PORT VELL | PORT OLÍMPIC, EL POBLENOU & EL FÒRUM | BARCELONETA
Details s. Karte und (Klicken Sie hier)
Im interaktiven Museu d’Història de Catalunya Google Maps Römer, Muslime, Feudalherren und Freiheitskämpfer des Bürgerkriegs kennenlernen und als Krönung auf der Dachterasse essen
Im Museu Marítim eine Zeitreise durch die gotischen Werften antreten
Den unheimlichen Haifischtunnel im riesigen Aquarium durchqueren
An der Platja de la Mar Bella sorglos im Meer planschen
Eine Radtour an der Strandpromenade zwischen Barceloneta und Parc del Fòrum unternehmen
Barcelonas 4 km lange Uferpromenade bietet einen angenehmen Kontrast zu den gotischen Gassen und zum Modernisme. Wer von der Altstadt aus Richtung Nordosten geht, findet sich bald auf einer schattigen Promenade zwischen verführerischen Fischrestaurants und Bars wieder, wo Radler, Jogger und Spaziergänger Kurs auf die Strände nehmen, die sich bis zum Parc del Fòrum ziehen.
Port Vell, einst Industriewüste, verlockt heute zu einem Spaziergang über die Fußgängerbrücke Rambla de Mar zu den Läden und Lokalen des Einkaufszentrums Maremàgnum sowie zum tollen Aquarium auf der anderen Seite. Kleine Parks und Plätze bieten unterwegs schöne Aussichtspunkte.
Östlich davon blicken gehobene Freiluftrestaurants auf den Yachthafen und das Museu d’Historia de Catalunya. Gleich daneben liegt Barceloneta, ein Mitte des 18. Jhs. erbautes Fischerviertel. Die engen (und touristenfreien) Gassen sind voller lebhafter Tapasbars, altmodischer Fischlokale und unkonventioneller Ausgehlokale.
Wo Barceloneta aufs Meer trifft, finden sich Restaurants mit Blick auf die Promenade und die Strände. Von hier bis El Fòrum Richtung Norden ist alles Strand. Dies ist die Domäne der chiringuitos – rustikale Hütten, die Tag und Nacht Musik und Cocktails anbieten.
Von den modernen künstlichen Stränden landeinwärts liegt die Hitech-Zone 22@bcn – für die meisten Touristen nicht interessant, obwohl Jean Nouvels Torre Agbar Architekturfans anzieht. Der Uferbereich endet in El Fòrum, wo es ein lohnendes Naturkundemuseum gibt. Hier finden im Sommer Open-Air-Konzerte statt.
Treffs Die Cava-Bars Vaso de Oro und Xampanyeria Can Paixano sind Favoriten.
Märkte In Port Vell findet am Wochenende der Port Antic statt, ein kleiner Antiquitätenmarkt. In der Nähe des Yachthafens baut der Feria de Artesanía del Palau de Mar seine Kunsthandwerkstände auf.
Strandleben Von Juni bis September bieten die chiringuitos eisgekühlte Drinks und viel Ambiente.
Zu Fuß Für Fußgänger sind La Rambla und die Via Laietana die wichtigsten Zugangsstraßen.
U-Bahn Drassanes (Linie 3) bedient Port Vell; die Linie 4 hält in Barceloneta, Ciutadella Vila Olímpica und El Maresme Fòrum (für Parc del Fòrum).
Wer Meer und Berge an einem Tag sehen will, ist mit dem Transbordador Aeri gut bedient, der seine Passagiere in einer museumsreif aussehenden Gondel zwischen Barceloneta und Montjuïc transportiert. Im Turm der Seilbahnstation in Barceloneta ist außerdem ein erstklassiges Restaurant, das alleine schon die Reise wert ist.
Strände in Barceloneta
Venedig hat seine Arsenale und Barcelona seine Reials Drassanes, die königlichen Werften: Hier lief das Flaggschiff vom Stapel, mit dem Don Juan d’Austria 1571 die spanisch-venezianische Flotte in der Seeschlacht von Lepanto gegen die Türken anführte.
NICHT VERSÄUMEN
Nachbau des Flaggschiffs von Don Juan d’Austria
Wechselausstellungen
Ictíneo
Innenhofcafé
PRAKTISCH & KONKRET
93 342 99 20
Avinguda de les Drassanes
Erw./Kind unter 7 J./Sen. & Student 2,50 €/frei/1,25 €, So 15–20 Uhr frei
10–20 Uhr
Drassanes
Auch wenn die königlichen Werften lange nicht so groß sind wie ihr venezianisches Gegenstück, so bilden sie doch ein außergewöhnliches Beispiel für weltliche gotische Architektur. Heute überspannen weite Rundbögen das Museu Marítim, Barcelonas Schifffahrtsmuseum, das zu den faszinierendsten Museen der Stadt gehört.
Die Werften zählten in ihrer Blütezeit zu den größten in Europa: Die Bauzeit reichte vom 13. Jh. bis zur Fertigstellung der Anlagen 1378. Bis Ende des 18. Jhs. lagen die Werften direkt am Meer, sodass die fertigen Schiffe über eine Rampe sofort ins Wasser gleiten konnten.
Im Zentrum der Werften steht ein originalgetreuer Nachbau des Flaggschiffs von Don Juan d’Austria aus den 1970er-Jahren. Eine raffiniert inszenierte Multimediashow vermittelt Besuchern einen Eindruck vom grauenvollen Leben der Sklaven, Strafgefangenen und Freiwilligen (!), die das Schiff mit langen Rudern mit einer Geschwindigkeit von bis zu neun Knoten fortbewegten. Zwar konnten Galeeren auch segeln, aber selbst dann blieben die Ruderer an ihre Ruderbänke gekettet. Hier schliefen, aßen und tranken sie. Da sie sogar ihre Notdurft angekettet verrichten mussten, war eine solche Galeere vermutlich meilenweit zu riechen.
Fischerboote, alte Seekarten, Schiffsmodelle und Dioramen von Barcelonas Hafen füllen den Rest des überaus spannenden Museums. Außerdem gibt’s Wechselausstellungen. Zum Zeitpunkt der Recherche wurden große Teile des Museums gerade runderneuert; die Arbeiten sollen noch bis Ende 2013 andauern. Bei der Neueröffnung werden Besucher eine wesentlich erweiterte Sammlung vorfinden, die auch Multimediaexponate zu Spaniens langer Seefahrtsgeschichte umschließt. Während der Arbeiten ist nur eine begrenzte Auswahl an Exponaten im Museum zu sehen.
Das angenehme Museumscafé hat Tische im Innenhof und eine kleine Imbissauswahl sowie mittags ein anständiges menú de mediodía. Ebenfalls im Innenhof steht ein Nachbau des bauchigen Ictíneo, eines der ersten U-Boote der Welt. Gebaut wurde es 1858 vom katalanischen Universalgelehrten Narcis Monturiol und betrieben von mehreren Propellern, die Monturiols Freunde von Hand kurbeln mussten, wenn sie ihn auf einen seiner bis zu zwei Stunden langen, erfolgreichen Tauchgänge im Hafen begleiteten. Später entwarf er noch ein größeres U-Boot mit Verbrennungsmotor, das bis auf eine Tiefe von 30 m tauchen und bis zu sieben Stunden unter Wasser bleiben konnte. Leider interessierte sich die Marine nie für das Gefährt, weshalb Monturiol bis heute weitgehend unbekannt ist.
Nordöstlich des Yachthafens von Port Olímpic erstreckt sich eine Reihe hübscher Strände. Sie sind überwiegend künstlich aufgeschüttet, aber das hält die schätzungsweise 7 Mio. Badenden, die hier jährlich einfallen, nicht vom Besuch ab.
NICHT VERSÄUMEN
Das lebhafte Treiben an der Platja de la Nova Icària
Die ergreifende Skulptur El Petó de la Mort auf dem Cementiri de L’Est
PRAKTISCH & KONKRET
36 oder 41, Ciutadella Vila Olímpic, Bogatell, Llacuna oder Selva de Mar
Am südlichsten der Strände, der Platja de la Nova Icària, ist am meisten los. Dahinter liegt jenseits der Schnellstraße Avinguda del Litoral die Plaça dels Campions mit dem rostenden, dreistufigen Podest, auf dem die Sieger der Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele 1992 ihre Medaillen erhielten. Ein Großteil der einstigen Sportlerwohnungen und heutigen Apartments befindet sich in den Häusern direkt hinter dem Carrer de Salvador Espriu.
Der nächste Strand ist die Platja de Bogatell. Dicht am Strand befindet sich auch der Cementiri de l’Est (Ostfriedhof), der um 1773 eingerichtet wurde. Das zentrale Denkmal erinnert an die Opfer einer Gelbfieberepidemie, die Barcelona 1821 heimsuchte. Der Friedhof ist voller bombastischer Familiengruften. Besonders verstörend wirkt die Skulptur El Petó de la Mort (Der Todeskuss): Ein geflügeltes Skelett küsst einen jungen knienden, aber leblosen Körper.
Als Nächstes folgen die Platja de la Mar Bella (mit einem kurzen FKK-Abschnitt und einer Segelschule) und die Platja de la Nova Mar Bella, die ins neue Wohn- und Geschäftsviertel Front Marítim führen. Es ist Teil des Viertels Diagonal Mar im Fòrum-Bezirk. Davor breitet sich der letzte der künstlichen Strände aus, die Platja del Llevant.
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Google Maps (Klicken Sie hier)
Karte (93 221 74 74; www.aquariumbcn.com; Moll d’Espanya; Erw./Kind 18/13 €, Tauchgang 300 €; Juli & Aug. 9.30–11 Uhr, Sept.–Juni 9.30–21 Uhr, Tauchgang Mi, Fr & Sa 9.30–14 Uhr; Drassanes) Es läuft einem schon ein bisschen kalt den Rücken runter angesichts eines Hais, der lediglich durch eine durchsichtige Wand von den Besuchern getrennt über diesen dahingleitet und sein Maul aufreißt. Der 80 m lange Haitunnel ist die Hauptsehenswürdigkeit des Aquariums, das zu den größten seiner Art in Europa zählt. Es zeigt die weltweit beste Sammlung an Mittelmeerfischen und viele farbenprächtige Exemplare aus dem Roten Meer, der Karibik und dem australischen Great Barrier Reef. Insgesamt tummeln sich in den verschiedenen Becken 450 Arten: Das sind um die 11 000 Fische und ein Dutzend Haie.
Der Weg zum Haitunnel führt an einer Reihe Themenbecken vorbei, in denen Brassen, Seepferdchen oder verschiedene Haiarten (Weißflossen-, Sandtiger-, Hammer-, Schwarzspitzen-, Ammen- und Braunhai) herumflitzen. Hinzu kommen zahlreiche weitere Meeresbewohner – von flatternden Rochen bis zu aufgeblähten Mondfischen. In der interaktiven Zone Planeta Agua lebt neben Rochen auch eine Familie antarktischer Pinguine.
Taucher mit gültigem Tauchschein dürfen im Hauptbecken zusammen mit den Haien tauchen.
Karte (Museum für katalanische Ge-schichte; 93 225 47 00; www.mhcat.net; Plaça de Pau Vila 3; Erw./Kind nur Dauerausstellung 4/3 €, Dauer- & Wechselausstellung 5/4 €, 1. So im Monat frei; Di & Do–Sa 10–17, Mi 10–20, So 10–14.30 Uhr; Barceloneta) Der Palau de Mar Google Maps am Hafen (Karte) diente einst als Speicher, wurde aber in den 1990er-Jahren umgebaut. Innen befindet sich das Museu d’Història de Catalunya, eine etwas patriotische, aber interessante Ausstellung zur wechselvollen Geschichte Kataloniens.
Die Dauerausstellungen im 2. und 3. Stock bieten Besuchern eine Zeitreise, die mit der Steinzeit beginnt und in den frühen 1980er-Jahren endet. Dioramen, Artefakte, Videos, Modelle, Dokumente sowie interaktive Spielereien vermitteln auf höchst vergnügliche Weise 2000 Jahre katalanische Geschichte.
Die Besucher können sehen, wie die Römer lebten, arabische Dichtung aus der Zeit der maurischen Besatzer hören, die Behausung einer mittelalterlichen Pyrenäenfamilie besichtigen, das (hölzerne) Schlachtross eines Ritters besteigen oder eine Ritterrüstung zu heben versuchen.
Wer sich daran sattgesehen hat, kann sich nach unten in einen Luftschutzbunker aus dem Bürgerkrieg begeben, ein Video auf Katalanisch über das Katalonien nach Franco anschauen oder sich oben im Café-Restaurant 1881 auf dem Dach ausruhen und den schönen Blick genießen.
Die Wechselausstellungen sind häufig ebenso interessant wie die Dauerausstellung. In der Nähe des Museums kann man eine ganze Reihe eleganter Freiluftrestaurants finden, die klassische Fischgerichte servieren.
Karte offline Google Maps (www.telefericodebarcelona.com; Passeig Escullera; einfach/hin & zurück 10/15 €; 11–19 Uhr, Jan.–Mitte Feb. geschl.; Barceloneta, 17, 39 oder 64) Die Seilbahnfahrt über den Hafen hinweg zum Montjuïc zeigt die Stadt aus der Vogelperspektive. Die Kabinen schweben zwischen dem Torre de Sant Sebastià (in La Barceloneta) und dem Miramar (Montjuïc) hin und her – mit einem Zwischenstopp am Torre de Jaume I vor dem World Trade Center. Oben auf dem Torre de Sant Sebastià befindet sich in spektakulärer Lage ein Restaurant, das Torre d’Alta Mar.
ABSTECHER
DIE GESCHICHTE DER KATA-LANISCHEN EINWANDERUNG
Das Museu d’Història de la Immigració de Catalunya (93 381 26 06; www.mhic.net; Carretera de Mataró 124; Di–Do 10–14 & 17–20, Mi, Fr & Sa 10–14 Uhr; Verdaguer) ist ganz der Geschichte der Einwanderung in Katalonien gewidmet. Hauptattraktion ist ein Waggon des Zuges El Sevillano, der in den 1950er-Jahren vollgestopft mit Immigranten zwischen Andalusien und Katalonien pendelte. Die Horrorfahrt dauerte bis zu 30 Stunden! Der Ausstellungsraum befindet sich im ehemaligen Landhaus Can Serra, das heute zwischen Leichtindustrie, Umgehungsstraßen und Kaufhäusern eingekeilt ist. Fotografien, katalanische Texttafeln und diverse Dokumente und Gegenstände beleuchten die Geschichte der Einwanderung nach Katalonien ab dem 19. Jh. Ein bewegendes Video zeigt Szenen aus dem Migrantenleben von damals und heute.
(Moll de la Fusta; Erw./Kind inkl. Museu Marítim 4 €/frei; Di–Fr 12–19.30, Sa & So 10–19 Uhr; Drassanes) Der 1918 gebaute und vom Museu Marítim restaurierte Dreimaster liegt an der palmengesäumten Promenade Moll de la Fusta vor Anker. Auch ohne an Bord zu gehen (unter Deck gibt’s ohnehin nicht viel Spannendes zu sehen) erhält man einen ganz guten Eindruck vom Schiff. Manchmal sticht der Schoner auch für eine Vorführungsfahrt entlang der Küste in See.
Karte offline Google Maps (93 221 65 50; Plaça de la Barceloneta; Mo–Fr 7–13.30, Sa 8–13.30 Uhr; Barceloneta) Die schlichte Barockkirche wurde 1755 als erstes Bauwerk von La Barceloneta fertiggestellt. Damals wurde sie so niedrig gebaut, dass die Kanonen von La Ciutadella jederzeit über sie hinwegfeuern konnten. In der Kirche hängen Darstellungen von Sant Miquel und zwei weiteren Schutzheiligen der katalanischen Fischer: Sant Elm und Santa Maria de Cervelló.
Gleich hinter der Kirche liegt ein Platz, auf dem ein Markt abgehalten wird, ein netter Anlaufpunkt für einen frühmorgendlichen Einkaufsbummel. Im Haus rechts der Kirche lebte Ferdinand Lesseps, der Erbauer des Suezkanals und französischer Generalkonsul in Barcelona.
Karte offline Google Maps (93 342 21 29; www.torreagbar.com; Avinguda Diagonal 225; Glòries) Barcelonas gurkenförmiger Turm – Jean Nouvels leuchtender Torre Agbar – ist der kühnste Bau in der Skyline Barcelonas seit den ersten Türmen der Sagrada Família. Der 2005 fertiggestellte Turm schimmert nachts in verschiedenen Farben von Mitternachtsblau bis Lippenstiftrot. Im Turm befindet sich die Hauptverwaltung der städtischen Wasserwerke, deshalb ist auch nur das Foyer im Erdgeschoss zugänglich, das häufig für Ausstellungen zu wasserbezogenen Themen genutzt wird.
Karte offline Google Maps (Avinguda Diagonal; 10 Uhr–Sonnenuntergang; Poblenou) In Barcelona findet man eine ganze Reihe von Parks, deren wichtigstes Gestaltungselement Beton ist. Jean Nouvels Parc del Centre del Poblenou mit seinen metallenen Sitzgelegenheiten und Plastiken ist keine Ausnahme. Die von Gaudí inspirierten Betonmauern werden inzwischen allerdings zunehmend von Bougainvilleen überwuchert. Im Park selbst gedeihen rund tausend Bäume aus dem Mittelmeerraum, neben Tausenden von kleineren Büschen und Grünpflanzen. Nouvel hatte die Vorstellung, dass die Bäume im Lauf der Zeit ein natürliches Blätterdach über dem Park bilden und von parkeigenem Grundwasser bewässert würden.
INSIDERWISSEN
BEGRABENE VERGANGENHEIT
Unter dem Beton des Kongresszentrums, des Badeareals und des Yachthafens im Fòrum liegt die Erinnerung an über 2000 Menschen begraben. Sie wurden auf den Feldern des Camp de la Bota zwischen 1936 und 1952 hingerichtet, die meisten von ihnen unter Franco ab 1939. An sie erinnert heute an der Rambla de Prim die Skulptur Fraternitat (Brüderlichkeit), ein Entwurf von Miquel Navarro.
Karte offline Google Maps (93 356 10 50; Zona de Banys im Sommer 11–20 Uhr, Themenpark Juni–Sept. Sa & So 11–14.30 & 17–21 Uhr; El Maresme Fòrum) Wo sich in der Nordostecke der Stadt einst Brachland, halb verlassene Fabriken und eine riesige Kläranlage befanden, ragen nun Wohnhochhäuser, Luxushotels, ein Einkaufs- und ein Kongresszentrum in den Himmel, dazu kommt noch der Yachthafen Port Fòrum.
Das markanteste Bauwerk ist das gespenstisch blaue und dreieckige Edifici Fòrum der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron, das aus der Kulisse des Kinofilms 2001 – Odyssee im Weltraum stammen könnte. Die dunkelblauen, strukturierten Fassaden sehen aus wie blanke Felswände mit kantigen Zacken, die von einem himmlischen Laser hineingeschnitten wurden. Gewaltige Spiegelstreifen reflektieren fragmenthaft den Himmel.
Josep Lluís Mateos Centre de Convencions Internacional de Barcelona (CCIB) gleich nebenan bietet Platz für 15 000 Kongressteilnehmer. Der ausladende Platz rund um die beiden Gebäude wird für größere Freiluftveranstaltungen wie Konzerte (z. B. während der Festes de la Mercè) und für das andalusische Fest Feria de Abril genutzt.
300 m östlich vom Edifici Fòrum liegt die Zona de Banys, ein Meerwasserschwimmbad mit Angeboten wie Kajak- und Fahrradverleih, Tauchunterricht und anderen Aktivitäten. Der ruhige Badebereich wurde durch massive Betondämme vom Meer abgetrennt. An seinem Nordrand wendet sich wie eine große, rechteckige Sonnenblume ein gewaltiges Solarzellenpaneel der Sonne entgegen und versorgt die Gegend mit Solarstrom. Zusammen mit einer weiteren Solaranlage produziert es genug Elektrizität für 1000 Haushalte. Gleich dahinter liegt der Port Fòrum, der dritte Yachthafen Barcelonas. Verbunden wird das Gebiet durch eine kurvige Promenade und Fußgängerstege, die sich wunderbar zum Bummeln, Radfahren und Rollschuhlaufen eignen und auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. An Sommerwochenenden lockt ein Vergnügungspark mit dem üblichen Schnickschnack: Fahrgeschäfte, Schießbuden, Imbissstände, Hüpfburgen für Kinder und Autoscooter.
Der von Enric Miralles entworfene Parc de Diagonal Mar umfasst Teiche, Brunnen, einen botanischen Lehrpfad (mit über 30 Baumarten und anderen Pflanzen) und moderne Skulpturen.
Karte offline Google Maps (93 256 60 02; Parc del Fòrum; Erw./Kind 6/2,70 €; Di–Fr 10–19, Sa & So 10–20 Uhr; El Maresme Fòrum) Das 2011 eröffnete Museu Blau ist im futuristisch angehauchten Edifici Fòrum untergebracht und nimmt seine Besucher mit auf eine Reise kreuz und quer durch die Welt der Natur. Multimedia und interaktive Exponate erkunden Themen wie die Geschichte der Evolution, die Entstehung der Erde und die herausragenden Leistungen der Naturwissenschaftler, die zum heutigen Wissen der Menschheit beigetragen haben. Darüber hinaus sind Proben aus dem Reich der Tiere, Pflanzen und Mineralien zu besichtigen – und natürlich auch Dinosaurierskelette. Alles ist in dem 9000 m² großen Ausstellungsgelände ziemlich spannend inszeniert. Außerdem gibt das „Wissenschaftsnest“ (nur an Wochenenden) Kindern die Gelegenheit, selbst zu forschen. Ein stundenlanger Spaß für Naturwissenschaftsfreaks aller Altersklassen.
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Im Maremàgnum-Komplex an der Moll d’Espanya gibt’s ein paar nette, etwas schludrige Kneipen direkt am Meer. Gutes Essen und Atmosphäre bietet das nahe gelegene Barceloneta. In den engen Gassen geht es in den lärmenden, freundlichen Tapasbars hoch her, alternativ locken anspruchsvolle Fischrestaurants. Am Sonntag- und Montagabend ist fast alles geschlossen.
Karte offline Google Maps (93 221 54 55; Carrer del Almirall Aixada 23; Hauptgerichte 18–24 €; Di–Sa mittags & abends, So mittags; 45, 57, 59, 64 oder 157, Barceloneta) Direkt am Strand (im Sommer kann man an Tischen im Freien essen) genießt das Can Majó seit Langem den Ruf, ausgezeichnete Fischgerichte zu servieren, insbesondere in Form von Reisgerichten und reichhaltigen suquets (Fischeintöpfen). Die bollabessa de peix i marisc (Bouillabaisse) schmeckt köstlich, ebenso der große Teller graellada (gegrillte Meeresfrüchte). An den Tischen draußen lässt sich das Strandleben gut beobachten.
INSIDERWISSEN
LESEN & SPIELEN AM STRAND
Zwischen Juli und September stellt die Stadt kleine Büchereien am Strand auf. Sie sind kostenlos und auch für Touristen zugänglich. Im Angebot sind Zeitschriften, Zeitungen und zwischen den spanischen Titeln auch eine kleine Auswahl an fremdsprachiger Literatur. Zu finden sind sie an zwei Stellen: beim El Centre de la Platja (Passeig Marítim de la Barceloneta 25; Juli–Sept. Mo–Sa 10–19, So 11–14 Uhr; Ciutadella Vila Olímpica) unter der Promenade gleich neben dem Parc de la Barceloneta sowie am Bootsanleger l’Espigó de Bac de Roda ( Juli–Sept. Mo–Fr 11–14 & 15–19 Uhr; Poblenou) in der Nähe der Platja de la Mar Bella.
Bei denselben Stellen können auch Frisbeescheiben, Volleybälle und -netze, Strandballschläger und Bälle sowie pétanque-Spiele ausgeliehen werden; für die Kleinen gibt’s Eimerchen, Schau-feln und Gießkannen. Wer Bücher oder Spielausrüstung ausleihen will, muss nur seinen Personalausweis vorzeigen.
Karte offline Google Maps (Carrer de Sant Carles 28; Tapas 4–6 €; Mi–So; Barceloneta) Die winzige, fröhliche Bar und Restaurant in Maians serviert hervorragende Tapas an eine Klientel, die hauptsächlich aus der Nachbarschaft kommt. Zu den Highlights gehören der unvergessliche cazón en adobo (marinierter, gebratener Katzenhai) und die mejillones a la marinera (Muscheln in reichhaltiger Tomatensoße), gefolgt vom herzhaften arroz negra (Paella mit Tintenfisch).
Karte offline Google Maps (93 221 40 61; Carrer de Baluard 56; Tapas 3–6 €; Mo–Mi 9–15.20, Do & Fr 9–15.20 & 18–20.20, Sa 9–13.20 Uhr; Barceloneta) Ein Schild sucht man vergebens – ebenso wie Touristen. Aber die winzige, lebhafte Tapasbar ist immer rappelvoll. Der Grund liegt auf der Hand oder vielmehr auf dem Teller: Es sind die unwiderstehlichen pulpo (Oktopus), calamar, sardinias und etwa 15 weitere Häppchen, die in reinster Perfektion aus der offenen Küche an der Tür kommen. Die bombas (Kartoffel-Schinken-Kroketten mit alioli, einer Mischung aus zerriebenem Knoblauch und Olivenöl) und gegrillten carxofes (Artischocken) sind auch ziemlich gut, aber vor allem ist alles unglaublich frisch. Das Lokal besitzt noch nicht mal einen Kühlschrank: Der Fisch kommt direkt vom Markt auf den Tisch.
Karte (93 221 00 07; www.torredealtamar.com; Torre de Sant Sebastià; Hauptgericht ca. 30 €; Di–Sa mittags & abends, So & Mo abends; 17, 39, 57 oder 64, Barceloneta) Dieses erstklassige Fischrestaurant mit großartigem Ausblick auf Stadt und Meer sitzt oben auf dem Torre de Sant Sebastià in einer luftigen Höhe von 75 m. Zu den Hits auf der Speisekarte gehören der sahnige Reis mit Scampi vom Grill, Jakobsmuscheln mit Artischocken, Spargel und Schinken sowie der gegrillte Seeteufel. Die Preise sind gesalzen (mehrgängiges Mittagessen für 48 €) – hier ist eindeutig der traumhafte Ausblick im Preis inbegriffen.
Karte offline Google Maps (93 221 45 79; Carrer del Almirall Aixada 7; Hauptgerichte 16–28 €; Di–So; 45, 57, 59, 64 oder 157, Barceloneta) Das 1911 eröffnete Fischlokal wird nun schon in der fünften Generation geführt. Ein Restaurant, das dem Erscheinen nach an frühere Zeiten erinnert und seine Gäste nach einem einfachen Prinzip bewirtet: Saftig frischer Fisch wird hier auf leichte Art und Weise zubereitet. Es gibt aber auch ein reichhaltiges arròs a la marinera (Meeresfrüchte-Risotto). Oder wie wär’s mit einer fideuá (wie Paella, nur mit Vermicelli statt Reis) mit Garnelen und Muscheln oder der gemischten Meeresfrüchteplatte für zwei?
Karte offline Google Maps (93 319 30 33; www.7portes.com; Passeig d’Isabel II 14; Hauptgerichte 14–28 €; 13–1 Uhr; Barceloneta) Das klassische Lokal wurde 1836 als Café gegründet und 1929 zum Restaurant umgebaut. Holztäfelung, Kacheln, Spiegel und Namensschilder berühmter Gäste (darunter auch Orson Welles) verströmen einen nostalgischen Charme. Die Spezialität des Hauses ist die Paella, populär ist aber auch die gran plat de marisc (große Meeresfrüchteplatte), die eigentlich kaum alleine zu schaffen ist.
Karte offline Google Maps (Carrer de Balboa 6; Tapas 5–9 €; 10–24 Uhr; Barceloneta) In der immer gut besuchten, engen Bar treffen sich fröhliche Biertrinker, die wissen, wie gut die Tapas hier sind. Die Kellner im weißen Jackett reden, als würden sie für die Geschwindigkeit bezahlt, und servieren die gambes (Gambas), foie a la plancha (Leberpastete) und das solomillo (Lendensteak) vom Grill auch gerne zusammen mit einem Scherz. Experimentierfreudige Trinker können die flauta cincuenta (halb helles, halb dunkles Bier) probieren.
Karte offline Google Maps (Carrer del Baluard 12; Hauptgerichte 8–12 €; Mo–Sa; Barceloneta) Es sieht zwar aus wie eine Spelunke, aber meist muss man sogar warten, bevor man sich an einen überfüllten Tisch quetschen und einen lärmend lustigen Abend voller raciones (größere Tapas-Portionen; die Karte steht hinten auf der Tafel) mit einer Flasche turbio, einem trüben weißen Fusel, beginnen kann. Serviert werden erstklassiger Tintenfisch, Shrimps und Fisch zu Tiefstpreisen.
Karte offline Google Maps (Carrer de Balboa 1; Tapas 4–8 €; Mo–Fr 10–23, Sa 10–17 Uhr; Barceloneta) Dieses jugendliche kleine Juwel ist im Viertel für sein schlichtes, sympathisches Ambiente und die günstigen, großzügigen Tapas-Teller beliebt. Hinter dem Haus versteckt sich noch eine kleine Terrasse. Besonders gut sind calamares, boquerones (Sardellen), gambas und vedella amb rulo de cabra (Kalb mit Ziegenkäse).
An zwei Seiten des Yachthafens von Port Olímpic reihen sich Dutzende von Restaurants und Tapasbars, die im Frühjahr und Sommer zwar recht populär, aber nicht sehr überzeugend sind. Etwas anspruchsvollere Lokale finden sich am nordöstlichen Ende von Platja de la Barceloneta – es gibt einfach keine schönere Kulisse als Meer, Sand und Palmen! Die Suche nach etwas Ausgefallenem führt vom Strand weg in El Poblenous Gassen.
START PORT VELL
ZIEL PORT VELL
LÄnge 12 KM HIN & ZURÜCK
DAUER 1½ STD.
Die Radtour führt vorbei an den Strän-den, Architekturjuwelen und Skulpturen, die Barcelonas Uferpromenade säumen. Der flache Radweg ist vom übrigen Verkehr abgetrennt, man muss aber auf Fußgänger achten. Mehrere Fahrradverleihe liegen in der Nähe, darunter BarcelonaBiking.com (Klicken Sie hier) und Cooltra.
Vom Kolumbusdenkmal aus geht’s Richtung Nordosten am Meer entlang. Hier liegt auch der 1918 erbaute Dreimastschoner Pailebot de Sant Eulàlia vor Anker.
Nach weiteren 400 m kommt die bunte Pop-Art-Skulptur Barcelona Head des US-Künstlers Roy Lichtenstein in Sicht.
Um den Yachthafen sind jede Menge Freiluftrestaurants und Spaziergänger; hier muss man u. U. absteigen und ein Stück schieben. Spätestens an der Plaça del Mar heißt’s dann aber wieder aufsitzen. Hier steht die Skulptur Homenatge als Nedadors (Hommage an die Schwimmer).
Etwas weiter nördlich, immer der Menschenmenge nach, steht eine weitere bekannte Skulptur, die Homenatge a la Barceloneta, die an die altmodischen Hütten erinnert, die einst den Strand säumten.
Nach einem weiteren Kilometer fleißigen Strampelns führt der Weg vorbei an der kupferfarbenen Fischskulptur Peix von Frank Gehry.
Als Nächstes kommt der Yachthafen Port Olímpic, beidseitig gesäumt von beliebten Restaurants und Bars. Von dort geht’s vorbei an den Stränden der Stadt, wo sich im Sommer Imbiss- und Cocktailbuden drängen.
Die Promenade reicht noch etwa 2,5 km weiter, wo sie am Parc del Fòrum endet. Den leeren Platz überwacht die Skulptur Fraternitat, die den Hunderten von Menschen gewidmet ist, die hier während der Ära Franco hingerichtet wurden.
Der geschützte Badebereich Zona de Banys ist im Sommer bei Familien sehr beliebt. Gleich dahinter thront eine gigantische Solaranlage, die die Gegend mit Strom versorgt.
Karte offline Google Maps (93 225 20 18; www.elspescadors.com; Plaça de Prim 1; Hauptgerichte 16–28 €; tgl.; Poblenou) Das gut gehende Familienrestaurant liegt an einem hübschen, von kleineren Häusern eingerahmten Platz, den vor langer Zeit aus Amerika importierte Bella-ombre-Bäume beschatten. Die Meeresfrüchte- und Reisgerichte sind hervorragend. Innen ist das Lokal in drei Bereiche aufgeteilt, zwei davon sind recht modern gestaltet, während der Hauptraum noch an die alte Taverne erinnert. Draußen sitzt es sich bei entsprechendem Wetter besser. Fisch, Fleisch und Gemüse werden frisch aus verschiedenen Teilen Kataloniens angeliefert.
Karte offline Google Maps (93 221 05 33; www.elcangrejoloco.com; Moll de Gregal 29–30; Hauptgericht 13–25 €, menú del día 25 €; tgl.; Ciutadella Vila Olímpica) Von allen Lokalen entlang der Docks von Port Olímpic gehört der „verrückte Krebs“ eindeutig zu den besten. Standardgerichte wie bacallà (gesalzener Kabeljau) und rap (Seeteufel) werden auf verschiedene leckere Arten zubereitet. Die reichhaltige paella de llamàntol (Hummer-Paella) ist ganz hervorragend!
Karte (93 221 07 29; www.escriba.es; Ronda Litoral 42; Hauptgerichte 18–22 €; ganzjährig tgl. mittags, April–Sept. Do–Sa 20–23 Uhr; Llacuna) Der Clan, der Süßigkeiten und Gebäck im Escribà kreiert, betreibt auch eines der beliebtesten Fischlokale am Hafen. Hier können diverse Paellas und fideuà (meist erst ab zwei Personen zu haben) auch als Einzelgerichte bestellt werden. Zum Nachtisch wird eine Auswahl an Escribà-Gebäck angeboten – schon deshalb lohnt der Besuch.
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Am nordöstlichen Ende des Strandes von Barceloneta und unweit des Port Olímpic geht es abends schick zu. In den wärmeren Monaten weht ein laues Lüftchen durch die Gassen, das schon fast an die Karibik erinnert. Eine Reihe von Restaurant-Lounges und angesagten Bar-Clubs wetteifert um die Aufmerksamkeit der Gäste. Diverse weitere attraktive Alternativen liegen im Dunstkreis dieses Zentrums des Nachtlebens.
Karte offline Google Maps (93 310 08 39; Carrer de la Reina Cristina 7; Tapas 3–6 €; Mo–Sa 9–22.30, So 9–13 Uhr; Barceloneta) Die noble Champagnerbar profitiert schon lange von ihrem Erfolgsrezept: Rosé-Champagner in eleganten Gläsern und dazu mundgerechte bocadillos (belegte Brötchen). Das Lokal ist voll bis zum Anschlag, und Besucher müssen sich regelrecht zur Bar durchkämpfen, um eine Bestellung aufzugeben.
Karte offline Google Maps (Carrer de Sant Carles 36; Barceloneta) Die skurril-kreative Deko besteht aus alten Gemälden, antiken Lampen und seltsamen Skulpturen (z. B. eine hängende Schmetterlingsfrau und Fernseher mit aufgemaltem Gesicht), aber die Getränke werden durchaus ernst genommen. Sehr gut ist der hausgemachte Wermut. Wer’s hochprozentiger mag, findet (nomen est omen) auch eine ganze Reihe Absinth-Sorten. Die Kundschaft ist hip und entspannt.
Karte offline Google Maps (Carrer del Baluard 54; 11–2 Uhr; Barceloneta) Die kleine Hippiebar in der Nähe des Markts von Barceloneta zieht eine bunt gemischte Kundschaft an. Gäste sitzen auf gepolsterten Bierfässern oder auf abgewetzten Sofas im hinteren Bereich und verwickeln einander in lebhafte Gespräche.
Karte offline Google Maps (902 267486; www.opiummar.com; Passeig Marítim de la Barceloneta 34; 20–6 Uhr; Ciutadella Vila Olímpica) Der Tanzclub am Meer hat eine geräumige Tanzfläche, auf der sich hauptsächlich Ausländer tummeln. Am schönsten ist es im Sommer, wenn die Türen zur Terrasse über dem Strand geöffnet sind. Draußen ist außerdem ein chilliges Restaurant-Café. Hier geht die Party erst um 3 Uhr nachts so richtig los.
Karte offline Google Maps (www.cdlcbarcelona.com; Passeig Marítim de la Barceloneta 32; 12–3 Uhr; Ciutadella Vila Olímpica) Der Carpe Diem Lounge Club bietet sich an, um den Abend einzuläuten. Das asiatisch angehauchte Ambiente ist ideal, um langsam auf Touren zu kommen, bevor es in die umliegenden Clubs geht, falls man überhaupt Lust verspürt, wieder aufzustehen. Es lohnt sich, zum Essen zu kommen oder bis Mitternacht zu warten: Dann werden die Tische weggeräumt und das Lokal von DJs und Tanzwütigen erobert.
Karte offline Google Maps (Carrer de Sant Carles 34; 12–21.30 Uhr; Barceloneta) Die Bar Leo ist ein winziger Laden, dessen Wände mit dem verstorbenen andalusischen Sänger Bambino gepflastert sind. Die Jukebox spielt hauptsächlich Flamenco. Für jugendliche barcelonins ist die Bar Leo der letzte Schrei. Am Wochenende ist hier am meisten los.
Karte offline Google Maps (Carrer de Guitert 60; So, Mo, Mi & Do 10.30–19, Fr & Sa 10.30–19 Uhr; 45, 57, 59 & 157, Barceloneta) Die coole Bar gleich hinter dem Strand zieht eine fröhlich schwatzende Mischung aus Einheimischen und Auswanderern an, die das Lokal wegen seiner leichten Mahlzeiten, seinem Bier und seiner Lage am Holzsteg (wo man prima Leute beobachten kann) schätzen. Auch das Essen ist verführerisch: Es gibt eine gelungene Mischung aus einheimischen und italienischen Gerichten, dazu verschiedene belegte Baguettes (bocatas).
Karte (www.shoko.biz; Passeig Marítim de la Barceloneta 36; Di–So 12–15 Uhr; Ciutadella Vila Olímpica) Das schicke Restaurant mit Club, Bar und Strandblick bringt mit Bambuspflanzen, japanischer Electro-Musik und asiatisch-mediterraner Fusionsküche einen Hauch Fernost nach Barcelona. Nach dem Essen hat der Groove das Sagen und das Shôko verwandelt sich in einen angesagten Tanzclub, in dem internationale DJs wie Groove Armada und Felix da Housecat für die Schönen der Stadt auflegen. Die zum Strand hin offene Lounge ist ein beliebter Ort für einen Drink bei Sonnenuntergang.
Karte offline Google Maps (93 224 07 40; www.clubcatwalk.net; Carrer de Ramon Trias Fargas 2–4; Eintritt 15–18 €; Do–So 0–6 Uhr; Ciutadella Vila Olímpica) Das gut gekleidete Publikum strömt wegen des tollen House hierher, gelegentlich hört man auch mal Electro, R&B, Hip-Hop und Funk. Wer nicht tanzen will, lässt sich einfach in einen der klotzigen Loungesessel sinken, um in aller Ruhe etwas zu trinken und zu plaudern. An den meisten Abenden legen bekannte einheimische DJs auf.
Hier finden sich gleich mehrere Alternativen am Meer. Die etwas ruppigen Kneipen, die sich am Yachthafen des Port Olímpic aneinanderreihen, sind nur eine Option. Gemütlicher sind die Strandbars. Im Herzen von Poblenou finden sich einige Clubs, darunter auch einer der Klassiker der Stadt, das Razzmatazz.
Karte offline Google Maps (93 320 82 00; www.salarazzmatazz. com; Carrer de Pamplona 88; Eintritt 15–30 €; Do 0–3.30, Fr & Sa 0–5.30 Uhr; Marina oder Bogatell) Gruppen aus nah und fern sorgen in dieser klassischen Musikkneipe mit Club gelegentlich für Szenen, die an Hysterie grenzen. Die Bands treten die ganze Woche über auf, wobei die Anfangszeiten variieren (siehe Website). Am Wochenende muss die Livemusik den Clubsounds weichen.
Die fünf verschiedenen Clubs in einem gigantischen postindustriellen Ambiente locken Leute aller Tanzrichtungen und Altersgruppen an. Die Hauptlocation ist der Razz Club, ein Eldorado für die angesagtesten internationalen Rock- und Indie-Acts. Im Loft laufen House und Electro, während die Pop Bar fast alles bietet – von Garage bis Soul. Der Lolita Room ist das Land des Techno, Pop und Deep House, und im Obergeschoss schwitzen die Jungs und Mädels im Rex Room bei peitschendem Electro-Rock.
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Karte offline Google Maps (616 287197; Passeig d’Isabel II, 4; 21–2.30 Uhr; Barceloneta) Nur ein paar Schritte die Treppe hinunter, und schon stehen die Gäste in den Backsteingewölben dieser swingenden Musikkneipe. Hier hört man von allem etwas: Jazz am Sonntagabend, Blues am Donnerstag, Rock ‘n’ Roll am Dienstag, montags stehen ambitionierte Liedermacher auf dem Programm. Murphy gibt’s vom Fass, aber natürlich sind auch viele andere Importbiere erhältlich.
Karte offline Google Maps (93 221 75 85; www.yelmocines.es; Carrer de Salvador Espriu 61; Ciutadella Vila Olímpica) Der riesige Kinokomplex zeigt in 15 Sälen Filme in der Originalfassung. Für Auswahl ist also gesorgt! Zum Komplex gehören mehrere nette Lokale und Bars, die vor oder nach dem Film besucht werden können.
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Neben ein paar Wochenendmärkten und dem Einkaufszentrum Maremàgnum gibtes an der Uferpromenade nur wenige Einkaufsmöglichkeiten.
Karte offline Google Maps (www.maremagnum.es; Moll d’Espanya 5; 10–22 Uhr; Drassanes) Das gut besuchte Einkaufszentrum mit Bars, Restaurants und Kinos entstand an der Stelle aufgegebener Docks und eignet sich durchaus für einen kleinen Bummel, der praktisch mitten durch den alten Hafen führt. Die üblichen Markenläden sind auch hier vertreten, darunter die jugendliche spanische Kette Mango, der Klamottenriese H&M und die auffällige Mode des in Barcelona ansässigen Modelabels Desigual. Fußballfans werden sich um die Fanartikel des FC Barcelona reißen. Und das Allertollste: Die Geschäfte haben auch sonntags geöffnet – ein absolutes Novum in Barcelona.
INSIDERWISSEN
MÄRKTE AM MEER
Am Wochenende schießen in Port Vell die Märkte wie Pilze aus dem Boden. An entsprechend günstigen Stellen entlang der Uferpromenade werden eine Mischung aus Antiquitäten, zeitgenössischer Kunst und Kunsthandwerk angeboten.
Am Anfang der Rambla ist der kleine Trödelmarkt Port Antic Karte offline Google Maps (Plaça del Portal de la Pau; Sa & So 10–20 Uhr; Drassanes) ein Muss für Spaziergänger und Antiquitätenjäger. Hier gibt’s alte Fotos, Bilderrahmen, Ölgemälde, Schallplatten, Tücher, Kameras, antikes Spielzeug und anderen Kleinkram. Je früher man hingeht, desto weniger ist los.
In der Nähe des Palau de Mar ist die Feria de Artesanía del Palau de Mar Karte offline Google Maps (Moll del Dipòsit; Sa & So 10–20 Uhr; Barceloneta), wo Kunsthandwerker die verschiedensten Sachen (Schmuck, bedruckte T-Shirts, handgeflochtene Hüte, Duftkerzen und Seife, Schals und Dekoartikel) anbieten. Im Juli und August ist der Markt jeden Tag geöffnet.
Ein Spaziergang an der autofreien Rambla de Mar führt am Wochenende zur Kunstmesse Mercado de Pintores Karte offline Google Maps (Passeig d’Ítaca; Sa & So 10–20 Uhr; Drassanes), deren breites Angebot an Malerei sowohl Sammlerstücke als auch eine Menge Schund umfasst.
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Für alle, die es beim Anblick des tiefblauen Mittelmeers ins oder aufs kühle Nass zieht, mangelt es nicht an entsprechenden Angeboten: Hafenrundfahrten, Segelkurse, Bahnen schwimmen in einem der Sportclubs an der Uferpromenade ...
Karte offline Google Maps (www.cnab.cat; Plaça del Mar; Erw./Kind 11,20/6,50 €; Mo–Sa 7–23, So 8–20 Uhr; 17, 39, 57, 64, Barceloneta) Der Sportclub bietet sowohl eine Schwimmhalle als auch zwei Becken im Freien. Eins ist beheizt, sodass die Schwimmer auch im Winter ihre Bahnen ziehen können. Im Eintrittspreis inbegriffen ist die Nutzung des Fitnessraums und des Privatstrands. Die Mitgliedschaft kostet monatlich 38 €, plus 75 € Aufnahmegebühr.
Karte offline Google Maps (www.claror.cat; Passeig Marítim de la Barceloneta 33–35; Eintritt Mo–Fr 16 €, Sa, So & Feiertage 19 €; Mo–Fr 7–24, Sa 8–21, So 8–16 Uhr; Ciutadella Vila Olímpica) Wasserratten lieben das Sportzentrum mit Thalassotherapie (Meerwassertherapie). Neben einem kleinen Becken zum Bahnen schwimmen gibt es hier ein wahres Labyrinth an heißen, warmen und eiskalten Spa-Becken samt tosenden Wasserfällen zur entspannenden Massage.
Karte offline Google Maps (93 221 04 32; www.basenautica.org; Avinguda de Litoral; Poblenou) Wer segeln lernen will, sollte unbedingt zu dieser städtischen Einrichtung unweit der Platja de la Mar Bella gehen, um sich dort für einen mehrstündigen Kurs bei erfahrenen Seglern einzuschreiben. Im Programm sind Sportsegeln, Kajak fahren (132 €/10 Unterrichtsstunden), Windsurfen (196 €/10 Unterrichtsstunden) oder Katamaransegeln (229 €/12 Unterrichtsstunden).
Karte offline Google Maps (93 441 05 37; www.barcelona-orsom.com; Moll de les Drassanes; Erw./Kind 14/11 €; April–Okt.; Drassanes) Orsom schip-pert seine Passagiere mit einem großen Segelkatamaran am Port Olímpic und den Stränden vorbei, hinaus zum Fòrum und zurück. Das Schiff legt dreimal am Tag (an Wochenenden im Juli und August viermal) zur 90-minütigen Fahrt ab, wobei die letzte – zum Sonnenuntergang – von Jazzmusik begleitet ist. Derselbe Veranstalter bietet außerdem fünfmal am Tag eine Tour mit dem Schnellboot an (Erw./Kind 12/8 €).
Karte offline Google Maps (93 442 31 06; www.lasgolondrinas.com; Moll de las Drassanes; 35-minütige Rundfahrt Erw./Kind 6,80/2,60 €; Drassanes) Golondrinas hat mehrere beliebte Rundfahrten im Angebot, die von seinem Anleger vor dem Mirador de Colom starten. Die 90-minütige Katamarantour führt an Barceloneta und den Stränden vorbei zum Fòrum und zurück. Für alle, die nur die Hafengegend sehen wollen, gibt’s auch eine 35-minütige Fahrt zum Hafendamm und zurück. Beide Varianten werden im Laufe des Tages häufig angeboten.