Luigi Vanvitelli,
Königspalast Caserta,
ab 1752. Neapel.
Von Juvarra, der zunächst in Messina bei seinem Vater, einem Silberschmied, ausgebildet und 1703 zum Priester geweiht wurde, stammt neben anderen großartigen Bauwerken auch die Basilica della Natività di Maria, das Superga (1717/1731) genannte Werk oberhalb Turins, das König Vittorio Amedeo II. (1666 bis 1732) nach einem Sieg über die Franzosen errichten ließ. Juvarra baute in einem klaren, lichten, eleganten Stil und war der erste italienische Architekt, der dem nordeuropäischen Einfluss nachgab. Der spanische König Philip V. (1683 bis 1746) berief ihn 1735 an seinen Hof. Dort beendete aber bereits ein Jahr später ein plötzlicher Tod Juvarras überragende Karriere.
Der in Rom geborene Nicola Salvi erhielt von Papst Clemens XII. (1652 bis 1740), zu dessen Wahl die Kardinäle immerhin 129 Tage benötigten, den Auftrag zur Fertigstellung der von Bernini 1640 begonnenen Fontana Trevi. Das Geld für seine Bauvorhaben besorgte sich der Papst aus einer von seinem Vorgänger vorübergehend suspendierten Lotterie. Dieser Auftrag hat Salvi während eines großen Teils seiner beruflichen Karriere beschäftigt – und doch konnte er ihn nicht beenden. Parallel dazu schuf er, gemeinsam mit Vanvitelli, die Kapelle San Giovanni Battista (1742) in der Kirche Sant’Antonio dei Portoghesi und die Fassade des Palazzo Chigi-Odescalchi (1745).
Giorgio Massari war einer der großen Architekten Venedigs. Sein Lebenswerk war die mit einer wunderschönen Fassade in Dorsoduro errichtete Kirche Dei Gesuati (1726/1743), die Nachfolgerin einer gleichnamigen früheren Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Aber auch der Palazzo Grassi (1718/1749) und die Flügelbauten des Uhrenturms in Venedig tragen, neben einer Reihe anderer Gebäude, seine Handschrift.
Auf dem Gebiet der dekorativen Kunst hatte sich schon längere Zeit die malerische Richtung gegenüber dem wuchtigen, mehr plastisch wirkenden Barockstil durchgesetzt. Sie stand in engem Zusammenhang mit dem Streben nach Weiträumigkeit, dem die späte Renaissance-Architektur huldigte. So kam die perspektivische Architekturmalerei auf. Sie durchbricht Decken und Wände, vertieft scheinbar alle Räume, schafft mithilfe einer kühn hingeworfenen, reich belebten, farbigen Dekoration Kuppeln, hohe Wölbungen und weite Ausblicke nach draußen.