Benjamin West, Penns Verhandlungen
mit den Indianern, 1771-1772.
Öl auf Leinwand, 191,8 x 273,7 cm.
Pennsylvania Academy of the Fine Arts, Philadelphia.
Gainsboroughs Antwort darauf war sein berühmtes Gemälde Der Knabe in Blau, vermutlich ein Porträt des als Meister Buttall bekannten Jonathan Buttall. Dieser Meister Buttall ist ein gut aussehender, gut gekleideter, in eine Standposition gebrachter Junge von etwa 15 Jahren. Seine Augen und Haare sind schwarz, er hat rosige Lippen und frische Wangen. Über seiner linken, auf die Hüfte gestützten Hand hängt ein leichter Mantel, während er an der anderen Seite in seiner rechten Hand einen mit einer langen Feder geschmückten Biberhut hält. Sein hübscher Anzug aus leichtem Satin besteht aus einer kurzen Jacke mit geschlitzten Ärmeln, an den Knien mit Knoten gebundene Kniehosen, aus Seidenstrümpfen und Rosetten auf seinen Schuhen. Mit Ausnahme eines Musselinkragens und den Schrägstrichen auf seinem Ärmel ist das ganze Bild in dem gleichen, als „Royal Blue“ bekannten blauen Farbton gemalt.
Es ist einfach, so die verschiedenen Teile seiner Kleidung aufzuzählen, aber wie kann man eine Vorstellung von der Harmonie des Bildes geben? Wie kann man dem Leser die Genauigkeit, Feinheit, die Reflexionen, Glanzpunkte, die hellen Farbstellen und die sich ineinander vermischenden warmen, weichen, tiefen Schatten, die die Intensität der vollen Farbe ändern und reduzieren, vermitteln? Wie kann man die Vielfalt der Hilfsmittel zeigen, mit denen der Meister seine Schatten geschaffen hat, sodass die jugendliche Gestalt sich vor dem Hintergrund aus herbstlichem Laub in rotbraun und in Grüntönen und von dem mächtigen Himmel voller Wind und Bewegung abhebt? Man muss das Bild betrachten und bewundern, und den Eindruck, den dieses Meisterstück auf uns gemacht hat, verinnerlichen.
Dennoch, wenn man wirklich eine Vorstellung von dieser wunderbaren Arbeit gewinnen will, ist man, trotz der Unbestimmtheit und der vielleicht kindischen Absicht, sich an die glücklichsten Anklänge von Antoine Watteau und Anthonis van Dyck zu erinnern, versucht, an deren Kühnheit und an die vollkommene Anmut Watteaus sowie die strenge Eleganz van Dycks zu denken.
Eines der bemerkenswertesten Bilder Gainsboroughs ist sein Porträt der Mrs. Sarah Siddons (1785; London, National Gallery). Die bereits von Reynolds in dramatischer Kleidung dargestellte Schauspielerin wird hier in einem Ausgehkostüm und in bewundernswerter Einfachheit der Farbe und Wirkung gestaltet. Gainsboroughs biografische Werke (denn so kann man seine Sammlung so ausdrucksstarker und charakteristischer Porträts nennen) sind zahlreich, und obwohl man hier natürlich nicht alle erwähnen kann, gibt es einige, die nicht übergangen werden dürfen.