DIE PSYCHO-IDIOTEN – NICHT SCHON WIEDER!

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Der nächste Tag erschien Dirk ungeheuer langweilig – jede einzelne Unterrichtsstunde zog sich schier endlos dahin. Es kam ihm vor, als hätte sich die Langeweile in zähflüssigen Sirup verwandelt, durch den er waten musste. Gestern Abend hatte er Dave zum ersten Mal mit einer Botschaft in die Darklands geschickt. Den Brief hatte er mit einem Gummiband an Daves Bein befestigt – hoffentlich hatte auch das Gummiband den Übergang geschafft. Am frühen Morgen war Dave noch nicht zurück gewesen; das hatte Dirk auch nicht erwartet. Vielleicht würde er im Laufe des Tages zurückkommen, aber das würde Dirk erst herausfinden, wenn er wieder in seinem Zimmer war. Wenn er Glück hatte, würde Dave schon mit einer Antwort auf ihn warten. Aber vielleicht konnte Dave nur zurückkommen, solange Dirk die Schattenbrille trug?

Nun musste er nur noch den Rest des Schultags hinter sich bringen.

Glücklicherweise musste er heute nicht nachsitzen, was nun wirklich eine Überraschung war, und durfte deshalb sofort nach Hause. Er war allein; Chris und Suus hatten sich direkt nach dem Unterricht wieder auf den Weg in den Wald gemacht, um Gargon und Rufino beizubringen, wie man mit Stöcken auf total unschuldige Trommeln einschlug und eine Gitarre misshandelte. Sie nannten das Demonic Goth, aber Dirk hätte diese jämmerliche Menschlingsmusik weitaus besser gefallen, wenn sie statt der Trommeln richtige Orks verprügelt und Weiße Zauberer zum Jaulen gebracht hätten. Nach Dirks Meinung waren Chris und Suus allerdings komplett auf dem Holzweg, wenn sie glaubten, aus Gargon jemals einen Musiker machen zu können.

Gargon war das Ergebnis einer unseligen Heirat zwischen einem Dämon und einer Todesfee – und beide Eltern waren nicht gerade für ihre musikalische Begabung berühmt, um es milde auszudrücken. Und Rufino war ein echter Ritter, ein Krieger bis ins Mark. Die Chance, dass diese beiden Gestalten moderne Erdmusik hervorbringen könnten, lag nach Dirks Meinung weit unter null. Die Sache war einfach lächerlich. Aber weil sich Suus und Chris nicht davon abbringen ließen, verbrachte er kaum noch Zeit mit ihnen.

Man konnte fast glauben, dass sie ihm absichtlich aus dem Weg gingen. Was ihm natürlich völlig egal war, schließlich konnten sie tun und lassen, was sie wollten.

Doch dann runzelte Dirk die Stirn. Da war etwas mit seinen Augen … als ob sie sich mit etwas füllten … Wasser. Klar, nur Wasser. Tränen?

Ausgeschlossen. Ein Dark Lord weint nicht, Punkt! Wahrscheinlich eine Augenreizung durch Abgase oder ein bisschen Staub oder so.

Jedenfalls musste er sofort in sein Zimmer zurück und herausfinden, was eigentlich los war. Er wischte sich die Augen trocken, riss die Haustür auf, schrie jedem Purjoy, der zufällig in der Nähe sein mochte, »Ich bin's!« zu und flitzte die Treppe hinauf.

Er stürzte in sein Zimmer – und da saß Dave die Sturmkrähe auf der kleinen Stange vor dem Fenster! Dave krächzte zum Gruß, was in Dirks Ohren ganz wunderbar, tatsächlich aber eher wie der Verzweiflungsschrei einer in der Hölle schmorenden armen Seele klang. An Daves Bein war etwas angebunden – ein winziges Glasröhrchen mit einem Zettel darin. Dirk wollte die Flasche gerade losbinden …

… da klopfte es an der Tür.

»Neeeiiin!«, stieß er wütend hervor.

Es klopfte noch einmal, aber viel nachdrücklicher.

»Hallo, Dirk, ich bin's, Miss Cloy!«, säuselte eine Stimme von draußen. Dirk stöhnte und verdrehte die Augen. Als er auf die Erde gekommen war, hatte er Miss Cloy zuerst für eine Art Kommandantin eines Elite-Säuberungskommandos der Menschlinge gehalten, das sich komischerweise Sozialdienst nannte. Inzwischen wusste er, dass sie nichts weiter als Sozialarbeiterin war, zuständig für schwer erziehbare Jugendliche. Noch dazu eine, die ihm gewaltig auf den Keks ging, weil sie sich stets in alles einmischte und dabei ständig behauptete, nur sein Bestes zu wollen. Dirk ballte die Fäuste. Und ließ seine Wut mit einem langen Seufzer entweichen. Dann riss er sich zusammen und ging zur Tür.

»Was gibt's?«, fragte er in seiner nettesten Jungenstimme, als er die Tür öffnete und mit seinem liebsten Lächeln zu Miss Cloy aufblickte.

Miss Cloy fuhr unwillkürlich einen Schritt zurück. Dirk hatte wieder einmal nicht daran gedacht, dass sich das, was er für sein »liebstes Lächeln« hielt, in keiner Weise von seinem normalen Lächeln unterschied, das die meisten Leute als sein »Hannibal Lector«-Grinsen bezeichneten, nach dem irren Typen im Film, der die Leute, die er anlächelte, hinterher auch gleich zu verspeisen pflegte. Und was seine »netteste Jungenstimme« anging, so klang sie eher wie die eines vom Teufel besessenen Kindes in einem Horrorfilm.

Miss Cloy starrte Dirk eine oder zwei Sekunden lang sprachlos an. »Das … das hatte ich schon ganz … vergessen …«, stieß sie mühsam hervor.

Dirk schnitt ihr eine Grimasse. Für diesen Unsinn hatte er jetzt gerade keine Zeit. »Na, was gibt's, elende Sterbliche?«, herrschte er sie an. Verschwunden war die ganze kindliche Lieblichkeit.

Miss Cloy hatte offenbar Mühe, sich wieder einzukriegen. »Ich … ich möchte dich zu deiner Gesprächstherapie abholen, Dirk.«

»Gesprächstherapie? Jetzt?«, fragte Dirk.

»Ja, bei Doktor Wings und Professor Randle. Das habe ich dir doch schon gesagt. Mehrmals. Deine Eltern haben einen Brief bekommen und du auch.«

Dirk blinzelte sie an. »Ach ja, ich erinnere mich vage, dass da ein Brief kam, in dem irgendein Quatsch drinstand. Aber warum sind Sie hergekommen?«

»Nun, wegen deiner Fußfessel. Du darfst nirgendwo hingehen, außer zur Schule und nach Hause oder wenn du von dem Erwachsenen begleitet wirst, der dazu berechtigt ist. Und das bin ich!«, erklärte Miss Cloy.

»Bei den Neun Höllen, das ist ja unerträglich lästig!«, knurrte Dirk wütend.

»Ach, komm schon, Dirk, das wird wieder so wie in den alten Zeiten!«, rief Miss Cloy leichthin, um das Beste aus der Situation zu machen, legte ihm die Hand unter den Ellbogen und wollte ihn mit sich führen.

»Wie können Sie es wagen, Dirk den Großen anzufassen!«, entfuhr es Dirk, bevor er auch nur überlegen konnte, was er da sagte. »Lassen Sie mich auf der Stelle los, Sie schnöselige Menschlingsfrau!«

Miss Cloy starrte ihn an und blinzelte erstaunt. Doch dann ließ sie ihn los, wobei sie die Hand übertrieben theatralisch von seinem Arm nahm. »Ist ja schon gut, schon gut! Du hast dich anscheinend überhaupt nicht verändert, stimmt's, Dirk?«

Aber in Wirklichkeit habe ich mich ein wenig verändert, dachte Dirk, aber weil er nicht wusste, wie er ihr das erklären oder womit er anfangen sollte, zuckte er nur die Schultern.

Miss Cloy seufzte. »Nun gut. Aber jetzt müssen wir gehen, basta.«

Dirk verzog das Gesicht, doch er sah keinen Ausweg. »So sei es. Kommen Sie, bringen wir's hinter uns, Miss Cloy, so schnell wie möglich!«

Miss Cloy führte ihn zu ihrem Auto – ein alter VW Käfer, den Dirk zuerst für eine Art Käferkampfwagen gehalten hatte, als er das Auto zum ersten Mal gesehen hatte, so ähnlich wie die Riesenkampfkäfer von Borion, die er früher einmal für seine Heere in den Darklands hatte züchten lassen. Aber in Wirklichkeit war das hier eben nur ein Auto – und an diese seltsamen Maschinen hatte er sich inzwischen gewöhnt, die gab es schließlich überall auf diesem Planeten. Obwohl er beim besten Willen nicht verstand, warum sie nicht auch vorne Rammböcke anbauten, an den Rädern seitwärts herausstehende scharfe Sensen anbrachten und die Gefährte noch mit Speerwerfern und Katapulten bestückten. Und vielleicht zusätzlich einen Flammenwerfer hinten, mit dem man Verfolger abfackeln konnte. Dann würde es doch erst richtig Spaß machen, mit diesen Geräten durch die Stadt zu brettern!

Brenne, Verfolger, brenne!, dachte Dirk, konnte sich aber nicht rechtzeitig beherrschen, sodass ihm ein lautes »Muahhah-haaah!« entfuhr. Miss Cloy warf ihm einen genervten Blick zu.

»Äh, hm, tut mir leid, hab nur gerade daran gedacht, wie ich die anderen Autofahrer abfackeln … ich meine, mit einem Flammenwerfer wäre das doch ganz lei… Äh, nein! Ich meine natürlich …« Er brach ab. »Ach, was soll's!«, knurrte er mürrisch.

Miss Cloy rutschte fast verängstigt auf ihrem Sitz hin und her. »Ich habe den Eindruck, dass du die Therapie ziemlich dringend brauchst, junger Mann.«

Ha, du hast ja keinen blassen Schimmer!, dachte Dirk. Hatte keinen Zweck, ihr irgendetwas erklären zu wollen – sie würde es doch nicht kapieren. Nicht, solange er sie nicht in die Darklands mitgenommen hatte. Hey, Superidee! Ja, klar, das wäre doch irre komisch! Er starrte Miss Cloy von der Seite her an und musste grinsen, als er sich vorstellte, wie sie reagieren würde, wenn sie den Nachtmahr RakRak zu sehen bekam oder Dirk als Dark Lord auf seinem Totenschädelthron, vor dem der rotztriefende Goblin Agrasch, der Ork-General Krätze Knallfurz sowie eine Horde seiner Ork-Soldaten auf den Knien lagen. Das wäre ein Spaß!

»Starr mich nicht so an! Und hör endlich mit diesem blöden Grinsen auf, das ist richtig unheimlich!«, sagte Miss Cloy schrill, offenbar war sie nahe dran, vor Angst durchzudrehen.

»Tut mir leid, echt«, sagte Dirk kichernd. Aber immerhin wandte er das Gesicht wieder der Straße zu.

Die Fahrt dauerte nicht lange (Miss Cloy drückte aufs Gaspedal, als hätte sie den Teufel im Auto, was gewissermaßen ja auch zutraf) und schon saß Dirk wieder einmal im Wartezimmer der Psychotherapiepraxis, in der Doktor Wings und Professor Randle arbeiteten. Miss Cloy blickte auf die Uhr: Sie waren zu früh dran. Sie stand auf.

»Bin gleich wieder zurück, Dirk«, sagte sie und verließ das Zimmer. Dirk überlegte kurz, ob er die Gelegenheit nutzen und abhauen solle, aber im Grunde wusste er, dass ihm das nichts bringen würde. Sie würden ihn nur an einem anderen Termin wieder hierher schleppen. Da ging die Tür des Behandlungsraums auf und heraus kam … Mr Grausammer, Dirks früherer Rektor! Er war stark abgemagert, tiefe Kummerfalten zogen sich über seine Wangen, der Anzug wirkte ein wenig schäbig und die Krawatte saß schief. Aber am seltsamsten waren seine Wangen und sein Kinn. Obwohl er sauber rasiert war, sah die Haut entzündet aus, als litte er an einem Ausschlag.

Grausammer blieb wie angewurzelt stehen und starrte Dirk an. Und starrte ihn weiter an. Dann zuckte sein Blick zu Dirks linkem Arm und er riss die Augen voller Entsetzen auf.

Dirk schenkte ihm sein berühmtes Grinsen. Der alte Schulleiter hob schwächlich die Hand, als müsse er sich etwas entsetzlich Böses vom Leib halten, und mit einem klagenden Schrei stürzte er aus dem Raum, so schnell er nur konnte.

»Wow.Damit hab ich echt nicht gerechnet«, murmelte Dirk vor sich hin. Dann fiel ihm auf, dass Grausammer die Tür zum Behandlungsraum nicht richtig geschlossen hatte; sie war nur noch angelehnt. Schnell wechselte er auf einen anderen Stuhl, der direkt neben der Tür stand, um besser lauschen zu können.

»… höchst ungewöhnlicher Fall«, hörte er Dr. Wings sagen. »Behauptet steif und fest, dass ein abgetrennter Arm – noch dazu ein Kinderarm – in sein Zimmer gekrochen sei und ihm den Bart rasiert hätte! Erstaunliche Geschichte! So etwas habe ich noch nie gehört!«

»Ich auch nicht, ich auch nicht«, pflichtete ihm Professor Randle bei. »Und seither rasiert er sich dreimal am Tag, nur damit der Arm nichts mehr zu rasieren vorfindet, falls er zurückkommt. Die Haut ist völlig entzündet. Der arme alte Knabe!«

»In der Tat – zumal das ja ziemlich schmerzhaft aussieht!«, bestätigte Wings.

»Was immer da passiert sein mag, es hat ihn jedenfalls den Job gekostet – und er ist felsenfest überzeugt, dass der kleine Widerling, dieser Dirk Lloyd, etwas damit zu tun hatte.«

»Was natürlich unmöglich ist«, sagte Wings. »Aber ich kann mir lebhaft vorstellen, warum er das glaubt.«

»Ich auch. Dirks Fall ist sogar noch erstaunlicher als der Fall Grausammer! Der ist übrigens als Nächster dran.«

»Wer – unser kleiner ›Hannibal Lector‹?«, fragte Wings.

»Genau der, Damien«, sagte Randle.

»Gut, dann rufen Sie ihn herein, Randle, rufen Sie ihn herein!«, befahl Wings.

»Wie bitte? Sie sind nicht mein Boss, Wings! Rufen Sie ihn doch selbst rein!«, bellte Randle.

»Ach so, ich bin nicht der Boss, wie? Wer ist es dann – ach, Moment, lassen Sie mich raten, doch nicht etwa ein Typ namens Randle, oder?«

»Fangen Sie nicht schon wieder damit an, Wings, zum Teufel, oder ich …«, erwiderte Randle mit immer schriller werdender Stimme.

»Was denn? Was denn? Was werden Sie …?«, giftete Wings zurück. Stuhlbeine polterten auf dem Parkettboden.

Dirk verdrehte die Augen. Bei allen Dunklen Göttern, was für ein Paar Psycho-Idioten diese beiden Typen doch waren! Besser, er brachte die Sache zu Ende, sonst würde er noch ewig hier sitzen bleiben müssen. Er sprang auf, kickte die Tür auf, dass sie gegen die Wand krachte, und verkündete fröhlich: »Hallo, meine Herren, hier bin ich!«

Dr. Wings stand gerade mit vorgerecktem Kinn vor Randle, den Zeigefinger aggressiv auf den Professor gerichtet, der hinter seinem mächtigen Schreibtisch saß und Wings mit beiden Händen den Mittelfinger entgegenstreckte. Beide erstarrten mitten in ihren Bewegungen.

»Ahhh … Dirk … komm herein, komm herein«, sagte Wings und setzte sich wieder hinter seinen eigenen Schreibtisch, als sei nichts geschehen.

»Aber ja, setz dich, mein Junge, setz dich doch«, sagte Randle und deutete auf die Couch, die mitten im Raum zwischen den beiden Schreibtischen stand.

»Fruchtgummi?«, fragte Wings und schob die Packung über seinen Tisch. Dirk nahm ein schwarzes Gummibärchen, biss ihm den Kopf ab und begann zu kauen.

Es folgte ein schier endloses, langweiliges Verhör, das ungefähr so ablief:

Wings: »Du glaubst also immer noch, dass deine Mutter eine Vampirkönigin von einem anderen Planeten war und dein Vater ein Zauberer?«

Dirk: »Jep.«

Randle: »Möchtest du mit uns darüber reden?«

Dirk: »Nö.«

Wings: »Was haben du und deine Freunde im Wald gemacht?«

Dirk: »Haben mit dem Geflügelten Dämon von Sussex ein bisschen Versteck gespielt! Stand doch in der Zeitung!«

Randle: »Was? Komm schon, du erwartest doch hoffentlich nicht, dass wir dir das glauben?«

Dirk: »Nö.«

Wings: »Kommst du von einem anderen Planeten?«

Dirk: »Kann sein.«

Randle: »Wie ist es denn dort, in dieser anderen Welt?«

Dirk: »Auf manchen Bäumen wachsen Gummibärchen als Früchte.«

Wings: »Wirklich? Klingt großartig!«

Dirk: »Ha, ha!«

Randle: »Wings, Sie sind wirklich ein Trottel. Er erfindet das nur.«

Wings: »Was bin ich? Das weiß ich doch! Äh, ich meine, ich weiß doch, wie er es meint! Das weiß ich! Ich bin nur darauf eingegangen, um ihm die Zunge zu lockern, damit er ein bisschen mehr erzählt, und jetzt haben Sie mir die ganze Behandlungsstrategie versaut, Randle!«

Randle: »Ach so, dann bin also jetzt ich daran schuld, richtig?«

Dirk: »Ha, ha, ha! Das ist einfach irre komisch!«

Und so ging es noch eine Weile weiter. Schließlich ließen sie ihn gehen. Dirk musste noch eine Zeit lang im Vorzimmer warten, während Miss Cloy zu den beiden Kinderpsychologen hineinging, wahrscheinlich, um mit ihnen über Dirk zu sprechen. Natürlich schlich er sich wieder an die Tür, um zu lauschen.

»Ein höchst faszinierender Fall«, erklärte Wings gerade.

»Da bin ich ausnahmsweise derselben Meinung wie Wings«, bestätigte Randle. »Wir werden noch sehr viele Therapiesitzungen durchführen müssen!«

Dirk verzog das Gesicht. Der reinste Horror!

»Dann«, sagte Wings, »vereinbaren wir doch einen neuen Termin, Miss Cloy, am besten gleich nächste Woche!«

»Leider, leider habe ich nächste Woche keine Zeit, aber ich habe mit den Pflegeeltern gesprochen und vereinbart, dass Sie die Sitzung im Haus der Purjoys, in Dirks Zimmer, abhalten können.«

»Gut! Sein eigenes Zimmer, das ist sehr gut!«, sagte Randle. »Vertraute Umgebung, ein Heimspiel, sozusagen. Vielleicht wird er dann ein bisschen zugänglicher und redet offener mit uns.«

Dirk stöhnte leise auf, als er sich das vorstellte. Aber vielleicht hatte er doch nicht leise genug gestöhnt, denn im Behandlungsraum wurde es plötzlich vollkommen still. Dirk zog sich schnell von der Tür zurück – die keine Sekunde später von Miss Cloy aufgerissen wurde. Sie schaute ihn misstrauisch an. Dirk vollführte sein Schulterzucken Vorgetäuschter Unschuld.

»Was ist denn jetzt wieder?«, fragte er.