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Im zweiten Gästezimmer entfernte Ben den Stuhl unter dem Türknauf und öffnete die Tür zum Wandschrank. Rodchenko saß darin, mit hinter dem Rücken gefesselten Händen.

Ben wies ihn an, sich auf die Bettkante zu setzen. Rodchenko tat es.

»Wir lassen Sie frei.«

Der Killer wirkte überrascht. »Warum mich?«

»Nicht nur Sie. Sie alle vier.«

Diese Nachricht beunruhigte Rodchenko. »Das macht doch keinen Sinn. Warum tun Sie das?«

»Sie müssen es nicht verstehen. Gehen Sie einfach und kommen Sie nicht zurück. Ich habe schon mit Verbotski darüber gesprochen.«

Rodchenko schüttelte den Kopf. »Nein. Das können Sie nicht tun. Die wissen, dass ich sie verpfiffen habe. Die werden mich umbringen.«

»Sie haben die nicht verpfiffen. Wir haben das Thiopental und den anderen Mist eingesetzt. Sie hatten keine Wahl; Sie mussten reden.«

»Na ja, aber die wissen, dass mir die Hunde eine Scheißangst eingejagt haben. Die wissen, dass ich auch ohne die Drogen geredet hätte, und die wissen nicht mit Sicherheit, dass Sie sie bei mir eingesetzt haben.«

Ben setzte sich neben ihn und klopfte ihm aufs Knie. »Ich weiß, Amigo. Ich hatte es in meinem Leben schon mit einer Menge mörderischer Arschlöcher zu tun. Nehmen Sie’s mir nicht übel. Unter Leuten wie Ihnen gibt es nicht viel Loyalität. Aber weil Sie kooperiert haben, gebe ich Ihnen etwas zur Selbstverteidigung.«

Rodchenko schien neue Hoffnung zu schöpfen. »Eine Pistole?«

»Keine Chance. Verbotski und die anderen werden bereits zum Suburban gebracht. Nachdem ich Sie von diesen Kabelbindern befreit habe, werde ich Sie nach unten bringen. Kurz bevor Sie durch die Haustür gehen, werde ich Ihnen Speers fieses Springmesser geben und eine von diesen Chloroform-Sprühdosen, die Sie gegen uns einsetzen wollten.«

»Aber die sind zu dritt.«

»Tut mir leid, mehr kann ich nicht für Sie tun.«

»Und was haben Sie denen gegeben?«

»Nichts. Die haben ja nicht kooperiert.«

»Ich hoffe, das ist wahr.«

»Nennen Sie mich keinen Lügner, Amigo. «

»Sind die Hunde da unten?«

»Ich werde Sie hindurchgeleiten.«

»Mit diesen Hunden stimmt irgendwas nicht.«

»Na, das sagt ja der Richtige.«

»Und wer sind die ganzen Leute da unten?«

»Freunde. Wir sind alle im selben Hundeverein.«