34. Kapitel
»Was passierte dann?«, hakte Pia nach.
Oliver Schröder stützte den Kopf in die Hände. »Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Kennen Sie das, wenn man in Panik gerät? Wenn der Verstand aussetzt? Einfach aussetzt? Heute weiß ich, dass ich einen Rettungswagen und die Polizei hätte rufen müssen. Der Mann war unbefugt ins Haus gekommen und hatte meine Freundin bedroht. Es war Notwehr! Doch in dem Moment war da nur noch Angst. Ich bin hin zu ihm, wollte seinen Puls fühlen, aber da war nichts. Er muss sofort tot gewesen sein. Es war wie ein Blackout, verstehen Sie? Wir sind nur noch weggerannt …«
»Weggerannt?«, wiederholte Pia.
»Reicht Ihnen das nicht, dass ich vielleicht ein Menschenleben auf dem Gewissen habe? Eine Zeit lang hab ich mir eingeredet, dass ich mir das nur eingebildet habe. Dass der Mann bloß bewusstlos war. Sonst hätten Kirstens Bruder oder ihre Mutter ihn ja gefunden. Wir hörten aber nichts dergleichen. Deshalb dachten wir, dieser Kulisch sei abgehauen und warte nun darauf, sich an uns zu rächen oder uns eines Tages wegen versuchten Mordes anzuklagen.«
»Werner Kulisch lag leblos dort vor dem Kamin, als Sie das Haus verließen?«, vergewisserte Pia sich. »Sie dachten zu dem Zeitpunkt, er sei tot?«
»Ja, so war es«, sagte Oliver Schröder resigniert. »Wie oft wollen Sie es noch hören?«
Pia wechselte einen Blick mit Rist und Wohlert. Ihnen
allen war klar, dass der Mord an Werner Kulisch so nicht passiert sein konnte. Aber … wusste Schröder das auch?
»Ihr kleines Spiel hier war wohl ein voller Erfolg«, bemerkte Schröder bitter.
»Wir sind der Wahrheit ein kleines Stück näher gekommen. Zeigen Sie uns bitte noch, wie genau Werner Kulisch dort gelegen hat«, bat Pia ihn.
Oliver Schröder starrte verwundert auf Wohlert, der sich etwas umständlich vor dem Kamin ausstreckte. Pia nickte Schröder zu, dass er beginnen solle. Der erhob sich, kniete sich neben Wohlert und brachte ihn erst zögernd, dann immer sicherer in Position. Er trat einen Schritt zurück. »So in etwa lag er da.«
»Zeigen Sie uns noch, was Sie taten?«
Er fühlte andeutungsweise den Puls an Wohlerts Handgelenk.
»Was geschah dann?«
»Das sagte ich doch schon. Kirsten und ich liefen raus.«
Pia spielte wieder die Rolle ihrer Freundin. Als sie oben an der Straße ankamen, hielt Schröder sie plötzlich am Arm fest. »Da kommt einer«, raunte er.
»Was meinen Sie?«
Schröder zog Pia runter, sodass sie mit ihm hinter einem gemauerten Verschlag für Mülltonnen kauerte. »Er ging in Richtung der Häuser«, sagte Schröder mit bebender Stimme und deutete mit dem Finger an, wohin sich derjenige gewandt hatte. »Es war zu dunkel, um ihn zu erkennen.«
»Ein Mann oder eine Frau?«
»Das weiß ich nicht. Ein Mann, glaube ich.«
»Könnte es nicht auch Kirstens Mutter gewesen sein?«, fragte Pia.
»Nein. Es war eindeutig ein Mann.
«
»Und er ist in das Haus der Thomsens gegangen?«
»Ich weiß es nicht. Es ist möglich.«
Es passte beinahe ein wenig zu gut. Womöglich hatte Schröder sich diese kleine Episode gerade ausgedacht, um sein Geständnis weniger belastend zu machen. »Und warum erzählen Sie uns das erst jetzt?«, wollte Pia wissen.
»Vorher haben Sie ja nicht danach gefragt. Und der ganze Mist hier fühlt sich so real an. Es ist mir ehrlich gesagt gerade erst wieder eingefallen. Ich glaube nun auch, dass ich mich daran erinnere, dass Kirsten und ich überlegten, ob wir die Tür richtig geschlossen hatten.«
Es klang unwahrscheinlich, dass ihm nach der langen Zeit solche Details im Gedächtnis geblieben waren. »Mit welchem Ergebnis?«, fragte Pia trotzdem.
»Kirsten fürchtete damals, dass wir die Haustür nicht richtig zugemacht hatten.«
Während der ersten Nachbesprechung hakten Pia und ihre Kollegen mehrmals nach, doch Oliver Schröder blieb dabei. Er hatte auf dem Rückweg zum Auto einen ihm unbekannten Mann gesehen, der sich auf das Haus der Thomsens zubewegt hatte. »Aber wir haben ehrlich gesagt nicht weiter darauf geachtet. Wir waren fix und fertig, dachten, dass wir vielleicht gerade einen Menschen getötet hatten.«
Pia betrachtete ihn nachdenklich. Sie glaubte ihm. Er hatte das anscheinend wirklich all die Jahre angenommen. Was für eine Last! Da war es beinahe verständlich, dass das Geständnis eben aus ihm herausgebrochen war. »Und was denken Sie heute, was damals passiert ist?«
»Ich weiß es doch nicht! Ich habe das alles, so gut es ging, verdrängt. Nicht, dass es mir wirklich gelungen ist, doch ich hab irgendwie funktioniert. Bis … bis Kirsten mich neulich aus heiterem Himmel in meiner Firma besucht hat. Vorher ha
tten wir jahrelang überhaupt keinen Kontakt. Eben wegen dieser Geschichte … Ich hatte den Eindruck, dass sie auf einmal Angst hatte, wegen damals.«
»Was genau wollte Kirsten von Ihnen?«
»Sie sagte, sie werde noch verrückt. Kirsten fühlte sich verfolgt …«
»Hat sie gesagt, von wem?«
»Das wusste sie nicht. Sie hat sich gefragt, ob es wegen damals ist. Sie wollte von mir wissen, ob es mir genauso ging.«
»Ist sie nicht etwas konkreter geworden. Wie: verfolgt? Wovor genau hatte Kirsten Angst? Vor wem?«
»Ich weiß es nicht. Und ich wollte zu dem Zeitpunkt nichts mehr mit dieser Sache zu tun haben. Deswegen habe ich auch nicht nachgefragt.«
»Hatten Sie noch einmal Kontakt zu ihr?«
Er zögerte. »Ich habe sie danach noch einmal angerufen, um nachzufragen, ob sich noch etwas Neues ergeben habe. Ich war sogar so paranoid, dass ich dafür ein fremdes Smartphone benutzt habe. Diese alte Geschichte hat mich verrückt gemacht.«
»Und haben Sie sich ebenfalls in letzter Zeit verfolgt gefühlt?«
»Nein. Äußerlich betrachtet war alles normal. Der Horror war wie immer nur in meinem Kopf.«
»Waren Sie deswegen auf der Beerdigung?«, fragte Pia. »Ich habe Sie an Kirstens Grab gesehen und gehört.«
»Es war dumm von mir. Aber es hat mir irgendwie doch keine Ruhe gelassen. Ich wollte wenigstens irgendetwas tun. Ich wollte nur nicht zur Polizei gehen …«
Oliver Schröder sah inzwischen erschreckend blass aus. Pia winkte nach dem Arzt, der an einem der Wagen lehnte. Er kam hinzu, untersuchte Schröder oberflächlich und meinte
dann, dass es für heute genug der Anstrengung sei. Obwohl sie enttäuscht war, pflichtete Pia ihm innerlich bei. Sie konnten nicht riskieren, dass Schröder ihnen während ihrer Tatrekonstruktion zusammenklappte. Morgen war auch noch ein Tag.
»Okay. Gute Arbeit«, sagte Rist, als sich die Kollegen zusammensetzten, um die unerwartete Wendung in ihrer Ermittlung miteinander zu besprechen.
»Damit habe ich nicht gerechnet«, gab Pia zu. »Aber die Szene, als wir ins Haus gekommen sind, war auch erschreckend real …«
»Als Schröder bei meinem Auftauchen in der Diele anfing, zu schreien und zu toben, da war ja klar, dass mehr dahintersteckt«, meinte Wohlert.
»Und? Haben wir nun unseren Täter?«, fragte Broders.
»Nein, haben wir nicht«, sagte Pia. »Wir haben zwar ein Geständnis, noch dazu vor mehreren Zeugen, doch so, wie er es geschildert hat, kann sich der Mord nicht zugetragen haben.«
»Ja. Werner Kulisch hat zwar laut Obduktionsbericht eine Kopfverletzung, die von einem Sturz herrührt, aber gestorben ist er wahrscheinlich aufgrund von zwei Schussverletzungen«, sagte Rist.
Pia nickte. »Oliver Schröder hat fünfzehn Jahre lang gedacht, er hätte ein Menschenleben auf dem Gewissen, obwohl es gar nicht so war.«
Sie schwiegen einen Moment.
»Was für eine Last!«, bemerkte Broders unbehaglich.
»Und auch Kirsten hat sich anscheinend deswegen schuldig gefühlt«, fügte Pia nachdenklich hinzu. Ihr schwante mit
einem Mal, dass die Freundin vielleicht auch wegen ihres Berufs den Kontakt zu ihr nicht aufrechterhalten hatte. Er hatte Kirsten aufgrund der Schuldgefühle nicht behagen können. Sie würde wohl nicht mehr erfahren, ob es so gewesen war …
»Immerhin hat Oliver Schröder dank unserer Ermittlungen die Chance erhalten, sich in Zukunft etwas weniger schuldig zu fühlen«, sagte Rist.
»Aber wir wissen immer noch nicht, wer Werner Kulisch ermordet hat.« Wohlert spielte mit der gelb getönten Sonnenbrille, die vor ihm auf dem Tisch lag.
»Das stimmt.« Pia erhob sich. »Es nützt nichts. Wir müssen es noch einmal durchspielen.«
Sie begannen die nächste Runde damit, dass sie Jörg Thomsen in sein Zimmer führten, wo er sich wieder auf das Bett legen sollte, als schliefe er seinen Rausch aus. Die Tür lehnten sie nur an. Dann begab sich Wohlert im Wohnzimmer sehr leise in seine liegende Position vor den Kamin, so, wie Oliver Schröder es ihm vorgegeben hatte. Es war ihnen wichtig, dass Thomsen das nicht mitbekam. Oliver und Kirsten hatten ungefähren Schätzungen nach das Haus gegen neunzehn Uhr wieder verlassen. Zu dieser Zeit war ihnen angeblich ein unbekannter Mann auf der Straße entgegengekommen, der auf dem Weg zu den Häusern in der kleinen Stichstraße gewesen war. Die Tür zum Haus der Thomsens war möglicherweise nur angelehnt gewesen. War er eingetreten?
»Wir haben jetzt eine Zeitspanne von ganz grob geschätzt zwanzig Minuten, bis Susanne Thomsen nach Hause kommt«, erklärte Juliane, als alle in Position waren. Sie hielt den Blick auf die Uhr in ihrer Hand gerichtet.
Sie standen einen Moment da. »Das ist lang genug«, sagte
Rist. »Kulisch könnte in der Zeit das Bewusstsein wiedererlangt haben. Doch da sich seine Leiche unter dem Haus befunden hat, gehen wir davon aus, dass er es in der vorgegebenen Zeitspanne nicht noch einmal verlassen hat.«
»Wir nehmen also an, dass er entweder noch so dalag, als Susanne Thomsen nach Hause kam, oder er könnte das Bewusstsein wiedererlangt und sich woanders im Haus befunden haben. Außerdem höchstwahrscheinlich noch ein weiterer Mann.«
»In beiden Fällen wäre Frau Thomsen beim Eintreten wohl aufgefallen, dass ihre Haustür nur angelehnt war«, bemerkte Pia.
»Richtig. Und was macht man dann? Man geht einmal durchs ganze Haus, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist, oder?«
Aufgrund der Schwere von Kulischs Schädelverletzung, die bei der Obduktion festgestellt worden war, entschieden sie sich für die erste Variante. Kulisch sollte noch im Wohnzimmer liegen, wenn Susanne Thomsen den Raum betrat. Sie wurde vor die Haustür geführt, und die Zeitmessung begann.
Die Frau stutzte, als sie den Schlüssel zückte. »So war es nicht«, protestierte sie. »Die Tür war geschlossen.«
»Machen Sie so weiter, wie es gewesen sein könnte …«
Susanne Thomsen schüttelte den Kopf, trat dann aber ein. Sie machte alles so wie in ihren ersten Durchgängen, warf einen Blick in Jörgs Zimmer und wollte dann in die Küche gehen. Doch dieses Mal stand die Wohnzimmertür weit auf. Susanne Thomsen sog scharf die Luft ein, als sie der Beine ansichtig wurde, die man von der Diele aus auf dem
Wohnzimmerteppich liegen sah. Sie blieb reglos stehen. »Nein!«, sagte sie dann mit zitternder Stimme. »Das stimmt so nicht.«
»Zeigen Sie uns bitte, was Sie in dieser Situation vermutlich getan hätten.«
Einen Moment lang schien sie wie erstarrt zu sein. Als Pia schon dachte, der Durchgang sei beendet, ging ein Ruck durch die Frau, und sie setzte ihr Spiel fort. Wie magnetisch angezogen betrat Susanne Thomsen das Wohnzimmer. Mit weit aufgerissenen Augen und doch gefasst starrte sie auf Wohlert in seiner Rolle als leblos daliegender Werner Kulisch. Dann wanderte ihr Blick zu dem Sessel. Sie erstarrte kurz und sah dann ganz schnell weg.
»Was nun?«, fragte Rist.
Susanne Thomsen schüttelte den Kopf. »Das ist ein vollkommen widersinniges Spiel, das Sie mit mir spielen. Ist so etwas überhaupt erlaubt? So hat es sich nicht abgespielt!«
»Wie dann?«
»Na, so, wie ich es Ihnen das erste Mal gezeigt habe.«
»Warten Sie bitte einen Moment.« Rist wandte sich nach hinten und gab Juliane und Broders ein Zeichen.
Die führten nun Jörg Thomsen wortlos ins Wohnzimmer. Er ächzte auf, als er Kulischs »Doppelgänger« am Boden liegen sah.
Seine Mutter wandte sich rasch zu ihm um. »Du sagst nichts!«, wies sie ihn an. »Gar nichts.«
Pia nahm Jörg Thomsens Arm und führte ihn zu dem Sessel am Kamin, auf den seine Mutter gestarrt hatte. Sie zupfte nur leicht an seinem Ärmel, und er sank hinein.
»Lass gut sein, Mam«, sagte er. »Es muss endlich mal vorbei sein.
«
Mutter und Sohn wurden noch einmal getrennt voneinander befragt. Susanne Thomsen sagte mit Bestimmtheit aus, dass sie die Haustür hatte aufschließen müssen. Die Tür hatte ein Schnappschloss. Vielleicht war sie auch nur zugefallen? Susanne Thomsen war zuerst in die Küche gegangen, hatte etwas getrunken, aber danach hatte sie das Wohnzimmer betreten. Ihr Sohn hatte schlafend und im Vollrausch im Sessel gelegen. Vor ihm auf dem Boden hatte sich Werner Kulischs Leiche befunden. Er war definitiv tot gewesen. Sie hatte am Hals vergeblich nach einem Puls gefühlt, und auf seiner Brust hatte ein großer, blutiger Fleck geprangt. Neben ihm auf dem Boden, seitlich des Sessels, hatte eine Waffe gelegen, die wie die Pistole ausgesehen hatte, die Richard sich vor einiger Zeit zugelegt hatte. Sehr zu ihrer Verwunderung und ihrem Missfallen zugelegt hatte, betonte Susanne Thomsen. Ihr Mann hatte Jörg die Pistole sogar gezeigt.
Susanne Thomsen hatte ihren Angaben zufolge Mühe gehabt, ihren Sohn zu wecken. Als er wieder ansprechbar gewesen war, hatte sie ihn gefragt, was passiert war. Doch er erinnerte sich an nichts. Und das war bis heute so.
Sie hatten beide unter Schock gestanden und nicht klar denken können, sagte sie. Es sah so aus, als hätte entweder ihr Ehemann Richard seinen Arbeitskollegen Kulisch mit seiner Waffe erschossen. Oder aber Jörg war mit ihm in Streit geraten und hatte ihn getötet. Susanne hatte nachgesehen und festgestellt, dass die Waffe ihres Mannes aus der Schreibtischschublade verschwunden war, in der er sie zuletzt aufbewahrt hatte. Gegen die Täterschaft von Richard Thomsen sprach jedoch, dass er ja gegen dreizehn Uhr zum Segeln aufgebrochen war und nichts im Haus darauf hindeutete, dass er in der Zwischenzeit von seinem Törn zurückgekehrt war. Auch war er von keinem der Nachbarn noch gesehen worden. Susanne
sagte, sie habe die Polizei nicht rufen können. Jörg hatte zu viel Alkohol und auch Drogen im Blut. Sie musste fürchten, dass er wegen Mordes verurteilt werden würde.
Ihr Sohn und sie konnten nicht wissen, was genau passiert war, und vor allem, warum, weil Jörg sich an nichts erinnerte. Sie konnten deshalb auch nicht ausschließen, dass Jörg die tödlichen Schüsse auf Kulisch abgegeben hatte. Werner Kulisch war ein unangenehmer Zeitgenosse gewesen, der einen sehr schlechten Einfluss auf Richard ausgeübt hatte. Was hatte Kulisch überhaupt in ihrem Haus zu suchen gehabt? Der Ärger über sein unbefugtes Eindringen hatte es anfangs, als sie noch unter Schock standen, in ihrer beider Augen gerechtfertigt, seine Leiche zu beseitigen, damit dieser Vorfall nicht Jörgs gesamtes Leben zerstörte. Später wurde es dann immer schwieriger, die mögliche Tat und die Beseitigung der Leiche im Nachhinein noch zu gestehen. Werner Kulisch wurde zwar vermisst, doch die Nachforschungen nach seinem Verbleib waren nicht sehr intensiv gewesen.
Jörg Thomsen hatte an den beiden folgenden Tagen den Betonboden im Keller mit einem großen Bohrhammer aufgestemmt und noch ein Stück tiefer gegraben, bis unterhalb des Fundaments, wo er unerwartet auf einen Hohlraum gestoßen war. Darin hatte er die Leiche und auch die Waffe verschwinden lassen. Da er in den Semesterferien regelmäßig am Bau gearbeitet hatte, war dieses Unterfangen nicht allzu schwierig für ihn gewesen, und er hatte das Loch auch wieder zubetoniert und später unter der Gefriertruhe verborgen, sodass es beinahe nicht auffiel. Was sie nicht bedacht hatten, war, dass sie das Haus nun niemals würden verkaufen oder auch nur vermieten können. Denn andernfalls bestand die Gefahr, dass man die sprichwörtliche Leiche im Keller entdeckte
.
»Ich saß in der Falle«, sagte Jörg, als er seine Version der Geschichte erzählt hatte. »Ich konnte nicht weg, und es gab auch kein Vergessen für mich, keinen Augenblick. Das war meine Strafe.«