Als Ryan am nächsten Morgen erwachte, wusste er für einen Moment nicht, wo er war. Die Poster an den Wänden waren nicht seine, und das Fenster war an der falschen Stelle. Er lag auf dem Rücken und starrte im Dämmerlicht an die Decke, die Stirn gerunzelt, während sein Verstand knirschend in Gang kam. Doch dann bewegte sich ein warmer Körper hinter ihm, und er fühlte nackte Haut an seinem Rücken. Ein Arm schlang sich fester um seinen Bauch, und er erinnerte sich.
Sam.
Silvester.
Küsse um Mitternacht.
Ein Glücksgefühl erfüllte ihn, leicht wie ein Heißluftballon, und ein Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus.
Ryan unterdrückte ein Kichern, als er an die Reaktion ihrer Freunde dachte – Belustigung, Überraschung, Begeisterung. Caroline hatte ziemlich angepisst ausgesehen, aber alle anderen hatten es ganz locker genommen. Nur Anthony war ein bisschen verschnupft gewesen, weil Ryan „die ganzen Muschis abgegriffen“ hatte, wo er doch nicht mal auf Frauen stand. Aber Trina hatte ihm eins hinter die Löffel gegeben, weil er Frauen als Muschis bezeichnete, und am Ende hatten sie sich stattdessen darüber gestritten, und niemand hatte sich mehr groß für Sam und Ryan interessiert.
Danach hatte sich die Party allmählich aufgelöst, und Sam und Ryan hatten die Flucht ergriffen. Müde und ein bisschen betrunken hatten sie sich bis auf die Unterhosen ausgezogen und waren ins Bett gefallen. Dann hatten sie sich eine gefühlte Ewigkeit lang geküsst und waren schließlich eingeschlafen.
Sam bewegte sich erneut, presste sich enger an ihn, und Ryan fühlte Sams Morgenlatte an seiner Hüfte. Ryans Schwanz reagierte, richtete sich auf und beulte seine Unterhose aus. Er drehte sich um, schubste Sam sanft auf den Rücken und küsste sich langsam und genüsslich an seinem Oberkörper entlang nach unten. Sams Brustwarzen zogen sich zusammen, als die Decke verrutschte.
„Guten Morgen.“ Sams Stimme war rau vom Schlaf.
„Morgen.“ Ryan blickte auf und stützte das Kinn auf Sams flachen Bauch.
Sam verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah ihn an. „Was machst du denn da unten?“ Seine Lippen zuckten, belustigt und neckend.
„Das Jahr so anfangen, wie ich es fortsetzen will.“ Ryan grinste. „Wenn das für dich okay ist?“ Er schob sich ein wenig weiter nach unten und drückte einen Kuss auf Sams steifen Schwanz unter dem enganliegenden Boxerslip.
„Bedien dich.“ Sam spreizte die Beine, um Platz für Ryan dazwischen zu machen.
„Die ist im Weg.“ Ryan zog Sam die Unterhose herunter und half ihm, sie ganz abzustreifen. Dann legte er sich wieder zwischen Sams schlanke, blasse Oberschenkel, die Bettdecke um die Schultern. Es war kalt heute Morgen, und seine Füße waren eisig, da sie am Fußende des Bettes unter der Decke hervorschauten, doch Ryan ignorierte sie. Er starrte Sam einen kurzen Moment lang an. Es war total seltsam, wenn auch sehr erregend, einen Penis aus diesem Winkel zu betrachten.
Sam nahm seinen Schwanz in die Hand und streichelte sich träge. Ryans Erregung schoss in die Höhe bei diesem Anblick. „Fuck“, murmelte er.
„Hast du Bedenken? Du musst nicht, weißt du, wenn du noch nicht so weit bist. Ich war tierisch nervös, als ich zum ersten Mal jemandem einen geblasen habe, also versteh‘ ich das. Es ist nicht––“
Ryan stieß Sams Hand weg und ging selbst mit Hand und Mund zu Werk.
„Na gut, okay.“ Sam schnappte lachend nach Luft. „Dann leg los.“
Ryan legte los, wenn auch anfangs noch etwas zögerlich. Er erforschte den Geschmack und die Textur mit Lippen und Zunge. Zwar war er sich nicht ganz sicher, ob er das gut machte, aber vermutlich konnte da nicht allzu viel schiefgehen – wenn er mit den Zähnen aufpasste und nicht gerade so heftig würgte, dass er tatsächlich kotzen musste. Sam schien es jedenfalls zu genießen, seinem unterdrückten Wimmern und leisen anfeuernden Worten nach zu schließen. Er hatte sich auf die Ellbogen gestützt und schaute zu, und Ryan blickte auf, weil er sein Gesicht sehen wollte. Sams Wangen waren gerötet und sein Blick hing an Ryans Mund.
Fuck . So beobachtet zu werden war geil. Ryan drückte seine schmerzende Erektion in die Matratze und wünschte halb, er hätte eine Hand frei, aber seine Hände waren beschäftigt. Eine rieb den Teil von Sams Schaft, den er nicht in den Mund zu nehmen wagte – siehe oben – die andere hielt Sams Oberschenkel gepackt, um das Spiel der schlanken Muskeln zu fühlen, als Sam sich anspannte.
Sam murmelte heiser eine Warnung. „Ich komm‘ gleich. Wenn du es nicht in den Mund kriegen willst, hörst du besser auf.“
Ryan hörte nicht auf. Er konnte es ja ausspucken, wenn er nicht damit klarkam.
Sam stöhnte. „Oh ja!“ Sein Schwanz schwoll an und pulsierte an Ryans Zunge, und Ryan lutschte weiter, selbst als sein Mund sich mit salziger, warmer Wichse füllte. Es schmeckte gar nicht so schlimm, befand er, und der Anblick von Sams Gesicht beim Orgasmus machte den leicht bitteren Nachgeschmack absolut wett. Ryan versuchte zu schlucken, konnte aber die Bewegung nicht koordinieren, solange er den Mund voll hatte, also wich er zurück und versuchte es nochmal. Er rümpfte die Nase, und Sam lachte.
„Kein Fan?“
„So schlimm ist es gar nicht. Nur komisch.“
„Man gewöhnt sich dran.“
„Dann sollte ich wohl besser weiter üben.“
„Jederzeit.“ Sam grinste. „Wir sind ja jetzt zusammen – nicht wahr?“ Ein Aufblitzen von Unsicherheit huschte über sein Gesicht. „Also kannst du üben, wann immer du willst.“
Ryan kroch an Sams schlankem Körper entlang wieder nach oben und zog die Decke mit hoch.
„Klar sind wir zusammen. Schließlich sind wir ineinander verliebt und so, da wär’s doch dumm, wenn wir das nicht wären.“
„Ja.“ Sam kuschelte sich an ihn, steckte eine Hand in Ryans Unterhose und streichelte ihn langsam. Ryan schlang ein Bein um Sams Oberschenkel, und sein Fuß – eiskalt, weil er unter der Decke hervorgeschaut hatte – presste sich an Sams Wade.
Sam schrie auf. „Shit! Du hast kalte Füße!“
Jetzt nicht mehr , dachte Ryan.
Er küsste Sam, und als er ihn so in den Armen hielt, warm und anschmiegsam und seins , war er sich dessen so sicher wie noch nie bei etwas anderem in seinem Leben.