Franz Xaver Messerschmidt,
Charakterköpfe (Ein Erzbösewicht), 1770.
Zinn-Blei-Legierung, H.: 38,5 cm.
Österreichische Galerie Belvedere, Wien.
Franz Xaver Messerschmidt,
Charakterköpfe (Ein Erhängter), 1770.
Gipsalabaster, H.: 38 cm.
Österreichische Galerie Belvedere, Wien.
Egid Quirins persönliche Meisterschaft kommt in der Klosterkirche von Rohr zur Geltung, wo seine theatralische, überlebensgroße Figurengruppe der Verkündigungsszene die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das erste große Meisterwerk aller Geschwister Asam aber war die Klosterkirche in Weltenburg (1721). Hier gelang es den Brüdern, die Idee des barocken Gesamtkunstwerks aufs Schönste zu realisieren, also Architektur, räumliche Gestaltung, Skulptur, Malerei und Lichtführung zu verbinden, weshalb es ausgesprochen schwer fällt, die einzelnen Beiträge der Asams auseinander zu halten.
Ein letztes Meisterwerk war die Kirche St. Johann Nepomuk (bekannt als die Asamkirche) in München, geschaffen zwischen 1729 und 1746 von Egid Quirin (anfänglich mit der Hilfe seines Bruders). Die Inspiration bezog Egid von Borrominis Kirche von S. Carlo alle Quattre Fontane in Rom ein, deren plastisch modellierte Barockarchitektur er wunderbar zu nutzen verstand.
Aus Gent war Pieter van Verschaffelt (1710 bis 1793) nach Mannheim gekommen und schuf dort für die Jesuitenkirche und für den Schlosspark in Schwetzingen bemerkenswerte Werke. Ein Bildhauer ähnlicher Richtung war Johann Gottfried Knöffler (1715 bis 1779) in Dresden, wo er 1764 eine Professur an der Kunstakademie erhalten hatte. Trotz der schrecklichen Bombennächte im Februar 1945 sind in Dresden noch einige seiner Werke zu bewundern: etwa der Delphinbrunnen (um 1747) auf der Brühl’schen Terrasse oder der Delphische Apoll (um 1740/1750) im Palais des Großen Gartens.