7. KAPITEL

Ohne Vorwarnung schlug der Blitz direkt neben ihnen ein, und das unmittelbar darauffolgende ohrenbetäubende Donnern ließ sie vor Schreck erstarren. Kerry und Denovan standen noch immer eng umschlungen auf der kleinen Anhöhe vor dem Wasserfall und waren so in ihre Zärtlichkeiten vertieft gewesen, dass sie den dunkler werdenden Himmel und die dichten Wolken nicht bemerkt hatten.

Erschrocken drückte Kerry sich an Denovan. „Was war das?“

Er zog sie noch fester in seine Arme. „Alles in Ordnung. Es ist nur ein Unwetter.“

„Was meinst du mit ‚nur ein Unwetter‘? Wir hätten vom Blitz getroffen werden können! Hier unter dem Baum ist es viel zu gefährlich!“

Schnell griff sie nach ihrem Rucksack. Im selben Augenblick öffnete der Himmel seine Schleusen, und innerhalb weniger Sekunden waren Kerry und Denovan bis auf die Haut durchnässt.

Er nahm ihre Hand und rief, um den heulenden Wind zu übertönen: „Du hast recht. Wir müssen uns in Sicherheit bringen. Am besten hinter dem Wasserfall. Es gibt dort eine Höhle, in der wir uns unterstellen können, bis der Sturm sich verzogen hat. Halt dich an mir fest!“

Kerry klammerte sich ängstlich an Denovan, während sie vorsichtig über die glitschigen Felsstufen kletterten, um den Felsvorsprung zu erreichen, der vom Wasser wie durch einen Vorhang verdeckt wurde. Endlich hatten sie es geschafft.

Denovan strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und lachte. „Tja, diese Wirkung haben meine Küsse immer. Es fühlt sich an, als hätte der Blitz eingeschlagen.“

Kerry schüttelte skeptisch den Kopf, musste aber zugeben, dass sein Kuss wirklich eine magische Wirkung hatte. Ihre Knie zitterten noch immer. Beklommen blickte sie an sich herab. „Zumindest sind unsere Sachen jetzt frisch gewaschen.“

„Wir sollten sie ausziehen“, erklärte Denovan und hatte sich auch schon das T-Shirt über den Kopf gezogen. Mit einem verschmitzten Grinsen sah er sie an. „Schließlich wollen wir uns ja keine Lungenentzündung holen, oder?“

„Sei nicht albern. Und wie sollen wir die Sachen hier drinnen trocknen?“ Kerrys Stimme klang belegt. Sie musste sich große Mühe geben, nicht fasziniert auf seinen muskulösen Oberkörper zu starren. „Wir können ja schlecht nackt nach Hause gehen.“

„In ein, zwei Minuten hört der Regen sicher wieder auf. Dann wringen wir die Sachen aus, hängen sie über einen Felsen, und die Sonne wird sie schnell wieder trocknen. Notfalls müssen wir die Regenjacken anziehen, die wir im Rucksack haben.“

„Und was machen wir während dieser halben Stunde? Mir ist jetzt schon kalt.“ Erschrocken biss Kerry sich auf die Lippen. Was hatte sie da nur für eine Anspielung gemacht? Denovan sah sowieso schon aus, als hätte er ziemlich klare Vorstellungen davon, wie sie sich die Zeit vertreiben konnten.

Tatsächlich blickte er sie mit einem verruchten Lächeln an. „Nun, es gibt da so einiges, das man tun kann, um sich aufzuwärmen.“ Er schlang die Arme um ihre Taille. „Wir sind ja leider unsanft unterbrochen worden, als wir uns gerade besser kennenlernen wollten.“

Verlegen lachend löste sie sich von ihm und trat an den Rand des Felsvorsprungs. Der Regen hatte genauso plötzlich aufgehört, wie er begonnen hatte. Schon war der Himmel wieder strahlend blau. Vielleicht war es gut gewesen, dass das Unwetter sie gestört hatte, bevor …

Fast hätte sie sich in eine unmögliche Situation gebracht und vollkommen lächerlich gemacht. Denovan war kein Mann für sie. Basta. Und sie war nicht der Typ Frau, der auf flüchtige Abenteuer aus war.

„Wir sollten gehen!“, erklärte sie nachdrücklich. „Es ist mir egal, ob wir völlig durchnässt sind. Wir wandern jetzt zurück zum Auto, und dann holst du Archie ab.“

Denovan nahm ihre Hand in seine. „Sag mir nicht, dass alles so ist wie vorher“, bat er.

Kerry gab sich Mühe, so bestimmt wie möglich zu klingen. „Es hat sich doch nichts geändert. Montag fährst du nach London zurück. Wir passen einfach nicht zusammen. Du hast ein aufregenderes Leben in London und kannst dir nicht vorstellen, hier zu leben. Besser, wir beenden unsere kleine Affäre, bevor es schwierig wird.“

Noch während sie sprach, spürte Kerry, wie tiefe Traurigkeit sie überfiel. Sie musste sich zusammenreißen! Es gab keinen Grund, anzunehmen, dass sie für Denovan, den Herzensbrecher, etwas Besonderes war. Und eigentlich war ja auch gar nichts passiert. Bis auf einen leidenschaftlichen Kuss …

„Wir müssen jetzt los!“, wiederholte sie.

Denovan hielt sie am Arm zurück. „Was redest du da? Wie kannst du das zwischen uns als kleine Affäre bezeichnen? Wir können nicht einfach so tun, als sei nichts geschehen! Kerry, für mich war das gerade weit mehr als ein harmloser Flirt!“

Kerry schüttelte traurig den Kopf. „Dein Zuhause und deine Arbeit sind in London, ich lebe hier in Braxton. In ein paar Wochen wird Frank aus der Klinik entlassen und kommt zurück in die Praxis. Wie stellst du dir eine gemeinsame Zukunft vor?“

Sie hatte recht. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte. Er war gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Schon bald würde er sich wegen des neuen Vertrags entscheiden müssen. Und Archie brauchte ein stabiles Umfeld. Sein aktuelles Kindermädchen war wundervoll, und er hing sehr an ihr. Außerdem liebte er seinen Kindergarten.

Doch dann sah Denovan Kerry an, sah ihre rosigen Wangen, den sinnlichen Mund und den entschlossenen Gesichtsausdruck. Frauen wie sie begegneten einem Mann nicht jeden Tag. Er musste sich etwas einfallen lassen, damit sie zusammenbleiben konnten.

„Ich bin nicht bereit, aufzugeben, bevor wir es überhaupt versucht haben“, sagte er entschlossen. „Also werde ich erst am Dienstag nach London zurückfahren. Und ich komme so schnell wie möglich wieder her.“ Er drückte sie an sich, streichelte ihr Haar. „Kerry, ich meine es ernst. Du wirst mich nicht so einfach wieder los. Lass es uns versuchen und einen Schritt nach dem anderen machen.“

Kerry blieb skeptisch, doch schließlich gewann ihre Zuneigung zu ihm die Oberhand. Was hatte sie schon zu verlieren? Sie würden es eben langsam angehen lassen und abwarten, was passierte.

Als er sie erneut zärtlich in die Arme nahm, wusste Kerry, dass es kein Zurück mehr gab.

„Gehen wir“, murmelte Denovan und drückte ihre Hand.

Das Wochenende war wundervoll gewesen. Nach dem Ausflug am Samstag hatten sie sonntags erst ausgiebig gefrühstückt und waren dann mit Archie zu einem Bauernhof gefahren, wo er neugeborene Lämmer bestaunen und sogar füttern durfte. Danach hatte der Farmer ihm noch erlaubt, auf einem Pony zu reiten.

Archie war so glücklich und aufgeregt gewesen, dass er zwischen Denovan und Kerry auf und ab gehüpft war und gar nicht genug bekommen konnte von den Eseln, Enten und Kühen auf der Farm.

„Ich möchte für immer hierbleiben!“, rief er. „Es gibt keinen schöneren Platz auf der Welt!“

„Wir kommen bald mal wieder her“, versprach Denovan und lächelte Kerry verschwörerisch zu.

Sie hatte sein Lächeln zwar erwidert, fragte sich jedoch im Stillen, ob er sein Versprechen halten würde.

„Ihr seht beide so viel besser aus als letzte Woche!“, begrüßte Daphne Kerry und Denovan am Montagmorgen in der Praxis. „Das Wochenende hat euch offenbar sehr gutgetan.“

Obwohl sie sich nicht zu ihm umdrehte, spürte Kerry Denovans Blick, als er gut gelaunt erwiderte: „Da haben Sie vollkommen recht, Daphne! Ich glaube, ich habe noch nie ein so schönes Wochenende erlebt. Vielen Dank noch mal, dass Sie auf Archie aufgepasst haben. Er redet ununterbrochen davon, wie toll es bei Ihnen war.“

„Er ist so ein lieber kleiner Junge.“ Daphne lächelte. „Wie war es denn beim Wasserfall? Ihr müsst doch schrecklich nass geworden sein, oder? Ein solches Gewitter habe ich schon lange nicht mehr erlebt.“

„Ach, so schlimm war es nicht“, winkte Denovan an.

Als Kerry Denovans glutvollen Blick bemerkte, errötete sie. Schnell versuchte sie, von ihrer Verlegenheit abzulenken. „Wir sind zwar nass geworden, aber während des Gewitters haben wir uns in der Höhle hinter dem Wasserfall untergestellt.“

„Ja, es war eine gute Gelegenheit, ein paar wichtige Dinge zu besprechen“, bemerkte Denovan, wobei er Kerry tief in die Augen sah.

Sein Blick ließ ihr Herz schneller schlagen. Der Ausflug zum Wasserfall hatte ihr Verhältnis zu Denovan dramatisch verändert. Als rein kollegial konnte man ihre Beziehung nach diesem leidenschaftlichen Kuss – an den sie seit zwei Tagen ununterbrochen dachte – beim besten Willen nicht mehr bezeichnen.

Freda kam herein und unterbrach sie. „Gerade ist ein Notruf eingegangen. Nellie Styles Tochter Betty hat angerufen, ihre Mutter ist zusammengebrochen. Der Rettungswagen kommt wegen der schlechten Straßenverhältnisse nicht durch. Sie klang sehr verzweifelt.“

„Oh! Die arme Nellie! Dabei ging es ihr während der letzten Tage eigentlich ganz gut. Ich werde gleich zu ihr fahren!“ Entschlossen verbannte Kerry alle Gedanken an Denovan aus ihrem Kopf und griff nach ihrer Tasche.

„Ich begleite dich“, erklärte Denovan. „Es wäre schön, sie wiederzusehen.“

„Umso besser. Wenn der Rettungswagen wirklich nicht kommt, kann ich deine Hilfe gut gebrauchen.“

Schnell gingen sie zu Kerrys Auto. Während der Fahrt fasste sie für Denovan Nellies Krankengeschichte zusammen. „Vielleicht ist es eine TIA, eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Sie hatte während der letzten Monate mehrere.“

„Wie ist ihr Allgemeinzustand?“

„Sie ist sehr schwach, entsprechend anfällig ist ihr Immunsystem. Erst kürzlich hatte sie eine langwierige Blasenentzündung. Trotzdem weigert sie sich standhaft, in ein Pflegeheim oder auch nur ins Krankenhaus zu gehen.“

Nellies Tochter wartete schon an der Tür auf sie. Es war nicht zu übersehen, dass sie geweint hatte. Nervös rang sie die Hände.

„Oh, Gott sei Dank sind Sie da! Ich wusste nicht, was ich tun soll. Meine arme Mum! Als ich vom Einkaufen zurückkam, lag sie hilflos auf dem Boden und konnte nicht sprechen. Ich habe es nicht geschafft, sie hochzuheben – sie ist einfach zu schwer für mich.“

Beruhigend legte Kerry ihr die Hand auf die Schulter. „Schon gut, Betty. Das muss ein furchtbarer Schock für Sie sein. Gut, dass Sie uns gleich angerufen haben.“ Sie wies auf Denovan. „Mein Kollege, Dr. O’Mara. Er ist Franks Bruder und hilft mir gerade in der Praxis.“ Gemeinsam gingen sie ins Haus.

Betty hatte ihrer Mutter ein Kissen unter den Kopf gelegt und sie mit einer Decke zugedeckt. Kerry kniete sich neben die alte Frau.

„Hallo, Nellie. Können Sie mir sagen, was passiert ist? Sind Sie gestolpert, oder ist Ihnen schwindelig geworden?“

„Schwindelig“, presste Nellie mühsam hervor, und dann, nach einigen Sekunden: „Jetzt geht es mir schon besser.“ Offenbar hatte sie große Schwierigkeiten, ihre Sätze zu formulieren. Ängstlich griff sie nach Kerrys Hand. „Nicht ins Krankenhaus! Bitte!“

„Zunächst müssen wir Sie untersuchen, Nellie. Sehen Sie mal, ich habe jemanden mitgebracht, den Sie von früher kennen. Erinnern Sie sich?“

Denovan beugte sich zu ihr herunter. „Als ich ein kleiner Junge war, haben Sie uns im Haushalt geholfen. Wenn ich an Ihre heißen Scones mit Marmelade denke, läuft mir immer noch das Wasser im Mund zusammen!“

Nellie sah ihn etwas verwirrt an, doch dann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „Denovan … der freche Rabauke!“ Sie tätschelte seinen Arm. „Du warst ein guter Junge.“

„Erstaunlich, dass Sie ihn nach all den Jahren sofort erkannt haben“, bemerkte Kerry, während sie den Blutdruck der alten Dame maß.

Nellie lächelte verschmitzt. „Er ist immer noch ein gut aussehender Bursche.“

„Hören Sie auf! Er ist sowieso schon ziemlich eingebildet“, scherzte Kerry. „Der Blutdruck ist ein bisschen niedrig, aber es scheint ihr besser zu gehen. Was meinst du, Denovan?“

„Ihr Sprachvermögen ist ein wenig beeinträchtigt, aber ich finde, es sieht nach einer vorübergehenden Störung aus. Ihr Muskeltonus scheint okay zu sein. Ich schätze, du hattest recht mit deinem Verdacht auf eine leichte TIA.“

„Ich werde also überleben?“, fragte die alte Dame beklommen.

Kerry lächelte warmherzig. „Natürlich! Wir müssen nur noch Ihren Schluckreflex überprüfen. Könnten Sie bitte einen Schluck Wasser trinken?“

„Wasser? Ich möchte Tee und Kekse!“

Es war offensichtlich, dass es der alten Dame besser ging.

Betty brachte ein Tablett mit Tee und Gebäck. Besorgt sah sie erst ihre Mutter und dann Kerry an.

„Alles in Ordnung, Betty“, erklärte Kerry. „Wir vermuten, dass Ihre Mutter eine TIA – eine transistorische ischämische Attacke – hatte. Das bedeutet, dass eine Arterie kurzzeitig verstopft war und so die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrochen wurde. Natürlich können wir eine endgültige Diagnose erst stellen, nachdem wir ein paar Tests gemacht haben, aber die Symptome deuten stark darauf hin. Wir werden sie in die Klinik bringen, damit man sie dort gründlich untersucht.“

„Sie wissen doch, dass ich nicht ins Krankenhaus möchte“, protestierte Nellie, die anscheinend wieder ganz die Alte war.

„Kommen Sie, Nellie. Wir wollen doch nur, dass es Ihnen gut geht.“ Denovan lächelte gewinnend.

„Ihr Ärzte seid doch alle gleich …“, grummelte Nellie.

In diesem Augenblick klopfte es an der Tür, und zwei Rettungsassistenten kamen herein.

„Hallo! Entschuldigen Sie die Verspätung. Die Straße unten war total aufgeweicht, sodass wir einen Farmer bitten mussten, unseren Rettungswagen mit dem Traktor aus einem Schlammloch zu ziehen. Wie geht es der Patientin?“

Schnell informierte Kerry die Männer über die Krankengeschichte und ihre Verdachtsdiagnose. Sie war erleichtert, dass sie die Verantwortung an die Kollegen abgeben konnte und Nellie nicht selbst in die Klinik fahren musste.

„Es geht mir schon viel besser. Ich muss nicht ins Krankenhaus“, protestierte Nellie noch einmal.

„Keine Widerrede!“, befahl Denovan und grinste. „Das haben Sie damals zu mir auch immer gesagt.“

Nellie schmunzelte, während sie sich von den Rettungsassistenten in einem Rollstuhl hinausfahren ließ. „Du frecher Kerl! Hast du eigentlich schon eine Frau? Wird ja allmählich Zeit.“ Mit einem provozierenden Grinsen wies sie auf Kerry. „Wie wäre es mit Dr. Latimer? Eine hübschere und nettere Frau wirst du nicht finden. Streng dich an, Denovan!“

Schelmisch zwinkerte Denovan ihr zu. „Danke für diesen Rat, Nellie. Ich werde sehen, was sich machen lässt.“

„Mum!“, rief Betty schockiert. „So etwas kannst du doch nicht sagen!“

Kurz darauf fuhr der Rettungswagen mit Nellie und Betty an Bord ab, und Denovan legte den Arm um Kerry, während sie dem Wagen hinterherblickten.

„Bist du glücklich?“, fragte er mit einem verliebten Blick.

„He!“, protestierte sie. „Wie wär’s mit etwas mehr Diskretion? In einer so kleinen Gemeinde wie Braxton wird ziemlich viel getratscht.“

„Wen interessiert’s? Es kann doch ruhig jeder wissen, dass wir uns mögen.“

„Ja, aber wir müssen es ja nicht gleich überall herumposaunen. Schon morgen wirst du fort sein, und wer weiß, was danach passiert. Vielleicht unterschreibst du diesen lukrativen neuen Fernsehvertrag und wirst noch berühmter.“

Er sah sie ernsthaft an. „Angenommen, ich würde das tun – zum Beispiel, weil die Bedingungen unglaublich gut sind –, könntest du dir dann vorstellen, zu mir nach London zu ziehen? Du würdest sicher sofort einen Job finden.“

Ein sehr verlockender und auch aufregender Gedanke. Sie würde dann ganz offiziell mit Denovan zusammen sein. Ohne auf die neugierigen Blicke ihrer Nachbarn achten zu müssen und weit weg von Frank, mit dem Denovan sich nicht verstand. Sie wäre frei.

Nachdenklich ließ Kerry den Blick über die noch immer von der Überschwemmung verschlammte Straße wandern. Viele der Häuser waren beschädigt; es würde noch Wochen dauern, bis das Städtchen sich von dieser Katastrophe erholt hatte.

Entschlossen schüttelte sie den Kopf. „Nein, Denovan, das kann ich nicht tun. Ich liebe Braxton. Die Menschen sind so nett zu mir gewesen, vor allem nach Andys Tod. Ich bin die einzige Ärztin hier und kann sie in dieser schwierigen Situation nicht im Stich lassen. Es wäre egoistisch von mir, jetzt fortzugehen. Verstehst du das?“

Liebevoll legte er den Arm um sie. „Du hast recht. Warum solltest du dieses wundervolle Fleckchen Erde verlassen? Aber ich habe es ja schon gesagt, Kerry: Ich werde dich nicht kampflos aufgeben. Heute Abend gehen wir aus! Daphne passt auf Archie auf, und ich habe einen Tisch reserviert. Es ist kein Abschiedsessen, sondern nur ein Vorgeschmack auf unsere gemeinsame Zukunft!“

Obwohl sie sich auf einen romantischen Abend mit ihm freute, beschlich Kerry das ungute Gefühl, dass seine Zukunft in London um einiges rosiger aussehen dürfte als in Braxton Falls.