7
Ein paar Stunden lang ging Dorothy immer wieder vom Schlaf- in den Wachzustand über. Sie hatte die Hand auf Kipp gelegt und hielt sie entweder still oder streichelte ihn.
Er blieb wach, achtete aufmerksam auf ihren Zustand, wollte nur noch eine Minute lang ihre Gesellschaft genießen, und noch eine, und noch eine.
Dann starb sie.
Kipp konnte riechen, wie sein Frauchen zuerst ihren Körper, dann das Zimmer verließ.
Er weinte auf die einzige Art, wie seine Spezies weinen konnte – ohne eine Träne zu vergießen, dafür mit schwachem, kläglichem Winseln.
Rosa weinte, denn sie hatte Dorothy sehr gerngehabt. »O mein lieber Kipp, bitte, hör auf, hör auf. Du hörst dich so erbärmlich an, dass du mir gleich noch mal das Herz brichst.«
Aber lange Zeit konnte er nicht aufhören, weil Dorothy dorthin gegangen war, wohin er ihr nicht folgen konnte.
Er war jetzt nicht nur allein. Ihm fehlte die Hälfte seiner selbst.