Auf medizinischem Gebiet schaffte John Hunter (1728 bis 1793) einen entscheidenden Durchbruch in der Behandlung von Schusswunden, so dass betroffene Körperteile nicht mehr gleich und recht schmerzhaft amputiert werden mussten. Der Patient wurde zwar bei der Behandlung immer noch von einer Reihe kräftiger Männer festgehalten und mit reichlich Alkohol versehen, aber die Zahl der auf Renten, Spenden oder Almosen angewiesenen Verletzten sank dadurch beträchtlich.
Das, wovon schon Ikarus geträumt hatte, erfüllte sich zum ersten Mal 1783 mit dem aus einer ausgekleideten Leinenhülle gefertigten Heißluftballon der Brüder Joseph Michel (1740 bis 1810) und Jaques Étienne Montgolfière (1745 bis 1799), der in etwa 2000 m Höhe immerhin über zwei Kilometer weit flog und dann auf einem Acker landete. Fast zeitgleich entwickelte Jaques Alexandre Charles (1746 bis 1823) seinen Gasballon, der von den bei Paris gelegenen Champs de Mars aus startete und auf einem Feld in der Nähe des heutigen Flughafens Charles de Gaulle landete, wo die dort arbeitenden, völlig verdatterten Bauern mit Mistgabeln auf ihn losgingen.
Es war also ein ziemlich normales Jahrhundert, das, wie immer, von Genies, Kriegen und Erfindungen bestimmt war.
Im Hinblick auf die Werke der Baukunst und der Bildhauerei sind zur Erleichterung für die historische Betrachtung der Kunst der Jahre von 1600 bis 1720 die Begriffe des Barock- und ungefähr ab 1720 bis etwa 1780 des Rokokostils eingeführt worden, dessen Bezeichnung Rokoko vielleicht von dem vermutlich in französischen Emigrantenkreisen aufgekommenen Wort „rocaille” (Muschel) abstammt. Dem folgte dann in einer Übergangszeit ab etwa dem Ende des 18. Jahrhunderts als eine Art Gegenbewegung zum Einfachen hin der Stil des Klassizismus.
Allerdings ist diese Einteilung nicht ganz korrekt, denn im gesamten 17. Jahrhundert hat es vor allem in der Architektur bereits eine Hinwendung zum Klassizismus gegeben. Die Unterscheidungen sind daher, ähnlich wie die Anwendung des Begriffs Renaissance auf die nordeuropäische Malerei des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, nicht immer stichhaltig und deswegen nicht allgemein gültig. So gab es in Italien keinen Barockstil und in den Niederlanden keinen Rokokostil.
Gerade in den Niederlanden stand die Malerei im absoluten Widerspruch zu dem, was die Erfinder des Namens Barockstil darunter verstanden. Sie betrachteten die seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in Italien und in deren Nachahmung auch in einzelnen Ländern nördlich der Alpen entstandenen Werke der Baukunst und der Bildhauerei als eine von der Hochrenaissance losgelöste Gruppe. Darin fanden sie Merkmale, aus denen ein Abfall von den Regeln der klassischen Zeit sowie eine sinnlose und willkürliche Übertreibung der Formenfülle abgeleitet werden konnte.