Die richtige Pflanze auswählen

Die Grundlage für ein gesundes Wachstum von Gehölzen ist neben der standortgerechten Pflanzenauswahl eine gute Pflanzenqualität. Diese wird durch die Vermehrungsmethode und die Anzuchtsform sowie eine gute Pflanzengesundheit beeinflusst.

Vermehrungsmethode

Obstgehölze können durch Samen nicht sortenecht vermehrt werden, da die Sämlinge genetisch aufspalten, sodass ihre Eigenschaften nicht mehr denen der Mutterpflanzen entsprechen. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist für Kern- und Steinobstarten auch nicht möglich, daher werden sie veredelt. Die so genannte Veredlungsunterlage, also die Pflanze, auf die die gewünschte Sorte veredelt wird, bildet später die Wurzel und den Wurzelhals der „neuen“ Pflanze. Durch sie können sowohl die Wuchsstärke als auch andere Eigenschaften des Obstgehölzes beeinflusst werden. Näheres hierzu finden Sie auf Seite 12.

Beerenobstsorten (Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren usw.) werden „wurzelecht“ durch Stecklinge, Abrisse oder Ausläufer vermehrt, brauchen also keine Veredlungsunterlagen.

Die Auswahl an Sorten ist oft sehr unübersichtlich.

Obstbäume werden meist veredelt wie diese Knospe eines Zwergpfirsichs auf einem Pfirsichsämling.

Wurzelnackt oder im Topf

Während viele Sorten von Obstbäumen auch wurzelnackt angeboten werden, sind Zwerg- und Säulenobstbäume fast nur in Töpfen (Containern) auf dem Markt. Das hängt damit zusammen, dass es sich dabei um verhältnismäßig hochwertige Pflanzen handelt, die oft zur Blütezeit oder mit Früchten verkauft werden, sodass sie als Geschenk dienen können. Im Gegensatz dazu eignen sich wurzelnackte Gehölze weniger gut als attraktives Geschenk, denn sie können innerhalb der Vegetationsperiode nicht gepflanzt werden und benötigen einen starken Rückschnitt bei der Pflanzung. Aber selbstverständlich können Säulenobstbäume, wie andere Obstbäume auch, in der Winterruhe wurzelnackt mit gutem Erfolg gepflanzt werden.

Gesunde Pflanzen

Wichtig ist, dass die Pflanzen wüchsig sind. Das heißt, dass Containerpflanzen nach einem Kulturjahr im folgenden Herbst bis spätestens zum Frühjahr verkauft werden und keine zweite Vegetationsperiode in ihrem Anzuchttopf verbringen. Sonst wird das Wurzelsystem im Topf zu dicht, die Pflanzen bilden ein enges System aus Ringwurzeln, und sie beginnen bedingt durch Wasser- und Nährstoffmangel zu vergreisen.

Qualitätsgehölze müssen frei von Schaderregern sein. Besonders Befallsstellen des Obstbaumkrebses sind nicht tolerierbar, aber auch Birnenschorf kann Schäden am Holz verursachen. Verschiedene pilzliche oder bakterielle Krankheitserreger sowie Schaderreger sind im Verkaufszeitraum (und darüber hinaus) absolut unerwünscht.