Ryans Atemzüge wurden langsam und gleichmäßig, doch Sam lag noch ewig lange wach. Ryans Worte hatten ihn aus der Bahn geworfen. Vielleicht hatte er das nur gesagt, weil er betrunken war, aber trotzdem. Hetero-Männer gaben normalerweise nicht einfach so zu, dass sie ihren schwulen besten Kumpel küssen wollten, nur weil sie ein bisschen angeschickert waren. Nach Sams Erfahrung löste Alkohol zwar die Zunge, aber er brachte einen nur dazu, die Wahrheit zu sagen – und vielleicht Dinge zuzugeben, die man ansonsten für sich behalten hätte.
In diesen Momenten nach Ryans Geständnis und seiner Antwort war Sam ganz sicher gewesen, dass gleich etwas passieren würde. Er nahm die Spannung zwischen ihnen wahr, wie eine physische Kraft, und er hatte nur darauf gewartet, dass Ryan sich umdrehte und den imaginären Kuss verwirklichte.
Doch es war nichts passiert.
Wenn aus ihrer Freundschaft jemals mehr werden sollte, musste der Impuls dazu von Ryan kommen, das wusste Sam. Er begehrte ihn schon lange, aber er würde Ryan niemals zu etwas drängen, was er hinterher bereuen würde. Nicht auszudenken, dass Ryan sich in seiner Gegenwart unwohl fühlen könnte, und der Schmerz einer Zurückweisung von Ryan wäre völlig unerträglich. Sich nach seinem unerreichbaren heterosexuellen Kumpel zu sehnen war schon schlimm genug, aber er hatte einen Weg gefunden, damit umzugehen. Er hatte schließlich bis jetzt überlebt. Aber alles zu versauen und Ryans Freundschaft wegen eines flüchtigen sexuellen Abenteuers zu verlieren war etwas ganz anderes.
Allerdings hätte er es nur zu gern gewusst. War Ryan schwul? Oder nur neugierig? Wenn Sam Antworten haben wollte, würde er ihn fragen müssen.
Vielleicht würde er das tun.
Morgen.
* * *
Sam dachte daran, es beim Frühstück zur Sprache zu bringen, aber Ryan war ziemlich wortkarg. Er hatte länger geschlafen als Sam und kam schließlich gegen halb zehn nach unten gestolpert, als Sam gerade seine zweite Tasse Tee trank.
Ryan brummelte so etwas wie eine Begrüßung und ging an Sam vorbei direkt in die Küche.
Als er mit Tee und Toast wieder herauskam, setzte er sich auf den Sessel statt auf seinen üblichen Platz neben Sam auf dem Sofa.
„Uh, mein Kopf.“ Ryan runzelte die Stirn. „Wieviel von diesem blöden Wein haben wir gestern Abend getrunken? Haben wir beide Flaschen geleert?“
Sam nickte. „Mehr oder weniger. Ich glaube, in einer ist noch ein winziger Rest drin. Du spürst ihn, was?“ Ihm selbst ging es nicht allzu schlecht. Heute Morgen hatte er sich ein bisschen dehydriert gefühlt, aber jetzt war er bereits wieder ganz munter. Er war überrascht, dass Ryan so mitgenommen wirkte.
„Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wie ich ins Bett gekommen bin.“ Ryan griff nach seiner Tasse, umfasste sie mit beiden Händen und pustete den Dampf weg, der daraus aufstieg.
Sams Herz wurde schwer, und ein Funken Verärgerung flackerte heiß in ihm auf, als Ryan ihm auf diese Tour kam. Sam glaubte keine Sekunde lang, dass Ryan nicht mehr wusste, was er gesagt hatte. Vermutlich erinnerte er sich nur zu gut daran, und offensichtlich war er deswegen gerade am Durchdrehen.
„Wirklich?“ Er widerstand dem Drang, die Augen zu verdrehen. „Für mich hat’s nicht so ausgesehen, als ob du so schlimm dran gewesen wärst.“
Ryans Gesicht rötete sich auf eine Art, die von Unbehagen sprach. „Ja. Ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich war ziemlich weggetreten.“
Sam konnte sich noch gut daran erinnern, wie sich eine schwule Krise anfühlte. Er verspürte ein gewisses Mitgefühl für Ryan, obwohl er ein bisschen sauer auf ihn war, weil sich so feige verhielt. „Milchtrinker“, sagte er spöttisch, spielte mit, um die Stimmung aufzuhellen. Er wechselte das Thema. „Über Nacht hat es noch mehr geschneit, glaube ich. Keine Berge, aber ein paar Zentimeter schon, wie’s aussieht.“
„Verflixt. Ich frage mich, wie lange wir hier noch festsitzen werden.“
„Mum hat gemeint, dass es bis zum zweiten Weihnachtstag wohl tauen soll“, sagte Sam. „Dann wird es wärmer. Also sollten wir es spätestens bis zum siebenundzwanzigsten nach Hause schaffen.“
* * *
Am Nachmittag wagten sie sich nach draußen.
Der Schnee knirschte unter ihren Füßen, wo er geschmolzen und wieder gefroren war. Auf der vereisten Straße gab es ein paar lebensgefährlich glatte Stellen; sie verließen den Asphalt, sobald sie konnten, und gingen wieder über die Wiesen. Eine Abzweigung brachte sie bis nach oben auf den Hügelkamm und führte dann wieder hinunter ins Tal, wo sie gestern gewesen waren. Heute wanderten ein paar Schafe auf den Hängen herum und scharrten im Schnee nach dem Gras darunter. Als Sam und Ryan an ihnen vorbeigingen, hoben die Tiere die Köpfe, beobachteten sie argwöhnisch und trollten sich schnell, wenn sie ihnen zu nahekamen.
„Ihre Augen sind so komisch“, sagte Sam. „Ich finde die richtig unheimlich.“
Als sie unten im Tal ankamen, erkannte Sam die Stelle sofort. Dort waren sie gestern gelandet, als sie von der gegenüberliegenden Seite heruntergepurzelt waren. Er konnte immer noch die Furchen sehen, die sie im Schnee hinterlassen hatten, obwohl in der Nacht eine frische Schicht gefallen war.
Ein Vogel zwitscherte über ihnen, und Sam blickte auf und versuchte ihn ausfindig zu machen. Doch dann entdeckte er die Eiszapfen, die von den Zweigen hingen und in der Sonne funkelten wie Kristallscherben, und der Vogel war vergessen.
„Schau nur!“
Ryan legte den Kopf in den Nacken, schaute nach oben und lächelte. „Oh, wow. Ist das schön.“
„Nicht wahr?“
Für einen Moment starrten sie beide die Eiszapfen an, wie gebannt von dem seltenen Anblick. Da sie in Südengland lebten, hatten sie als Kinder eher gräulich-grüne als weiße Weihnachten erlebt. Selbst in den kälteren Monaten Januar und Februar gab es dort, wo sie wohnten, selten Schnee. Dann zwitscherte der Vogel – ein Rotkehlchen – erneut und hüpfte von Ast zu Ast, bis er sich schließlich auf dem Mistelbusch von gestern niederließ, fast genau über ihren Köpfen.
Sams Magen schlug einen Purzelbaum, und als er den Blick von den immergrünen Blättern und merkwürdigen weißen Beeren losriss, stellte er fest, dass Ryan ihn anstarrte.
Etwas an Ryans Gesichtsausdruck war eigenartig; er wirkte beinahe ängstlich. Sam wandte sich ab, doch Ryan fasste ihn mit einer Hand an der Schulter und hielt ihn zurück.
„Sam, weißt du noch, was ich gestern Abend zu dir gesagt habe?“
Sam nickte. Seine Kehle war wie zugeschnürt. „Ich dachte, du könntest dich nicht an gestern Abend erinnern, weil du so viel Wein getrunken hast“, sagte er herausfordernd.
„Ich hab‘ gelogen.“ Ryans Griff wurde fester. Sein Daumen grub sich durch die Jacke hindurch in Sams Schlüsselbein. „Ich war vielleicht ein bisschen angeschickert. Aber ich weiß noch genau, was ich gesagt habe. Und das habe ich ernst gemeint.“
Sam schluckte und hob dann das Kinn ein bisschen. „Na dann, mach nur.“
Er rechnete nicht damit, dass Ryan tatsächlich etwas tun würde.
Doch Ryan tat es.
Es war kein perfekter Kuss. Er war unbeholfen und ein bisschen unbehaglich, da ihre Lippen von der Kälte trocken und aufgesprungen waren. Anfangs war Ryan zögerlich; er wollte nach der ersten Berührung ihrer Lippen gleich wieder zurückweichen, doch Sam fasste ihn mit einer Hand am Genick, hielt ihn fest und öffnete leicht den Mund, um ihn zu ermutigen. Ryan gab einen gedämpften Laut von sich, der wahrscheinlich Zustimmung ausdrücken sollte. Was auch immer es war, es genügte Sam, um näher zu treten und Ryan einen Arm um die Taille zu schlingen. Ryan umfasste Sams Gesicht mit beiden Händen. Seine Handschuhe waren feucht und kalt, doch Sam bemerkte es kaum. Er war viel zu versunken in der süßen Innigkeit des Kusses, um sich groß darum zu kümmern.
Ein Miauen aus einem nahen Stechpalmengebüsch unterbrach ihren filmreifen Moment abrupt.
Sam tauchte zum Luftholen auf und stellte befriedigt fest, dass Ryan ziemlich benommen aussah.
„Was zum Teufel war das?“, fragte Ryan.
Sam war es egal, was diese Geräusche machte, Küssen war wichtiger. Er packte Ryan am Kragen seiner Jacke, hielt ihn fest und reckte sich nach mehr.
Doch das Miauen kam erneut, diesmal noch lauter und hartnäckiger.
Sam fluchte im Stillen und versuchte, nicht zu verdrossen dreinzuschauen, als Ryan sich von ihm losmachte, zu dem Gebüsch ging und die stacheligen Blätter vorsichtig teilte, um hineinspähen zu können.
Sam folgte ihm, wobei sein Herz immer noch pochte und seine Lippen immer noch von dem Kuss kribbelten.
„Schau“, sagte Ryan.
Die hellgrünen Augen waren das erste, was Sam sah, und die einzelne weiße Pfote der ansonsten tiefschwarzen Katze. „Da, direkt am Stamm. Siehst du sie?“, fragte Ryan.
„Gerade mal so.“
Blöde Spaßbremse , dachte Sam. Hättest du mit dem Gemaunze nicht noch ein paar Minuten warten können?
Die Katze miaute erneut und begann, durch die Zweige auf sie zu zu krabbeln. Ryan konnte sie als erster erreichen und fluchte, als die stacheligen Blätter sich an seinen Ärmeln und Handschuhen verfingen. Er nahm die Katze – das Kätzchen? Schwer zu sagen, aber sie hatte diese Schlaksigkeit eines Jungtiers – in die Arme, gab leise, beruhigende Laute von sich und streichelte sie, als sie ein bisschen zappelte, da ihr ihr Retter offensichtlich nicht ganz geheuer war.
„Schschscht, ist schon gut. Ich hab‘ dich. Was machst du denn hier draußen? Das ist hier doch nichts für eine Katze. An einem Tag wie heute solltest du drinnen im Warmen bleiben.“
Die Katze beruhigte sich und miaute nochmal, aber jetzt klang es eher zum Plaudern aufgelegt als panisch.
„Oh, du bist ja wunderschön.“ Ryan kraulte sie unter dem Kinn, und die Katze legte schnurrend den Kopf zurück. Sam machte ein finsteres Gesicht und versuchte seine lächerliche Eifersucht auf die Katze zu unterdrücken, weil sie Ryans Aufmerksamkeit von ihm abgelenkt hatte. „Was in aller Welt fangen wir jetzt mit ihr an?“, fragte er.
„Tja, wir sollten wohl versuchen, ihren Besitzer zu finden.“ Ryan blickte sich suchend um.
„Katzen haben normalerweise kein großes Territorium, oder? Sie muss irgendwo in der Nähe wohnen.“
Die Katze hatte kein Halsband um, das ihnen einen Hinweis gegeben hätte.
„Das einzige andere Haus in der Nähe ist das ein Stück weiter die Straße rauf von unserem.“ Sam deutete auf das Schieferdach, das am Horizont zu sehen war. Rauch kringelte sich aus dem Kamin, also war es offensichtlich bewohnt.
„Nun, das ist jedenfalls mal ein guter Anfang. Selbst, wenn sie nicht dorthin gehört – wenn die Leute, die dort wohnen, Einheimische sind, erkennen sie sie vielleicht.“
Sie stapften den Hügel hinauf. Die Katze hatte sich behaglich in Ryans Arme gekuschelt. Als Sam sie anschaute, erwiderte sie seinen Blick mit ihren Stachelbeeraugen voll selbstgefälliger Zufriedenheit.
Sam hätte Ryan gern nach dem Kuss gefragt, was er bedeutet hatte, ob er mehr wollte. Aber Ryan war ganz auf die Katze konzentriert, turtelte immer noch leise mit ihr und streichelte sie im Gehen. Es war, als hätte es den Kuss nie gegeben. Vielleicht wünschte Ryan, es wäre so. Vielleicht bereute er seinen bi-neugierigen Moment bereits. Sams Magen rebellierte vor Nervosität, und in seinem Kopf purzelten Fragen und Überlegungen wild durcheinander.
Sam klopfte an die Tür des Cottages.
Die Katze begann in Ryans Armen zu zappeln und miaute wieder, doch Ryan hielt sie fest.
„Nein, nein, Freundchen. Warte noch, bis wir sicher wissen, dass du hier wohnst. Ich will nicht, dass du wegrennst und dich wieder verläufst.“
Endlich ging die Tür auf, und eine alte Frau spähte heraus. Sie war klein und sah zerbrechlich aus. Beim Anblick der beiden jungen Männer vor ihrer Tür runzelte sie verwundert die Stirn. Doch dann miaute die Katze erneut, laut und eindringlich, und die Frau lächelte strahlend, als sie das kleine Geschöpf bemerkte, das sich strampelnd aus Ryans Griff zu befreien versuchte.
„Oh, ihr habt Nerys zurückgebracht. Ich habe mir solche Sorgen um sie gemacht!“
Ryan ließ die Katze schließlich los, die geradewegs ins Haus schoss, ohne ihre erfreute Besitzerin zu begrüßen.
„Sie wird am Verhungern sein.“ Die Frau schmunzelte. „Gleich an die Futterschüssel. Kleines Miststück.“
Sam unterdrückte ein Kichern, als er sie so reden hörte. Der Kraftausdruck war unerwartet aus dem Mund dieser kleinen alten Dame.
„Wir haben sie ganz unten in dem Tal dort gefunden“, sagte er und deutete in die Richtung. „In einem Gebüsch versteckt. War sie lange weg?“
„Ich habe sie gestern den ganzen Tag nicht gesehen. Wahrscheinlich war sie draußen, als es vorgestern Abend geschneit hat. Ich wäre sie selbst suchen gegangen, aber ich kann es heutzutage nicht mehr riskieren, im Schnee zu stürzen.“
Sam bemerkte, dass sie sich auf einen Stock stützte.
„Tja, ich bin froh, dass wir sie für Sie gefunden haben, Mrs …“ Er hielt inne. „Ma’am.“
„Ich bin Mrs. Evans, aber ihr könnt mich Mari nennen. Aber was denke ich mir nur, euch bei diesem Wetter draußen vor der Tür stehen zu lassen? Kommt doch kurz rein. Ich mache euch eine Tasse Tee. Ihr müsst ja halb erfroren sein.“
Sie versuchten zu protestieren, aber sie war sehr hartnäckig.
„Nein, nein, wirklich. Ich bekomme nicht oft Besuch, und ich habe einen Bûche de Noël, der gegessen werden muss. Den habe ich gekauft, weil ich eigentlich morgen zu Weihnachten Gesellschaft haben sollte, aber jetzt kommen sie nicht. Wie schade. Jetzt kommt schnell rein, und macht die Tür hinter euch zu. Ich setze gleich mal Wasser auf.“
Sie hatte sich bereits umgedreht und schlurfte auf ihren Stock gestützt zielstrebig davon. Sam sah Ryan an, der die Achseln zuckte und flüsterte: „Du hast die Dame gehört, und ich glaube nicht, dass sie ein ‚nein‘ als Antwort gelten lässt.“
Sam seufzte. Er wäre lieber wieder mit Ryan allein gewesen, um ihn fragen zu können, was der Kuss bedeutete – ob er überhaupt etwas bedeutete. „Ja, okay.“
Sie gingen hinein, streiften ihre Turnschuhe ab und ließen sie an der Tür stehen.
„Jessas!“, raunte Ryan. „Guck dir die vielen Katzen an!“
Im Wohnzimmer war fast jede verfügbare Oberfläche von einem Fellknäuel besetzt. Zwei teilten sich einen Platz auf dem Sofa, eins lag auf einem Schaukelstuhl. Eine dreifarbige Katze hatte einen Sessel für sich, eine Siamkatze hockte wie ein Sphinx auf einem der Stühle am Esstisch, und ein riesiger, roter Kater räkelte sich auf dem Teppich vor dem offenen Kamin.
Sam und Ryan folgten dem Klappern von Geschirr und dem Brausen eines elektrischen Wasserkochers durchs Wohnzimmer in eine kleine Küche im hinteren Teil des Hauses. Dort fanden sie Nerys, die gierig aus einem von mehreren Futternäpfen auf dem Boden fraß. Eine weitere Katze – eine schwarzweiße – saß auf der Küchenarbeitsfläche und beäugte sie misstrauisch, als sie die Küche betraten.
Mrs. Evans – Mari – schnitt sorgsam dicke Scheiben von einem köstlich aussehenden Bûche de Noël und legte sie auf eine Tortenplatte mit Weidenblattmuster. Schokoladenfüllung quoll heraus, als sie in den Kuchen schnitt, und Sam lief bei dem Anblick das Wasser im Mund zusammen. Mittlerweile kochte das Wasser und erfüllte die Küche mit Dampf.
„Können wir irgendwie helfen?“, fragte Ryan.
„Oh, danke, Schätzchen. Gib das Wasser in die Kanne, ja?“
Sam kam sich überflüssig vor, während Ryan die Teekanne füllte, daher näherte er sich der schwarzweißen Katze auf der Arbeitsfläche, gab einen Klicklaut von sich und streckte die Hand aus. Die Katze stand auf, schnupperte an seinen Fingern und rieb dann das Köpfchen an seiner Hand, als wollte sie gestreichelt werden.
„Ah, das ist eine ganz Liebe“, sagte Mari. „Das ist Nerys‘ Mama, Meg.“
Sie begann Teller, Tassen und Untertassen auf einem Tablett zu arrangieren, dann wandte sie sich an Ryan. „Stell die Teekanne hier drauf, und im Kühlschrank steht ein Milchkännchen, das muss auch noch mit. Kannst du das Tablett tragen? Ich habe mit diesem blöden Stock nur eine Hand frei.“ Sie nahm die Tortenplatte und ging voraus ins Wohnzimmer. „Nehmt Platz. Die Katzen könnt ihr ruhig runtersetzen. Aber wenn ihr sie gern auf den Schoß nehmen wollt, die meisten von ihnen lieben das.“
Sam fand, dass das große, fluffige graue Tier an einem Ende des Sofas recht zugänglich aussah. Er nahm es hoch. Es schnurrte, also deponierte er es auf seinem Schoß und streichelte es, in der Hoffnung, dass es bleiben würde.
Ryan setzte sich ans andere Ende des Sofas, zu einer gestreiften Katze, die seinen Schoß zurückwies und sich stattdessen mit ziemlich missmutiger Miene zwischen ihn und Sam quetschte.
„Also dann“, sagte Mari, nachdem sie sich mit der dreifarbigen Katze auf dem Schoß auf dem Sessel niedergelassen hatte. „Stellt euch vor. Ich habe vorhin ganz vergessen, euch nach euren Namen zu fragen.“