Kapitel 88
Hardcore

Twitter, 18.-30. November 2022

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James Musk und Ben San Souci

© Mit freundlicher Genehmigung von James Musk

Wiederzulassung

»Kathy Griffin , Jordan Peterson & Babylon Bee wurden wieder zugelassen«, twitterte Musk am Freitagnachmittag, 18. November. »Die Entscheidung über Trump ist noch nicht gefallen.« Nachdem Yoel Roth und andere für die Sicherheit zuständige Mitarbeiter gegangen waren, hatte er eigenmächtig entschieden, nicht nur die Sperre für Babylon Bee und Peterson, sondern auch die für die progressive Comedian Kathy Griffin zu widerrufen, die ein Konto eingerichtet hatte, in dem sie sich als Musk ausgab und in ihren Tweets seine Äußerungen parodierte.

Als er die Sperrungen aufhob, kündigte er das »Visibility Filtering « an, das er mit Roth entwickelt hatte. »Die neue Twitter-Regel lautet Freiheit der Rede, nicht Freiheit des Einflussbereichs«, schrieb er. »Hass-Tweets werden maximal gedrosselt & aus dem Verkehr gezogen, also keine Werbung und keine Einnahmen für Twitter . Man findet den Tweet nur, wenn man gezielt danach sucht.«

Bei Alex Jones, dem Verschwörungstheoretiker , der behauptete, die Schießerei an der Sandy-Hook-Grundschule sei nichts als ein »riesiger Schwindel« gewesen, zog er die Grenze. Musk sagte, Jones bleibe gesperrt. »Mein erstgeborenes Kind starb in meinen Armen«, twitterte Musk. »Ich habe seinen letzten Herzschlag gespürt. Ich kenne keine Gnade für jemanden, der den Tod von Kindern für politische Zwecke, den eigenen Profit oder seine Bekanntheit nutzt.«

Was Ye betraf, einst bekannt als Kanye West, so erteilte der Musk noch immer Lektionen in Sachen Komplexität der freien Meinungsäußerung. Er tauchte in Alex Jones’ Podcast auf und erklärte: »Ich liebe Hitler.« Dann postete er auf Twitter ein Bild, auf dem Musk in Badeshorts zu sehen ist und vom hinter ihm stehenden Ari Emanuel mit einem Schlauch abgespritzt wird. Es strotzte nur so vor antisemitischen Untertönen und suggerierte, alles werde von Juden kontrolliert. »Lasst uns dies immer als meinen letzten Tweet in Erinnerung behalten«, schrieb Ye und postete einen Davidstern mit einem Hakenkreuz im Inneren.

»Ich tat mein Bestes«, verkündete Musk. »Trotzdem verletzte Ye erneut unsere Regeln gegen Anstiftung zur Gewalt. Der Account wird gesperrt.«

Die nächste Frage war, ob Donald Trump wieder Zugang zu Twitter erhalten sollte. »Ich möchte die schwachsinnigen Debatten über Trump vermeiden«, hatte Musk mir gegenüber wenige Wochen zuvor erklärt und betont, sein Prinzip sei immer gewesen, Meinungsfreiheit zu erlauben, solange sie innerhalb legaler Grenzen bleibe. »Wenn er in kriminelle Handlungen verwickelt ist – und das scheint ja immer wahrscheinlicher – ist das nicht in Ordnung«, sagte Musk. »Es ist keine Meinungsfreiheit, die Demokratie zu untergraben.«

Am 18. November jedoch – jenem Freitag, an dem er die Programmierer zur Durchführung von Code -Reviews einbestellt hatte – gab er sich angriffslustig und war bereit für eine Kehrtwende. James und seine Musketiere versuchten verzweifelt, Twitter trotz des plötzlichen Ausscheidens von Hunderten IT lern und der Belastung durch Videos von der Fußballweltmeisterschaft am Laufen zu halten. Das Letzte, was sie brauchen konnten, war ein weiterer Knüppel zwischen die Beine. Der Knüppel kam, als Musk nach einer Sitzung mit Robin Wheeler , der Leiterin des Anzeigenverkaufs, aus seinem gläsernen Konferenzraum trat. Er hielt James und Ross sein iPhone unter die Nase und sagte mit einem boshaften Grinsen: »Schaut, was ich gerade getwittert habe.«

Es war eine Umfrage: »Ex-Präsident Trump wieder aufnehmen? Ja. Nein.« Abgesehen von der Frage, ob es angemessen war, die Sperrung Trumps aufzuheben, und ob man diese Entscheidung einer Onlineabstimmung überlassen sollte, gab es ein technisches Problem. Eine Umfrage zu starten, bei der Millionen Stimmen unmittelbar erfasst und in Echtzeit in die Feeds der Nutzer eingepflegt werden mussten, konnte zu einem Absturz der unterbesetzten Server von Twitter führen. Doch Musk genoss das Risiko. Er war jemand, der wissen wollte, wie schnell ein Auto fuhr, wenn man das Gaspedal durchdrückte, und wie nah man an die Sonne heranfliegen konnte. James und Ross ging »der Arsch auf Grundeis«, wie sie sich ausdrückten, aber Musk schien seinen Spaß zu haben.

Als die Abstimmung am nächsten Tag beendet wurde, hatten sich 15 Millionen Nutzer beteiligt. Das Ergebnis war knapp: 51,8 zu 48,2 Prozent stimmten für die Wiederzulassung Trumps. »Das Volk hat entschieden«, erklärte Musk. »Trump wird wieder zugelassen. Vox Populi, Vox Dei.«

Ich fragte ihn direkt nach der Abstimmung, ob er geahnt hätte, wie die Abstimmung ausgehen würde. »Nein«, sagte er. Und falls es anders ausgegangen wäre, hätte er Trump weiter gesperrt? »Ja«, antwortete er. »Auch wenn ich kein Trump-Fan bin. Er ist ein Störfaktor, der Weltmeister des Schwachsinns.«

Runde drei

Während der Sitzung mit Musk an jenem Freitagnachmittag kündigte Robin Wheeler an, das Unternehmen zu verlassen. Sie hatte schon eine Woche zuvor gemeinsam mit Yoel Roth ausscheiden wollen, doch Musk und Jared Birchall hatten sie überredet zu bleiben.

Die meisten, darunter Ross und James , vermuteten, ihre Kündigung sei eine Reaktion auf Musks eigenmächtige Entscheidung, Konten zu entsperren und eine Umfrage über die Wiederzulassung Trumps abzuhalten. Doch was Wheeler in Wirklichkeit viel mehr störte, war, dass Musk wild entschlossen war, eine weitere Entlassungsrunde einzuläuten. Er hatte von ihr eine Liste gefordert, wen sie für verzichtbar hielt. Anfang der Woche hatte sie den Leuten aus ihrer Vertriebsabteilung noch erklärt, warum sie auf den Ja-Button klicken und dem neuen fordernden und stressigen Twitter -Unternehmen die Treue halten sollten. Und jetzt verlangte Musk von ihr, dass sie etlichen von denen, die sich für ein Ja entschieden hatten, in die Augen schauen und ihnen mitteilen sollte, dass sie entlassen waren.

Musks Rauswürfe und Entlassungsziele änderten sich mit seiner Stimmung. Das Programmier-Team, so erklärte er den Musketieren einmal, solle auf fünfzig Mitarbeiter reduziert werden. Ein anderes Mal verkündete er in derselben Woche, sie sollten sich wegen der absoluten Zahlen keine Gedanken machen. »Erstellt einfach eine Liste der wirklich guten Leute und sortiert den Rest aus«, meinte er.

Um das Verfahren zu vereinfachen, beauftragte Musk sämtliche Programmierer, ihm Beispiele von den Codes zu schicken, die sie zuletzt geschrieben hatten. Ross arbeitete sich über das Wochenende durch die Rücksendungen, die von Musks Postfach direkt an seines weitergeleitet wurden, damit er , James und Dhaval die Arbeiten prüfen konnten. »Ich habe 500 E-Mails in meinem Postfach«, sagte er völlig erschöpft am Sonntagabend. »Wir müssen sie heute Nacht irgendwie noch alle durchgehen und entscheiden, welche Programmierer bleiben können.«

Was trieb Musk dazu? »Er glaubt, dass eine kleine Gruppe wirklich grandioser Generalisten unter den Programmierern eine hundertmal größere Gruppe an Leistung übertreffen kann«, sagte Ross. »Wie ein kleines Bataillon Marinesoldaten Erstaunliches leisten kann, das wirklich gut eingespielt ist. Und ich glaube, er wollte das Pflaster rasch abreißen und die Sache nicht in die Länge ziehen.«

Ross, James und Andrew trafen sich am Montagvormittag mit Musk und präsentierten ihm die Kriterien, nach denen sie ausgewählt hatten. Musk gab seine Zustimmung und hastete gleich darauf in Begleitung von Alex Spiro die Treppe zum Café hinunter, wo er kurzfristig eine weitere Mitarbeiterversammlung einberufen hatte. Auf dem Weg fragte er Spiro, was er antworten solle, falls er nach weiteren Entlassungen gefragt werde. Sein Anwalt schlug eine ausweichende Antwort vor, doch Musk präferierte einen anderen Kurs: Er werde verkünden, dass es »keine weiteren Entlassungen« geben werde. Er begründete dies damit, dass bei der anstehenden Entlassungswelle nur »aus triftigen Gründen« gekündigt werde, weil die Qualität der Arbeit vermeintlich nicht genügte, aber nicht betriebsbedingt, sodass ihnen eine großzügige Abfindung zustand. Er traf eine Unterscheidung, die den meisten entging. »Es ist kein weiterer Personalabbau geplant«, erklärte er zu Beginn der Versammlung unter großem Beifall.

Anschließend traf er sich mit einem Dutzend junger Programmierer, die Ross und James als herausragend ausgewählt hatten. Die Gespräche über das Programmieren entspannten ihn, und so tauschte er sich mit ihnen über Themen wie das Vereinfachen von Video-Uploads aus. In Zukunft, so erklärte er, würden die Teams bei Twitter von Leuten wie ihnen geleitet, nicht mehr von Produktentwicklern und – managern. Es war eine raffinierte Veränderung. Sie spiegelte seine Überzeugung wider, dass Twitter im Grunde ein Softwareunternehmen war, das von Leuten geführt werden sollte, die etwas vom Programmieren verstanden, und weniger ein Unternehmen für Medien- und Konsumerzeugnisse, das von Leuten mit Gespür für menschliche Beziehungen und Bedürfnisse geführt werden sollte.

Warum so stressig?

Die letzte Runde an Kündigungsschreiben wurde am Tag vor Thanksgiving verschickt. »Hi. Die jüngste Überprüfung Ihrer Programmcodes hat ergeben, dass Ihre Leistung nicht zufriedenstellend ist. Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Arbeitsverhältnis bei Twitter mit sofortiger Wirkung beendet wird.« Fünfzig Programmierer wurden entlassen. Ihre Passwörter und ihr Zugang wurden sofort gesperrt.

Die drei Entlassungswellen und Rauswürfe betrafen so viele verschiedene Stellen, dass es anfangs schwierig war, die tatsächliche Zahl der Betroffenen zu ermitteln. Als sich der Staub legte, waren um die 75 Prozent der Belegschaft von Twitter entlassen worden. Bei Musks Übernahme am 27. Oktober hatte es knapp 8000 Beschäftigte gegeben, Mitte Dezember waren es nur noch etwas mehr als 2000.

Musk hatte die größte Veränderung einer Unternehmenskultur ausgelöst, die es je gab. Twitter war von einem der angenehmsten Arbeitgeber mit kostenlosen frisch zubereiteten Mahlzeiten, Yogastudios, bezahlten Ruhetagen und der Sorge um die »Psychological Safety« ins andere Extrem gewechselt. Das war nicht nur aus Kostengründen geschehen. Musk bevorzugte eine aggressive, knallharte Atmosphäre, in der die passionierten Kämpfer eher das Gegenteil von »Psychological Safety« zu spüren bekamen. Angstfreies Wohlfühlklima war gestern.

Solche radikalen Kurswechsel hinterlassen manchmal einen riesigen Scherbenhaufen. Und es sah ganz so aus, als würde das bei Twitter der Fall sein. Der Hashtag #twitterdeathwatch (Deutsch etwa: Twitter beim Sterben zusehen) erhielt großen Zuspruch. Experten der Tech- und Medienbranche schrieben ihre Abgesänge auf Twitter, sie gingen davon aus, dass jederzeit Schluss sein konnte. Sogar Musk gab lachend zu, dass er dachte, der Laden würde zusammenbrechen. Er zeigte mir das Gif eines brennenden Müllcontainers, der eine Straße hinunterrollt, und gestand: »An manchen Tagen wache ich auf und schaue nach, ob Twitter noch funktioniert.« Doch jeden Morgen, an dem er die Seite überprüfte, lief sie. Twitter überstand auch den Rekord-Traffic während der Weltmeisterschaft. Mehr noch, mit dem Stamm von engagierten Programmierern wurden mehr Neuerungen und zusätzliche Funktionen entwickelt als je zuvor.

Zoë Schiffer , Casey Newton und Alex Heath hatten in The Verge und im New York Magazine ein paar gut recherchierte haarsträubende Insidergeschichten über die Turbulenzen veröffentlicht. Sie legten dar, wie Musk »die Unternehmenskultur, die Twitter zu einem der einflussreichsten sozialen Netzwerke gemacht hatte«, zerstört hatte. Doch auch sie stellten fest, dass sich die düsteren Prognosen vieler ihrer Kollegen nicht bewahrheitet hätten. »In gewisser Weise wurde Musk bestätigt«, schrieben sie. »Twitter war jetzt weniger stabil, aber es hatte überlebt und funktionierte im Wesentlichen, obwohl die Mehrheit der Mitarbeiter nicht mehr da war. Er hatte versprochen, ein aufgeblähtes Unternehmen auf das richtige Maß zurechtzustutzen, und jetzt arbeitete es mit der minimalen Zahl an Mitarbeitern.«

Das war nicht immer ein angenehmer Zustand. Musks Methode, mit der er seit der Falcon-1-Rakete arbeitete, bestand darin, schnell zu reagieren, Risiken zu akzeptieren, gnadenlos zu sein, Rückschläge hinzunehmen und es erneut zu versuchen. »Wir wechselten während des Flugs das Triebwerk eines außer Kontrolle geratenen Flugzeugs«, sagte er über Twitter . »Es ist ein Wunder, dass wir überlebt haben.«

Besuch bei Apple

»Apple hat die Werbung auf Twitter weitgehend eingestellt«, twitterte Musk Ende November. »Hassen sie die Meinungsfreiheit in Amerika?«

An jenem Abend führte Musk eines seiner regelmäßigen ausführlichen Telefonate mit seinem Mentor und Investor Larry Ellison , der damals vor allem auf Lanai , seiner Hawaii-Insel, lebte. Ellison, der auch Steve Jobs’ Mentor war, gab Musk einen Rat: Er solle sich nicht mit Apple anlegen. Apple sei das einzige Unternehmen, das Twitter nicht vor den Kopf stoßen dürfe. Apple war ein wichtiger Werbepartner. Aber was noch wichtiger war, Twitter würde nicht überleben, wenn es nicht weiter über den App Store des iPhones zugänglich wäre.

In gewisser Weise war Musk wie Steve Jobs – ein genialer, aber rücksichtsloser Vorgesetzter, dessen realitätsverzerrende Sichtweise die Mitarbeiter in den Wahnsinn trieb, sie zugleich aber anspornte, Dinge zu schaffen, die sie für unmöglich gehalten hatten. Er suchte nicht selten sowohl mit Kollegen wie Mitwettbewerbern den Konflikt. Tim Cook , der Apple 2011 übernommen hatte, war völlig anders gestrickt. Er war ruhig, kühl diszipliniert und entwaffnend höflich. Auch wenn er, falls nötig, eisern sein konnte, vermied er sinnlose Konfrontationen. Während Jobs und Musk eher das Drama suchten, besaß Cook ein gutes Gespür dafür, wie man es vermeiden konnte. Und er verfügte über einen festen moralischen Kompass.

»Tim mag keine Feindseligkeiten«, erklärte ein gemeinsamer Freund Musk. Das war nicht die Art Information, die ihn für gewöhnlich davon abhielt, im Kriegsmodus zu bleiben, doch er sah ein, dass es keine gute Idee wäre, mit Apple Krieg zu führen. »Ich dachte, na ja, ich will auch keine Feindseligkeiten«, erklärt Musk. »Also okay, cool, dann besuche ich ihn in der Apple-Zentrale.«

Und da war noch ein weiterer Anreiz für ihn. »Ich brauchte einen Vorwand für einen Besuch, denn ich hatte gehört, dass die Apple-Zentrale der Wahnsinn ist«, erzählt er. Das riesige ringförmige Gebäude mit speziell gefertigtem gebogenem Glas, das einen idyllischen Park mit Teich umgibt, wurde – noch unter Jobs’ strenger Aufsicht – von dem britischen Architekten Norman Foster erbaut, der sich mit Musk in Austin getroffen hatte, um mit ihm den Bau eines Eigenheims zu besprechen.

Musk mailte Cook persönlich, und sie vereinbarten ein Treffen für Mittwoch. Als er in der Zentrale in Cupertino ankam, hinterließ er bei den Apple-Mitarbeitern den Eindruck, als hätte er wochenlang nicht mehr richtig geschlafen. Sie begaben sich in Cooks Konferenzraum zu einem Vieraugengespräch, das knapp über eine Stunde dauerte. Zu Beginn tauschten sie Horrorgeschichten über Lieferketten aus. Seit dem Debakel bei der Produktion des Roadster s besaß Musk profunde Kenntnisse über die Schwierigkeiten des Lieferkettenmanagements, und er hielt Cook zu Recht für einen Meister auf diesem Gebiet. »Ich glaube nicht, dass es viele hätten besser machen können als Tim«, meint Musk.

In Sachen Werbemaßnahmen erreichten sie einen Kompromiss. Cook erklärte, der Schutz des Vertrauens in die Marke Apple habe für ihn höchste Priorität. Das Unternehmen werde keine Werbung in einem toxischen Sumpf voller Hass, Falschinformationen und unsicherer Inhalte platzieren. Doch er sicherte zu, dass Apple die Werbung bei Twitter nicht einstellen und es auch keine Pläne geben würde, Twitter aus dem App Store zu nehmen. Als Musk den Anteil von 30 Prozent ansprach, den Apple von jedem Verkauf im App Store einbehielt, erklärte Cook ihm, wie dieser Anteil im Laufe der Zeit auf 15 Prozent sinke.

Musk war einigermaßen beruhigt, zumindest für den Moment. Aber das Problem, vor dem Yoel Roth gewarnt hatte, blieb ungelöst: Apple war nicht bereit, die Daten über die Einkäufe und Kundeninformationen herauszugeben. Das würde es Musk deutlich erschweren, seine Vision umzusetzen, Twitter mit einer X.com-Finanzplattform zu verknüpfen. Es war eine Herausforderung, die vor amerikanischen Gerichten und europäischen Regulierungsbehörden durchgefochten werden musste, und Musk beschloss, diese Frage bei seinem Treffen mit Cook nicht weiter zu forcieren. »Das ist ein Kampf, den wir erst noch führen müssen«, erklärt er, »oder wenigstens ein Gespräch zwischen Tim und mir, das noch aussteht.«

Nach der Besprechung spazierten Cook und Musk über das Gelände, vorbei an den Aprikosenbäumen und dem ruhigen Teich in der Mitte der ringförmigen Anlage, den Jobs sich erträumt hatte. Musk zückte sein iPhone und nahm ein Video auf. »Danke @tim_cook für die Führung durch Apple s wunderschönes HQ «, twitterte er, als er wieder im Auto saß. »Das Missverständnis, dass Twitter möglicherweise aus dem App Store entfernt wird, ist ausgeräumt. Tim hat klar gesagt, dass Apple dies nie in Erwägung gezogen hat.«