Die Wunde an Dirks Arm verheilte recht gut.
Hasdruban hatte die Schule schon seit Tagen nicht mehr mit seiner Anwesenheit beehrt – zweifellos plante er wieder etwas Neues. Er sorgte aber dafür, dass es Dirk in der Zwischenzeit nicht langweilig wurde: Er überhäufte ihn mit Hausaufgaben.
Suus behauptete, dass ihre Band immer besser würde. Sie hatte sie auf den Namen Suusie and the Nightwalkers getauft. Gargon war der Leadgitarrist, Rufino der Schlagzeuger, Chris der Bassist und Suus die Solosängerin.
Sie hatte Dirk eingeladen, in den Wald zu kommen und bei einer ihrer Proben zuzuhören, aber er war daran nicht interessiert. Außerdem hatte er wegen der Nachsitzerei und den Strafhausarbeiten und all den anderen Angelegenheiten sowieso keine Zeit.
Jetzt war es später Nachmittag und Dirk ging gerade durch einen menschlingsleeren Flur der Schule am Musiksaal vorbei. Er hatte eine ganze Wagenladung von Extra-hausaufgaben unter dem Arm und war auf dem Weg nach Hause. Auf einmal sah er etwas, das ihn mitten im Schritt zum Stehen brachte. Weiter vorn im Flur war eine Gestalt aufgetaucht, ganz in schwarze Fetzen gekleidet. Sie trug einen halb zerrissenen Schleier aus Spitze vor dem Gesicht und auf dem Kopf saß eine zerschlissene schwarze Haube wie ein hauchzartes Spinnennetz. Sie ging barfuß, aber ihre Füße waren völlig verdreckt. Lange, durchlöcherte Handschuhe bedeckten ihre Arme bis über die Ellbogen, aber die Fingerspitzen ragten aus dem Stoff – mit sehr langen und sehr scharfen schwarzen Fingernägeln, die wie Eisenkrallen aussahen.
»Bei allen Dunklen Göttern – das ist Lady Gram!«, murmelte Dirk erstaunt vor sich hin. Was hatte sie hier zu suchen?
Lady Gram, auch die Schwarze Hexe genannt, war eine uralte Hexe. Sie betätigte sich als Meuchelmörderin und lebte irgendwo im dunkelsten Winkel der Darklands. Die Schwarze Hexe war die Gegenspielerin der Weißen Hexe der Heiligen Rache; sie waren die unerbittlichsten, tödlichsten Todfeindinnen, die man sich vorstellen konnte, und ihre Vendetta dauerte nun schon Hunderte Jahre. Die Schwarze Hexe konnte man anheuern, wenn man jemanden aus dem Leben befördern lassen wollte; sie tötete ihre Opfer mit ihren langen schwarzen Fingernägeln, deren Spitzen mit einem grausamen, absolut tödlichen Gift bestrichen waren. In seiner Zeit als Dark Lord hatte Dirk selbst der Schwarzen Hexe mal den einen oder anderen Auftrag erteilt, aber das war nun schon ein paar Hundert Jährchen her. Es war ziemlich mühsam, sie herbeizurufen, und noch komplizierter war es, das zu beschaffen, was sie als Lohn für ihre Dienste verlangte.
»Lady Gram!«, rief Dirk aus und ging aufgeregt auf die Hexe zu. Sie sah durch und durch böse aus – eine wirkliche und wahrhaftige Dienerin des Bösen – und Dirk überlegte bereits, ob er sie vielleicht als Verbündete oder etwas Ähnliches gewinnen könnte, oder vielleicht hatte Agrasch sie geschickt, damit sie ihm half?
Lady Gram wandte sich zu ihm um. Sie sah vollkommen überrascht aus. Aber noch bevor sie etwas sagen konnte, kam Suus aus dem Musikraum marschiert – in ihrem vollen Outfit als Mondkönigin, und das hieß: schwarzer Schleier über dem Gesicht, langes schwarzes Kleid, dessen Oberteil mit Mondsilberfäden bestickt war, und ein wunderschönes Silberdiadem auf dem Kopf – und den letzten Schliff erhielt der ganze Aufzug durch ihre großen schwarzen, klobigen Kampfstiefel.
»Hi, Roanna!«, rief Suus. »Cooles Kostüm! Was bist du?«
»Eine Art Goth-Hexe, denke ich, aber Dirk hat mich gerade was anderes genannt … Wie hast du mich genannt, Dirk?«, fragte Roanna, denn niemand anders war die Gestalt: Roanna Lynsey. Eine von Suus' Goth-Freundinnen in Goth-Klamotten und keineswegs die Schwarze Hexe! Natürlich nicht!
»Ähhh, hm, nichts … hab mich getäuscht«, murmelte Dirk verlegen.
»Aber das war irgendwie total cool … Lady Grämlich oder so ähnlich?«, sagte Roanna.
»Hey, aber das klingt wirklich echt geil«, sagte Suus. »In diesem Outfit kommst du doch bestimmt zur Goth-Party heute Nachmittag?«
»Aber klar«, antwortete Roanna. »Deine neue Band spielt immerhin, oder nicht?«
»Ja. Kann es kaum erwarten – ihr werdet glatt aus den Stiefeln kippen, wenn ihr unseren Leadgitarristen seht! Der ist megacool! Du kommst doch auch, Dirk?«
Aber Dirk hörte gar nicht mehr zu. Sein Blick war auf das andere Ende des Flurs gerichtet. Dort war Hasdruban persönlich aufgetaucht. Dirk runzelte die Stirn. Denn Hasdruban achtete gar nicht auf ihn, sondern starrte wie gebannt Roanna Lynsey an. Und dann packte er den eigenen Bart mit beiden Händen, schrie »Heureka!« und eilte davon.
»Dirk? Gargon wird öffentlich auftreten, er tut so, als wäre er verkl…« Suus brach ab und warf einen kurzen Seitenblick auf Roanna. »Ich meine, er verkleidet sich als Monster! Du weißt ja, es ist das erste Mal … hey, ich rede mit dir!« Sie boxte ihn leicht gegen den Oberarm, aber Dirks Gedanken waren weit, weit weg, verloren in seiner eigenen Welt.
Er starrte auf den Boden. Seine Gedanken überschlugen sich förmlich. Hasdruban hatte Roanna Lynsey auf den ersten Blick mit Lady Gram verwechselt – genau wie Dirk selbst. War er in diesem Moment auf die Idee gekommen, die echte Lady Gram anzuheuern? Das konnte doch nicht sein! Der Weiße Zauberer würde sich doch sicherlich niemals mit der Schwarzen Hexe verbünden! Aber andererseits … Nichts würde Hasdruban davon abbringen, den Dunklen Lord zu vernichten, selbst wenn er sich dafür mit dem Bösen verbünden müsste. Wie nannten die Menschlinge so etwas? Richtig – Feuer mit Feuer bekämpfen oder so ähnlich. Aber wenn das tatsächlich der Fall war, wäre es besser, wenn Dirk ihm zuvorkommen würde. Genau! Dirk musste die Schwarze Hexe als Erster anheuern, um Hasdruban auszuschalten!
»Ach, vergiss es … Komm, Roanna«, sagte Suus schnippisch, schüttelte den Kopf und ging mit Roanna davon. Dirk bemerkte es gar nicht, er war voll und ganz in seine Gedanken vertieft.
Verzweifelt versuchte er, sich alles in Erinnerung zu rufen, was er über die Schwarze Hexe wusste. Sie lebte in einem Höhlenlabyrinth, dessen Wände mit den Bildern ihrer Opfer vollgehängt waren. Von Zeit zu Zeit nahm sie ein Bild von der Wand und weinte darüber, wobei sie dicke schwarze Tränen vergoss. Sie grämte sich auf ihre irre, durchgedrehte Art über ihre Opfer, was natürlich absolut absurd war, wenn man bedachte, dass sie selbst die Leute ermordet hatte. Deshalb hieß sie Lady Gram: Sie tötete, um sich hinterher darüber zu grämen.
Echt unheimlich!
Was brauchte man, um die Schwarze Hexe anzuheuern? Ein Bild des Opfers, gemalt mit dem Blut des Opfers, und irgendeinen besonderen Edelstein. Und noch etwas … Dirk glaubte, sich zu erinnern, dass es etwas mit einem Einhorn zu tun hatte. Das war für einen Dark Lord besonders schwierig zu beschaffen, denn das Einhorn war das Symbol der Reinheit. Um auch nur in die Nähe eines Einhorns zu kommen, brauchte man deshalb eine Maid mit reinem Herzen. In den Darklands gab es nicht so besonders viele Mädchen, die reinen Herzens waren, das wusste Dirk mit Sicherheit, und Einhörner waren dort noch schwerer zu finden. Aber Suus war reinen Herzens, die würde es wohl tun können, vorausgesetzt, sie konnten irgendwo ein Einhorn auftreiben. Dirk blickte auf, um sie gleich mal zu fragen – aber Suus war längst verschwunden.
Auf einmal wurde Dirk noch etwas anderes klar und ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken. Ein Bild, gemalt mit dem Blut des Opfers? Hasdruban hatte bei ihrem Kampf im Wald jede Menge von Dirks Blut abbekommen, damit hatte er schon einen guten Teil der Zutaten beieinander! Und sich ein Einhorn zu beschaffen, war für den Weißen Zauberer überhaupt kein Problem – in Arboretum, der Stadt der Elfen in den Vereinigten Gut-Staaten, liefen die Einhörner herdenweise herum, ganz zu schweigen von reinherzigen Elfenmädchen, die sich ständig darum rissen, irgendwelche bescheuerten guten Taten zu verüben.
Musste er also damit rechnen – mit einem Anschlag auf sein Leben, ausgeführt von der Schwarzen Hexe? Dann war es wohl besser, auf der Hut zu sein, denn ihre langen Krallen waren mit dem tödlichsten aller Gifte beschmiert. Normalerweise reichte schon ein einziger Kratzer, um einen kaltzumachen. Dirk musste dringend nach Hause, um Agrasch eine Nachricht zu schicken und ihm zu befehlen, in der Dunklen Bibliothek nach sämtlichen Informationen zu suchen, die es über die Schwarze Hexe gab. Den Heimweg legte Dirk praktisch im Sprint zurück. Denn die Schwarze Hexe konnte ihm wirklich gefährlich werden!
In seinem Zimmer angekommen, warf er seine Bücher und Hefte auf den Schreibtisch und rief Dave die Sturmkrähe herbei. Während er auf den Vogel wartete, ging die Schranktür einen Spaltbreit auf; eine lange Nase schob sich heraus und schnüffelte in der Luft.
»Seid Ihr das, Eure Fanatastischkeit?«, fragte Aknus.
»Was? Ach so, ja, alles klar, du kannst rauskommen, Aknus«, sagte Dirk geistesabwesend, denn er schrieb gerade die Nachricht an Agrasch, die er Dave mitgeben wollte.
»Bin am Verhungern, Meister«, murrte Aknus. »Kriegen wir nix zu essen?«
Dirk hörte auf zu schreiben und drehte sich zu Aknus um. Er hatte völlig vergessen, ihm etwas zu essen zu besorgen. Wirklich extrem lästig, sich um einen Kobold im Kleiderschrank kümmern zu müssen!
»Warte einen Moment«, sagte Dirk. Dave war da. Dirk schrieb die Mitteilung zu Ende, band sie an Daves Bein und setzte die Schattenbrille auf. Schon öffnete sich vor ihm das Fenster, durch das er in die Darklands schauen konnte, und Dave flog laut krächzend hindurch.
Dirk setzte die Schattenbrille wieder ab und legte sie in ihr Versteck zurück. Dann drehte er sich zu dem Kobold um und seufzte. Er hatte jede Menge Hausaufgaben zu erledigen, aber Aknus brauchte wirklich dringend etwas zu essen, deshalb machte er sich zuerst einmal auf den Weg zum Laden an der nächsten Ecke.
Wenig später kam er mit Aknus' Abendessen zurück. Mit Kobolden kannte sich Dirk bestens aus, deshalb hatte er die richtigen Nahrungsmittel eingekauft. Aknus stürzte sich darauf und verschlang alles gierig und äußerst geräuschvoll.
»Donke, Eure Präschtischkeit, dasch isch fanataschtisch«, nuschelte der Kobold mit vollem Mund. Angewidert warf Dirk einen Blick auf Aknus' Teller, auf dem ein ekelhaftes Durcheinander von Dosenfleisch, Katzenkeksen, rohem Rosenkohl und Vanillesoße herrschte.
»Mjam, mjam, mjamjamjam!«, murmelte Aknus, während er sich das Zeug mit beiden Händen weiter in den Mund stopfte. Dirk schüttelte den Kopf und wandte sich seinen Hausaufgaben zu. Ein paar Minuten später schrak er jäh zusammen, als ein lautes klatschendes Geräusch ertönte. Aknus hatte einen in Vanillesoße getunkten Rosenkohl an die Wand geworfen, wo er zuerst kurz kleben blieb und dann langsam in einer Vanillesoßenspur herabrutschte.
»Har, har, har«, kicherte der Kobold. Dirk konnte ihm nicht einmal Vorwürfe machen: War ein Kobold satt und zufrieden, drückte er seine Dankbarkeit dadurch aus, dass er ein paar Brocken davon an die Wand warf. Aber Dirk fand, alles hatte seine Grenzen.
»Hör damit auf!«, schimpfte er wütend.
»Aba das Futter aus der Dose mit dem gelben Eiterzeug is köstlich, Eure Schimpfheit!«, nuschelte Aknus.
»Wenn du das Essen um dich wirfst, verdreckst du alle Wände und bringst uns beide in Schwierigkeiten, also hör damit sofort auf!«, befahl ihm Dirk.
»Jawoll, sofort, Eure Schimpfheit«, murmelte der Kobold zerknirscht. »Wann gehen wir wieda nach Hause, Meister? Is nich schön hier im Menschlingsland! Nich mal in den zackigen Stiefeln, die wo mir Fetta Agrasch geben tun hat!«
Im selben Augenblick klingelte Dirks DarkPhone. Überrascht schaute er auf das Display. Es kannte doch fast niemand diese Nummer! In blutroten Buchstaben erschien die Anzeige: »Suus, Dunkle Herrin des Turms und Königin der Darklands.« Dirk runzelte verärgert die Stirn, als er das las – schließlich war er und nicht sie der rechtmäßige Herrscher der Darklands!
Er hob das Handy ans Ohr. Kleine Knochenhände kamen aus einer Seite aus dem Handy und klammerten sich an seinem Ohr fest und auf der anderen Seite erschien eine sehr lange Hand und griff nach seinem anderen Ohr, um das Mikrofon direkt vor seinen Mund zu bringen, sodass Dirk freihändig telefonieren konnte. Er hatte das Gerät selbst konstruiert.
»Hallo, Suus.«
»Hi, Dirk, wie geht's dem Arm?«
»Gut. Tut noch ein bisschen weh, verheilt aber gut. Hatte schon schlimmere Wunden.«
Eine kleine Pause trat ein, beide waren unsicher, was sie sagen sollten. Seit Dirk Suus als lebenden Schutzschild benutzt hatte, wie sie behauptete, herrschte zwischen ihnen eine gewisse Verstimmung.
»Also«, sagte Dirk schließlich, »was willst du? Ich muss noch einen Berg Hausaufgaben machen, die mir dieser Knallkopf Hasdruban aufgebrummt hat.«
»Was ich will? Ich will, dass du zum Schulkonzert kommst, das will ich! Du hast es versprochen!«, sagte Suus.
»Ach so, ja, hab ich total vergessen«, gab Dirk zu.
»Wie kannst du so was vergessen? Echt, Dirk, was ist los mit dir? Gargon spielt, vor einer Menge Leute! Und Rufino auch! Du musst kommen!«, rief Suus aufgeregt.
»Was mit mir los ist?«, fauchte Dirk sie gereizt an. »Der Rektor versucht, mir einen Degen in den Leib zu rammen, und ich bin ziemlich sicher, dass er die tödlichste Meuchelmörderin auf mich hetzt, die Orks, Elfen, Menschlinge oder Monster jemals gesehen haben! Das ist los mit mir, kleine Miss Rockkönigin!«
Suus konnte sich nicht beherrschen und kicherte los.
»Äh … Rock… Star, natürlich meine ich Rockstar«, verbesserte sich Dirk hastig. »Du weißt genau …«
»Jaja, ich weiß, ich weiß. Vielleicht hast sogar du mal recht. Wer ist denn diese Meuchelmörderin?«
»Die Schwarze Hexe. Sie hat … ach was, ich erzähle dir später mehr über sie. Ich habe gerade eine Botschaft an Agrasch geschickt, er soll in der Dunklen Bibliothek alles über sie heraussuchen, was er finden kann.«
»Okay. Ich helfe dir, so gut ich kann. Aber heute Abend wird sie ja wohl noch nicht aufkreuzen, oder?«, fragte Suus.
»Nein, nein, Hasdruban wird schon ein paar Tage brauchen, bis er das auf die Reihe kriegt, denke ich.«
»Gut, super. Bitte komm zum Konzert. Ich will unbedingt, dass du uns spielen siehst – wir sind nämlich gar nicht schlecht. Gargon ist sogar richtig gut und ich habe sämtliche Songs geschrieben und so!«
»Aber ich hasse dieses Gejaule, das ihr Menschlinge Musik nennt! Außerdem muss ich noch so viele Hausaufgaben machen!«, jammerte Dirk.
Suus dachte einen Moment lang nach. Dann sagte sie langsam und eindringlich: »Es wäre aber wirklich besser, wenn du dabei wärst! Schließlich könnte auch etwas schieflaufen! Dann würden wir dich als Führer brauchen, mit deinem überragenden, messerscharfen Verstand und deiner ganzen Autorität und so!«
»Oh, ah, wie clever, Suus! Sehr clever, mich mit Schmeicheleien einzusülzen! Aber vielleicht hast du sogar recht«, sagte Dirk und warf Aknus einen wütenden Blick zu, weil dieser eifrig Katzenkekse zerbröselte und mit Vanillesoße vermischt über dem Boden verteilte.
»Supi! Dann komm her, so schnell du kannst, Kumpel. Wir fangen in einer halben Stunde an!« Suus beendete das Gespräch.
Dirk warf das Handy auf den Tisch. »Aknus, du kannst doch lesen und schreiben, oder nicht?«
»Aba ja, Eure Herzlosigkeit, kann ich, un wie! Vielleicht nich ganz so sauba wie mein Fetta Agrasch, aba für 'n Kobold bin ich echt genial!«, prahlte Aknus.
»Na gut. Ich muss jetzt weg – und während ich weg bin, wirst du hier meine Hausaufgaben machen«, befahl Dirk und schlug mit der flachen Hand auf den Stapel Hefte auf seinem Tisch.
Aknus blinzelte unsicher zu ihm hoch. »Äh. Hausaufgaben? Ja, mach ich, 'türlich, Eure Totalbösigkeit, mach ich, kein Problem!«
26. November Herzausreißer
Unglaublich, aber »Suusie and the Nightwalkers« waren der totale Hammer! Zugegeben, mir persönlich kam ihr Sound ein bisschen wie der Lärm einer Bande von orkischen Hufschmieden vor, begleitet von einem Trio iahender Dämonenesel, aber die Menschlinge fuhren voll darauf ab. Die meisten waren in GothKlamotten aufgelaufen, was mir richtige Heimatgefühle gab, und das allein war schon mal nicht schlecht. Und sie glaubten tatsächlich, Gargon sei nur irgendein gewöhnlicher Knabe, der sich als Monster verkleidet hatte, so ungefähr wie die Typen der Band »Morti«! Chris und Suus sahen auf der Bühne absolut genial aus! Einer der Songs, die Suus geschrieben und komponiert hat, war zwar das übliche JungetrifftMädchenZeug, nur dass das Mädchen eine Art Vampir war und der Junge ein Dark Lord. Fand ich echt super! Äh. Oder sagen wir mal, ich fand den Song einigermaßen erträglich.