65.

Die Land­grä­fin Ama­lie Eli­sa­beth sah in den Spie­gel, wäh­rend ihr die Kam­mer­frau die Fri­sur her­rich­te­te, und be­merk­te, wie sie nun fast über Nacht ein weiß­haa­ri­ges al­tes Weib ge­wor­den. Vor drei Jah­ren, als ihr Mann ge­stor­ben sei, wäre sie noch ganz braun ge­we­sen.

Wei­ße Haa­re wä­ren die schöns­te Wit­wen­tracht, sag­te die Kam­mer­frau.

»Die Zeit kriecht wie eine Schild­krö­te, wenn man jung und leicht­fü­ßig ist«, sag­te die Land­grä­fin, »und wird man alt und hin­kt und hum­pelt, so läuft sie da­von wie ein Hase.«

»Das ist das bes­te an der Zeit«, er­wi­der­te die Kam­mer­frau, »dass sie uns im­mer schnel­ler zu Gott trägt.«

Die Land­grä­fin lach­te ein we­nig un­ge­hal­ten. »Ich däch­te«, sag­te sie, »wir bei­de hät­ten noch man­ches Ge­schäft auf Er­den zu be­sor­gen.«

Wenn die Land­grä­fin wüss­te, was für gräu­li­che Zei­chen vor­ge­fal­len wä­ren, sag­te die Kam­mer­frau, wür­de sie nicht la­chen. Es kön­ne ja doch nicht ver­schwie­gen blei­ben, so wol­le sie es nur gleich er­zäh­len, dass ihr Mann, der Küs­ter, am Abend spät, da er noch in der Schloss­kir­che ge­säu­bert hät­te, es laut in der Gruft habe klop­fen hö­ren, wie wenn je­mand her­aus woll­te. Als er sich am an­de­ren Mor­gen mit ei­ner La­ter­ne hin­un­ter­ge­traut hät­te, da sei im Sar­ge des hoch­se­li­gen Land­gra­fen Au­gust, des hoch­se­li­gen Mo­ritz’ Va­ter, ein klaf­fen­der Riss ge­we­sen.

»Nun also denn!« rief die Land­grä­fin är­ger­lich. Sie sähe nichts Gräu­li­ches dar­in, dass al­tes Holz ris­se!

Die Kam­mer­frau schüt­tel­te miss­bil­li­gend den Kopf. Das sei noch gar nicht al­les, fuhr sie fort. Heu­te früh sei die Bau­ers­frau aus Loh­ne her­ein­ge­kom­men, die den Ho­nig für die Frau Land­grä­fin zu brin­gen pfleg­te, und sei so voll Angst und Ban­gen ge­we­sen, dass sie kaum hät­te spre­chen kön­nen. Wie sie am letz­ten Sams­tag bei ein­bre­chen­der Nacht mit an­de­ren Frau­en an den Brun­nen ge­gan­gen sei, um Was­ser zu ho­len und für den Sonn­tag zu scheu­ern, da sei vor al­ler Au­gen eine ver­hüll­te Ge­stalt aus dem Brun­nen ge­stie­gen, habe die Hän­de über dem Haup­te ge­run­gen und sei dann ohne Laut wie­der ver­sun­ken. Vor Schre­cken hät­ten sie sich kaum nach Hau­se ge­traut, weil sie ge­meint hät­ten, der Feind ste­he schon vor der Tür.

»So weit ist es noch nicht«, sag­te Ama­lie Eli­sa­beth. »Ich bin auch noch da!«

Ja, das habe die arme Bäue­rin auch ge­sagt, fiel die Kam­mer­frau ein, wenn sie nur ge­wiss wüss­te, dass die Frau Land­grä­fin da wäre, so wür­de sie sich eher trös­ten kön­nen. Aber drau­ßen auf den Dör­fern gehe die Rede, die Herr­schaft sei wie­der aus dem Lan­de ge­flo­hen wie vor vier Jah­ren, und nun wer­de der Feind kom­men und al­les nie­der­bren­nen und aus­rau­ben wie da­zu­mal.

Die gute Frau sol­le her­ein­kom­men und sich über­zeu­gen, dass sie da sei, be­fahl die Land­grä­fin; aber von klop­fen­den Sär­gen und Brun­nen­ge­spens­tern wol­le sie nichts mehr hö­ren; sie wä­ren hier nicht aber­gläu­bi­sche Hei­den, son­dern ver­nünf­ti­ge Chris­ten.

Nach­dem die Bäue­rin ent­las­sen war, emp­fing die Land­grä­fin ih­ren Rat von Schol­lei, den sie aus Rück­sicht auf die Rit­ter­schaft dul­de­te, aber un­gern an­hör­te. Er habe es auch schon ge­hört, was sich mit dem Sar­ge des hoch­se­li­gen Land­gra­fen Au­gust be­ge­ben habe, sag­te er mit sor­gen­vol­ler Mie­ne. Die Zeit sei frei­lich da­nach, dass die To­ten aus der Erde stei­gen möch­ten.

»Bes­ser, als dass die Le­ben­di­gen in die Erde krie­chen«, er­wi­der­te die Land­grä­fin. »Der Tod ist un­ser al­ler Erb­teil und fällt uns frü­her oder spä­ter ge­wiss zu; ich hof­fe, wir tun alle un­se­re Pf­licht, ohne uns schre­cken zu las­sen.«

Ja, die Pf­licht, sag­te Schol­lei, die möch­te er schon tun. Aber wel­ches sei die Pf­licht? Dar­über zu wa­chen, dass das arme Hes­sen­volk nicht in Grund und Bo­den rui­niert wür­de. Nun sei das Un­glück da, das er ge­weis­sagt hät­te, als die Land­grä­fin sich von den schel­mi­schen Fran­zo­sen wie­der in den Krieg hät­te hin­ein­zie­hen las­sen. Es kön­ne und kön­ne kein gu­tes Ende neh­men, und die Frau Land­grä­fin sol­le ihm nur das eine zu­ge­ben, dass er es vor­aus­ge­sagt hät­te. Nun kön­ne nicht ein­mal West­fa­len mehr ge­hal­ten wer­den; sonst sei nie­mand zum Lö­schen da, wenn ganz Hes­sen in Flam­men stän­de.

Der Her­zog von Lü­ne­burg wür­de sie nicht ver­las­sen, sag­te die Land­grä­fin.

Der! rief von Schol­lei. Der merk­te auch schon, dass der Bo­den heiß wür­de, und trä­te den Krebs­gang an. Das Un­glück sei da, man brau­che kein an­de­res Zei­chen mehr, wenn schon der hoch­se­li­ge Kur­fürst Au­gust selbst aus dem Sar­ge stie­ge, um es an­zu­zei­gen.

»Das Win­seln und Weh­kla­gen mag ich nicht ein­mal an ei­nem Wei­be lei­den«, sag­te Ama­lie Eli­sa­beth. »Je grö­ßer das Un­glück, de­sto schnel­ler muss man die Hän­de rüh­ren, nicht das Maul.« Es müs­se au­gen­blick­lich ein Eil­bo­te an Me­lan­der und Banér ab­ge­hen, Me­lan­der müs­se jetzt al­les an­de­re hint­an­set­zen, um die hes­si­sche Gren­ze zu schir­men.

Der Bote war noch nicht ab­ge­fer­tigt, als die An­kunft Me­lan­ders in Kas­sel ge­mel­det wur­de. Er las­se fra­gen, so hieß es, ob er der Frau Land­grä­fin in drin­gen­den Ge­schäf­ten sei­ne Auf­war­tung ma­chen dürf­te?

Der Land­grä­fin schoss das Blut ins Ge­sicht, und sie muss­te sich an­stren­gen, um den Är­ger und Schreck, der sie durch­fuhr, zu ver­ber­gen. Ohne Er­laub­nis hat­te der ei­gen­wil­li­ge Mann sei­nen Pos­ten ver­las­sen! Hät­te er sich des­sen er­dreis­tet, wenn ihr Mann noch leb­te? Laut sag­te sie, das tref­fe sich gut, so kön­ne sie münd­lich mit ih­rem Ge­ne­ral Rück­spra­che neh­men. Dann schick­te sie Schol­lei fort und ließ ih­ren al­ten Rat Six­ti­nus ru­fen, mit dem sie in bes­se­rem Ein­ver­neh­men war als mit je­nem.

Sie emp­fing Me­lan­der, den sei­ne Ge­mah­lin be­glei­te­te, mit aus­ge­such­ter Freund­lich­keit und sag­te schein­bar un­be­fan­gen, es müs­se et­was Au­ßer­or­dent­li­ches sein, das ihn ver­an­las­se, in die­ser bö­sen Zeit in die Stadt zu kom­men. Oder ob er ihr sei­ne Ge­mah­lin habe brin­gen wol­len, da­mit sein lie­ber Schatz in si­che­rer Ob­hut sei?

Me­lan­ders Ge­mah­lin, eine ge­bo­re­ne Freifrau von Ef­fern, die viel ges­ti­ku­lier­te, um die Per­len und Edel­stei­ne in Be­we­gung zu set­zen, mit de­nen sie an Kopf, Hals, Brust, Ar­men und Hän­den be­la­den war, er­griff rasch das Wort und sag­te, das La­ger sei jetzt al­ler­dings kein Auf­ent­halt mehr für eine Dame. Der Tisch kön­ne nicht ein­mal or­dent­lich be­schickt wer­den, so man­gle es an al­lem. Da­von wol­le sie je­doch gar nicht re­den. Aber Banér! Nein, sie wol­le lie­ber mit ei­nem Kuh­mel­ker ver­keh­ren! Und wenn der schwe­di­sche Adel schon so sei, was kön­ne man dann von den ge­mei­nen Leu­ten er­war­ten? Sie lie­be ge­wiss das Ein­fa­che, ihr Mann habe ja auch eine raue Art und sie eben da­durch ge­won­nen; die Land­grä­fin kön­ne also schlie­ßen, wie arg es sein müss­te, wenn sie die Nase rümpf­te.

Me­lan­der warf einen un­ge­dul­di­gen Blick auf sei­ne Frau und un­ter­brach sie mit den Wor­ten, er sei ge­kom­men, weil jetzt ein Ent­schluss ge­fasst wer­den müs­se. Sie wä­ren am Ran­de des Ab­grun­des. Er kön­ne nicht lei­den, dass die Ge­schi­cke ei­nes Lan­des, für das er so lan­ge ge­kämpft hät­te, an einen Toll­kopf wie Banér ge­knüpft wür­den. Der habe nur noch sei­ne neue Lieb­schaft im Sin­ne, gehe nicht dem Fein­de, son­dern der Braut nach. An­statt die Län­der der Ver­bün­de­ten zu schüt­zen, ver­lan­ge er im­mer mehr Ver­stär­kun­gen und habe sich un­ter­stan­den, ihn wie einen Stall­knecht her­un­ter­zu­schimp­fen, weil er sei­ne Trup­pen auf Esch­we­ge ge­zo­gen hät­te, was zur Ret­tung Hes­sens not­wen­dig ge­we­sen sei.

Über­grif­fe dür­fe Banér sich nicht ge­stat­ten, sag­te die Land­grä­fin, dar­über wol­le sie ihn zur Rede stel­len.

Eben­so gut kön­ne sie einen wü­ten­den Stier zur Rede stel­len, sag­te Me­lan­der. Er habe es satt. Vi­el­leicht wer­de er noch ein­mal ge­gen die Schwe­den kämp­fen, aber mit ih­nen nim­mer­mehr!

Das sei ein ra­sches Wort, sag­te die Land­grä­fin ge­mes­sen, und Me­lan­der wohl nur im Zorn ent­fah­ren. Banér sei ja nicht Schwe­den und Schwe­den nicht die evan­ge­li­sche Kir­che und deut­sche Li­ber­tät. Er kön­ne sie doch nicht jetzt in der Not ver­las­sen, nach­dem er ih­rem ver­stor­be­nen Ge­mahl so lan­ge ein treu­er Die­ner und Mit­kämp­fer ge­we­sen wäre.

Er habe schon da­mals man­ches wi­der sei­nen Wil­len aus Lie­be und Ver­eh­rung für den Ver­stor­be­nen ge­tan, sag­te Me­lan­der.

Nun, so wer­de er auch nicht ver­ges­sen ha­ben, fiel Ama­lie Eli­sa­beth ein, dass ihr Gat­te ihm im Ster­ben sei­ne Kin­der wie ei­nem Freun­de und Va­ter emp­foh­len habe. Er hiel­te sein Wort schlecht, wenn er sie jetzt ver­lie­ße.

Wenn die Land­grä­fin, sag­te Me­lan­der scharf, ihn als einen Treu­brü­chi­gen hin­stel­len wol­le, so wei­se er das zu­rück. Auch von sei­ner Fürs­tin kön­ne er sich das nicht sa­gen las­sen. Er habe ihr nach Kräf­ten ge­dient, in­dem er ihr zum Frie­den mit dem Kai­ser ge­ra­ten habe. Er sei von An­fang an ge­gen das Bünd­nis mit Schwe­den und Frank­reich ge­we­sen; denn die Deut­schen gin­gen nicht zu­sam­men mit den Schwe­den, und mit den Fran­zo­sen auch nicht. Jetzt lie­ge es vor je­der­manns Au­gen of­fen, wo­hin das Bünd­nis ge­führt hät­te: Hes­sen­land wer­de von Feind und Freund zu­gleich über­schwemmt und auf­ge­zehrt. Es gehe wi­der sein Ge­wis­sen, sich dazu ge­brau­chen zu las­sen.

Was auf ihr Ge­wis­sen gehe, das kön­ne sei­nes sich auch ge­fal­len las­sen, sag­te die Land­grä­fin streng.

Ja, so­lan­ge er ihr Ge­ne­ral sei, fuhr Me­lan­der auf; aber von die­ser Stun­de an sei er es nicht mehr. Er habe sich’s ge­schwo­ren, nicht län­ger ge­mei­ne Sa­che mit land­frem­den Räu­bern zu ma­chen.

Die ge­bo­re­ne von Ef­fern leg­te eine ih­rer klir­ren­den Hän­de auf Me­lan­ders Mund, die an­de­re auf den Arm der Land­grä­fin und be­schwor bei­de mit ho­her Stim­me, sich zu be­ru­hi­gen. Sie lie­be und be­wun­de­re die raue Art ih­res Man­nes, sag­te sie; aber trotz die­ser när­ri­schen Vor­lie­be sehe sie doch ein, dass sie nicht im­mer, na­ment­lich der Ge­mah­lin und der fürst­li­chen Her­rin ge­gen­über, am Plat­ze sei. Er habe ja recht, tau­send­mal recht im Ker­ne der Sa­che; aber Ge­ne­ral oder nicht, er blei­be doch stets Ka­va­lier oder soll­te es blei­ben. – Wie nun gleich­zei­tig auch Me­lan­der, sei­ne Frau und Six­ti­nus ih­rer Mei­nung Ge­hör zu ver­schaf­fen such­ten, raff­te sich die Land­grä­fin auf und ge­bot Stil­le. Wenn Me­lan­der sei­nen Ab­schied ver­lan­ge, sag­te sie, so sol­le er ihn ha­ben. Er möge es red­lich mei­nen, sie tue es auch. Sie kämp­fe um einen gu­ten, ge­rech­ten Frie­den; da­von las­se sie sich auch von ih­rem wer­tes­ten Die­ner nicht ab­brin­gen.

Als das Me­lan­der­sche Ehe­paar sich ent­fernt hat­te, lehn­te sich die Land­grä­fin, ohne auf Six­ti­nus’ An­we­sen­heit Rück­sicht zu neh­men, in ih­ren Ses­sel zu­rück und wein­te.

Es sei doch ein rech­tes Glück, be­gann Six­ti­nus nach ei­ner Wei­le in großer Ver­le­gen­heit und voll Mit­lei­den, dass sie den Me­lan­der los sei. Nun kön­ne der Krieg mit ganz an­de­rem Nach­druck ge­führt wer­den. Me­lan­der habe kein hes­si­sches Herz, sei im Grun­de im­mer kai­ser­lich ge­we­sen. Vi­el­leicht sei es auch an dem, was man sich zu­flüs­te­re, dass er ins­ge­heim pa­pis­tisch ge­wor­den sei.

Da die Land­grä­fin schwieg und die Trä­nen flie­ßen ließ, als hät­te sie Lust, sich selbst dar­in auf­zu­lö­sen, sag­te Six­ti­nus, es gehe ihm ganz un­er­träg­lich zu Her­zen, eine sol­che Fürs­tin und Hel­din, die ganz Eu­ro­pa be­wun­de­re, wei­nen zu se­hen.

Ama­lie Eli­sa­beth sah mit ih­ren ge­röte­ten Au­gen an ihm vor­über und sag­te: »Eine Fürs­tin soll die Mut­ter ih­res Vol­kes sein; mei­ne Kin­der schrei­en nach Brot, und ich rei­ße ih­nen den letz­ten Bis­sen vom Mun­de.«

»Ul­tra pos­se nemo ob­li­ga­tur«, sag­te Six­ti­nus. Kein Mensch sei über Ver­mö­gen ver­bun­den, und das gel­te auch für die Fürs­ten. Das ge­mei­ne Volk ver­lan­ge vor­nehm­lich das Brot, wel­ches den Bauch fül­le, es sei aber von Fürs­ten auch das­je­ni­ge, mit dem der Geist sich er­näh­re, in Be­tracht zu zie­hen. Die Nach­kom­men wür­den es ihr ein­mal dan­ken, dass sie das lau­te­re Wort Got­tes ge­ret­tet und mit man­cher­lei ge­gen­wär­ti­gem Un­glück er­kauft hät­te.

»Ja, un­glück­lich bin ich ge­wiss ge­we­sen«, sag­te die Land­grä­fin.

Six­ti­nus horch­te ein we­nig be­trof­fen. Das kön­ne eine so hoch­ge­prie­se­ne und auch sieg­rei­che Fürs­tin doch nicht ernst­lich mei­nen, sag­te er.

»Es wird der se­ligs­te Au­gen­blick in mei­nem Le­ben sein«, sag­te Ama­lie Eli­sa­beth, »wenn ich mich in mei­nem Sar­ge aus­stre­cken und ru­hen kann, weil die Ar­beit ge­tan ist!«

Zu­nächst wur­de be­schlos­sen, im en­gen Ein­ver­ständ­nis mit Her­zog Ge­org von Lü­ne­burg zu blei­ben, da­mit man auf einen Bun­des­ge­nos­sen si­cher zäh­len kön­ne. Die Schwe­den be­tref­fend, wünsch­te die Land­grä­fin eine ge­wis­se Un­ab­hän­gig­keit von ih­nen zu ge­win­nen, umso mehr, als auch Her­zog Ge­org sich hat­te ver­lau­ten las­sen, er wol­le sich der Ty­ran­nei Banérs nicht län­ger un­ter­wer­fen. In­des­sen war die Nähe der Kai­ser­li­chen so dro­hend, dass bei­de Ver­bün­de­te der Schwe­den doch nicht ganz ent­ra­ten zu kön­nen glaub­ten und nach al­ler­lei Miss­hel­lig­kei­ten und ge­gen­sei­ti­gen Be­dro­hun­gen wie­der ein­lenk­ten. Her­zog Ge­org öff­ne­te dem Feld­mar­schall den ver­lang­ten Pass in sein Land, wo das schwe­di­sche Heer bis auf wei­te­res die Win­ter­quar­tie­re ge­nie­ßen soll­te, frei­lich un­gern und lau­ernd, wie er den un­will­kom­me­nen Be­such wie­der los­wer­den könn­te.