einfach hier bleiben?«

Alexis zog eine Augenbraue hoch. »Du musst hier bleiben und dir unseren Weg zum Maschinenraum einprägen.«

Er ließ geschlagen seine Schultern sinken. »Oh. Na schön. Aber werden meine Augäpfel nicht explodieren, sobald du den Exoanzug öffnest, um rauszugehen?«

Addix schüttelte den Kopf. »Es gibt eine Abschirmung. Sie war früher nur deaktiviert, um Energie zu sparen.«

Es folgte ein komplizierter Tanz.

Alexis zog sich den Schiffsanzug ihres Bruders an, verließ den Exoanzug der Ixtali und beendete rasch ihre Arbeiten an der Luke, die sich endlich öffnete. Addix stieß zu ihr, nachdem sie die Energiequellen von Gabriels Exoanzug abgeklemmt hatte und sie gingen durch die Luftschleuse ins Innere des Schiffes. Dort zog Alexis den Schiffsanzug wieder aus und gab ihn Addix, die ihn zu ihrem Exoanzug zurückbrachte und schließlich mit einem etwas besorgt aussehenden Gabriel im Schlepptau zurückkehrte.

Er blickte zum Ende des Gangs zurück, als sie die Luftschleuse hinter sich ließen. »Schlechte Nachrichten. Wir fliegen zurück in den Meteoritenschauer. Ich habe es auf den Kameras des Exoanzugs gesehen.«

Daraufhin beschleunigte Alexis ihr ohnehin schon flottes Tempo und schaute sich suchend um, während sie den Gang entlang joggte. »Nur ein weiterer Grund, sich zu beeilen und das Problem zu diagnostizieren, damit wir es beheben können.«

Addix legte neugierig den Kopf schief. »Wie willst du denn ohne Energie die Probleme diagnostizieren?«

Das Kind nickte selbstzufrieden zu den Energiezellen hinüber, die Addix bei sich trug. »Indem wir Phyrro wieder zum Laufen bringen, natürlich.«

Krimlex Industries, Planet Hastran

Erbost drückte Hyden N’xen auf eine Ziffer auf der Tastatur, um das Gespräch zu beenden, Der Mensch namens Giselle Foxton-Thomas hatte sie wirklich mehr als nur ein klein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht.

N’xen hatte schon viel über die Menschen gehört, aber sie hatte noch nicht wirklich viele gesehen . Mal von denen abgesehen, die wegen der während ihrer freien Tage veranstalteten Schlägereien in Bars vor dem Richter landeten. Diese Menschen bezahlten ihre Bußgelder immer prompt und halfen in den meisten Fällen sogar, die verursachten Schäden zu reparieren.

Es handelte sich auch nicht darum, dass Giselle furchteinflößend war, ganz im Gegensatz zu einigen der gelbäugigen Menschen, die sie in den Videofilmen zu Gesicht bekommen hatte. Vielmehr war sie überaus angenehm gewesen, hatte sogar die kulturellen Traditionen von N’xens Volk beachtet und N’xen regelrecht bezaubert … bis zu dem Augenblick, an dem sie den Grund ihres Anrufs preisgegeben hatte.

Niemand brauchte so viel Metall.

N’xen hatte insgeheim zähneknirschend mitgespielt, nur für den Fall, dass ihr Verdacht sich in Wirklichkeit als Paranoia herausstellte. Denn Jahre des erbitterten Wettbewerbs mit ihren härtesten Konkurrenten in der Stahlindustrie hatten sie gelehrt, alle Emotionen aus dem Geschäft zu halten, wenn sie in dieser halsabschneiderischen Welt erfolgreich sein wollte. Dennoch beendete sie den Anruf mit dem Gefühl der Empörung darüber, in einen solch grausamen Scherz hineingezogen worden zu sein. Sie hatte diese Giselle-Frau gemocht, ehe ihr klar wurde, dass der Mensch im Auftrag von Harphran handelte, um ihr den bis dahin recht guten Tag zu ruinieren.

N’xen versuchte ihren Terminkalender weiter abzuarbeiten, aber die schiere Sinnlosigkeit eines solchen Streiches bohrte in ihr, bis sie es nicht mehr aushielt.

Sie löschte alles auf ihren Bildschirm und rief den Bastard an.

Harphrans düsteres Gesicht erschien einen Moment später auf ihrem Bildschirm. »Du rufst aus Schadenfreude an, was? Das war ein toller Trick, den du mit diesem Menschen abgezogen hast, N’xen.«

N’xen grinste schief und beendete das Gespräch ohne weiteren Kommentar.

Ein paar danach mit aller Vorsicht angestellte Nachforschungen ergaben, dass der Mensch sich an Trexis und auch an Gravis gewandt hatte.

Der enorme Auftrag war echt. N’xen lobte sich selbst dafür, dass sie ihr Temperament gezügelt hatte, bis sie alle Fakten kannte. Dieser Auftrag würde ihr Unternehmen unter die ersten drei auf der Welt bringen und ihr den nötigen Auftrieb verschaffen, um die neuen Technologien weiterzuentwickeln, die sie sich derzeit nicht leisten konnte.

Es schien immer noch zu schön, um wahr zu sein. Es fielen nicht einmal Versandkosten an, denn Giselle hatte extra betont, dass ihre Bestellung von ihren eigenen Leuten abgeholt werden würde. Wer war so kapitalkräftig, dass er es sich leisten konnte, eine so große Lieferung FOB zu bestellen? FOB bedeutete ›Free on board‹ und war ein Fachbegriff in der Logistikindustrie, wo der Käufer für den Transport zuständig war, und dieser Begriff hatte sich durch die Menschen auch in ihren Sprachgebrauch eingeschlichen.

Dazu kam, dass sie nicht herausfinden konnte, wer die Frau war, denn jede Spur von ihr schien aus ihrem System ausgelöscht zu sein. Sie hatte N’xen nur mitgeteilt, dass sich die Frachter bereits auf dem Weg befänden, um alles abzuholen, was sie an Vorräten hatte und dass sie sich in ein paar Tagen wieder melden würde, um zu erfahren, wie sie mit dem Rest vorankam.

N’xen überkam plötzlich der unwiderstehliche Drang, dafür zu sorgen, dass Giselle mit den Fortschritten ihres Unternehmens zufrieden war, wenn sie zurückrief. Wer konnte schon wissen, ob dies nicht zu weiteren Aufträgen in einer ähnlichen Größenordnung führen würde?

Sie rief drängend nach ihrer Assistentin, da sie begierig war, die Vorbereitungen für die erste Lieferung zu treffen.

SSE ADAM, Gefechtslinie, Ooken-System

ADAM sprang in ein durch Plasmageschosse und Explosionen hell erleuchtetes System. Mit aktivierten Scannern und geladenen Waffen steuerte er auf die Gruppe zu.

Dann drehte er kurz zur Seite ab, um einer der EI zu helfen, die von gleich drei feindlichen Schiffen festgenagelt wurde und schraubte sich in einem trägen, korkenzieherförmigen Kurs hoch, während er Plasmablitze abfeuerte, auf die er ein paar gute, altmodische Drei-Pfund-Pucks folgen ließ.

Auch ADAM geriet fast umgehend unter Beschuss, als ein anderes Feindschiff, das offenbar die plötzlich im Kampf aufgetauchte bessere Technologie bemerkt hatte, sich begierig auf ihn stürzte. »Hey! Kratz meinen Lack nicht an, du dämliche, billige Imitation!«

Er fuhr seinen Schwerkraftantrieb auf einer Seite hoch und überschlug sich ansatzlos, um den Raketen auszuweichen, die der feindliche Aufklärer in seine Richtung schickte. »Echt jetzt? Atombomben? Wie überaus … simpel.« Im Gegenzug schickte er eine weitgefächerte Ladung seiner eigenen, mit aetherischer Energie geladenen Geschosse aus.

Die kleinen, fast harmlos aussehenden, glatten schwarzen Rauten waren von Jean Dukes extra für die Railguns hergestellt worden. Aus ihnen fuhren Widerhaken aus, die beim Aufprall eindrangen … ehe sie sich im nächsten Augenblick unaufhaltsam durch den Schiffsrumpf bohrten und Nanozyten aussandten, die in allen Systemen Wurzeln schlugen, auf die sie trafen.

Wurzeln, die bis zu ADAM zurückreichten.

Der EI-gesteuerte feindliche Aufklärer wich den Raketen geschickt aus, aber diese wurden von ADAM gesteuert … und ADAM hegte nicht die geringste Absicht, damit zu verfehlen.

Er konnte jedoch nichts dagegen tun, dass das Feindschiff plötzlich explodierte, als eins der Geschosse eine Kühlleitung durchbohrte.

Verdammt noch mal!

Offensichtlich musste er einige kleinere Anpassungen an seinen Raketen vornehmen.

In der Zwischenzeit fand um ihn herum ein erbitterter Kampf statt. ADAM musste Berichte an Kael-ven schicken, der auf der anderen Seite des Tores wartete. Weiterhin befand er sich mitten in einem Gespräch mit Bethany Anne und er führte gleichzeitig Simulationen über jeden möglichen Ausgang der Ereignisse in der gesamten Kampfzone durch.

Das bedeutete kurz gesagt, dass er immer noch eine Menge Bandbreite übrig hatte für die beiden Ziele, loszujagen und einige dieser feindlichen Aufklärerschiffe auszuschalten. ADAM begann zu verstehen, warum es Shinigami so begeisterte, ein Schiff zu sein. Er glitt durch die Kampfzone, lautlos und tödlich dank der Bewegungsfreiheit, die ihm sein Gravitationsantrieb gab.

Dann schoss er plötzlich nach oben, um einem Feindschiff auf Kamikaze-Kurs auszuweichen, und schaltete seine Tarnung ein, um sich ungesehen an eine weitere Gruppe der feindlichen Aufklärer heranzumachen und sie zu erledigen. Damit glich er die Chancen für die Flotte etwas aus. »Meine Damen.«

Die EIs der Aufklärerflotte waren mit dem Ergebnis voll und ganz einverstanden. Die Kommunikationsverbindungen summten mit den Nachrichten von seiner Ankunft.

»Heeeey, seht mal, wer sich entschlossen hat, sich einen Körper zuzulegen und sich unserem Mädelsabend anzuschließen?«

»Wie charmant er doch ist. Wenn er einen Hut hätte, würde er ihn jetzt glatt vor uns ziehen.«

Sein unterdrücktes Lachen erklang über die Kommunikationsverbindung der Flotte. »Ihr leistet alle eine tolle Arbeit. Macht nur weiter so, während ich das erledige, weswegen ich hergekommen bin.«

Danach konzentrierte er sich auf seine Verbindung mit Bethany Anne.

>>Bethany Anne?<<

Ja, ADAM? Wie läuft es da draußen?

Die Schlacht tobte um ihn herum, während ihre Scoutschiff-Flotte hartnäckig versuchte, die Verteidigungslinie zu durchbrechen. Er las die Scandaten, die er an QT2 zurückschickte und die mit seiner persönlichen Einschätzung der aktuellen Lage übereinstimmten.

>>Ganz wie du es erwartet hast. Es läuft ziemlich ausgeglichen.<<

Also …

>>Also mach ich mich jetzt gleich auf die Jagd und schnapp mir die EIs, die all das hier kontrollieren. Ich bin mit der Modifizierung der Spezialgeschosse fast fertig.<<

Du musstest sie verändern? , erkundigte Bethany Anne sich.

>>Diese Feindschiffe sehen vielleicht wie unsere Aufklärungsschiffe der zweiten Generation aus, aber sie sind nicht genügend intelligent oder reaktionsschnell genug, um etwas anderes als schlichte EI-gesteuerte Drohnen zu sein. Außerdem sind sie nicht sehr haltbar. Sie explodieren ständig, noch ehe ich in das Netzwerk eindringen kann.<<

Bethany Annes Ungeduld war über die Verbindung so deutlich spürbar, als würde sie mit dem Fuß auf den Boden seines Schiffes klopfen. Wie lange?

>>Häh?<<

Wie lange dauert es noch, bis deine Modifikationen abgeschlossen sind und du eines dieser nachgeahmten Schiffe kapern kannst?

>>Oh, das habe ich schon erledigt, während du noch damit beschäftigt warst, finster dreinzuschauen.<<

Bethany Anne schnaubte protestierend. Woher wusstest du, dass ich … Ach, egal. Halt mich auf dem Laufenden und viel Vergnügen.

ADAM lachte fröhlich, als er mit den modifizierten Geschossen gleich drei Volltreffer bei einem der feindlichen Aufklärer erzielte. >>Keine Sorge, das habe ich<< , versicherte er ihr und aktivierte die Geschosse, damit sie sich in den Schiffsrumpf bohrten.

Danach steuerte ADAM die Geschosse zu den relevanten Systemen, während er den EI-Piloten des Aufklärers, der zur Untersuchung der unerwarteten digitalen Invasion ansetzte, schweigend betrachtete.

Es ist dir nicht erlaubt hier zu sein , stellte die EI tonlos fest.

Aussichtsplattform der ArchAngel II,
Verteidigungsbereich, QT2-System

Bethany Anne stand an ihrem Lieblingsplatz an der Reling und verputzte die Hälfte des Sandwiches, das Admiral Thomas’ Frau für ihren Mann gebracht hatte. Giselle hatte nur kurz vorbeigeschaut und war fast sofort wieder gegangen, um die Lieferung der Materialien zu organisieren, die sie mit dem Shanks’ Express hergeschafft hatte.

Am Fenster neben ihr stand der Admiral. Er verspürte nur unwesentliche Dankbarkeit darüber, dass sie ihm wenigstens die Hälfte seiner Mahlzeit überlassen hatte, die ihm Giselle auf ihrem Weg zur Logistik eben rasch in die Hand gedrückt hatte.

Jenseits des Fensters nahmen die Anfänge eines verteidigungsfähigen Gebietes langsam Gestalt an, unterstützt durch die stetigen Ströme von Material und Arbeitern, die laufend über die von Bethany Anne genehmigten Routen im System ankamen.

Bethany Anne wischte sich einen Fleck Frischkäse aus dem Mundwinkel. »Das schmeckt wirklich, wirklich gut.« Sie klappte das Brot hoch, um die Füllung zu untersuchen, bevor sie ihren Freund ansah. »Wie hast du es angestellt, um dir eine solche Frau wie sie an Land zu ziehen?«

Der Admiral grinste schief. »Verdammt, wenn ich das nur wüsste. Aber ich will das Schicksal nicht herausfordern, indem ich nachfrage. Hast du gesehen, wie weit außerhalb meiner Liga ich spiele? Ich danke ADAM und Meredith jeden Tag, dass sie mich mit ihr zusammengebracht haben.«

Bethany Anne sah bedauernd auf die leere Lunchbox, dann beobachtete sie wieder die Bewegungen der Flotte. »Ja, das habe ich. Aber wenn sie dir solche Mahlzeiten zubereitet, dann muss es wirklich wahre Liebe sein.«

Das Sprungtor schimmerte und Bethany Anne erhaschte einen Blick auf die Astraea . Dem Großkampfschiff folgte kurz darauf ein massiver, sich langsam bewegender Felsen, der als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme an ihrem Heck festgebunden war, und dahinter dann anschließend die Adrastea .

Der ausgehöhlte Asteroid, den die Großkampfschiffe zwischen ihnen manövrierten, gehörte zu denen, die Jean vor dem Verlassen von High Tortuga mit Geschützen ausgestattet hatte. Genauer gesagt auf ihnen, um sie herum und in ihnen. Die Verteidigungsanlagen wurden von EIs betrieben, waren stark abgeschirmt und – was am wichtigsten war – beweglich .

Bethany Anne lenkte einen kleinen Teil ihrer Aufmerksamkeit auf die Statusberichte der Flotte, während sie das komplizierte Verfahren weiter beobachtete. Die Schwesterschiffe arbeiteten gemeinsam daran, den Felsen mit den anderen drei Geschützstellungen, die bisher eingerichtet worden waren, in eine Reihe zu bringen, um das schnell wachsende Skelett des Stützpunktes zu umgeben.

Die Geschütze wurden sofort aktiviert, sobald die Adrastea die letzte Befestigungverbindung zurückzog.

Fast gleichzeitig erhielt Bethany Anne eine Nachricht von Kael-ven, um sie zu warnen, dass er im Begriff stand, die Geschützstellungen zu testen. Ein neues Sprungtor öffnete sich und sie wies Admiral Thomas auf die SD Ballista hin. »Ein neues Schiff, mit Langstreckenfähigkeiten. Mir gefällt die Vielseitigkeit dieses Modells. Es kann so ziemlich alles einsammeln und in eine Aufschlagwaffe verwandeln.«

»Ich kann mich nicht erinnern, dafür einen Auftrag unterschrieben zu haben«, bemerkte Admiral Thomas spitz, während er sie mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue ansah. »Du hast doch wohl nicht vergessen, dass ich der Admiral deiner Flotte bin? Um meine Arbeit ordentlich zu erledigen, ist es irgendwie schon wichtig auch zu wissen, über welche Schiffe wir verfügen.«

Bethany Anne drohte ihm mit einem Finger. »Nun, manchmal wird mir eben langweilig und dann ist nur Jean da, mit der ich einkaufen gehen kann.«

»Einkaufen? Und ich dachte, Giselles Schuh gewohnheiten seien teuer.«

Bethany Anne grinste verschmitzt. »Schuhe, Schiffe … am Ende handelt es sich doch nur um Shoppingtherapie.« Sie deutete auf einen Felsbrocken von den Ausmaßen eines großen Schiffes, der in einer Art eimerförmigen Halterung nahe dem Heck der Ballista lag. »Pass mal jetzt gut auf.«

Es gab einen Blitz aetherischer Energie. Sofort schoss diese seltsame, schaufelähnliche Halterung los und raste die am Rumpf angebrachten Schienen entlang, bis sie auf den Stopper aufschlug und der Felsbrocken in einen Bereich in der Nähe der belebten Baustelle geschleudert wurde. Die Wucht des ruckartigen Stopps der Halterung löste die gespannten Leinen aus, welche die Schaufel unten festhielten und das wiederum katapultierte einen zweiten Felsen.

Die Geschütze auf den Stellungen drehten sich unverzüglich und feuerten.

Admiral Thomas stieß einen leisen Pfiff aus, als sich die auf den Stützpunkt gezielten Felsen in harmlose Fragmente auflösten. »Dem zuzusehen wird nie langweilig. Es ist nicht weniger spektakulär, egal wie oft ich es beobachte.«

Bethany Anne zog vielsagend eine Augenbraue hoch. »Und das sind nur die Pucks.«

Admiral Thomas legte den Kopf schief und blickte sie neugierig an. »Was ist da noch alles drauf?«

Sie wollte gerade antworten, als der Annäherungsalarm ihres Schiffes losging.

Eine ganze Reihe von kleinen Sprungtoren öffnete sich plötzlich im Umkreis des Schiffes. Im Handumdrehen waren sie wieder verschwunden und hinterließen eine Vielzahl von Drohnen, die Bethany Annes Schiffe sofort ins Visier nahmen.

Sie spürte ein Kribbeln im Nacken, als sich die kleineren Schiffe der Flotte in Bewegung setzten, um die Schwärme abzuschießen. »Es ist eine Falle«, murmelte sie zornig.

Admiral Thomas sah sie verwundert an. »Es ist was?«

Bethany Anne ließ die Reling los und rannte zur Treppe, die in die untere Ebene führte. »Eine verdammte Ablenkung! « Sie öffnete eine geistige Verbindung zu Kael-ven, während sie eilig zu den Fahrstühlen lief. Kael-ven, Lagebericht. Was ist da draußen noch los?

Drei weitere Sprungtore sind aufgetaucht, aber diese sind groß , kam die Antwort. Sie haben sechs Schlachtschiffe geschickt. Die Bastarde schießen genügend kinetische Geschosse und Plasma ab, dass wir nicht an die Sprungtore oder ihre Geleitschiffe herankommen. Sie bewegen sich auf den Stützpunkt zu.

Nagelt sie an einer Stelle fest. Ich bin mit dem Admiral schon auf dem Weg. Bethany Anne packte ihren Begleiter am Ärmel und zog ihn in die Nische, die für das aetherische Hüpfen der Königin reserviert war. »Nächste Haltestelle: Brücke.«

Wie üblich steckte Bethany Anne ihren Kopf kurz aus dem Aetherischen und schaute sich um, um sich zu vergewissern, dass sich niemand in der entsprechenden Landezone auf der Brücke der ArchAngel II aufhielt, bevor sie den Admiral hinter sich her aus dem Aetherischen zog.

Der Betrieb auf der Brücke war in vollem Gange. Bethany Anne fand, dass es ein Beweis für die Charakterstärke der Brückenbesatzung war, dass jeder Offizier trotz der Schlacht außerhalb des Schiffes weiterhin ruhig und effizient arbeitete.

Die beiden Neuankömmlinge bahnten sich ihren Weg durch das gelassene Chaos zu Kael-vens Sessel.

Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich wette, du freust dich, uns zu sehen.«

Der Yollin war zu sehr damit beschäftigt, anstelle des Admirals die Flotte zu kommandieren, um aufzublicken. »Glücklich trifft es nicht einmal ansatzweise. Es sieht da draußen überhaupt nicht gut aus.«

Bethany Anne beugte sich über seine Schulter, um die Angaben auf seinem Monitor zu lesen. »Was ist mit den Zivilisten auf der Baustelle?«

Kael-ven hob eine Hand, um Bethany Annes Sorge zu zerstreuen. »CEREBRO hält das Gebiet frei. Sie setzen die Geschütze auf den Felsen mit optimalem Funktionsgrad ein, aber die FSS-Waffen sind leider noch nicht voll einsatzbereit. Bei dieser Gelegenheit sollte ich wohl zugeben, dass das Minenfeld, auf dem du bestanden hast, letztendlich doch nicht zu viel war.«

Bei dieser Bemerkung schmunzelte Bethany Anne schief und klopfte ihm auf die Schulter. »Verdammt richtig. Ich hatte so ein Gefühl, dass diese Scheißkerle zurückkommen würden.«

Ohne Umschweife scheuchte Admiral Thomas einen der Brückenoffiziere aus seinem Sessel und riss dem Mann das Headset vom Kopf, ehe er sich an dessen Stelle in den Sitz gleiten ließ. »Sie nähern sich alle der Atalanta

Angespannt ballte Bethany Anne ihre Hände zu Fäusten. »Die Lucky Run und die Grendel’s Ghost halten sich in diesem Gebiet dort drüben auf.« Sie beobachtete, wie die kleineren Geleitschiffe aus der Gefahrenzone flüchteten, während die Atalanta ihre Geschütze auf die beiden herannahenden Schlachtschiffe richtete.

Die Feindschiffe zeichneten sich schwarz gegen die grellen Blitze ab, die unaufhörlich von der Atalanta ausgingen. Aber die Ooken-Schiffe schüttelten den kinetischen Beschuss scheinbar ungerührt ab und bereiteten sich darauf vor, das Feuer zu erwidern.

Aufgebracht zeigte Bethany Anne auf den Bildschirm. »Was ist das für ein Schutzschild? Bitte sag mir doch jemand, dass es sich bei diesen Waffen, die sie da vorbereiten, nicht um das handelt, wofür ich es halte? Verdammt, wo steckt bloß TOM, wenn ich ihn mal brauche?«

Ich bin natürlich hier , meldete sich TOM.

Bedrückt beobachtete Bethany Anne hilflos, wie sich auf dem Bildschirm eine Zerstörung anbahnte, gegen die sie nichts ausrichten konnte. Was zum Teufel sind das für große, glühende Dinger auf den Ooken-Schiffen?

Ich würde vermuten, dass es sich um irgendeine Art von Plasmawaffen handelt.

Bethany Anne seufzte. Ja, genau das habe ich auch gedachte. Verdammte Scheiße!

In der Tat, Scheiße hoch drei. Es handelt sich um einen ganzen Scheißhaufen Plasma, wenn diese Waffen funktionieren.

Was für eine überaus zutreffende Einschätzung , dachte sie giftig.

Kiel stöhnte und spähte zwischen den Fingern der Hand hervor, die er über seine Augen gepresst hielt. »Irgendjemand soll etwas unternehmen. Ich kann nicht zusehen!«

Kael-ven empfing eine Nachricht und beugte sich vor, um einen neuen Befehl zu tippen. «Wir können die Ballista zur Unterstützung freimachen. Halte dich gut fest, das könnte holprig werden.«

Sein Freund runzelte die Stirn und legte seine Hände auf die Armlehnen. »Im Ernst?«

»Du lässt dich zu leicht reinlegen, Kiel. Nein, natürlich nicht.« Kael-ven verdrehte die Augen. »Immer diese Plattfußindianer … Nun, wahrscheinlich nicht. Und wenn doch, werden wir zu tot sein, um es zu bemerken.«

Bethany Anne schnaubte. »Das ist verdammt unwahrscheinlich.«

Die Ballista kämpfte sich – mit etwas Unterstützung durch ArchAngel II – von dem Schlachtschiff los, das sie verfolgte und katapultierte eine ganze Schaufel voll zerbrochenen Gesteins über die Kampfzone. Eine Vielzahl scharfer, gezackter Fragmente von der Größe kleiner Häuser schlugen in die feindlichen Schlachtschiffe ein.

Der Treffer löste eine Kettenreaktion in einem Triebwerk eines der Schiffe aus.

Es ergab sich zwar nur eine gedämpfte Explosion, aber sie war dennoch befriedigend. Jedoch war es leider zu wenig und kam zu spät.

Denn die Ooken hatten ihre Waffen bereits abgefeuert.

Dicke Plasmastränge leckten durch die Leere zwischen den brennenden Ooken-Schiffen und dem angeschlagenen Großkampfschiff und zerbarsten in leuchtenden Spritzern an der Mittellinie der Atalanta .

Bethany Annes Hand kroch zu ihrer Kehle, als ob sie damit das erstickte Schluchzen unterdrücken könnte, das ihren Lippen zu entweichen versuchte, als der Rumpf der Atalanta aufgebrochen wurde.

Die Atalanta , die einfach noch zu verletzlich war, da die EI die umfangreichen Reparaturen, die nach der letzten Schlacht notwendig waren, noch nicht abgeschlossen hatte, platzte in einer zackigen Diagonale auf und schleuderte ihre kostbare Fracht – ihre Besatzung – ins All.

Überall, wohin sie auch blickte, standen Schiffe in Flammen.

Wütend wirbelte Bethany Anne zu Admiral Thomas’ beschlagnahmter Station herum, und ihr Haar peitschte durch die Luft um sie herum. »Admiral«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »wir müssen diese Leute da rausholen. Sofort! «

Besänftigend hob Admiral Thomas eine Hand und presste die andere gegen seinen Ohrhörer. »Ich habe bereits Rettungsteams losgeschickt. Die Lucky Run befindet sich bereits auf dem Weg dorthin.«

»Gut. Das heißt, dass wir uns ganz darauf konzentrieren können, unsere unwillkommenen Besucher loszuwerden.« Ihre Augen glühten rot, als sie auf das Schlachtfeld starrte. »Diese widerlich stinkenden, schlaffschwänzigen, tentakelgesichtigen Dreckswichser sind zum letzten Mal in meine Party reingeplatzt. Sie wollen in mein Haus kommen und allen Scheiß kaputtmachen?«

»Wir werden sie zerbrechen«, beendete Kael-ven die Drohung lakonisch. Er wandte sich wieder seiner Konsole zu und machte sich daran, die Drohnen mit einer Explosion nach der anderen zu erledigen.

»Da hast du genau die richtige Idee.« Bethany Anne blickte wieder auf den Bildschirm, wo die Astraea und die Adrastea sich darauf vorbereiteten, einen der beiden letzten Schlachtschiffe der Ooken zwischen sich in die Zange zu nehmen. »Das ist ein riskantes Manöver.«

»Sie haben es geübt«, versicherte Admiral Thomas ihr. »Nur nicht bei so einem hohen Wetteinsatz.«

Auf der Brücke herrschte angespanntes Schweigen, als die Großkampfschiffe auf einer Flugbahn aufeinander zusteuerten, die sie in gefährliche Nähe zueinander bringen würde. Normalerweise wäre das mehr als riskant gewesen, aber diese Schiffe wurden von ihren EI mit perfekter Präzision gesteuert.

Die Astraea und die Adrastea flogen unaufhaltsam näher, bis sie das feindliche Schlachtschiff wie zwischen Daumen und Zeigefinger hielten. Bethany Anne sah, wie Teile des Ooken-Schiffs davonschwebten, als die Schwesterschiffe es zwischen ihren vorbeiziehenden Flanken langsam wie eine leere Eierschale zerquetschten .

Dann gab es plötzlich einen Lichtblitz und Admiral Thomas stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus, als die FSS endlich einsatzbereit waren und das letzte Schlachtschiff ausschalteten. »Besser spät als nie.«

Doch Bethany Anne sagte nichts. Sie starrte auf den Bildschirm mit einem Ausdruck, von dem jeder um sie herum wusste, dass er bedeutete, dass jemandem in naher Zukunft der Arsch aufgerissen werden würde.

Kael-ven tauschte einen vielsagenden Blick mit Admiral Thomas aus. »Bethany Anne, was hast du jetzt vor?«

Bethany Annes Augen blieben auf das Gemetzel auf dem Bildschirm gerichtet. »Ich könnte das hier sofort beenden, wenn ich bereit wäre, meinen Planeten und mein gesamtes Volk ihrer Verteidigung zu berauben.« Sie zog ihre Lippe hoch und entblößte blitzende Zähne, die plötzlich wesentlich spitzer waren. »Aber es ist noch nicht vorbei. Sie haben nicht die blasseste Ahnung, was sie hier gerade begonnen haben. «