Als Sam aufwachte, nahm er als erstes die Wärme eines anderen Körpers wahr, die ihn einhüllte, und den heißen Atem in seinem Nacken.
Ryan.
Erinnerungen an die vergangene Nacht strömten auf ihn ein und erfüllten seinen Bauch mit einer Wärme, die der von Ryans Körper an seinem Rücken gleichkam. Sam hatte es kaum fassen können, als Ryan vorgeschlagen hatte, dass sie sich ein Bett teilen sollten. Darauf hatte er es keineswegs angelegt, aber es machte absolut Sinn. Durch den Körperkontakt mit Ryan war ihm innerhalb von Minuten warm gewesen – und nicht nur äußerlich, denn die Art, wie Ryan sich an ihn gekuschelt hatte, hatte ihn auch von innen her gewärmt.
Sams Wangen röteten sich bei der Erinnerung, denn von Ryan so in den Armen gehalten zu werden hatte ihn angetörnt, und deswegen hatte er ein schlechtes Gewissen. Ryan hatte aus reiner Freundschaft gehandelt, aber Sam hatte nichts gegen seine physische Reaktion tun können. Ryan würde vermutlich das kalte Grausen kriegen, wenn er wüsste, dass er Sam einen Ständer beschert hatte.
Sam seufzte, da er noch nicht bereit war, sich aus Ryans Umarmung zu lösen. In Ryans Armen zu liegen fühlte sich so gut an. Und vielleicht würde es nie wieder dazu kommen, also sollte er es genießen, so lange er konnte. Sam hatte jetzt wieder einen Steifen, aber eine Morgenlatte zählte nicht. Er konnte so tun, als wäre es rein physiologisch und hätte weder etwas mit Ryans langsamen Atemzügen zu tun, die seine Nackenhaare kitzelten, noch mit Ryans Hand auf seiner Hüfte.
Er döste eine Zeitlang vor sich hin und genoss den Körperkontakt, während draußen hinter den Vorhängen allmählich der Morgen graute. Doch dann begann Ryan sich zu regen. Er räkelte sich ein bisschen, und dabei drückte er sich an Sam und brachte sie in noch engeren Kontakt miteinander. Sam fühlte den unverkennbaren Druck von Ryans Morgenerektion an seinem Hintern, und sein Schwanz reagierte fast sofort und wurde noch steifer. Das Blut rauschte ihm in den Ohren, und seine Wangen brannten heiß. Er erstarrte in Erwartung von Ryans peinlich berührtem Rückzug. Doch Ryan murmelte nur etwas vor sich hin – offensichtlich immer noch schlafend – und packte Sams Hüfte fester, zog ihn enger an diese Härte.
Sams Gewissen siegte über seine Libido, denn es wäre der Gipfel der Peinlichkeit, wenn Ryan aufwachen und mitkriegen würde, dass er Sam im Schlaf Avancen machte. Also befreite er sich aus Ryans Griff – wobei er sich zu seiner legendären Selbstlosigkeit gratulierte – und sprang aus dem Bett, als stünde sein Arsch in Flammen.
„Mpf…wasissn?“ Ryan regte sich erneut, rollte sich auf den Rücken und blickte verschlafen blinzelnd zu Sam auf.
„Nichts, ich muss nur pissen.“ Sam zog sein T-Shirt herunter, um seinen verräterischen Ständer zu verdecken – der auf Ryan deutete wie eine Wünschelrute – und wandte sich hastig ab. „Bin gleich wieder da.“
Im Badezimmer dämpfte die eisige Luft seine Leidenschaft ziemlich schnell. Er erleichterte sich bibbernd und wünschte, er hätte sein Hoodie aus dem Schlafzimmer mitgenommen.
Sam blickte kurz zu dem Milchglasfenster über der Toilette auf. Er konnte nicht hindurchsehen, aber für so früh am Morgen wirkte die Welt draußen merkwürdig hell.
Als er fertig war, ging er wieder ins Schlafzimmer und zog trotz Ryans Protest („Och, Saaam . Meine Augen!“) den Vorhang zurück, um aus dem Fenster zu schauen.
„Heilige Scheiße!“ Sam starrte ungläubig auf die Szenerie draußen. Die ehemals grünen Wiesen hinter dem Haus lagen unter einer dicken weißen Schneedecke.
„Was?“ Ryan war jetzt in Bewegung. Er drängelte sich mit Sam vor dem Spalt zwischen den Vorhängen und schaute ihm über die Schulter. „Lecko mio. Das ist ein Haufen Schnee. Was meinst du, wieviel ist das?“
„Schwer zu sagen. Mindestens ein paar Zentimeter.“
„Lass uns mal vorne rausschauen.“
Sie gingen nach unten und zogen die Vorhänge vor den vorderen Fenstern zurück, ließen das seltsame, unirdische Licht herein, das der unberührte Schnee reflektierte. An der dicken Schneeschicht auf dem Autodach konnten sie erkennen, dass es sogar noch mehr war, als sie gedacht hatten.
„Hat der Wetterbericht das vorhergesagt?“, fragte Sam.
„Woher soll ich das wissen?“, antwortete Ryan. „Ich hab‘ nicht dran gedacht, nachzuschauen. Aber ich glaube nicht. Wir hätten doch sicher was davon gehört, wenn es so viel Schnee geben sollte.“
„Sollte man meinen.“ Dann kam Sam etwas in den Sinn. „Jon und Trina können heute garantiert nicht kommen. Selbst wenn der Schnee nur örtlich begrenzt ist, werden die Straßen hier in der Gegend kaum befahrbar sein. Ich glaube nicht, dass sie hier am Arsch der Welt Salz streuen. Wir versuchen ihn besser zu warnen. Ich rufe ihn gleich nachher an oder schicke ihm eine SMS.“
„Ja. Dann sind wir wohl noch eine Nacht allein hier, wie’s aussieht.“
Ryans Tonfall verriet nicht viel, und als Sam sich umdrehte und einen Blick auf ihn riskierte, wandte Ryan sich ab und ging zum Kamin.
„Ich mach‘ mal Feuer“, sagte er. „Versuchen wir, die Hütte ein bisschen warm zu kriegen – wenigstens im Erdgeschoss.“
Sam setzte sich aufs Sofa und schaute zu, wie Ryan Holz aufschichtete und das Feuer neu entfachte. Der orangefarbene Schein der Flammen flackerte über Ryans Gesicht, und seine Stirn war vor Konzentration gerunzelt, während er Kleinholz nachlegte, bis es ordentlich brannte. Sam hätte diese Stirnfalten gern mit den Fingerspitzen geglättet.
Er zog die Knie an die Brust und schlang die Arme darum, während er darauf wartete, bis die Wärme des Feuers ihn erreichte. Er fühlte sich ein bisschen schuldig wegen seiner Begeisterung bei der Aussicht auf einen weiteren Tag – und eine Nacht – allein mit Ryan. Eigentlich hätte er ja enttäuscht sein sollen, dass Jon und Trina jetzt nicht kommen würden. Aber er war nicht bereit, diese neue Intimität aufzugeben, die hier zwischen ihnen zu entstehen begann.
Nachdem sie das Feuer angezündet hatten, machten sie Toast und Tee und setzten sich zum Frühstücken wieder aufs Sofa. Das Wohnzimmer erwärmte sich jetzt schnell, doch auf den Rest des Hauses schien das Feuer keinen großen Effekt zu haben.
Nach dem Frühstück räumten sie ihre Teller ab und spülten das Geschirr vom Vorabend, dann wagten sie sich wieder nach oben, um sich anzuziehen. In ihrem Schlafzimmer herrschte immer noch arktische Kälte, und ihr Atem war zu sehen, als sie hastig ihre Jogginghosen gegen Jeans tauschten und sich gegen saubere T-Shirts entschieden.
„Ich dusche vielleicht nachher sowieso“, sagte Ryan.
Sam erschauerte bei dem Gedanken, der Eiseskälte im Bad zu trotzen. „Ich glaube, ich geh‘ mal besser Jon anrufen“, sagte er. „Wüsste gern, ob es woanders auch geschneit hat. Kommst du mit?“
„Auf jeden Fall“, sagte Ryan. „Ich lass mir doch die Chance nicht entgehen, da rauszugehen und im Schnee zu spielen.“
„Wir sollten vielleicht nochmal zum Laden laufen und mehr Vorräte kaufen. Das, was wir haben, reicht nicht für noch einen Abend.“
„Ja, klar. Das können wir machen, wenn wir schon mal draußen sind.“
* * *
Sie beschlossen, zuerst bergauf bis zu der Stelle zu gehen, wo sie sicher sein konnten, dass es Handyempfang gab.
„Noch ein bisschen weiter, da hat es dann gestern geklappt.“ Sam schaute erneut auf das Display. „Ich hab‘ jetzt einen Balken, aber bei dem Baum da hatte ich gestern drei.“
Sie kamen nur langsam voran. Der Schnee war ungefähr zwanzig Zentimeter tief, und sie sanken bei jedem Schritt bis über den Rand ihrer Schuhe darin ein, als sie hindurchstapften. Der Himmel war strahlend blau, und der Schnee glitzerte im Sonnenschein. Die grünen Hügel von gestern waren unter einer dicken, weißen Decke verschwunden, die sich bis zu den Berggipfeln am Horizont erstreckte.
„Schau mal!“ Ryan deutete auf ein Rotkehlchen, das in der Hecke gelandet war. Seine rote Brust war ein leuchtender Farbklecks in der monochromen Welt rundum.
„Sieht aus wie ein Bild auf einer Weihnachtskarte.“ Sam lächelte.
„Ja, wirklich.“
Der kleine Vogel zirpte und fixierte sie mit einem wachsamen Blick, dann flatterte er davon in einen Baum.
Sams Handy summte. „Oh, es geht los.“ Er schaute auf das Display. „Eine SMS von Jon… und auch ein paar von meiner Mum.“ Er las, während sie weitergingen. „Ja. Jon schreibt, sie schaffen es nicht. Der Schnee ist ‚voll die sackblöde Scheiße‘ – das ist ein Zitat. Er wollte versuchen, durchzukommen, aber seine Mum hat sich quergestellt und seinen Autoschlüssel konfisziert.“
Ryan lachte leise. „War vermutlich auch besser so. Guck dir das an!“ Er trat absichtlich in eine Schneewehe am Straßenrand und sank bis übers Knie darin ein.
„Meine Mum ist am Ausflippen.“ Sam runzelte die Stirn, während er die Nachrichten auf seinem Handy las. „Anscheinend ist für morgen noch mehr Schnee vorhergesagt. Sie macht sich Sorgen, weil wir morgen wieder heimfahren wollen.“
Angesichts von Sonnenschein und blauem Himmel hatte Sam angenommen, der Schnee würde soweit wegtauen, dass sie es bis zur Hauptstraße schaffen konnten. Doch plötzlich wurde ihm klar, dass das ein bisschen naiv war. Die Luft war so eisig, dass ihm die Lungen wehtaten und die Nase taub wurde. Bei diesen Temperaturen konnten solche Schneemassen unmöglich schmelzen. Bis zur nächsten Straße, die tatsächlich geräumt und gestreut sein könnte, waren es mehrere Meilen. Und falls es tatsächlich noch mehr schneien sollte, hatten sie keine große Chance, überhaupt so weit zu kommen. Morgen war Heiligabend. Wenn sie nicht zurückfahren konnten, war es das. Sie würden über Weihnachten im Cottage sein.
„Shit.“ Das Lächeln auf Ryans Gesicht verblasste. „Ja, daran hatte ich gar nicht gedacht. Also könnten wir für ein paar Tage hier festsitzen?“
„Ja.“ Sam dachte an Truthahnbraten mit allem Drum und Dran, den Baum, den dicken, raschelnden Weihnachtsstrumpf, der immer noch jedes Jahr zu Mitternacht am Fußende seines Bettes landete – geworfen von seinem Dad, selbst wenn er noch wach war – und sein Herz wurde schwer vor Enttäuschung. Er hatte die Aussicht auf Weihnachten mit seiner Familie vielleicht nicht wahnsinnig aufregend gefunden, aber jetzt, wo er wusste, dass ihm das entgehen würde, erschien es ihm irgendwie sehr viel reizvoller. „Das ist echt Scheiße.“
„Danke, Mann. Ich liebe dich auch.“
Sam blickte von seinem Handy auf und sah Ryans sarkastischen Gesichtsausdruck, aber für einen Moment wirkte er auch ein bisschen verletzt.
„So hab‘ ich das doch nicht gemeint, und das weißt du auch, du Blödmann. Es ist nur… du weißt schon. Weihnachtsessen und Deko und Geschenke und so. Wirst du das nicht auch alles vermissen?“
Ryan zuckte die Achseln. „Eigentlich nicht. Ich wäre bei meinem Dad gewesen, schon vergessen? Da hätte ich dann fünftes Rad am Wagen gespielt, während er mit Nicola rumschmust. Sowas kann einem den besten Truthahnbraten der Welt vermiesen. Seit Mum und Dad sich getrennt haben, mag ich Weihnachten sowieso nicht mehr besonders gern. Es war immer ätzend, herumgekarrt zu werden und einen Teil des Tages beim einen zu verbringen, den anderen Teil beim anderen.“
„Dann bist du also lieber hier und isst mit mir Bohnen auf Toast?“, neckte Sam und war froh, als Ryan wieder lächelte.
„Ja. So ungefähr.“
„Okay. Tja, wenn wir schon noch mindestens ein paar Tage hierbleiben, brauchen wir einen Plan. Wir müssen alle anrufen und Bescheid sagen, was los ist, und dann müssen wir nochmal ins Dorf und Vorräte kaufen.“
Sam telefonierte mit seinen Eltern, während Ryan mit seinem Vater sprach. Dann riefen sie Jon von Sams Handy aus an – er hatte den besseren Empfang – um sich zu vergewissern, dass es okay war, wenn sie länger im Cottage blieben als geplant.
„Ja klar ist das okay, ihr Idioten.“ Jons Stimme klang blechern, da sie ihn auf Lautsprecher gestellt hatten. „Was wollt ihr denn sonst machen, ein Iglu bauen? Mum sagt, ihr sollt euch einfach nehmen, was ihr braucht. Bedient euch ruhig an den Vorräten in der Küche, und im Schuppen ist noch mehr Feuerholz.“
„Okay, und bedank‘ dich für uns bei ihr“, sagte Sam.
„Mach’ ich. Okay, Jungs, viel Spaß noch.“
„Danke, Mann. Fröhliche Weihnachten.“
Die Verbindung brach ab.
Sam und Ryan schauten einander an, und eine überschäumende Begeisterung stieg in Sam hoch. Er konnte das Lachen nicht zurückhalten, das aus ihm heraussprudelte.
„Das ist echt irre“, sagte er. „Nicht zu fassen, dass wir Weihnachten wahrhaftig hier verbringen werden.“
Ryan grinste. „Ja, stimmt. Aber dann müssen wir unbedingt einkaufen gehen. Ich will nämlich essen, bis ich umfalle, selbst wenn ich keinen Truthahn kriege. Egal, wo ich bin. Das ist Tradition.“
„Also dann, gehen wir in den Laden?“
„Auf geht’s.“
* * *
Die Glocke über der Tür bimmelte, als sie in die Wärme des Dorfladens traten.
„Guten Morgen“, begrüßte sie eine fröhliche Frauenstimme, und als Sam aufblickte, lächelte ihn die Frau hinter der Ladentheke freundlich an. Bei seinem gestrigen Besuch hatte ihn ein Mädchen im Teenageralter bedient, und sie hatte ihn zwar neugierig angeschaut, aber nur mit ihm gesprochen, als sie sein Geld genommen und das Wechselgeld herausgegeben hatte. „Wo kommt ihr denn jetzt her? Um diese Jahreszeit haben wir hier nicht viele Touristen.“
„Hallo“, antwortete Ryan, bevor Sam dazu kam. „Wir wohnen in Hafan Dawel .“ Er sprach es unbeholfen aus, da er Mühe mit den ungewohnten Silben hatte.
„Ah.“ Sie nickte. „Ja, das kenne ich. Schön, zu sehen, dass es genutzt wird.“ Sie musterte sie, und Sam konnte ihr ansehen, dass sie fast umkam vor Neugier, also tat er ihr den Gefallen.
„Das Cottage gehört den Eltern eines Freundes von uns. Er hätte auch hier sein sollen, aber wir sind einen Tag früher gefahren, und jetzt kann er wegen des Schnees nicht kommen.“
„Ach, ja.“ Sie nickte und runzelte die Stirn. „Schlimm, nicht wahr? Ich glaube nicht, dass in den nächsten paar Tagen irgendwer bei uns im Dorf rein oder raus kommen wird. Heute Abend soll es ja noch mehr schneien. Zum Glück haben wir gestern eine große Lieferung reingekriegt, denn der LKW wird ja auch nicht mehr durchkommen. Wenn ihr Lebensmittel kaufen wollt, würde ich mich jetzt eindecken. Wir sind hier bald restlos ausverkauft, wenn die Leute nicht zum Supermarkt fahren können.“
„Danke für die Warnung“, sagte Ryan. „Ist aber bestimmt gut fürs Geschäft, oder?“
„Stimmt. Oh, und nur damit ihr es wisst, ich habe morgen bis Mittag offen, aber am ersten und zweiten Weihnachtstag ist geschlossen.“
Ein Mann mit einem vollen Einkaufskorb kam an die Kasse und unterbrach das Gespräch. Sam und Ryan nutzten die Gelegenheit, sich ebenfalls jeder einen Korb zu nehmen und den Laden nach Dingen zu durchstöbern, die sie kaufen wollten.
Am Ende hatten sie ein abenteuerliches Sortiment an Lebensmitteln zusammen, aber Sam war wenigstens zuversichtlich, dass sie in den nächsten paar Tagen nicht hungern würden. Sie hatten so viel zu tragen, dass sie unmöglich auch noch Bier mitnehmen konnten. Stattdessen packten sie ein paar Flaschen billigen Wein ein.
Als sie gerade bezahlen wollten, wurde Sam von einem Ständer mit Weihnachts-Dekoartikeln abgelenkt.
„Was hast du gefunden?“ Ryan kam und schaute ebenfalls.
Sam legte eine Lichterkette und ein paar Stränge rotes und goldenes Lametta in seinen Einkaufskorb. „Tut mir leid, aber ich weigere mich, Weihnachten ganz ohne Deko zu feiern. Ich bezahl‘ das auch.“ Er schob trotzig das Kinn vor und machte sich auf Ryans Spott gefasst.
Doch Ryan sah ihn nur an, und dann lächelte er ein bisschen, als könnte er einfach nicht anders. „Nee, ist schon gut. Pack‘ das zu dem ganzen anderen Kram, und wir teilen es uns.“
„Danke.“ Sam grinste.
Die Frau hinter dem Tresen redete wieder auf sie ein, während sie kassierte und ihre Einkäufe für sie in Tüten packte. „Damit kommt ihr bestimmt über die Runden. Seid ihr über Weihnachten hier?“
„Tja, jetzt schon“, antwortete Ryan. „Geplant war das nicht.“
„Oh, das ist aber schade. Eure Mütter werden ihre Jungs sicher vermissen.“
Ryan gab ein unverbindliches Brummen von sich, und Sam bewahrte ihn vor weiteren peinlichen Fragen, indem er schnell das Thema wechselte und sich nach ihren Weihnachtsplänen erkundigte. Als sie damit fertig war, ihnen von ihren beiden Töchtern und deren Familien zu erzählen, die nahe genug wohnten, dass sie trotz des Wetters zum Weihnachtsessen kommen konnten, hatten sie bezahlt und waren bereit zum Aufbruch.
„Also dann, fröhliche Weihnachten“, sagte sie, während Ryan und Sam sich mit ihren Einkaufstüten beluden.
„Danke. Fröhliche Weihnachten“, antworteten sie.