Kapitel 6

D as sanfte Kribbeln der Magie des Portals spürte sie für eine kurze Sekunde auf ihrer Haut, bevor sie aus dem schwachen, staubigen Licht in Persh’als Lagerhaus trat. Cheyenne blinzelte gegen die plötzliche Helligkeit des frühen Nachmittags an, bevor ein raues Flüstern von hinten kam.

»Mach mal Platz, ja?«

Sie war sich ziemlich sicher, dass es Byrd war, aber eigentlich kümmerte es sie nicht. Die Halbdrow schaute sich kurz in der Nachbarschaft um, aber an einem Sonntagmittag war niemand in der Nähe, um zu bezeugen, dass ein Gothmädchen plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war. Der Teil ist Glück.

Als sie den Weg zu Matties Veranda hinauflief, drehte sich Cheyenne fast noch einmal um, um sich zu vergewissern, dass die vier O’gúleesh-Wesen ihr folgten. Diesmal kann ich das laute Atmen des Kobolds nicht hören.

Als sie den Fuß der drei Stufen erreicht hatte, die zur Veranda hinaufführten, blieb sie stehen.

»Jetzt kannst du keinen Rückzieher mehr machen, Kleine«, flüsterte Corian ihr ins Ohr.

Das Kitzeln seines Atems und das, was sich wie ein oder zwei Schnurrhaare anfühlte, ließ sie fast zusammenzucken. »Ich mache keinen Rückzieher.«

»Nur eine freundliche Erinnerung.«

Mit einem tiefen Atemzug zwang sich die Halbdrow die Treppe hinauf, auf die Veranda und auf die marineblaue Haustür zu. Ihre Faust hob sich und sie hielt erneut inne. Bitte hör sie einfach an, Mattie. Dann wirst du sehen, warum ich das tue. Selbst wenn du mir später nicht verzeihen kannst.

Cheyenne klopfte dreimal an die Eingangstür und wartete. Keines der magischen Wesen hinter ihr gab einen Laut von sich.

Die Schritte wurden auf der anderen Seite der Tür lauter, dann schoben sich zwei Riegel zurück und der Türknauf drehte sich langsam. Mattie öffnete die Tür mit einem neugierigen Lächeln und fragte sich, wer wohl an einem Sonntag vor ihrer Tür stehen könnte. Das Lächeln wurde noch breiter, als sie Cheyenne Summerlin auf ihrer Veranda stehen sah und ein kleines Lachen entwich ihr. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir vor morgen eine E-Mail schicken werde. Es ist nicht nötig, mich bei mir zu Hause aufzusuchen. Es freut mich aber, dass du dich so eifrig auf deine erste Vorlesung vorbereitest.«

Cheyenne versuchte, zurückzulächeln, aber es gelang ihr nicht ganz. »Ich bin nicht wegen einer E-Mail hier.«

Mattie strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und schaute sich in ihrem Vorgarten um. Ein Hauch von Skepsis blitzte in ihren leuchtend grünen Augen auf und sie verschränkte die Arme. Dann machte sie einen Schritt zurück ins Haus und musterte Cheyenne von oben bis unten. »Du siehst aus, als wärst du in Schwierigkeiten geraten, Mädchen.« Die Frau schloss kurz die Augen. »Nun, du bist ja schon hier und ich kann dich nicht wegschicken. Dann komm rein und erzähl mir alles.«

Mit einem Schlucken trat die Halbdrow in das Haus ihrer ersten Mentorin. »Ich, äh, ich bin nicht in Schwierigkeiten.« Cheyenne drehte sich um und schaute durch die offene Haustür. Es wird Zeit, dass die Jungs sich zeigen. »Tut mir leid, Mattie.«

»Komm schon, Cheyenne, ich bin nicht von gestern. Niemand schaut so über seine Schulter, wenn er sich dort wohlfühlt, wo er ist. Wer folgt dir?« Mattie trat vor und griff nach der offenen Tür, wobei sie den Blick auf ihre ehemalige Studentin gerichtet hielt.

Die Tür schwang von ihrer offenen Hand weg und schloss sich von selbst. Matties Augen verengten sich, als Corians Unsichtbarkeitszauber um ihn herum schimmerte und der Nachtpirscher mit der Hand auf dem Türknauf wieder auftauchte. »Hi, Maleshi.«

Matties grüne Augen weiteten sich. Dann erschienen Persh’al und die Kobolde auf beiden Seiten von Corian und die Professorin hob einen Finger. »Oh, nein. Nein, nein.«

»Wir wollen nur ganz kurz mit dir reden«, erklärte Corian leise.

»Raus hier, verdammt!« Mattie zeigte auf die Tür, die einen silbernen Blitz abgab, bevor sie sich wieder öffnete.

Corian drückte fest auf die Tür, bis sie hinter ihm zuknallte. »Nur zwanzig Minuten, Maleshi. Bitte. Gib uns so viel Zeit und dann gehen wir.«

»Ich will dir nichts geben.« Matties Blick huschte von Corian zu Persh’al und sie schüttelte den Kopf. »Schon gar nicht, wenn du Cheyenne dazu gezwungen hast. Ich spiele deine Spielchen nicht mit, vae shra’ni

»Keine Spielchen.« Corian breitete seine Arme aus. »Und es tut mir leid, dass ich dich so überraschen muss. Du hast es mir sehr schwer gemacht, dich zu finden.«

»Das war der Punkt , Corian.« Matties Mund klappte auf und dann wieder zu, woraufhin sie ihre Lippen aufeinanderpresste. »Ich bin hierhergekommen, um neu anzufangen und ich habe viel zu lange damit verbracht, mir ein Leben aufzubauen, um alles wegzuwerfen, nur weil du gerne in Erinnerungen schwelgen möchtest.«

Er stieß ein bitteres Lachen aus. »Du denkst, ich bin aus Nostalgie hier, Generalin …?«

»Nenn mich nicht so«, zischte Mattie und machte einen Schritt auf ihn zu. Corian reagierte nicht, sondern hielt ihren Blick mit seinem fest. »Ich bin eine Professorin . Mathilda Bergmann.«

»Ja, das haben wir gehört.« Persh’al verschränkte seine Arme und lehnte sich gegen die Wand neben der Tür.

»Dann bist du viel dümmer, als ich dachte, wenn du wirklich glaubst, dass ich mich mit dir hinsetzen und über die alte Welt reden will.«

Cheyenne schritt auf die Treppe im Eingangsbereich zu und biss sich auf die Lippe. Ziemlich genau das, was ich erwartet hatte.

»Wir brauchen deine Hilfe.« Corian wich dem Blick der Nachtpirscherin, die einem Menschen sehr ähnlich sah, nicht aus. »Bitte.«

»Du hast es so lange ohne mich ausgehalten.« Eines von Matties Augen zuckte, als sie sich zu ihm hinunterbeugte und ihre Zähne zu einem wilden Knurren fletschte. »Du musst einfach weitermachen.«

»Es gibt ein neues Grenzportal, Maleshi.« Corian schluckte und hob die Augenbrauen, als die Frau einen kleinen Schritt von ihm wegging. »Unreguliert. Die meisten Menschen wissen nichts davon. Es tut nicht das, was es tun soll.«

Die Frau musterte sein Gesicht, bevor sie einen Schritt zurücktrat. »Nicht mein Problem.«

»Das wird es aber werden. Du bist die einzige Person, die ich kenne, die uns helfen kann, herauszufinden, warum es da ist und wie wir verhindern können, dass es noch schlimmer wird.«

»Nein.« Mattie schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht mehr dieselbe Person. Mattie Bergmann hat in diesem Leben viel zu tun und sie ist hier, um zu bleiben.«

»Es ist mir scheißegal, was Mattie Bergmann macht«, knurrte Corian. »Ich brauche Maleshi Hi’et.«

»Pech gehabt. Du bist zum falschen Haus gekommen.« Mit einem Knurren wirbelte die Frau herum und stürmte in Richtung des Wohnzimmers. »Und jetzt verschwinde.«

Cheyenne seufzte, als Corian ihr einen kurzen Blick zuwarf. Sie wollte sagen: ›Ich hab’s dir ja gesagt‹, aber sie zuckte nur mit den Schultern.

Der Nachtpirscher wich den Blicken der anderen O’gúleesh aus, während er Mattie/Maleshi folgte. Cheyenne konnte Persh’al und den Kobolden gegenüber nur mit den Schultern zucken, als sie sie als Nächstes ansahen.

»Es sind nur zwanzig Minuten, Maleshi«, rief Corian.

»Zwanzig Minuten, die man besser mit etwas Anderem verbringt.« Mattie drehte sich wieder um und verschränkte die Arme. »Ich meine es ernst. Wenn du deine Soldaten nicht nimmst und dich aus meinem Haus verpisst, werde ich nicht zögern, dir den Kopf von den Schultern zu reißen und ihn zu deinem Vorgesetzten tragen zu lassen.«

»Soldaten?«, flüsterte Byrd Lumil zu, als alle anderen hinter den streitenden Nachtpirschern ins Wohnzimmer traten. »Hat sie alles vergessen?«

Mattie sah auf, als Cheyenne den Raum betrat und zeigte auf Persh’al und die Kobolde. »Nein. Welchen Teil von nein versteht ihr nicht?«

»Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig, Maleshi.« Corian breitete seine Arme aus. »Das war allein meine Entscheidung.«

»Das war eine sehr schlechte Entscheidung. Ich glaube kein einziges Wort aus deinem Mund, vae shra’ni . Ich habe auch keinen Grund dazu.«

Corian lehnte sich mit einem verletzten Gesichtsausdruck von ihr weg. »Ich hätte nicht gedacht, dass du meine Loyalität so wenig schätzt, Generalin.«

Zischend drehte Mattie sich von ihm weg und winkte ab. »Erzähl mir nichts von Loyalität.«

»Das ist es, was dich hierher gebracht hat, nicht wahr?« Corian wies mit einer kurzen, schroffen Bewegung seines Arms auf den Rest ihres Hauses hin. »Das hat dich dazu gebracht, zu gehen. Denn deine Loyalität gilt nicht der Krone, Maleshi und das hat sie auch nie. Du hast das für unsere Heimat getan. Jeder O’gúleesh auf beiden Seiten der Grenze spricht deinen Namen in einem Atemzug mit Rebellion.«

Die Nachtpirscherfrau lachte trocken. »Okay. Deshalb hast du die Halbdrow gezwungen, mich auszutricksen, damit sie dich in mein Haus lässt, damit du mir ein Geständnis entlocken und mich schreiend und tretend zurückbringen konntest. Was hat sie dir angeboten, Corian? Meine alten Medaillen? Einen Platz an ihrem verwelkenden Festmahl?«

»Die Krone kann sich von mir aus selbst zerreißen und sie ist auf dem besten Weg dahin, während wir hier sprechen. Du hast die Chance, zu beenden, was du begonnen hast, als du dein Banner niedergelegt hast, Maleshi.«

»Mattie

»Generalin Maleshi Hi’et, Hand der Nacht und des Kreises, Klinge des unberührten Auges«, entgegnete Corian. »Das ist es, was du bist! Die Wahrheit geht tiefer als Fleisch, selbst im Licht.«

Mattie erstarrte, als sie neben der hellbraunen Couch an der Wand stand. Ihren Blick hatte sie auf den Boden gerichtet und die Hände zu Fäusten geballt. »Was hast du gesagt?«

»Du hast mich gehört.« Corian blinzelte und seine Oberlippe zuckte mit der Andeutung seines Knurrens. »Und jetzt musst du deine Wut beiseiteschieben und mir bei dem zuhören, was ich noch zu sagen habe. Ich handle für Ambar’ogúl und meine Loyalität gilt dem Cu’ón.« Als Mattie ihn ansah, nickte der Nachtpirscher in Richtung Cheyenne.

Langsam wandte sich die Nachtpirscherin, die die letzten Jahrhunderte damit verbracht hatte, die Welt davon zu überzeugen, dass sie ein Mensch war, den anderen magischen Wesen zu, die sich in ihrem Wohnzimmer versammelt hatten. Dann fiel ihr Blick auf Cheyenne, die gerade in der Tür stand und ihre Augen weiteten sich. »Du hast sie als Botin mitgebracht.«

»Ich habe sie hergebracht, damit du verstehst, was auf dem Spiel steht«, murmelte Corian. »Und hoffentlich auch, um dich zu überzeugen, dass das, was du hörst, alles ist, was es zu sagen gibt.«

Mattie blickte Cheyenne einfach weiter an, obwohl die Überraschung und die dämmernde Erkenntnis aus ihren grünen Augen gewichen waren. »Weißt du , worum es hier geht?«

Die Halbdrow biss sich auf die Unterlippe und nickte. »Ja.«

Lumil lachte. »Verdammt, sie ist vielleicht der einzige Grund, warum wir das überlebt haben …«

»Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt.« Matties wütender Blick richtete sich auf die Koboldfrau, die daraufhin ihre Lippen zusammenpresste und auf den Boden sah. »Ich werde mir anhören, was Cheyenne zu sagen hat. Wenn jemand versucht, sie zu beeinflussen oder ihre Geschichte zu ändern, reiße ich euch alle vier in Stücke und werfe euch in den Atlantik. Verstanden?«

Der Blick der Frau schweifte über die versammelten magischen Wesen in ihrem Wohnzimmer, die alle kurz und bestimmt nickten. Als sie zufrieden war, drehte sich Mattie/Maleshi wieder zu Cheyenne um und wies mit einer Geste auf die Couch. »Bitte, Cheyenne. Setz dich.«

»Okay.« Mit einem Blick auf die anderen magischen Wesen bewegte sich die Halbdrow durch den Raum und spürte die ganze Zeit Matties Blicke auf sich. Sie blieb bei der Couch stehen und wartete darauf, dass die anderen auf der Couch und den Sesseln um den niedrigen Couchtisch Platz nahmen.

Persh’al und die Kobolde näherten sich den Möbeln und stellten sich vor ihre zugewiesenen Plätze, ohne sich zu bewegen. Mattie schaute Corian an und erst als sie den Kopf neigte, trat er vor die Couch. Dann gesellte sich die Frau zu Cheyenne, ließ sich auf der Couch nieder und gab der Halbdrow ein Zeichen, sich ebenfalls zu setzen.

Cheyenne ließ sich auf die Couch sinken und sah die anderen magischen Wesen stirnrunzelnd an. Sie rührten sich nicht, bis Mattie endlich neben der Halbdrow saß, dann fielen alle anderen wie Marionetten mit durchgeschnittenen Fäden auf ihre Plätze.

»Ich bin bereit, mir anzuhören, was immer du mir zu sagen hast.« Mattie begegnete dem Blick der Halbdrow und nickte langsam. Von ihrem üblichen scherzhaften Verhalten war nichts mehr zu spüren.

Ich glaube, ich spreche jetzt mit Maleshi und nicht mit Mattie. Das ist seltsam.

Cheyenne zuckte mit den Schultern und stützte sich mit den Unterarmen auf ihren Oberschenkeln ab. »Wir haben uns das neue Grenzportal angeschaut. Es ist nicht wie die anderen. Da waren … Ich weiß nicht. Corian meinte, die Dinger gehörten ins Dazwischen.«

Mattie warf einen Blick auf den anderen Nachtpirscher, der den Kopf senkte und eine Augenbraue hob. »Ihr habt versucht, hinüberzugehen?«

»Nein.« Cheyenne schüttelte den Kopf. »Diese gruseligen Dinger kamen aus dem Portal.«

»Das ist unmöglich.«

»Jetzt nicht mehr, denke ich.«

Mattie/Maleshi leckte sich über die Lippen und atmete tief durch ihre Nase ein. »Ich verstehe immer noch nicht, warum ihr damit zu mir kommt.«

Corian räusperte sich. »Wir müssen wissen, wie sich das Portal geöffnet hat, Generalin. Warum es da ist.«

»Hmm. Bequemlichkeit oder Zufall, ist es das?« Als er erneut nickte, wandte sich Mattie wieder an die Halbdrow. »Erzähl weiter.«

»Äh …« Die Ketten an Cheyennes Handgelenken klirrten, als sie sich am Kopf kratzte, dann zog sie die Ärmel ihres weiten Kapuzenpullis herunter, um das Geräusch zu dämpfen. »Ich meine, das war’s eigentlich schon. Seltsame Kreaturen kamen aus dem Portal, wir haben gegen sie gekämpft und dann hat Corian gesagt, dass wir zu dir kommen sollen.«

»Eine Korrektur, Generalin?« Corian richtete sich in seinem Stuhl auf, denn er wusste, dass er sich bei Maleshi Hi’et auf dünnes Eis begab, wenn er es wagte, etwas zu fragen. Diese seltsam unmenschlichen, grünen Augen blitzten ihn an und die menschlich aussehende Nachtpirscherin nickte ihm kurz zu. »Ich glaube nicht, dass wir es ohne Cheyenne geschafft hätten, sie ›zurückzuschlagen‹ und ich muss ihr zugutehalten, dass sie das Schlimmste in der Zwischenzeit wieder in Ordnung gebracht hat, bevor sie das Portal wieder versiegelt hat. Für den Moment.«

Mattie drehte sich noch einmal zu der Halbdrow um und blinzelte. Ein langsames Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, aber sie verdrängte es schnell wieder. »Ist es das, was passiert ist?«

»Ich meine, so ziemlich.« Warum ist das plötzlich ein Verhör für Halbwesen ? »Ich habe einfach getan, was ich tun musste. Es hat funktioniert.«

»Wie hast du von dem Portal erfahren?«

Cheyenne richtete sich auf der Couch ein und lehnte sich ein wenig von Mattie weg, bevor sie sich wieder gegen die Armlehne setzte. Jetzt geht’s los. Jetzt erzähle ich ihr alles, was sie in ihrem Büro nicht hören wollte. »Ich habe eine … Nachricht bekommen.«

»Cheyenne. Bitte.« Die Frau senkte ihr Kinn und bohrte mit ihrem intensiven, grünen Blick praktisch Löcher in das Gesicht der Halbdrow. »Wenn es jemals einen Zeitpunkt gab, um alles offenzulegen, dann jetzt.«

»Ich dachte nicht, dass wir hierhergekommen sind, damit ich über mich selbst reden kann.« Cheyenne räusperte sich. »Du wirst es nicht glauben.«

Das langsame, wilde Grinsen, das sie so oft auf Corians Gesicht gesehen hatte, erschien auf Mattie Bergmanns menschlichen Lippen. »Du würdest dich wundern.«

»Okay.« Es ist Zeit, aus dem Drow-Nähkästchen zu plaudern, Cheyenne. »L’zar Verdys hat eine Art Astralprojektion gemacht und ist letzte Nacht in meinem Zimmer aufgetaucht.«

Byrd stieß bei dieser Beschreibung ein leises Lachen aus, das in ein Würgen überging, als Corian den Koboldmann anfauchte.

Cheyenne konnte den Blick nicht von der Mitte des Couchtisches abwenden. »Er meinte zu mir, ich solle Corian von dem Bruch erzählen, also habe ich das getan.«

Mattie nickte und drehte sich um, um Corian einen spöttischen Blick zuzuwerfen. Eine Augenbraue hob sich und das Lächeln auf ihren Lippen war hart und humorlos. »Klingt, als hättest du endlich das getan, weswegen du hergekommen bist, Corian. Wenn ich gewusst hätte, dass eine meiner Studentinnen die Tochter von L’zar Verdys ist, wäre ich nicht so enttäuscht gewesen, als ich bemerkt habe, dass sie mich nicht mehr braucht.«