Mit einem Seitenblick prüfe ich, ob die Attacke auf Herrn Kolowskis Passwort noch läuft, dann ziehe ich zum zweiten Arbeitsplatz um und tauche in Jennys Kosmos ein. Manchmal verraten schon Benutzernamen, dass ein Mädchen noch sehr weit davon entfernt ist, die Person zu sein, die sie auf einem Foto darstellen will. In einem Forum, in dem sie sicher ohne das Wissen ihrer Eltern unterwegs ist, tritt sie unter dem Namen einer Kinderbuchfigur auf, ergänzt durch einige Zahlen, deren Bedeutung nur sie kennt. Doch mir geht es nicht um das Mädchen und ihre Geheimnisse, ich suche nach einem ganz anderen Muster. Mit einer Gesichtserkennungs-Software und einigen Log-in-Umwegen finde ich heraus, dass es nicht nur ein Selfie von Jennifer gibt. Es ist eine Serie von acht Bildern, die schon mehrfach auf einschlägigen Plattformen geteilt und meist wieder gelöscht wurden. Ich muss ein wenig schürfen, um drei von ihnen aus Zwischenspeichern zu holen. Das Interessante daran ist: Im Netz waren die Fotos bereits mehrere Tage, bevor das harmloseste im Schülerforum aufgetaucht ist. Ich tippe darauf, dass Jennys Mitschüler Mike es erst dort entdeckt und auf sein Handy geladen hat, um damit zu prahlen. Und vielleicht wollte derjenige, der es im Forum gepostet hat, dass das Bild dort gefunden wird und diese Lawine lostritt. Natürlich kann ich immer noch danebenliegen, aber inzwischen kenne ich die freie Wildbahn lange genug, um zumindest einen Testlauf zu riskieren.
*
Als ich den Kopfhörer abnehme, ist es draußen dunkel. Nach der stundenlangen Lautlosigkeit kommt mir sogar das ferne Rauschen der Stadtautobahn wie Donner vor. Während ich die letzte Mail verschicke, schließe ich kurz die Augen und stelle mir vor, wie Lichtimpulse an schnurgeraden Leitungen entlangrasen und sich um einen User mit dem Benutzernamen Pan02 zu einer pulsierenden Aura verdichten.
»Bin im Kino«, hat Renate auf unsere Küchentafel geschrieben. »Im Kühlschrank ist noch Nudelsalat für dich. Vergiss nicht, Feierabend zu machen!«
Spannungsschmerz sticht in meinem Nacken und hinter meinen Augen. Aber ich bin viel zu euphorisch und aufgedreht, um etwas zu essen. Stattdessen mache ich mir einen Rotwein auf und stelle die Musik im Schlafzimmer so laut, dass ich meine Stimme beim Mitsingen kaum hören kann. Musik ist ein Gegenzauber, der mich aus dem Reich hinter den Schwellen zurückholt. Das Tanzen und Strecken tut gut und der erste Schluck Wein macht mich schwindelig und leicht.
Auf dem Smartphone finde ich zwei Anrufe von Simon und eine Nachricht: Tut mir auch leid, Fleur. Ich hätte dir einfach zuhören müssen, statt gleich so auszurasten. Das war völlig daneben, entschuldige. Wir sollten reden, okay? Wie wäre es gleich morgen mit einem Morgenkaffee in der Stadt? Oder lieber Abendessen? Wann? Wo?
Nach der langen Konzentration ist mein Gesicht wie erstarrt, das Lächeln fühlt sich fremdartig an. Das ist der letzte Schritt zurück in meine Zeit und in mein Leben. Das nennst du ›ausrasten‹, Simon? , denke ich bei mir. Seine Insta-Story zeigt, dass er gerade auf einer Geburtstagsfeier ist. In einem Reel deutet er einige Tanzmoves an und schaut dabei in die Kamera. Als er lacht, lasse ich mich aufs Bett sinken und trinke den Rest des Glases in einem Zug aus. Aber auch das hilft nicht gegen die jähe Sehnsucht nach Simons Duft und seinen Armen, die Sehnsucht nach einer Beziehung, in der man sich einfach verabredet und miteinander spricht. Vielleicht ist es der Alkohol, der mir in den Kopf steigt. Oder die Euphorie, die immer noch wie ein elektrisches Sirren in mir schwingt. Aber diesmal weiche ich nicht feige aus, sondern schicke Simon einen Ort und eine Uhrzeit.
Ein neuer Song beginnt, während ich mich mit meinem Laptop auf dem Bett ausstrecke. Unter der Tarnkappe des Darknets logge ich mich in ein Profil nach dem anderen ein. Das ist etwas, was ich Simon weder morgen noch an einem anderen Tag erzählen werde: dass ich einen bunten Blumenstrauß an Internetnamen habe. Von Iris, Susann und Rose bis hin zu Lilly und Jasmin ist alles dabei. Identitäten für zwanzig Accounts, mit denen ich mich im Netz unsichtbar bewegen kann.
Das ist der Teil meiner Arbeit, für den mich niemand bezahlt: den Stimmen im Netz etwas entgegenzusetzen. Manchmal schieße ich nur in Foren quer und mische Chats auf, in denen sich Trolle und verbale Gewalttäter austoben. Ich sorge dafür, dass sie gesperrt werden oder verschwinden. Oft programmiere ich abends Bots: Programme, die das Internet selbstständig nach Stichworten und Namen durchforsten und vorformulierte Antworten auf Kommentare tausendfach posten. Manchmal verwische ich Spuren, um Gejagte aus der Schusslinie zu holen. Denn der Zirkus dreht immer noch seine Runden, er hat nur den Ort gewechselt und führt seine »Freaks« nun in der digitalen Arena vor. Um hier zum Objekt degradiert zu werden, muss man kein Elefantenmensch und kein siamesisches Zwillingspaar sein. Es genügt schon, sichtbar zu sein, Teil einer Momentaufnahme am falschen Ort, zur falschen Zeit. Oder man wird – so wie Jennifer – aus der Intimität gezerrt und digital an den Pranger gestellt. Doch in einem Punkt hat Simon sich geirrt: Ich rette keine verlorenen Seelen. Weil man seine Seele gar nicht verlieren kann, selbst wenn andere sie einem absprechen wollen. Und natürlich ist es ein Kampf gegen Windmühlen, aber darum geht es nicht. Sondern darum, dass wie bei Catherine manchmal schon eine kleine Geste genügt, um jemandem wie Petrus Gonsalvus auch vor aller Welt seine Würde zurückzugeben.
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In dieser Nacht verschont mich der Jäger. Dafür träume ich von Rocky, der nach Haarspray und Parfum riecht und mich mit der Nase anstupst. »Fleur!«, flüstert er mir zu. Ich blinzle mit verschwollenen Augen und schaue Renate direkt ins Gesicht. »Entschuldige!« Sie hält mir das Telefon hin. »Hier ist jemand von der Polizei, der dich unbedingt sofort sprechen muss.«
Ich schiele zum Wecker. »Mor’n Cem«, murmle ich in den Hörer. »So früh am Platz?«
»So früh wie jeden Morgen«, sagt eine schlecht gelaunte Stimme. »Bin ich Tutanchamun, dass ich Ihre Hieroglyphen lesen kann?«
Sofort schieße ich hoch und sitze kerzengerade im Bett. »Herr Walter! Guten Morgen. Ich … hatte die Mail gestern Abend doch an Herrn Arslan geschickt?«
»Der hat sich schon am Freitag krankgemeldet.«
Mist . Renate schaut mich besorgt an und geht erst nach einem Wink von mir aus dem Zimmer.
»Also, was soll ich jetzt mit Ihrem technischen Gedöns anfangen?«, schnarrt mir Walter ins Ohr. »Abteilung? Aktenzeichen? Worum geht’s überhaupt?«
Vergeblich versuche ich meine trockene Kehle freizuräuspern. »Es … gibt kein Aktenzeichen«, bringe ich mit kratziger Stimme heraus. »Das ist nur ein Hinweis, den Herr Arslan sich ansehen sollte. Der Anhang ist ein Protokoll mit Screenshots und IP -Adressen …«
»Spielen Sie sich wieder als Miss Marple auf?«
Wer hat behauptet, dass Missbilligungswellen einen nicht auch über Kilometer hinweg grillen können?
»Miss Marple hatte wohl kaum mit der Prostitution Minderjähriger zu tun, Herr Walter.« Das ist sehr weit mit dem Holzhammer ausgeholt, aber jetzt habe ich seine Aufmerksamkeit. Ich höre sein schnaufendes Atmen, während ich versuche, ihm alles zu erklären. Mein Kopf dröhnt, als wäre er mit elektrisch aufgeladener Watte gefüllt. Und Walter wäre nicht Walter, wenn er mich nicht sofort in einen Topf mit Kriminellen werfen würde. »Im Klartext sagen Sie mir also, Sie haben fremde Computer ausgespäht? Sie wissen schon, dass das strafbar ist?«
»Ich habe Fakten zusammengetragen, die man legal einsehen kann«, murmle ich. »Schließlich bin ich kein Hacker.«
»Na, da hat dieser ›Pan02 ‹ aber Glück gehabt, was?«
Wow. Ironie hätte ich Helge Walter gar nicht zugetraut.
»Auf anderen Plattformen nennt sich dieser User auch Giz98 «, fahre ich mit pelziger Stimme fort. »Und einiges deutet darauf hin, dass sich hinter beiden Profilen derselbe Mann mit dem Namen Marko Bantz verbirgt. Er ist vierundzwanzig und lebt in Mannheim. Arbeitet bei einer Autovermietung. Als Pan02 hat er vor einem halben Jahr in einem Forum mit der Schülerin Kontakt aufgenommen.«
»Und das heißt für Sie gleich, dass er sie auf den Strich schickt?«
»Nein, natürlich nicht. Aber Fakt ist, dass über die Profile Pan02 und Giz98 Nacktfotos einer Minderjährigen ins Netz gestellt wurden.«
Ich höre Herrn Walters Schreibtischstuhl knarzen, als er sich zurücklehnt. In seinem Fall ist das ein gutes Zeichen. »Und wie ich Herrn Cem schon schrieb, sagt Jennifers Mutter, dass ihre Tochter seit einer Weile sehr verändert ist«, fahre ich fort. »Ich halte es für wahrscheinlich, dass Pan02 dem Mädchen ein eigenes Handy gegeben hat, mit dem sie ohne das Wissen ihrer Eltern mit ihm in Kontakt …«
»›Wahrscheinlich‹ ist alles und nichts«, unterbricht er mich barsch. »Bleiben wir bei den Fakten: Sie können also nachweisen, dass dieser User unter zwei verschiedenen Accounts Erotografie einer Minderjährigen im Netz verbreitet?«
»Ja.«
»Dann werden wir dem nachgehen. Ansonsten haben Sie keine Beweise, richtig?«
»Nein.« Das Internet ist ein Spiegelkabinett. Es kann alles wahr sein – oder auch alles falsch. Und hier im nackten Licht eines Regenmorgens und mit schwerem Kopf wirkt mein Konstrukt von gestern nur noch wie ein Kartenhaus. Der letzte Rest, der von einer Party noch steht, bis ein Windhauch ihn zum Einsturz bringt. Es kostet mich viel, trotzdem weiterzusprechen. »Aber das Muster würde zum üblichen Stil eines ›Loverboys‹ passen. Sie wissen, wie Täter aus dieser Szene vorgehen: Sie picken sich gezielt ein nicht besonders selbstbewusstes Mädchen heraus, meist in einem Schülerforum. Der Mann baut Vertrauen auf, umgarnt sie und überredet sie zu einem Treffen. Daraus entsteht etwas, das sie für die echte Liebe hält. Nach und nach isoliert er sie von ihrer Familie und bringt sie immer weiter in eine emotionale Abhängigkeit. Und bald werden an seine ›Liebe‹ Bedingungen geknüpft. Er setzt sie unter Druck, bis sie schließlich alles für ihn tut – sogar anschaffen gehen, um ihm aus angeblichen Schulden herauszuhelfen. Vielleicht war das Foto im Schülerforum eine Aktion, um Jennifer von ihrem Umfeld zu isolieren. Oder sie hat sich geweigert, auf seine Forderung einzugehen und er schickt ihr damit eine Warnung, um ihr zu zeigen, dass er die Macht hat, sie …«
»Wie oft habe ich es Ihnen schon gesagt?«, unterbricht er mich trocken. »Machen Sie Ihre Arbeit, wir machen unsere. Sie haben keine Ahnung von Ermittlungen und Sie sind auch keine Kriminalistin.« Damit legt er grußlos auf.
Und vielen Dank für den Hinweis, Ihre kostenlose Vorarbeit und die Screenshots, Frau Martin , ergänze ich in Gedanken. Aber das wäre bei Polizeioberkommissar Walter zu viel verlangt. Ich sollte es langsam lernen, aber heute fühlt es sich an wie eine Ohrfeige.
Zaghaft klopft es, dann lugt Renate sehr besorgt ins Zimmer, schon im Mantel und mit Tasche. »Gibt es Probleme?«
»Nein.«
»Gut!« Sie sagt es in dem Ton, den sie sicher auch hat, wenn sie nach dem Unfall eines Schülers die Notfall-Checkliste abhakt. Dabei schweift ihr Blick missbilligend über die leere Flasche Wein, das Glas auf meinem Nachttisch und den noch eingeschalteten Laptop, neben dem ich eingeschlafen bin. Außerdem trage ich noch mein T-Shirt von gestern. »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, Fleur.«
»Ich muss ohnehin aufstehen.«
»Du bist verkatert, hm? Soll ich dir eine Aspirin holen?«
Das Kopfschütteln ist gar keine gute Idee. Selbst schuld, Fleur. Aber schlimmer ist die nüchterne Erkenntnis, dass es in meinem Leben offenbar nur noch zwei Zustände gibt: die Euphorie der Nächte – und Morgen wie diese.
Renate steht immer noch in der Tür, als würde sie auf etwas warten und nicht zu fragen wagen. Und endlich fällt bei mir der Groschen. »Ja, ich habe mit Jennys Mutter telefoniert«, murmle ich.
Ihre Miene hellt sich auf. »Wunderbar, danke! Konntest du helfen?«
»Ich … hoffe es. Aber wenn du Jenny noch etwas Gutes tun willst, dann sorge dafür, dass Frau Lesnik mit ihrer Tochter wirklich zu der Beratungsstelle geht, die ich ihr genannt habe, ja?«
»Das mache ich.« Und mit einem kritischen Blick auf mein Gesicht fügt sie hinzu: »Du siehst furchtbar aus, Mädchen. Leg dir ein Kühlpad auf die Augen, bevor du aus dem Haus gehst.«
*
Im Arbeitszimmer zeigt mir der grüne Balken auf dem Monitor, dass das Kowalski-Passwort über Nacht geknackt wurde. Ich fahre den zweiten Rechner hoch. Die Kommentare und Jennys Fotos wurden inzwischen aus dem Schülerforum entfernt, immerhin. Interessanterweise hat heute Nacht auch Pan02 seinen Account gelöscht. Gut, dass ich Screenshots gemacht habe. Dennoch: Helge Walter hat recht. Im Grunde weiß ich gar nichts. Und vielleicht bin ich wirklich eine Möchtegern-Marple, die nur das Schlimmste in allem sehen will. Dennoch mache ich mich lieber zum Affen, als einmal zu oft wegzuschauen. Kurz entschlossen schicke ich eine Kopie der gestrigen Nachricht an Cems Privatmail. Dann checke ich routinemäßig meine eigenen Social-Media-Seiten. Die Fotos, die ich dort poste, gaukeln Persönliches lediglich vor, die meisten sind Freeware aus dem Netz oder aussortierte Schnappschüsse aus Max’ Leben, die ich verwenden darf: Fotos von Gläsern mit Whipped Coffee, Frisbee-Scheiben im Gras am Baggersee und Sehenswürdigkeiten von Städtetrips, die ich nie gemacht habe. Falsche Fährten, die sich im Netz verlieren. Sogar mein Tinder-Profilfoto ist durch schräges Gegenlicht, wehendes Haar und die goldbraun getönte Sonnenbrille so verfremdet, dass man mehr erahnt als erkennt. Es ist das einzige Profil, auf dem ich überhaupt mit einem Foto in Erscheinung trete.
Auf dem Handy trudelt mit einem Surren eine Nachricht ein. Wie schön, ich freue mich auf dich, Belle! ;-), schreibt Simon. Siedend heiß fällt mir ein, dass wir verabredet sind. Um es pünktlich zum Café zu schaffen, muss ich schon in fünfzehn Minuten los, ohne Plan und – wenn man ehrlich ist – ohne zu wissen, wohin ich mit Simon wirklich will. Und ob ich mit ihm überhaupt irgendwo hin könnte. Ich schlucke und schaue zur Schwarzen Madonna. Im Seitenlicht des Morgens wirkt ihre Miene verschattet und streng. Die Drohung in ihrem starren Blick ist spürbar wie eine Berührung.
Aber statt Simon sofort anzurufen und mich mit einer Ausrede zu entschuldigen, kontrolliere ich erst die Mails. Frauke Jahn von der Beratungsstelle hat eine Antwort in Sachen Jenny geschickt. Und mein Bruder einige Bilder, die er für mich aus den Familienalben meiner Eltern abfotografiert hat: Max an seinem ersten Schultag und als Baby in meinen Armen. Und dann gibt es noch das Bild, das Max und ich unseren Eltern vergrößert und schön gerahmt zum Hochzeitstag schenken werden. Obwohl man meiner Mutter ihre Schwangerschaft darauf bereits ansieht, wirkt sie auf dem Bild ihrer Hochzeit noch zierlicher als heute. Sie trug nichts Blaues, nichts Neues und auch keinen Schleier. Ihr Brautkleid war geliehen. So weit traute sie dem Glück dann doch noch nicht über den Weg. Aber ihr Lächeln strahlt bis ins Jetzt. Und irgendetwas ist an diesem Lächeln, das meine Schatten für einige Sekunden verschwinden lässt. Flüche können auch enden , denke ich. Für meine Mutter wurde das Leben gut, als sie sich in Roland Martin verliebte und ihre Vergangenheit für immer hinter sich ließ. Zum ersten Mal an diesem Morgen komme ich zur Ruhe und schaue zum Fenster. Regen rinnt am Glas herunter und verzerrt das Außen zu dem surrealen Bild einer Welt ohne Festigkeit.
Pass auf, dass dein Leben dir nicht davonläuft, höre ich im Geiste Renate sagen.
Das wird es nicht , denke ich. Nicht heute. Es tut gut, in mir wieder eine Ahnung des Feuers zu spüren.
Bis nachher, texte ich an Simon. Ich freue mich auch.
Ich ignoriere den drohenden Blick der Madonna und prüfe noch im Schnelldurchlauf, was Herr Kolowski vor seiner Frau zu verbergen hatte. Soweit man es auf den ersten flüchtigen Blick beurteilen kann, gab es wohl keine Geliebte und auch kein schillerndes Doppelleben, dafür aber astronomische Spielschulden vom Online-Poker und Drohbriefe windiger Inkasso-Unternehmen im Mailfach. Ja, die meisten Geheimnisse, die Menschen mit ins Grab nehmen, sind traurig banal.