MONJUÏC | SANTS | EL POBLE SEC
Details s. Karte
Ein Tag im Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) mit der romanischen Abteilung, der weltweit bedeutendsten Sammlung frühmittelalterlicher Kunst, atemberaubenden gotischen Kunstwerken und zwei privaten Sammlungen verbringen.
Die von Josep Lluís Sert entworfene Fundació Joan Miró begutachten, die Werke von Barcelonas bekanntestem Künstler des 20. Jhs. zeigt
Dem CaixaForum, der führenden Kunsthalle der in Barcelona beheimateten Bank mit einer umfangreichen internationalen Sammlung, einen Besuch abstatten
Der abendlichen Vorführung der Font Màgica beiwohnen, wenn der Springbrunnen zum Leben erwacht
Der Montjuïc von der Seilbahn aus der Vogelperspektive betrachten
Auf dem Montjuïc finden sich mit dem CaixaForum, dem MNAC und der Fundació Joan Miró einige der besten Kunstsammlungen der Stadt. Daneben sind hier mehrere kleinere Museen und ausgefallene Sehenswürdigkeiten angesiedelt, wie das Poble Espanyol, das Castell de Montjuïc und Mies van der Rohes neu aufgebauter Deutscher Pavillon von 1929. Auch die Bauten der Olympischen Spiele von 1992 sind größtenteils hier. Abends lohnt ein Besuch besonders wegen des Spektakels an der Font Màgica, aber auch mehrere Theater und Clubs liegen in der Gegend. Zusammen mit einer Reihe von Gärten reicht das locker für ein paar ausgefüllte Tage.
Fußgänger gelangen über die Plaça d’Espanya zum Hügel. Aus dieser Richtung wird der Aufstieg durch eine Reihe von Rolltreppen auf der Westseite des Palau Nacional bis zur Avinguda de l’Estadi erleichtert. Die spektakuläre Alternative ist die Fahrt mit der Seilbahn ab Barceloneta, die einen wunderschönen Ausblick auf den grünen Berg erlaubt.
Der betriebsame Kreisverkehr der Plaça d’Espanya markiert die Grenze zwischen Montjuïc und dem barri (Stadtviertel) Sants – ein Muss für alle, die den normalen Alltag des untouristischen Barcelona erleben wollen.
An der schrägen Nordflanke des Montjuïc liegt das Arbeiterviertel El Poble Sec. Es bietet nur wenige Sehenswürdigkeiten, dafür verstecken sich hier interessante Bars und Restaurants, die besonders an warmen Abenden zum Draußensitzen einladen. Die Avinguda del Paral.lel war bis in die 1960er-Jahre hinein in Barcelona das Zentrum des Nachtlebens.
Treffs Essen wie die Einheimischen geht am besten am Carrer de Blai. Im Barramòn gibt’s kanarische Tapas.
Nachtleben Nach einem Konzert im Sala Apolo lockt das Nachtleben in der Avinguda del Paral.lel.
Natur Auf einem Bummel durch die Gärten des Montjuïc trifft man viele Einheimische.
U-Bahn Die Linie 3 durchquert El Poble Sec und hält an den U-Bahnhöfen Espanya, Poble Sec und Paral.lel.
Bus Die Buslinie 55 führt über die Plaça de Catalunya durch die Stadt bis zur Seilbahnstation Estació Parc Montjuïc. Die Linie 193 (Parc de Montjuïc) fährt von der Plaça d’Espanya zum Castell de Montjuïc.
Seilbahn Mit der U-Bahn (Linie 2 oder 3) bis zum U-Bahnhof Paral.lel fahren, dann mit der Seilbahn bis zur Estació Parc Montjuïc.
Ein besonderer Tipp ist die Seilbahnfahrt zum Montjuïc und über den Gipfel. Die kurze Fahrt ist wunderbar still und bietet einen Ausblick über den grünen Hügel und ganz Barcelona.
Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC)
SYLVAIN SONNET / CORBIS ©
Selbst am anderen Ende der Stadt sieht man die auffällige neubarocke Silhouette des Palau Nacional am Hang des Montjuïc. Der 1929 für die Weltausstellung errichtete und 2005 restaurierte Prunkbau birgt eine große Sammlung katalanischer Kunst, darunter Werke vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jh.
NICHT VERSÄUMEN
Die romanischen Fresken
Gotische Kunstwerke
Cambò-Nachlass und Thyssen-Bornemisza-Sammlung
Inneneinrichtung des Modernisme
PRAKTISCH & KONKRET
93 622 03 76
Mirador del Palau Nacional
Erw./Sen. & Kind unter 15 J./Student 10 €/frei/7 €, 1. So im Monat frei
Di–Sa 10–19, So & Feiertage 10–14.30, Bücherei Mo–Fr 10–18, Sa 10–14.30 Uhr, Espanya
Der eigentliche Höhepunkt ist die romanische Abteilung, die als weltweit bedeutendste Sammlung frühmittelalterlicher Kunst gilt. Sie zeigt Fresken, Holzschnitzereien und bemalte Altarfronten (als Flachrelief bearbeitete Holztafeln; Vorläufer der weitaus feiner ausgeführten Tafelbilder jüngerer Kirchen), die Anfang des 20. Jhs. aus nordkatalanischen Kirchen hierher gebracht wurden. Zu sehen sind auch einige nachgebildete Kirchenräume, in denen die Fresken an originalgetreuer Stelle (z. T. sogar an den Originalwänden) ihren Platz fanden. Manche der Fresken sind noch erstaunlich komplett (einschließlich der Farben), von anderen blieben nur Fragmente erhalten.
Zwei Fresken ragen besonders heraus: Eines befindet sich im Àmbit V (Saal 5) und zeigt Christus als Weltenherrscher (um 1123). Wie in der Apokalypse beschrieben, thront Christus auf einem Regenbogen, die Welt zu seinen Füßen, in der Hand ein aufgeschlagenes Buch, in dem zu lesen steht: Ego Sum Lux Mundi (Ich bin das Licht der Welt). Umgeben ist Christus von den vier Evangelisten. Die Darstellung wurde einst Stück für Stück aus der Apsis der Església de Sant Climent de Taüll im Nordwesten Kataloniens abgelöst. Aus der Apsis der benachbarten Kirche Església de Santa Maria de Taüll und aus derselben Zeit stammen die Fresken im Àmbit VII (Saal 7) – hier zeigt die zentrale Darstellung die Jungfrau Maria mit dem Christuskind. Dass diese Bilder mehr als reine Dekoration sind, wird jedem klar, der sich in einen Durchschnittsbürger des Mittelalters hineinversetzt: Er war ungebildet und gottesfürchtig und schlug sich nur mühselig durchs Leben. Darstellungen wie diese hier vermittelten ihm die wichtigsten Akteure sowie die Grundlagen der Glaubenslehre.
Gegenüber der romanischen Sammlung im Erdgeschoss befindet sich die gotische Abteilung. Hier sind Gemälde der katalanischen Gotik und Werke aus anderen spanischen und Mittelmeerregionen ausgestellt. Interessant sind vor allem die Arbeiten von Bernat Martorell in Àmbit 32 und Jaume Huguet in Àmbit 34. Martorells Werke beschäftigen sich u. a. mit dem Martyrium von Sant Vincent und Santa Llúcia. Besonders eindrucksvoll ist die Detailtiefe in Huguets Consagració de Sant Agustí, das den hl. Augustinus als Bischof zeigt.
Die Sammlung aus dem Nachlass von Francesc Cambò umspannt die Geschichte der europäischen Malerei vom 14. bis zum frühen 19. Jh. Die Thyssen-Bornemisza-Sammlung ist eine Leihgabe des Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid; sie vereint europäische Gemälde und Plastiken aus dem 13. bis 18. Jh. Highlight dieser Sammlung ist Fra Angelicos Mare de Déu de la Humilitat (Madonna der Demut), während der Cambò-Nachlass wunderbare Werke der venezianischen Renaissancemeister Vernonese, Tizian und Canaletto sowie Rubens und sogar des Engländers Gainsborough enthält und gekrönt wird von einigen Gemälden Francisco de Goyas.
Eine Etage höher zeigt das Museum moderne katalanische Kunst aus dem Besitz von Carmen Thyssen-Bornemisza. Die Sammlung ist eher durchwachsen, lohnend sind aber die Modernisme-Malereien von Ramon Casas (Àmbit 71) und Santiago Rusiñol (Àmbit 72) sowie des 2012 verstorbenen Antoni Tàpies. Ebenfalls zu sehen sind Möbel und andere Einrichtungsgegenstände des Modernisme, darunter eine Wandmalerei von Ramon Casas, die den Künstler Pere Romeu auf einem Tandem zeigt und einst die Wand im Restaurant Els Quatre Gats zierte.
Nach der Besichtigung lädt das Museumsrestaurant zur Entspannung mit herrlichem Blick auf die Plaça d’Espanya ein.
Joan Miró, der wohl bekannteste Künstler Barcelonas im 20. Jh., vermachte die Kunststiftung 1971 seiner Heimatstadt. Sein Freund Josep Lluís Sert, der auch Mirós mallorquinische Werkstatt geplant hatte, entwarf die hellen Räume für die spektakulären Exponate, die von Mirós frühen Skizzen bis zu den Gemälden seiner späten Jahre reichen.
NICHT VERSÄUMEN
Serts Architektur
Die Meisterwerke in den Sälen 18 & 19
Mirós Übergang zum Surrealismus in Saal 16
Der schöne Garten
PRAKTISCH & KONKRET
Plaça de Neptu
Erw./Sen. & Kind 10/7 €
Di, Mi, Fr & Sa 10– 20, Do 10–21.30, So & Feiertage 10–14.30 Uhr
50, 55, 193, Paral.lel
Serts weißer Tempel für den spanischen Großmeister Miró gilt weltweit als eines der bemerkenswertesten Museumsgebäude. Er entwarf den Bau, nachdem er während der Franco-Ära viele Jahre als Leiter der Designschule der Harvard-Universität (USA) im Exil verbracht hatte. Die Stiftung inmitten der grünen Berglandschaft besitzt die größte Sammlung von Mirós Werken. Dazu zählen etwa 220 Gemälde, 180 Skulpturen, einige Textilarbeiten und über 8000 Zeichnungen aus allen Lebensphasen. Gezeigt wird immer nur ein kleiner Ausschnitt der Sammlung.
Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der künstlerischen Entwicklung Joan Mirós. Die ersten beiden Räume 11 und 12 zeigen verschiedene Arbeiten von ihm, darunter einen riesigen Wandteppich in Primärfarben, dem Markenzeichen des Künstlers. Von Raum 13 (Espai 13) im Erdgeschoss gelangen Besucher die Treppe hinunter in einen kleinen Raum, der Wechselausstellungen vorbehalten ist. Darauf folgt seltsamerweise Raum 16, die Sala Joan Prats, in der unter der Überschrift „Die frühen Jahre, Paris und Surrealismus“ frühe Arbeiten bis 1931 ausgestellt sind. Der junge Miró entfernt sich hier unter dem Einfluss surrealistischer Ideen von seinem relativen Realismus (ein gutes Beispiel ist das Gemälde Ermita de Sant Joan d’Horta, 1917) und entwickelt seinen eigenen, einzigartigen Stil aus Primärfarben und Bildsymbolen wie Mond, Frau und Vogel.
Diese Entwicklung setzt sich eine Treppe höher in der Sala Pilar Juncosa (Raum 17) fort. Die hier ausgestellten Werke stammen aus den Jahren 1932–55, der surrealistischen Phase. Die Säle 18 und 19 im 1. Stock zeigen Meisterwerke aus den Jahren 1956–83. In Raum 20 beeindrucken Malereien auf Papier. Raum 21 ist der Privatsammlung Katsuka vorbehalten, in der einige von Mirós Werken aus der Zeit von 1914 bis in die 1970er-Jahre versammelt sind. Der Saal 22 rundet die Ausstellung mit großformatigen Gemälden und Bronzeplastiken aus den 1960er- und 1970er-Jahren ab. Unterwegs kommen Besucher an Alexander Calders Quecksilberspringbrunnen vorbei, ein wiederaufgebautes Werk, das ursprünglich 1937 für die Pariser Weltausstellung entworfen wurde.
Im Untergeschoss befinden sich die Räume 14 und 15: Die Homenatge a Joan Miró (Hommage an Joan Miró) feiert den Künstler mit Fotografien, einem 15-minütigen Video über sein Leben sowie Arbeiten einiger Zeitgenossen, wie Henry Moore und Antoni Tàpies.
Mirós persönliche Büchersammlung ist in der Museumsbibliothek zu sehen.
An der Ostseite des Museums liegt der Jardí de les Escultures, ein kleiner Garten mit diversen modernen Skulpturen. Der Garten eignet sich perfekt, um nach einem anstrengenden Tag im Museum bei einem Picknick auszuspannen.
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Google Maps (Klicken Sie hier).
Karte offline Google Maps (www.fundacio.lacaixa.es; Avinguda de Francesc Ferrer i Guàrdia 6–8; Erw./Student & Kind 3/2 €, 1. Sonntag im Monat frei; Di–Fr & So 10–20, Sa 10–22 Uhr; Espanya) Die Bausparkasse La Caixa rühmt sich zu Recht, Förderer der Kunst (und Besitzer zahlloser Kunstwerke) zu sein. Ihr besonderes Interesse gilt dabei zeitgenössischen Werken. Der wichtigste Ausstellungsraum von Caixa in der Stadt beherbergt einen Teil der umfangreichen Sammlung der Bank mit Werken aus allen Teilen der Welt.
Untergebracht sind sie in der umfassend renovierten, ehemaligen Fabrik Fàbrica Casaramona. Der Backsteinbau ist ein meisterhaftes Werk des Modernisme-Architekten Puig i Cadafalch. Von 1940–1993 war hier die Erste Schwadron der berittenen Polizei (mit 120 Pferden) untergebracht.
Heute befinden sich hier große Ausstellungsräume. Ab und an werden einige der 800 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst aus der hauseigenen Sammlung gezeigt. Meist jedoch ziehen viel beachtete internationale Ausstellungen die Aufmerksamkeit der Besucher an.
Den Innenhof, in dem früher die Polizeipferde getränkt wurden, schmückt ein Baum aus Stahl des japanischen Architekten Arata Isozaki. Ab und zu, vor allem in den wärmeren Monaten, werden im Museum Musikabende veranstaltet.
Karte offline Google Maps (April–Sept. Di–So 9–21 Uhr, Okt.–März Di–So 9–19 Uhr; Telefèric) Das imposante Kastell Montjuïc beherrscht den Montjuïc-Hügel im Südosten und bietet Besuchern ein herrliches Mittelmeerpanorama. In ihrer heutigen Form stammt die Festung aus der Zeit Ende des 17. und Anfang des 18. Jhs. Den größten Teil ihrer düsteren Geschichte bewachte sie die Stadt, zudem diente sie als Gefängnis für politische Gefangene und als Hinrichtungsstätte.
Hier wurden Ende des 19. Jhs. Anarchisten, während des Bürgerkriegs Faschisten und danach Republikaner exekutiert – zu den bekanntesten zählte 1940 Lluís Companys. Das Netz aus Gräben und Mauern um die Festung unterstreicht die strategische Lage der Festung über Stadt und Hafen.
Bis 2009 beherbergte der Bau ein etwas verstaubtes Militärmuseum, das geschlossen wurde, als das Verteidigungsmuseum die Burg nach endlosen Verhandlungen schließlich der Stadt übergab. Die Geschütze, die früher im zentralen Hof standen, wurden entfernt; nur einige der zur Seeseite gerichteten Kanonen verblieben an Ort und Stelle.
In den kommenden Jahren soll in der Festung ein internationales Friedenszentrum entstehen. Eine Ausstellung wird außerdem die Geschichte des Kastells nachvollziehen. Auch ein museumspädagogisches Zentrum zum Thema Montjuïc ist geplant. Bis dies alles realisiert sein wird, ist eine bescheidene Ausstellung in der Bastion gleich rechts vom Eingang zu sehen: Barcelona Té Castell („Barcelona hat eine Burg“) beleuchtet Ausschnitte der Geschichte der Stadt und stellt Pläne für die Zukunft vor. Man kann nur hoffen, dass bei der Umsetzung dieser Projekte die Grabsteine des ehemaligen jüdischen Friedhofs am Montjuïc, die teils aus dem 11. Jh. stammen, einen angemessenen Ausstellungsort erhalten werden. Im Militärmuseum wurden sie bislang in einem düsteren Raum gezeigt.
Derzeit lohnt vor allem das Panorama von der Burg über die umliegende Region, das Meer, den Hafen und die Stadt den Abstecher auf die Festung.
Samstag und Sonntag werden kostenlose Führungen durch die Burg auf Katalanisch und Spanisch angeboten (11.30 Uhr Katalanisch, 13 Uhr Spanisch). Gruppenführungen, auch auf Englisch und Französisch (65–80 €), können ebenfalls organisiert werden.
Entlang der dem Meer zugewandten Seite der Festung verläuft der luftige Wanderweg Camí del Mar mit schönen Ausblicken auf Stadt und Meer. Weiter bergab und oberhalb des donnernden Verkehrs der Hauptstraße nach Tarragona zeigen die Jardins de Mossèn Costa i Llobera Karte offline Google Maps (Eintritt frei; 10 Uhr–Sonnenuntergang) eine sehr gute Sammlung von Tropen- und Wüstenpflanzen, darunter einen richtigen Kaktuswald. Unweit der Telefèric-/Seilbahn-Station Estació Parc Montjuïc befinden sich die hübschen Jardins de Mossèn Cinto de Verdaguer. Die am Hang gelegenen, üppigen Gärten wurden mit zahlreichen Wasserpflanzen und über 80 000 Zwiebelgewächsen bepflanzt, darunter Tulpen, Narzissen, Krokusse und verschiedene Dahlienarten. Viele Sorten müssen jedes Jahr neu gesetzt werden. Im Wasser blühen u. a. Lotus und Seerosen.
Von den Jardins del Mirador gegenüber der Station Mirador des Transbordador Aeri (Telefèric) eröffnet sich ein toller Ausblick über den Hafen von Barcelona. Ein Stück weiter bergab bedeckt der reizende Landschaftsgarten Jardins de Joan Brossa Karte offline Google Maps (Eintritt frei; 10 Uhr–Sonnenuntergang) das Gelände eines ehemaligen Vergnügungsparks nahe der Plaça de la Sardana Google Maps (Karte). Im Garten finden sich viele mediterrane Spezies wie Zypressen und Pinien sowie einige Palmenarten. Es gibt Spielplätze, Themenwanderwege und schöne Ausblicke über die Stadt.
MAR I MUNTANYA: MEER UND GEBIRGE
Der schnellste Weg vom Strand zum Berg führt über den Transbordador Aeri Karte offline Google Maps (www.telefericodebarcelona.com; Av de Miramar, Jardins de Miramar; einfach/hin & zurück 10/15 €; 11–19 Uhr; 50 & 153), die Seilbahn, die zwischen Torre de Sant Sebastiá in La Barceloneta und der Haltestelle Miramar auf dem Montjuïc verkehrt (nur Mitte Juni–Mitte September). Von der Estació Parc Montjuïc fährt die Seilbahn Telefèric de Montjuïc über den Aussichtspunkt Mirador zum Castell de Montjuïc.
Karte offline Google Maps (Avinguda de l’Estadi; 10–18 Uhr; 50, 61 oder 193) Das Estadi Olímpic war während der Olympischen Spiele von Barcelona das wichtigste Stadion. Wer die Spiele im Fernsehen gesehen hat, wird sich vielleicht wundern, dass die Zuschauerränge nur 65 000 Menschen fassen. Erstaunlich klein ist auch die olympische Fackel, die bei der Eröffnungszeremonie so spektakulär mit Pfeil und Bogen in Brand gesetzt wurde. Erstmals eröffnet wurde das Stadion 1929, bevor es für die Spiele 1992 restauriert wurde.
Karte (www.museuolimpicbcn.com; Avinguda de l’Estadi 60; Erw./Student 4/2,50 €; 10–20 Uhr; 50, 61 oder 193) Das Museu Olímpic i de L’Esport ist ein mit Informationen gespicktes, interaktives Museum, das sich der Geschichte des Sports und der Olympischen Spiele widmet. Von der Kasse geht es zunächst eine Rampe entlang ins Untergeschoss, vorbei an Exponaten zur Sportgeschichte, die hier mit der Antike beginnt.
Karte offline Google Maps (Avinguda de la Reina Maria Cristina; Okt.–Ende Juni 19–21 Uhr, Ende Juni–Sept. Do–So 21–11.30 Uhr alle 30 Min.; Espanya) La Font Màgica ist einer von mehreren Springbrunnen, die sich von der Avinguda de la Reina Maria Cristina den Hügel hinauf bis zur eindrucksvollen Fassade des Palau Nacional staffeln. In einer einzigartigen Show erscheint der Brunnen wie ein brodelndes Feuer oder ein mystischer, bunt leuchtender Hexenkessel.
Erstaunlich, dass eine für die Weltausstellung 1929 konzipierte Idee durch die Olympischen Spiele 1992 erneut zum Besuchermagneten wurde. Mit einem Tusch erwacht der Magische Springbrunnen zu einem Fest von Musik, Licht und Wasser. Vor allem an heißen Sommerabenden zieht das 15-minütige und sich mehrmals am Abend wiederholende Spektakel Scharen von Zuschauern an. Am letzten Abend des Festes de la Mercè im September beschließt ein Feuerwerk die spektakuläre Vorstellung.
Karte offline Google Maps (www.poble-espanyol.com; Avinguda de Francesc Ferrer i Guàrdia; Erw./Kind 9,50/5,60 €; Mo 9–20, Di–Do 9–2, Fr 9–4, Sa 9–5, So 9–24 Uhr; 50, 61 oder 193, Espanya) Willkommen in Spanien – in ganz Spanien! Das „Spanische Dorf“ ist ein kitschiger Treff für Souvenirjäger und zugleich ein bezauberndes Bilderbuch spanischer Architektur. Aufgebaut wurde es für die Präsentation spanischer Handwerkskunst auf der Weltausstellung 1929. In wenigen Stunden bummeln Besucher hier von Andalusien auf die Balearen und besichtigen dabei erstaunlich originalgetreue Nachbildungen typischer Bauwerke aus allen Regionen des Landes.
Den Eingang markiert ein mittelalterliches Turmtor aus Ávila. Darin befindet sich rechter Hand ein Informationsbüro, in dem es einen kostenlosen Lageplan gibt. Die Plaza Mayor (Stadtplatz) vor dem Tor, auf der im Sommer manchmal Konzerte stattfinden, säumen hauptsächlich Häuser aus Kastilien und Aragón. Ein Stück weiter bummelt man durch ein andalusisches barrio, dann eine Straße aus dem Baskenland entlang, durch galicische und katalanische Stadtviertel und trifft ganz im Osten schließlich auf ein Dominikanerkloster. In den Häusern residieren Restaurants, Cafés, Bars, Kunsthandwerksläden, Werkstätten (beispielsweise von Glasbläsern) und Souvenirshops.
Aufmerksamkeit verdient die Fundació Fran Daurel Karte offline Google Maps (www.fundaciofrandaurel.com; Eintritt frei; 10–19 Uhr) mit ihrer erlesenen Sammlung von 300 Kunstwerken. Die Skulpturen, Drucke, Keramik und Tapisserien stammen von modernen Künstlern wie Picasso und Miró sowie zeitgenössischen Künstlern wie Miquel Barceló. Im Skulpturengarten der Stiftung, der ebenfalls im Poble Espanyol unweit des Montblanc-Tores liegt, werden 27 Exponate gezeigt. Wechselnde Ausstellungen erweitern das Angebot.
Nachts beleben Restaurants, Bars und vor allem Diskotheken das Dorf.
Kindergruppen können am Joc del Sarró teilnehmen. Von Erwachsenen begleitet, suchen die Kinder im poble nach Antworten auf Fragen aus einem Quiz, das jede Gruppe vorab erhält. Das Angebot gibt’s auch in englischer Sprache.
Karte offline Google Maps (93 423 40 16; www.miesbcn.com; Avinguda de Francesc Ferrer i Guàrdia; Erw./Kind unter 18 J./Student 4,75 €/frei/2,60 €; 10–20 Uhr, Sa 10 Uhr kostenlose Führung; Espanya) Der Pavelló Mies van der Rohe ist in seiner ganzen Schlichtheit nicht nur atemberaubend schön, sondern auch ein äußerst starkes Symbol der Moderne. Das Bauwerk ist schon oft studiert und interpretiert worden und diente mehreren Architektengenerationen als Inspiration.
Das 1929 von Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) als Pavelló Alemany (Deutscher Pavillon) für die Weltausstellung in Paris entworfene Gebäude wurde nach der Ausstellung entfernt und 1980 neu aufgebaut, nachdem es immer wieder als eines der wichtigsten Werke moderner Architektur genannt worden war. Wie für Mies van der Rohes originelle Materialwahl typisch, besteht der Pavelló aus Glas, Stahl und Marmor, deren visuelle Strenge und Präzision er bewunderte und die er als Inbegriff von Modernität betrachtete.
Ebenfalls für den Pavillon entwarf er den berühmten Barcelona-Stuhl, ein Klassiker, der Designbewussten weltweit nach wie vor als Einrichtungs-Muss gilt. Sehenswert ist auch die Kopie der eleganten Statue Der Morgen des Berliner Bildhauers Georg Kolbe (1877–1947) im Außenbereich.
Karte (Archäologisches Museum; www.mac.cat; Passeig de Santa Madrona 39–41; Erw./Student 3/2,10 €; Di–Sa 9.30–19, So 10–14.30 Uhr; 55 oder 193) Das Archäologische Museum residiert im ehemaligen Pavillon für grafische Kunst der Weltausstellung von 1929. Gezeigt werden Exponate aus Katalonien und anderen Teilen Spaniens. Die Bandbreite der Ausstellungsstücke reicht von nachgebildeten Schädeln von Prä-Neandertalern über bezaubernde karthagische Colliers bis hin zu juwelenbesetzten Kreuzen der Ostgoten.
Die Säle X–XIII präsentieren anschaulich die Kultur der Balearen. Die griechischrömische Stadt Empúries (Emporion) an der Costa Brava wird in Saal XIV und XVII vorgestellt. Die römischen Funde in der 1. Etage stammen vorrangig von Grabungen in und um Barcelona. Das schönste Exponat ist das Mosaik Les Tres Gràcies (Die drei Grazien), das im 18. Jh. unweit der Plaça de Sant Jaume entdeckt wurde. Der letzte Ausstellungsraum beschäftigt sich mit der Spätzeit des Römischen Reiches, unter anderem mit einer wunderschönen, goldenen Scheibe, auf der Medusa abgebildet ist. Das Museum ist im Laufe der vergangenen Jahre nach und nach renoviert worden und zeigt sich heute in modernerem Design, ergänzt durch interaktive Exponate.
WAS LÄUFT AUF DEM BERG?
Die aktuellen Wechselausstellungen der wichtigsten Kunstzentren auf dem Montjuïc (Museu Nacional d’Art de Catalunya, CaixaForum und Fundació Joan Miró) sind auf der Website ArtMontjuïc (www.artmontjuic.cat) aufgeführt.
Karte offline Google Maps (www.museuetnologic.bcn.cat; Passeig de Santa Madrona 16–22; Erw./Sen. & Student 3,50/1,75 €; Di–Sa 12–20, So 11–15 Uhr; 55) Barcelonas Ethnologisches Museum zeigt in seiner ausgefallenen Dauerausstellung anhand von Alltags- und Kultobjekten, wie verschiedene Völker lebten. Zum Zeitpunkt der Recherche war das gesamte Museum zwecks Renovierung geschlossen. Das Datum der Wiedereröffnung wird auf der Website veröffentlicht werden.
Vor der Renovierung begann der Museumsrundgang mit einem allgemeinen Blick auf die Ethnologie in der Abteilung Orígens (Ursprung). Danach ging es in die katalanische Pyrenäenregion, wo u. a. traditionelle Instrumente und historische Aufnahmen althergebrachter Tänze gezeigt wurden. Die dem zentralspanischen Salamanca gewidmete Abteilung beschäftigte sich mit einer heute nahezu verschwundenen ländlichen Gesellschaft. Weitere Sammlungen führten nach Japan und in das zu Pakistan und Afghanistan gehörende Nuristan, nach Marokko, Äthiopien, Australien, Papua-Neuguinea und nach Nord- und Südamerika (mit besonderem Schwerpunkt auf der Amazonasregion in Ecuador). Das Museum stellt normalerweise nur einen kleinen Teil seiner Sammlungen aus, jeweils mit Fokus auf verschiedenen Ländern. Gleiches gilt für die Wechselausstellungen.
ABSTECHER
Neben der Sagrada Família arbeitete Gaudí an einem weiteren letzten, großen Projekt: einem sozialutopischen Wohnviertel für die Textilarbeiter seines Magnaten und Förderers Eusebi Güell in Santa Coloma de Cervelló außerhalb Barcelonas. Gaudís Hauptaufgabe bestand im Bau der Kirche für die Kolonie Colònia Güell (93 630 58 07; www.coloniaguellbarcelona.com; Carrer de Claudi Güell 6; Erw./Student 8/6,60 €; Mo–Fr 10–17, Sa & So 10–15 Uhr; FGC-Linie S4, S7, S8 oder S33). Die Arbei-ten wurden 1908 aufgenommen, aber bereits acht Jahre später eingestellt, weil das Projekt im Sande verlief. Gaudí hatte bis dahin nur die Krypta fertiggestellt, die bis heute als Kirche genutzt wird.
Diese Krypta ist ein Schlüsselwerk Gaudís, das verdeutlicht, was der Meister mit seinem Magnum Opus, der Sagrada Família, im Sinn hatte. Die überwiegend aus Ziegelsteinen bestehenden Säulen, die das Rippengewölbe tragen, stehen zum Teil in einem auffallend schrägen Winkel. Das Ganze erinnert entfernt an einen versteinerten Wald, in dem sich einige Bäume zur Seite neigen. Diesen Eindruck hat Gaudí einerseits gewollt, andererseits war er auch statisch bedingt. Der Architekt berechnete den Neigungswinkel der Säulen so, dass die Last der Decke und der Druck des Gewölbes auf den Boden abgeleitet wurden, wodurch zusätzliche Pfeiler oder Strebebögen als Hilfsmittel überflüssig waren. Vergleichbare Berechnungen stellte er schon bei der Planung der Sagrada Família an, deren von der Gotik inspirierte Konstruktion ihre mittelalterlichen Vorbilder weit überragen sollte, aber ohne einen einzigen Stützpfeiler zu brauchen. Gaudís Handschrift zeigt sich auch in den weichen Linien des Krypta-Gestühls. Auch die Farben der Buntglasfensterrosen lassen erkennen, aus welcher Ära der Bau stammt.
Unweit der Kirche stehen die hübschen, für die Fabrikarbeiter errichteten Backsteinhäuser, die noch heute bewohnt sind. Der nahe Industriekomplex im Stil des Modernisme besteht aus 23 Fabrikgebäuden, die seit den 1970er-Jahren leer standen und zu Beginn des 21. Jhs. renoviert und mit Läden und Büros wiederbelebt wurden.
Anschaulich erzählt eine Ausstellung in fünf Räumen mit audiovisuellem und interaktivem Material die Geschichte und den Alltag dieser Industriekolonie und von Gaudís Kirche.
Karte offline Google Maps (www.jardibotanic.bcn.es; Carrer del Doctor Font i Quer 2; Erw./Student 3,50/1,70 €; 10–20 Uhr; 50, 61 oder 193) Der botanische Garten umfasst 40 000 Pflanzen und 1500 Spezies, die in Regionen mit mediterranem Klima vorkommen. Dazu zählen das östliche Mittelmeer, Spanien mit den Balearen und Kanaren, Nordafrika, Australien, Kalifornien, Chile und Südafrika.
Der Garten wird ständig erweitert; erklärtes Ziel ist es, die Zahl von 4000 Arten zu erreichen.
(Espanya) Wahrzeichen der verkehrsreichen Plaça d’Espanya sind die „venezianischen“ Türme, die entfernt an den Campanile auf Venedigs Markusplatz erinnern. Der Knotenpunkt mehrerer großer Durchfahrtsstraßen wurde 1929 für die Weltausstellung gebaut.
Die nördliche Seite des Platzes wird von der Fassade der ehemaligen Stierkampfarena Plaça de Braus Las Arenes beherrscht. Der 1900 errichtete Bau war früher eine von drei Arenen der Stadt und wurde kürzlich von Richard Rogers zu einem Einkaufs- und Unterhaltungskomplex umgebaut. Die Dachterrasse im 4. Stock bietet einen schönen Ausblick über die Stadt.
Hinter der Arena erstreckt sich der in den 1980er-Jahren angelegte Parc de Joan Miró Karte offline Google Maps . Sehenswert ist Mirós phallische Skulptur Dona i Ocell Google Maps (Frau und Vogel) in der Westecke. Die Einheimischen nennen den Park, der abgesehen von Mirós Kunstwerk völlig uninteressant ist, auch Parc de l’Escorxador (Schlachthaus-Park): Angesichts der Stierkampfarena überrascht es nicht, dass sich hier einst ein Schlachthaus befand.
Einige Blocks nach Westen, unmittelbar südlich der Estació Sants, liegt der seltsame Parc de l’Espanya Industrial (Karte; Carrer de Sant Antoni, Sants; 10 Uhr–Sonnenuntergang; Estació Sants). Teiche, kleine Wasserfälle, Grünflächen, Bäume, Kinderschaukeln, eine Bar und merkwürdige Lichtmasten, die an Suchscheinwerfer aus einem Science-Fiction-Gefangenenlager erinnern, sorgen für eine ziemlich skurrile Stimmung.
( 8–18 Uhr; 193) Auf dem Hügel südlich der Anella Olímpica erstreckt sich ein weitläufiger Friedhof, der Cementiri del Sud-Oest (Cementiri Nou). Er wurde 1883 eröffnet und zieht sich den südlichen Hang hinunter. In seinen architektonisch aufwendigen Grabstätten ruhen die Mitglieder reicher Familien, während sich der Rest der Bevölkerung mit schlichten Grabnischen begnügen muss. Hier haben zahlreiche berühmte katalanische Künstler und Politiker ihre letzte Ruhe gefunden.
Unter anderem liegen hier Joan Miró, Carmen Amaya (eine gefeierte Flamencotänzerin aus La Barceloneta), Jacint Verdaguer (Priester und Dichter des 19. Jhs.; ihm vor allem wird die „Wiedergeburt“ der katalanischen Literatur zugeschrieben), Francesc Macià und Lluís Companys (Präsidenten Kataloniens; Companys wurde von Francos Spießgesellen 1940 im Castell de Montjuïc hingerichtet), Ildefons Cerdà (Planer des Eixample) und Joan Gamper (alias Hans Gamper, Gründer des FC Barcelona). Viele Opfer, denen das Franco-Regime noch nach dem Spanischen Bürgerkrieg das Leben nahm, wurden hier anonym begraben – die letzten 1974. Von der Haltestelle der Buslinie 193 liegt der Friedhof etwa 800 m südwestlich (Fußweg); die Buslinie 38 (Abfahrt von der Plaça de Catalunya) hält in der Nähe des Eingangs.
Karte offline Google Maps (93 256 21 22; www.museuhistoria.bcn.cat; Carrer Nou de la Rambla 169; Eintritt inkl. Führung 3 €; Sa & So 11–14 Uhr; Paral.lel) Dieser Bunker stammt aus dem Spanischen Bürgerkrieg und ist heute Teil des Museu d’Història de Barcelona (MUHBA). Während des Bürgerkriegs war Barcelona die am heftigsten bombardierte Stadt des Landes; deshalb besaß sie über 1300 Schutzkeller. Mit dem Bau dieses Schutzraums unterhalb des Montjuïc begannen Bürger im März 1937. Innerhalb von zwei Jahren wurde das Tunnelnetz auf eine Länge von 200 m erweitert und konnte 2000 Menschen aufnehmen. Übernachten durfte man hier nicht, denn wenn keine Bomben fielen, wurde an der Vergrößerung der Anlage gearbeitet. Die Tunnel waren schmal und gewunden; Tonnengewölbe leiteten das Gewicht über dem Schutzraum auf die aus Lehmziegeln gemauerten Wände ab. Da Lehm porös ist, fingen die Ziegel die Schockwellen der Bombardierung auf, ohne zu brechen. Ein Kalkverputz verhinderte das Eindringen von Feuchtigkeit, und weiße Farbe milderte klaustrophobische Gefühle. Viele Einwohner von Poble Sec überlebten hier unten.
Nach dem Ende des Bürgerkriegs ließ Franco einige Erweiterungen anlegen, weil er damit liebäugelte, an Hitlers Seite in den Zweiten Weltkrieg einzutreten. Als er diesen Plan wieder fallen ließ, wurden das Refugio 307 und weitere Schutzräume weitgehend aufgegeben. Als die Spanier in den 1940er- und ’50er-Jahren unter Hungersnöten und Rationierungen litten, zogen Familien aus Granada ein. Sie wohnten lieber in den Schutzräumen als in den Bretterbuden, die in der gesamten Region von armen Migranten aus Südspanien errichtet worden waren. Später züchtete ein umtriebiger Unternehmer hier sogar Pilze für den Schwarzmarkt.
Bei der halbstündigen Führung werden diese und weitere Geschichten erzählt (englisch- und französischsprachige Führungen müssen vorab gebucht werden).
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Montjuïc ist von Parks und Gärten geprägt und daher arm an guten Lokalen. Im unprätentiösen Stadtteil El Poble Sec dagegen finden sich allerlei historische Tavernen, die katalanische Klas-siker anbieten, und sogar eine Handvoll smarter, poppiger Lokale. In Sants ist das Angebot bescheidener, doch gibt’s auch hier ein paar erwähnenswerte Adressen.
Karte offline Google Maps (www.ticketsbar.es; Avinguda del Parallel 164; Tapas ab 4–12 €; tgl. mittags & abends; Paral.lel) Dieses Lokal ist buchstäblich ein brandheißes Ticket ins Feinschmeckerparadies. Die neue Tapasbar gehört Ferran Adrià (bekannt aus dem legendären El Bulli) und dessen Bruder. Im Gegensatz zum El Bulli ist der Laden jedoch für Normalsterbliche erschwinglich – vorausgesetzt, man bekommt einen Tisch (Reservierung zwei Monate im Voraus und ausschließlich online).
Das moderne, recht extravagante Dekor spielt mit Themen aus Zirkus und Theater, während beim Essen einige Favoriten aus dem El Bulli übernommen wurden – etwa das air baguette (Luftbaguette), dessen Kruste mit Iberico-Schinken gespickt ist, oder der leicht abgedrehte cotton candy tree (Zuckerwattebaum), bei dem in Zuckerwatte eingebettete Früchte in Form eines kleinen Gebüschs serviert werden. Etwas ernsthafter präsentiert sich die Meeresfrüchtebar mit Austern, Thunfischbauch und delikater Fischhaut. Hinter einem Vorhang im hinteren Bereich ist die Bar 41°, wo Cocktails mit der speziellen Adrià-Note gereicht werden: Den Eiswürfeln wird vor dem Einfrieren der Sauerstoff entzogen, sodass sie wie Diamanten funkeln.
Karte offline Google Maps (Carrer del Poeta Cabanyes 25; Tapas 3–11 €; Mo–Fr mittags & abends; Sa 12– 18 Uhr; Paral.lel) Quimet i Quimet ist ein Familienbetrieb, der von einer Generation an die nächste vererbt wird. Obwohl ziemlich quetschig, ist diese von Flaschenregalen umgebene Bar mit ihren Stehplätzen ein kulinarisches Highlight. Das Personal hinter der Bar berät die Gäste gerne über die Vielzahl an Tapas und den passenden Wein dazu.
Karte offline Google Maps (93 553 51 40; Passeig de l’Exposició 85; Hauptgerichte 10–20 €; Mi–Mo; Paral.lel) Xemei („Zwillinge“ auf Venezianisch, da die Inhaber Zwillinge aus der Lagunenstadt sind) ist ein verzaubertes Stück Venedig in Barcelona. Begleitet von sanfter Jazzmusik, genießen die Gäste Vorspeisen wie gemischte cicheti (Tapas mit venezianischen Meeresfrüchten), gefolgt von bigoi in salsa veneziana (dicken Spaghetti in Anchovy-Zwiebel-Soße).
ABSTECHER
ÜBER DEN WOLKEN
Das Restaurant hat seine Räume im Hotel Hesperia Tower in L’Hospitalet de Llobregat, 105 m über dem Boden. Unter der transparenten, UFO-artigen Kuppel des Restaurant Evo (93 413 50 30; www.evorestaurante.com; Avinguda Gran Via, 144, L’Hospitalet de Llobregat,; Mittagsmenü Mo–Fr 38 & 70 €, Hauptgericht 31–54 €, Degustationsmenü 146 €; Mo–Sa 10–24 Uhr; Hospital de Bellvitge, 46, 94 & 95, FGC Bellvitge) erwartet die Besucher ein 5-Sterne-Gourmeterlebnis, das buchstäblich unter den Sternen stattfindet. Einer stammt von Michelin. Höhepunkt ist die Präsentation der mediterranen Gerichte (z. B. consomé de faisà amb els seus raviolis de foie i tòfona negra – Fasanen-Consommé mit Entenleber-Ravioli und schwarzen Trüffeln).
Karte offline Google Maps (934 42 30 80; www.barramon.es; Carrer de Blai 28; Hauptgerichte 6–14 €; Paral.lel) Die tolle kleine Bar am lebhaften Carrer de Blai serviert kanarisches Essen und ist gleichzeitig richtig cool. Gute Tipps sind Ropa Vieja (eine viel schmackhaftere Version des gleichnamigen kubanischen Gerichts), ein wunderbarer Eintopf aus Kichererbsen und geschnetzeltem Schweinefleisch, papas arrugadas (in Salzlake gekochte neue Kartoffeln mit einer pikanten Soße) und almogrote (ein eingelegter Käse mit Olivenöl, Knoblauch und roter Paprika).
START CASTELL DE MONTJUÏC
ZIEL JARDINS DE LARIBAL
LÄNGE 2 KM
DAUER 45 MIN.
Das Castell de Montjuïc selbst war zwar lange ein Synonym für Unterdrückung, aber heute stellt der schöne Ausblick über Stadt und Meer die dunkle Vergangenheit in den Schatten. Der Telefèric ist perfekt, um hinzugelangen.
Ein kurzer Spaziergang die Straße oder den parallel verlaufenden Fußweg Camí del Mar hinunter führt zu den Jardins del Mirador, einem weiteren schönen Aussichtspunkt über Barcelona und die Küste. Der Garten ist ein idealer Ort für eine Ruhepause auf der Parkbank oder einen kleinen Imbiss.
Weiter bergab ziehen sich die Jardins de Joan Brossa den Hang hinunter. Der Eingang befindet sich links unterhalb der Plaça de la Sardana, auf der eine Skulptur Menschen bei der Sardana, dem klassischen katalanischen Volkstanz, zeigt. Eingerahmt von mediterranen Bäumen und Pflanzen ist die Aussicht über die Stadt von hier aus besonders reizvoll.
Wenn man die Jardins de Joan Brossa auf der anderen (westlichen) Seite verlässt und den Camí Baix del Castell überquert, trifft man auf die sorgfältig angelegten Jardins de Mossèn Cinto Verdaguer. Die Gartenanlage bietet einen schönen Rahmen für einen entspannten Bummel zwischen zahllosen Zwiebelgewächsen und Seerosen.
Die Jardins de Laribal hinter der Fundació Joan Miró bestehen aus Gartenterrassen, die durch Fußwege und Treppen miteinander verbunden sind. Die hübsch angelegten Kanäle entlang einiger der Treppen sind von Granadas maurischem Palast Alhambra inspiriert.
Ein Snack im Café des Centre Gestor del Parc de Montjuïc ersetzt zum Schluss die verbrannten Kalorien.
Karte offline Google Maps (93 441 85 18; Carrer de Margarit 5; Hauptgerichte 7 €; Di–Sa mittags & abends; Poble Sec) Die Kellner rufen Bestellungen aus, während sie durchs Lokal fegen und Weinkaraffen auf lange Holztische geknallt werden. Reservieren geht nicht: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst (Warteschlangen sind die Regel). Die Spezialität des Hauses sind Schnecken, es gibt aber auch herzhafte Fleischgerichte und gelegentlich Meeresfrüchte wie die cassola de cigales (Krebspfännchen). Nur Barzahlung.
Karte offline Google Maps (93 324 90 46; www.rosal34.com; Carrer del Roser 34; Hauptgerichte 15–20 €; Di–Sa mittags & abends; Poble Sec) Nackte Ziegel- und Steinwände und eine geschwungene Bar sowie gedämpfter Lounge-Sound bilden die Kulisse für eine besondere Gourmet-Erfahrung. Zwei Degustationsmenüs stehen zur Auswahl (48/60 €); die Karte bietet aber auch Überraschungen wie saltejat de xipironets de platja amb trompeta de la mort i ou escalfat (kleine Strandtintenfische sautiert mit Pilzen und Ei).
Karte offline Google Maps (Carrer de la Concòrdia 21; Hauptgerichte 8–10 €; Mo–Sa abends; Poble Sec) Seit Jahrzehnten wird in diesem ehemaligen Weingeschäft inmitten alter Weinfässer das Abendessen an oft laute Gruppen ausgegeben. Es wird traditionell katalanisch gekocht, z. B. conejo a la jumillana (gebackenes Kaninchen mit Knoblauch, Zwiebeln, Lorbeer, Rosmarin, Minze, Thymian und Oregano).
Karte offline Google Maps (93 442 50 56; www.bellanapoli.net; Carrer de Margarit 14; Pizza 7–21 €; tgl. mittags & abends; Paral.lel) Pizzerien gibt’s überall in Barcelona, doch hier wird der Teigfladen so wie in Neapel zubereitet! Das ganze Lokal verströmt neapolitanische Atmosphäre, auch die Kellner stammen meistens aus der Hafenstadt und haben die typische kesse Lippe, mit der über das Essen, die Gäste und den Rest der Welt philosophiert wird. Die Pizzas sind unübertrefflich gut – egal, ob es sich um die einfache Margherita oder die himmlische Variante mit schwarzen Trüffeln handelt.
Karte offline Google Maps (93 441 30 89; Carrer de Vila i Vilà 71; Hauptgerichte 10–12 €; mittags & abends; Paral.lel) Die Tische verteilen sich über zwei Stockwerke, Bedienung und Einrichtung verströmen ein altmodisches Flair und auf der Speisekarte stehen seit den 1960er-Jahren mit die beste Paella (in verschiedenen Variationen) und fideuá (sehr ähnlich, nur mit Vermicelli statt Reis) von ganz Barcelona.
Karte offline Google Maps (93 443 66 27; www.club-miramar.es; Carretera de Miramar 40; Hauptgericht 10–15 €, 3-Gänge-Mittagsmenü 19,50 €; Di–Sa mittags & abends, So mittags; 50 & 193) Das Restaurant bietet verschiedene Terrassen und einen coolen Designer-Essbereich, die Hauptattraktion ist der Blick über Barcelonas Küstenlinie. Oberhalb der Seilbahnstation Transbordador Aeri gelegen, serviert das Lokal sowohl Kaffee als auch elegante Mahlzeiten mit kreativem katalanischem und mediterranem Einschlag und viele asiatische Gerichte.
Karte offline Google Maps (93 325 28 13; Carrer de l’Elisi 13; Hauptgerichte 10 €; Sept.–Juli Mo–Sa 8– 23.30 Uhr; Tarragona) Nur einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt, hat hier von früh bis spät eine Bar mit vorzüglichen Tapas geöffnet. Das Restaurant offeriert sättigende Mahlzeiten wie carpaccio de bou amb formatge Idiazábal (RinderCarpaccio mit scharfem baskischem Käse). Der Eigentümer ist Spezialist für Desserts, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Das Lokal sieht etwas heruntergekommen aus, was jedoch wahrlich niemanden von einem Besuch abhalten sollte.
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Ein paar recht ausgefallene Bars im Poble Sec (wörtlich: „trockener Ort“!) bieten sich als Auftakt vor den Clubbesuchen in der abgefahrenen Phantasiewelt des Poble Espanyol an. Aber auch einige Clubs am unteren Ende der Avinguda del Paral.lel sind einen Besuch wert.
Karte offline Google Maps (617 956572, 93 301 91 77; www.lacaseta.org; Mirador del Migdia; Juni–Sept. Do– Sa 18–2.30, So 12–1 Uhr, Okt.–Mai Sa & So 12– 19 Uhr; Paral.lel) Die Mühe, die es kostet, die einfache chiringuito zu besuchen, lohnt sich. Tagsüber genießt man bei einem Bier oder Kaffee den Blick übers Meer. Bei Sonnenuntergang verändert sich die Stimmung, wenn Lounge-Musik – von Samba bis Funk – zu den Hängematten hinüber weht.
Zwei Wege führen hin: Entweder nimmt man unterhalb der Mauern des Montjuïc den Trampelpfad oder man wählt den Passeig del Migdia aus – auf die Schilder zum Mirador del Migdia Karte offline Google Maps achten.
Karte offline Google Maps (Carrer de la Creu dels Molers 17; Do 20.30–2, Fr & Sa 20.30–3 Uhr; Poble Sec) Ein Labyrinth aus Ecken und Winkeln mit Möbeln, die vom Flohmarkt stammen könnten, dazu schummrige Beleuchtung in Rot, Lila und Gelb. Die beschauliche Bar „Rote Tinte“ ist ein lauschiges Plätzchen, um etwas zu trinken und ab und zu eine Show im Hinterraum zu verfolgen – vom Schauspieler bis zum Akrobaten ist hier alles zu sehen. Niemand weiß so genau, was beim Besuch der einstigen vaqueria auf ihn zukommt. Früher standen hinter dem Haus noch Kühe herum, und vorn wurde die Milch verkauft.
Karte offline Google Maps (93 442 49 85; Carrer del Poeta Cabanyes 21; Di–Do 23–2, Fr & Sa 23– 3 Uhr; ; Poble Sec) Das Erste, was einem bei dieser bordellroten Lounge-Cocktailbar in den Sinn kommt, ist: Dekadenz. Hier dudeln zur Untermalung Acid Jazz, Drum ’n’ Bass und andere sanfte Klänge. Die Wände sind mit Bildern in wuchtigen Rahmen, schummrigen Lampen und Spiegeln vollgepflastert, kein Stuhl sieht wie der andere aus. Am besten hält man sich an die ganz normalen Getränke, denn die Cocktails zu 10 € klingen zwar berauschend, sind jedoch etwas wässrig.
Karte offline Google Maps (http://bodegasalto.net; Carrer de Blesa 36; Mi–Sa 19–3, So 12–2; Paral.lel) Schon an den aufgereihten Fässern lässt sich erkennen, dass diese Bar früher eine Weinhandlung war. Seit hier einiges psychedelisch umgestaltet wurde – mit ein paar seltsamen Lampen, kleinen Figuren und alten Bierreklamen aus China –, lockt die Gran Bodega Saltó ein äußerst gemischtes Barpublikum an. Man sieht reichlich Tatoos und Irokesenschnitte, die Stimmung ist entspannt und freundlich.
Karte offline Google Maps (www.laterrrazza.com; Avinguda de Francesc Ferrer i Guàrdia; Eintritt 10–20 €; Do 0–5, Fr & Sa 0–6 Uhr; Espanya) Das Terrrazza gilt im Sommer als eine der Top-Tanzlocations. Hier fallen jede Menge Schickimickis, einheimische und auswärtige, ein, die im Poble-Espanyol-Komplex Musik und Cocktails zum Teil unter freiem Himmel genießen können.
Karte offline Google Maps (www.theonebarcelona.com; Avinguda de Francesc Ferrer i Guàrdia; Eintritt 18 €; Fr & Sa 0–6 Uhr; Espanya) Ein Klassiker unter den Clubs im Phantasieland des Poble Espanyol. Die Haupttanzfläche lockt mit den hippsten Lichteffekten und Videoleinwänden. Shuttlebusse fahren von der Plaça de Catalunya und der Plaça d’Espanya zwischen 24 und 3.30 Uhr hin, zurück in die Innenstadt geht’s zwischen 5 und 6.30 Uhr.
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Karte offline Google Maps (93 441 40 01; www.sala-apolo.com; Carrer Nou de la Rambla 113; Eintritt 6–12 €; Fr & Sa 0.30–6, So–Do 0–5 Uhr; Paral.lel) In dem schönen alten Theater mit viel rotem Samt fühlt man sich wie in einer Filmkulisse für eine Tanzszene mit Eliot Ness. Montags und dienstags kommen hartgesottene Tanzwütige voll auf ihre Kosten. Am frühen Abend finden in der Regel Konzerte statt, wobei die Musik verschiedene Stile abdeckt. Mal treten einheimische Gruppen auf, mal internationale Künstler. Am Mittwochabend ist in der (kleineren) Sala 2 Rumba angesagt.
Karte offline Google Maps (Passeig Olimpic 5–7; 50, 55, 193) Der Konzertsaal, der gleich neben dem Palau Sant Jordi Karte offline Google Maps liegt, bietet mehr als 4500 Personen Platz und wird sehr gern für richtig große Auftritte genutzt. Welche Konzerte in dem Saal gerade auf dem Programm stehen, verraten die Veranstaltungstipps in den aktuellen Tageszeitungen, den Flyern und Zeitschriften, wie beispielsweise der Guía del Ocio. Die Eintrittspreise und Anfangszeiten gestalten sich bei jedem Konzert anders.
Karte offline Google Maps (93 289 27 70; www.teatrelliure.com; Plaça de Margarida Xirgu 1; Eintritt 13– 26 €; Kartenverkauf 17–20 Uhr; Espanya) Das „Freie Theater“ befindet sich im herrlichen Palau de l’Agricultura am Montjuïc (gegenüber dem Museu d’Arqueologia) und umfasst zwei moderne Bühnen: den Espai Lliure und die Sala Fabià Puigserver. Gezeigt wird hier eine gute Mischung aus niveauvollem Drama (meist auf Katalanisch), zeitgenössischem Tanz und Musik.
Karte offline Google Maps (93 329 91 89; www.teatrevictoria.com; Avinguda del Paral.lel 67–69; Eintritt 15–45 €; Kartenverkauf 17 Uhr bis Veranstaltungsbeginn; Paral.lel) Das moderne und äußerlich eher unscheinbare Theater befindet sich in einer Gegend, die einst als der Broadway von Barcelona galt. Hier werden viele Ballettstücke gezeigt, außerdem zeitgenössischer Tanz und sogar Flamenco.
CaixaForum
Die ehemalige Fabrik und Kaserne, ein Entwurf des Architekten Josep Puig i Cadafalch, ist ein wunderbares Werk des Modernisme.
JEAN-PIERRE LESCOURRET ©
Pavelló Mies van der Rohe
Der bedeutende deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe entwarf für die Weltausstellung 1929 den avant gardistischen Deutschen Pavillon.
Museu Nacional d’Art de Catalunya
Das Museum beeindruckt mit seiner Sammlung romanischer Kunst und dem Wandgemälde von Christus als Weltenherrscher aus dem 12. Jh., das aus der Apsis einer Kapelle in Nordwestkatalonien gerettet wurde.
TRAVELPIX/ALAMY ©
Estadi Olímpic
Fundació Joan Miró
Hier werden neben großformatigen Werken in der Sala Joan Prats und der Sala Pilar Juncosa auch weniger bekannte frühe Arbeiten Mirós gezeigt.
BAB/IMAGEBROCKER ©
Museu d’Arqueologia de Catalunya
Eines der herausragenden Werke in dem Museum, das die antike Geschichte Kataloniens und sei ner Nachbarregionen vorstellt, ist das römi sche Mosaik mit einer Darstellung der Drei Grazien.
Jardins de Mossèn Cinto Verdaguer
Castell de Montjuïc
Von der Festung aus dem 17. Jh., lange ein Symbol der Unterdrückung, bieten sich weite Ausblicke auf das Meer und die Stadt.
BAB/IMAGEBROCKER ©
La Font Màgica
Im Sommer erwacht der Springbrunnen mit einer 15-minütigen Ton-und-Licht-Schau zum Leben: Dann schießt das Wasser in glühenden Farben wie in einem brodelnden Hexenkessel in die Luft.
KRZYSZTOF DYDYNSKI ©
Poble Espanyol
Für die Weltausstellung 1929 wurde hier traditionelle spanische Architektur nachgebaut. Kunst ist in der Fundació Fran Daurel zu sehen.
NEIL SETCHFIELD ©
Der Montjuïc ist eine wundervolle grüne Lunge oberhalb der Stadt. Inmitten von Gärten liegen bedeutende Kunstmuseen, eine Festung und das Olympia stadion. Die Hauptattraktionen lassen sich an einem gut gefüllten Tag erkunden.
Vom U-Bahnhof Espanya begibt man sich zum CaixaForum , wo sehr gute kostenlose Ausstellungen zu sehen sind. Der nahe Pavelló Mies van der Rohe ist ein schönes Beispiel für die moderne Architektur der 1920er-Jahre. Weiter oben ist die Sammlung romanischer Kunst im Museu Nacional d’Art de Catalunya ein echtes Muss und das dortige Restaurant gut für eine Mittagspause. Auf Rolltreppen gelangt man weiter den Berg hinauf zum Estadi Olímpic , einer der Spielstätten von 1992. Östlich liegt die Fundació Joan Miró . Mit antiken Relikten wartet das Museu d’Arqueologia de Catalunya auf. Danach bietet sich eine Ruhepause in den stillen Jardins de Mossèn Cinto Verdaguer an, den schönsten am Berg, bevor es mit der Seilbahn zum Castell de Montjuïc geht. Wer den richtigen Tag erwischt, kann den Ausfl ug mit der Licht-und-Ton-Schau an der wunderbar kitschigen Font Màgica abrunden, gefolgt von Drinks und Tanz in einem der Open-Air-Läden im Poble Espanyol .
Tolle Ausblicke Wer von Barceloneta mit dem Transbordador Aeri auf den Montjuïc fährt, genießt einen Blick aus der Vogelperspektive. Weitere schöne Ausblicke bieten sich von der Seilbahn Teleféric de Montjuïc hinauf zur Festung.
Sommervergnügen Im Castell de Montjuïc gibt’s im Sommer Freiluftkino und Konzerte (siehe http://salamontjuic.org).
Bunte Blüten Besonders farbenfroh und erfrischend präsentieren sich die Jardins de Mossèn Cinto Verdaguer mit ihren vielen Tulpen und Wasserpflanzen.