Glossar

 

 

 

A

 

Abstrakte Kunst

International, XX. Jh.; Begründer und Hauptvertreter war Wassily Kandinsky.

Kunst, die auf jede Gegenständlichkeit verzichtet oder die in der Natur beobachtete Formen in geometrische Formen verwandelt, die keinen oder kaum einen Bezug zum ursprünglichen Motiv erkennen lassen. Dazu zählen die Maler der Brücke (Heckel, Kirchner, Nolde ...) und des Blauen Reiters (Kandinsky, Marc, Klee, Macke ...).

 

Abstrakter Expressionismus

Künstlergruppe der 1940er und 1950er Jahre in den USA, deren Stil dem französischen Tachismus entspricht. Hauptvertreter: Pollock, de Kooning.

 

Acrylmalerei

International, XX. Jh.;

Acrylfarben sind Kunstharzdispersionsfarben, die nach dem Trocknen wasserfest und lichtbeständig sind. Sie wurden zunächst als Anstreichfarben und in der Industrie verwendet, bevor sie Mitte der 1950er Jahre erstmals von Künstlern eingesetzt wurden.

 

Action-Painting (Aktionsmalerei)

USA, um die 1950er Jahre; Hauptvertreter: J. Pollock.

Verbunden mit dem abstrakten Expressionismus. Prozesshafte Malmethode, bei der die Farben spontan aufgeschleudert, gespritzt, geträufelt oder getropft werden. Im Vordergrund steht der Schaffensprozess, der gestalterische Akt, nicht das fertige Werk.

 

Akademische Kunst (auch akademischer Realismus genannt);

Hauptvertreter: Couture, Repin, Bouguereau, Cabanel, Alma-Tadema.

Europäischer Stil vom XVII. bis zum XIX. Jh. mit Schwerpunkt auf der Einhaltung strenger formaler Regeln, wie sie an den Kunstakademien, besonders an der französischen Ecole des Beaux-Arts, gelehrt wurden.

 

Art brut (wörtlich: rohe Kunst);

Hauptvertreter: Dubuffet, Klee, Miró und Picasso.

Frankreich, um 1950, Begriff geprägt von Jean Dubuffet, für instinktive, unverbildete, unreflektierte künstlerische Ausdrucksformen (etwa von psychisch Kranken, Kindern, Naturvölkern). Dubuffet selbst übernahm Elemente als Stilmittel für seine eigenen Werke.

 

Art Déco

International, nach der Pariser Ausstellung Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes, 1925. Typische Vertreterin: Tamara de Lempicka.

Nachfolgestil der Art nouveau in Malerei, Skulptur, Architektur und Design. Einfache, massive Formen, Verwendung luxuriöser Materialien, wie Bronze, Ebenholz, Elfenbein. Übernimmt Elemente der afrikanischen und chinesischen Kunst sowie des Kubismus und Futurismus.

 

Art nouveau

international, Ende XIX., Anfang XX. Jh.; Hauptvertreter: in der Malerei: Klimt; in der Architektur: Gaudi, Wagner.

Dekorationsstil in Malerei, Skulptur, Architektur und Design. Fließende Formen, lineare Muster, z.T. von der Pflanzenwelt inspiriert. In Deutschland als Jugendstil bekannt.

 

Arte Povera

Italien, Ende der 1960er Jahre; Hauptvertreter: Burri.

Die Kunst bewusster Armut, Darstellung einfacher, alltäglicher Dinge mit unkünstlerischen Materialien wie Latex, Kunstharz usw. Teilweise politisch engagiert, Ablehnung der Konsumgesellschaft.

 

Ashcan School

USA, Anfang 20. Jh., Mülltonnenschule; Hauptvertreter: Bellows.

Gruppe amerikanischer Maler, krasser Realismus des Großstadtlebens.

 

 

B

 

Barbizon-Schule

Frankreich, 1830-1860, Hauptvertreter: Rousseau, Corot, Courbet, Millet.

Maler von Landschaften und bäuerlichen Szenen, die sich in der Nähe des Waldes von Fontainebleau ansiedelten. Ihr naturalistischer Stil trug zum Realismus bei; gleichzeitig waren sie von der Romantik beeinflusst.

 

Barock

Europa, XVII. bis Mitte XVIII. Jh., Hauptvertreter: Rubens, Murillo, Tiepolo und Vouet.

Im Gegensatz zum kühlen, intellektualisierenden Manierismus ist der Barock gefühlvoll, überschwänglich, von den religiösen Impulsen der Gegenreformation durchdrungen. Seine Kennzeichen sind dramatische Lichteffekte, dynamische Bewegungen, kontrastierende Formen, optische Täuschungen.

 

Byzantinische Kunst

Europa, V.-XV. Jh.

Ursprünglich die Kunst des oströmischen (frühchristlichen) Reiches, wurde im Mittelalter von den italienischen Künstlern übernommen und machte ihren Einfluss in der sakralen Kunst bis in das XVII. Jh. geltend.

 

 

C

 

Camden Town-Gruppe

England, 1911-1913, Hauptvertreter: Lewis.

Vereinigung spätimpressionistischer Künstler. Der Name stammt von dem damals heruntergekommenen Stadtteil Londons, Camden Town. Die Gruppe malte meist städtische Szenen und Landschaften.

 

Camera obscura

Dunkler Kasten oder Kammer mit einem Loch oder einer Linse in einer Seite, durch die Licht einfällt. Auf der gegenüberliegenden Seite entsteht dann auf einer Glasplatte oder einem Blatt Papier ein spiegelverkehrtes Bild, das dort nachgezeichnet werden kann. Wurde z.B. von Vermeer und Canaletto als Zeichenhilfe verwendet.

 

Chiaroscuro (Helldunkelmalerei)

Europa, XVI.-XVIII. Jh. Haupvertreter: Rembrandt, de La Tour, Caravaggio.

Ihre Erfindung wird im Allgemeinen mit Leonardo in Verbindung gebracht. Die Entwicklung dieser Malweise hing im Wesentlichen mit der Ölmalerei zusammen und erlebte ihren Höhepunkte mit Caravaggio und Rembrandt. Starker Kontrast von Licht und Schatten, der die dreidimensionale Körperlichkeit betont und starkes Drama in die Szenen bringt.

 

COBRA-Gruppe

Europa, 1948 in Paris gegründet.

Avantgardisten, die den Expressionismus mit seiner wilden, emotionsgeladenen Malweise wiederbeleben wollten.

 

 

D

 

Dada

International, 1916-1924 ; Hauptvertreter : Duchamp und Picabia.

In Zürich 1916 gegründete Antikunst-Bewegung, die von Duchamp und Picabia in die Malerei übertragen wurde. Auflehnung gegen die bürgerlichen Werte und den Ersten Weltkrieg, Hochschätzung des Nonsense, des Zufalls und des Irrationalen. Wegbereiter des Surrealismus.

 

Divisionismus siehe Neo-Impressionismus.

 

 

E

Expressionismus

Europa, hauptsächlich Deutschland. Anfang XX. Jh. Hauptvertreter: Dix, Kirchner, Kokoschka.

Mit vereinfachten Formen und reinen, kontrastreichen Farben wurden subjektive Gefühle dargestellt; Verzicht auf Perspektive, z.T. deformierte Figuren, angeregt durch die afrikanische und polynesische Kunst.

Vertreter sind: Matisse, Derain; in Deutschland die Maler der Gruppen des Blauen Reiters und der Brücke.

 

 

F

 

Fauvismus

Frankreich, 1905-1907; Hauptvertreter: Derain, Matisse, Vlaminck

Der Name geht zurück auf die wilde, nicht realistische Farbgebung und die primitive Zeichenkunst. Die Bewegung knüpft an Gauguin und van Gogh an und bildet einen starken Kontrast zum Impressionismus, auch wenn teilweise die Motive gleich bleiben (Häfen, Stillleben, Porträts). Mit den Fauvisten zeichnet sich der Beginn der Moderne ab.

 

Fresko

Das Malen auf feuchtem Putz, wobei die Mauer erst mit einer Schicht Gipsmörtel überzogen und die Komposition mit Kohle und Sinopia skizziert wird. Danach werden die in Wasser gelösten Pigmente aufgebracht. Dies muss schnell geschehen, weil sich umgehend eine trockene Schicht bildet. Die Farbe wird dann in den Wandputz eingesogen.

 

Futurismus

USA, Anfang XX. Jh. Hauptvertreter : Balla, Boccioni.

Kunstrichtung, die das Maschinenzeitalter, teilweise auch den Krieg, glorifiziert, mit deutlichen Anklängen an den Faschismus. Charakterisiert durch dynamische Kraftlinien und die Wiederholungen von Formen und Gliedmaßen in verschiedenen Positionen zur Darstellung von Bewegung.

 

 

G

 

Gotik

Europa, XIII./XVI. Jh., Epoche zwischen Romanik und Renaissance. Hauptvertreter: Giotto, der auch die Maler nördlich der Alpen anregte: Bosch, Dürer, Witz, van Eyck

Wichtigste Formen: Fresken, Holzschnitt, Buchmalerei, Glas- und Tafelmalerei, Kupferstich; Themen: biblische und höfische Szenen, Porträts.

 

 

H

 

Hudson River School

USA, 1825-1870; Hauptvertreter: Cole und Church

Gruppe von Malern, beeinflusst von der Romantik, Panoramadarstellungen der unberührten Landschaften Nordamerikas (Hudson-River-Tal und Catskill-Mountains).

 

 

Impressionismus

Frankreich, Ende XIX. Jh.; Hauptvertreter: Degas, Monet, Sisley, Pissarro, Renoir.

Kunstströmung, die versuchte, den subjektiv-flüchtigen Eindruck des Zusammenspiels von Licht und Farbe wiederzugeben. Die Impressionisten zogen die Plein-air-Malerei der Studiomalerei vor; sie malten vor allem Landschaften und Städte, meist mit reinen Farben und kleinen Tupfen. Wegbereiter war Manet.

 

Informel (informelle Kunst)

Europa, geprägt durch die von Michel Tàpies organisierte Ausstellung Significance de lInformel (Paris 1951); Hauptvertreter: Fautrier, Tàpies, Dubuffet.

Verzicht auf feste Kompositionsregeln, spontane Linien, Farbflecken, Gebärden, figurative Abstraktionen.

 

 

K

 

Kaseintempera-Malerei

Variante der Temperamalerei, die nicht Pflanzengummi als Bindemittel verwendet, sondern den Leim, der entsteht, wenn Quark mit Alkalien aufgeschlossen wird. Dieser ist sehr klebrig und hält die Pigmente gut fest. Sehr ökologisch. Die Temperamalerei war in der Buchmalerei üblich, eignet sich aber auch zum Bemalen von Holz, Putz, Karton oder Vliestapeten.

 

Klassizismus

Europa, XVII. Jh.; Hauptvertreter: David, Ingres, Lorrain, Poussin, Carracci. Bezeichnung für einen Stil, der die Formen und die Ästhetik der klassischen Antike nachahmt. Geht in Italien auf den Architekten Palladio und die Gebrüder Carracci zurück, in Frankreich auf Poussin und Lorrain. Betont die präzise lineare Zeichenkunst und äußert sich vor allem in historischen Gemälden. Im 19. Jh. vor allem durch Winckelmann angeregt, eine Rückkehr zu Einfachheit und moralischen Werten: Ingres, David, Mengs.

 

Konstruktivismus

Russland, um 1920, gegründet von Wladimir Talin.

Beeinflusst vom Kubismus und Futurismus, aber auch von Ingenieurstechnik und Mathematik. Kunst, Leben und Technik sollten eine Einheit bilden; verwandt dem niederländischen Stijl und dem Bauhaus.

 

Kubismus

Frankreich, um 1907-1914, Hauptvertreter: Braque und Picasso.

Angeregt durch Cézanne, Gauguin und van Gogh. Die Gegenstände werden aufgebrochen, zerlegt (analytischer K.), geometrisch dargestellt, oft gleichzeitig aus verschiedenen Blickwinkeln. Verzicht auf illusionistische Perspektive. Der synthetische K. setzt autonome Bildelemente zu Kompositionen zusammen, die vom mitdenkenden Betrachter wieder als Objekte oder Personen erkannt werden.

 

 

M

 

Magma

Farben, die Pigmente aus Acrylharz enthalten, die schnell und matt trocknen.

Häufig von Roy Lichtenstein verwendet.

 

Manierismus

Europa, 1525-1600, Hauptvertreter: Bronzino, El Greco, Pontormo, Tintoretto.

Eingeleitet vom Spätstil Michelangelos, der von Vasari als maniera bezeichnet wurde. Kehrte sich ab von den klassischen Idealen der Harmonie und neigte zu Übersteigerung und überlangen Figuren, komplizierten Räumen und unnatürlichen Lichteffekten.

 

Minimal Art

USA, Ende der 1960er Jahre; Hauptvertreter: Newman und Stella.

Reduktion des historischen oder emotionalen Inhalts eines Objekts auf das absolute Minimum. Ausschalten jeder Illusion oder Symbolik. Große, vereinfachte, oft geometrische Formen.

 

 

N

 

Nabis

Frankreich, Ende XIX. Jh. Anfang XX. Jh.; Hauptvertreter: Bonnard, Vuillard.

Spätimpressionistische avantgardistische lockere Verbindung von Künstlern, ins Leben gerufen durch Sérusier. Flache, expressive Farbgebung (Farbe direkt aus der Tube), symbolische Inhalte.

 

Naive Malerei

Frankreich, Ende XIX. Jh.; Hauptvertreter: Rousseau.

Amateurhafter Stil, vernachlässigt Proportionen und Perspektive, oft phantasievoll bis märchenhaft. Charakterisiert durch eine bunte, lebhafte Palette, kindliche Motive, Muster und Pflanzen.

 

Naturalismus

Europa, 1880-1900. Weiterbildung des Realismus, naturgetreue, nicht beschönigende Malerei.

 

Nazarener

Deutschland, Anfang XIX.Jh. ; Hauptvertreter : dOverbeck. Eine in Rom wirkende Gruppe deutscher und österreichischer Maler der Romantik, die aus dem 1809 in Wien von Overbeck gegründeten Lukasbund hervorging, einer Protestbewegung gegen die akademische Kunst.

 

Neoexpressionismus

International, 1970er Jahre, Hauptvertreter: Baselitz.

Bezüge zur expressionistischen Malerei Kirchners, vehemente Maltechnik mit aggressiven Farben.

 

Neurealismus (Nouveau Réalisme)

Europa, 1960er Jahre, Mitbegründer in Frankreich: Yves Klein.

Die Noveaux Réalistes kehrten sich ab von der erhabenen Kunst und wollten mit neuen Techniken und Materialien das tägliche Leben in die Kunst einbeziehen. Sie waren die Pioniere der Objektkunst und der Aktionskunst.

 

 

O

 

Op Art

International, 1960er Jahre; Hauptvertreter: Riley, Vasarely.

Abstrakte Kunstrichtung, Beschäftigung mit optischen Effekten und geometrischer Illusion.

 

Ölmalerei

Farbpigmente werden mit trocknenden Ölen vermengt, wobei Terpentin oder Firnis als Verdünnungsmittel dienen. Als Malgrund werden Holztafeln, Leinwand oder Karton benutzt. Ölfarbe besitzt eine wesentlich stärkere Leuchtkraft als Tempera. Van Eyck vervollkommnete als Erster die Ölmalerei.

 

Orphismus

Frankreich, 1912, Begründer: Delaunay, weitere Hauptvertreter: Chagall, Kupka. Visionäre Kombination aus Farbe und Licht, die sehr poetisch/musikalisch wirkt (daher der Name).

 

 

P

 

Perspektive (Zentral- oder Linearperspektive)

Mathematische Technik zur Wiedergabe des räumlichen Eindrucks (Nähe und Distanz) auf einer zweidimensionalen Fläche. Erste theoretische Abhandlung in Albertis De Pictura (1435). Erste malerische Umsetzung bei Masaccio. Wichtige Arbeiten: Dürer, Leonardo.

 

Pop Art

England, USA, 1950er Jahre; Hauptvertreter: Johns, Warhol, Hamilton.

Kunstströmung, bei der Objekte und Bildgut der Massen- und Trivialkultur verwendet werden, z.T. ironisierend, zum Teil glorifizierend.

 

Pre-Raphaelite Brotherhood

England, Mitte XIX. Jh.; Hauptvertreter: Hunt, Millais, Rossetti.

Vereinigung englischer Künstler, die sich auf die Vorläufer Raphaels beriefen. Sie forderten eine Rückkehr zu einem einfachen, naturalistischen Stil und malten im Wesentlichen religiöse und vom Mittelalter inspirierte Sujets.

 

Primitivismus

Europa, Ende XIX. Jh.; Hauptvertreter: Gauguin, Nolde, Picasso.

Stilrichtung, die sich bewusst an die Stammeskunst Afrikas, Ozeaniens und der Ureinwohner Nordamerikas anlehnt.

 

Purismus

Frankreich, 1920er Jahre; Hauptvertreter: Ozenfant.

Form des Kubismus, deren Vertreter die Ordnung für eine Notwendigkeit hielten; angestrebt wurde eine klare, rationale Malkunst mit standardisierten Objekten.

 

 

R

 

Rayonismus

Russland, Anfang XX. Jh.; gegründet von Larionow.

Eine der ersten Formen der abstrakten Malerei. Parallel verlaufende oder sich kreuzende Farbstrahlen; Bezüge zum italienischen Futurismus, wichtig für die Entstehung der abstrakten Kunst.

 

Realismus

Frankreich, Mitte XIX. Jh.; Hauptvertreter: Courbet.

Wiedergabe von alltäglichen Szenen und Figuren, möglichst naturgetreu, ohne beschönigende Idealisierung. Entscheidende Wirkung auf Corot, Millet und die Barbizon-Schule.

 

Regionalismus

USA, 1930er Jahre; Hauptvertreter: Benton, Curry und Wood.

Bescheidene, anti-modernistische Richtung einer Gruppe nordamerikanischer Maler, die sich auf ländliche Darstellungen beschränkten.

 

Renaissance

Europa, um 1400- um 1520, Werke von Botticelli, Leonardo da Vinci, Dürer. Periode intensiver geistiger und künstlerischer Tätigkeit, mit den Einschränkungen der bysantinischen Periode brechend. Studien der Anatomie und der Perspektive durch das Verständnis der natürlichen Welt.

 

Rokoko

Europa, 1700-1770; Hauptvertreter: Watteau, Boucher, Fragonard.

Endphase des Barock, gekennzeichnet durch spielerische, zierliche Formen und delikate Pastellfarben. Hinwendung zum Angenehmen, Beschaulichen.

 

Romantik

Europa, 1750-1850; Hauptvertreter: Friedrich, Delacroix.

Antiklassische, gefühlvolle Inhalte, melancholisch-poetische Landschaften, z.T. auch exotische Motive.

 

 

S

 

Siebdruck (Serigraphie)

Grafisches Flachdruckverfahren: Die Löcher eines engmaschigen Siebes werden an den Stellen zugeklebt, die nicht gedruckt werden sollen. Eignet sich für Papier und Stoff. Beliebt bei amerikanischen Künstlern in den 1930er Jahren, später bei den Pop Artists.

 

Sozialer Realismus

(nicht zu verwechseln mit dem Sozialistischen Realismus). USA, 1930; Hauptvertreter: Diego Rivera)

Naturalistischer Realismus, deren Motive einen sozialen Bezug (meist zur Arbeiterklasse) aufweisen.

 

Spätimpressionismus

Frankreich, Ende XIX. Jh.; Hauptvertreter: Cézanne, Gauguin, Seurat, van Gogh, Utrillo, Valadon, Toulouse-Lautrec.

Bewegung junger Künstler als Reaktion gegen den offiziellen impressionistischen Stil. Auflösung der Tiefenperspektive, Reduktionsprozess. Pointillismus, Spätimpressionistische Maltechnik, bei der sich das Bild aus unzähligen Tupfern reiner Farben zusammensetzt, die erst durch das Auge gemischt werden

 

Surrealismus

Europa, 1923 bis Mitte XX. Jh.; Hauptvertreter: Ernst, Dalí, Magritte.

Aus dem Dadaismus hervorgegangene Bewegung, die Traum und Unbewusstes durch Kunst erfahrbar macht. Angeregt durch Freud sowie die Beschäftigung mit der Antike und der Renaissance. Außerkraftsetzen der bewussten Kontrolle (Automatismus).

 

Symbolismus

Europa, Ende XIX. Jh.; Hauptvertreter: Moreau, Redon.

Kunstrichtung, die das Objektive ablehnt und ihre Inspiration von Poesie, Mythologie, Legenden und aus der Bibel bezieht. Gekennzeichnet durch verflachte Formen, Wellenlinien und die Suche nach ästhetischer Harmonie.

 

 

T

 

Tachismus

Europa, 1950er Jahre; Hauptvertreter: Tobey.

(von frz. tache – Klecks). Stil der Art Informel.

 

Tafelmalerei

Malerei, deren Bildträger (bewegliche) Tafeln (Holz, Kupfer) und auch Leinwand sind, im Gegensatz zur Wandmalerei.

 

Temperamalerei:

Maltechnik, bei der Pigmente in Wasser gelöst werden. Das Bindemittel enthält in der Regel Ei, Feigenmilch, Leinsamenöl o.ä. Die matte, deckende Farbschicht kann mehrfach übermalt werden, doch trocknen die Schichten relativ schnell. Die T. war die wichtigste Farbe vor der Entdeckung der Ölmalerei.

 

Trompe loeil

(frz.: Augentäuschung) Gemäldeart, bei der dem Betrachter eine Wirklichkeit (oft architektonische oder landschaftliche Details) vorgetäuscht wird. Häufig bei Deckengemälden (Mantegna).