123

Um die Ränder der Vorhänge waren zuckende Blitze zu sehen. Der Donner grollte, der Regen trommelte aufs Dach.

Es war ein spannender Tag gewesen. Nun kam der Abend.

Kipp war nicht neidisch auf die anderen Hunde.

Woody blieb im Wohnzimmer, wo drei der vier Killer mit Kabelbindern gefesselt saßen.

Der Junge interessierte sich nicht für die Killer.

Er spielte mit all diesen Hunden.

Er hatte Spaß mit ihnen, unterhielt sich telepathisch mit ihnen.

Die Hunde liebten Woody, und er faszinierte sie.

Der erste Mensch in der Leitung.

Die Mysterier und ihre menschlichen Gefährten saßen überall im Erdgeschoss zusammen und befanden sich in einem Zustand der Freude und Erleichterung.

Überall, nur nicht im Arbeitszimmer.

Dort legte Rodchenko vor Ben, Megan, Carson und Rosa seine Beichte ab.

Kipp saß nahe vor dem Gangster, starrte ihn an, knurrte hin und wieder und fletschte die Zähne.

Rodchenko schwitzte, als wäre das Arbeitszimmer eine Sauna.

Er befürchtete offenbar, dass Kipp ihm die Familienjuwelen abbeißen würde.

Anscheinend hatte ein anderer Hund das schon einmal versucht.

Sicher nicht ohne Grund.

Rodchenko war bereit auszupacken, auch ohne den Einsatz von Drogen.

Aber Ben traute ihm nicht.

Ben wusste, in welchen Mengen Thiopental sowie der russische Drogencocktail eingesetzt werden mussten, und er verabreichte sie ihm.

Rodchenko begann zu reden wie ein Wasserfall.

Er beantwortete jede Frage weit ausgiebiger als verlangt. Er beantwortete Fragen, die nicht einmal gestellt worden waren.

Dabei belastete er sich selbst, seine Partner und noch allerlei andere Personen, darunter einen Mann namens Alexander Gordius.

Dank Woodys Nachforschungen wussten sie bereits, dass Gordius Dorian Purcell war.

Megan nahm alles auf.

Sie leitete die Aufnahme an Rosa Leons Anwalt und Dorothys guten Freund Roger Austin weiter.

Ben ging online und rief die Seite von Atropos & Company im Darknet auf.

Nach Rodchenkos Anleitung hackte er den Computer der Firma und lud alles auf einen USB-Stick herunter.

Eine Kopie dieses Sticks wurde ebenfalls an Roger Austin verschickt.

Roger würde feststellen müssen, was von all diesem Material sowie von Woodys Bericht sich als Beweismaterial vor Gericht verwerten ließ.

Das war keine leichte Aufgabe. Aber eine notwendige.

Wenn die Beweise einer vertrauenswürdigen Amtsperson übergeben wurden, durften sie auf keinen Fall auf Woody oder Megan zurückzuführen sein.

Der Grund dafür war das Mysterium.

Die vier Killer stellten zwar keine Gefahr mehr dar, jedoch immer noch ein Problem.

Das Mysterium konnte noch nicht wagen, sich zu offenbaren.

»Wir stecken da ein bisschen in der Klemme«, sagte Ben. »Aber es gibt einen Ausweg, der weniger riskant ist, als er sich anhört.«