John Constable, Porträt des Pfarrers John Fisher, 1817.
Öl auf Leinwand, 35 x 29,7 cm. The Fitzwilliam Museum,
University of Cambridge, Cambridge.
Obwohl er Paris 1817 besuchte, später nach Belgien und in die Niederlande reiste (1828) und danach in Boulogne lebte (1829), blieb er seinem charmanten und anheimelnden Stil und damit sich selbst treu. Aber 1836 wurde er seinerseits, genau wie Wilkie, von der Tarantel der hohen Kunst gestochen. Er ging nach Italien, blieb dort zwei Jahre lang und war von da an für seine Berufung verloren. Collins stellte 1840 Unser Herr in der Mitte der Ärzte, und ein Jahr danach Die Jünger von Emmaus aus, miserable Imitationen der schlechtesten Bilder, die man sich in dieser Art denken kann. Im gleichen Jahr 1840 reiste er dann nach Deutschland und 1842 nach Island, dort erfolglos nach neuen Impulsen suchend, um seine erschöpfte künstlerische Ader zu stimulieren.
Man kann William Collins’ Talent mit dem von Wilkie vergleichen. Beide liebten populäre Themen und Szenen der Kindheit. Es muss jedoch erwähnt werden, dass Collins seine Studien meistens inmitten der Natur durchführte und er daher sowohl ein Landschafts- als auch ein Genremaler war. Die meisten Bilder von Wilkie hingegen zeigen Innenansichten. Zwei seiner besten Werke sind So glücklich wie ein König, ein von englischen Künstlern oft aufgegriffenes charmantes Thema, und Rustikale Höflichkeit (London, Victoria and Albert Museum), eine geniale Malerei von zwei vor einem Zaungatter stehenden Kindern, die einen herannahenden Reiter grüßen, von dem man im Bild aber nicht mehr sieht als den Schatten auf der Erde.
Charles Robert Leslie (1794-1859) wechselte nach einigen Versuchen in der Porträtmalerei zur historischen Genremalerei. Bereits sein erstes wichtiges Bild begründete sein Ansehen. Es war eine Szene aus dem Magazin The Spectator: Sir Roger de Coverley zur Kirche gehend (1819; Privatsammlung) für Dunlop gemalt, im gleichen Jahre an der Academy ausgestellt, von dem dann vom Marquis von Lansdowne eine Kopie bestellt wurde. Im Jahr 1821 stellte er Maitage während der Regierungszeit von Elizabeth aus, dessen Thema aus Albions England (1586) von William Warner (um 1558-1609) stammte.
Im gleichen Jahr wurde Leslie zum assoziierten Mitglied der Academy und 1826 zum Vollmitglied dieser Institution gewählt. In den vorangegangenen Jahren malte er für Lord Egremont das berühmte Bild Sancho Panza und die Herzogin (1824), von dem sich eine leicht veränderte Zweitfassung in der National Gallery befindet. Im Jahre 1827 stellte er Lady Jane Grey akzeptiert die Krone aus; 1829 folgte Sir Roger de Coverley und die Zigeuner; 1831 Die lustigen Weiber von Windsor, Ein Abendessen bei Herrn Page und Onkel Toby und die Witwe Wadman, eine Szene aus Laurence Sterns (1713-1768) Roman Tristram Shandy (1759/1767); dazu wird behauptet, dass für Onkel Toby der Schauspieler und Theatermanager John Bannister (1740-1836) Modell gesessen haben soll.
Charles Robert Leslie wurde 1833 an der Militärakademie Westpoint in New York zum Professor für Zeichnen ernannt, reichte aber nach einem dortigen Aufenthalt von einigen Monaten seinen Rücktritt ein und kehrte nach London zurück, wo er regelmäßig an der Academy ausstellte. Zu seinen wichtigsten Arbeiten müssen Sancho Panza, (1824); die Hauptfiguren in Die lustigen Weiber von Windsor (1838), Queen Catherine und Capucius, eine Szene aus Shakespeares Henry VIII. (um 1849) und schließlich noch Der Lockenraub (um 1854; London, Tate Collection) gerechnet werden.
Leslie war in erster Linie ein Illustrator. Er wurde von Shakespeare, Cervantes, Sterne, Goldsmith und Molière inspiriert und stellte sie mit großer Intelligenz dar. Im Jahr 1838 wurde er beauftragt, die Königin im Krönungsornat zu malen, und 1841 die Taufe der Kronprinzessin.
Gilbert Stuart Newton (1795-1835) war der Sohn eines englischen Offiziers, der Boston wegen der Besetzung durch General George Washingtons (1732-1799) Truppen verlassen musste. Sein Onkel Gilbert Stuart (1755-1828) war ein Porträtmaler, und das Kind erbte dessen Freude an der Kunst und rebellierte gegen den Wunsch seiner verwitweten Mutter, die ihn in irgendeinem Handel unterbringen wollte. Im Jahr 1817 besuchte Newton Italien, wo er seinen Landsmann Leslie traf, mit dem er über Brüssel und Antwerpen zurück nach England reiste. Nach seiner Ankunft in London studierte er an der Royal Academy. Seine ersten Versuche waren Porträts. Er wandte sich aber dann mit Don Quixote in seinem Arbeitszimmer (1823) der Genremalerei zu. Dem folgten sukzessive M. de Pourceaugnac (1824); aus John Gays Beggars Opera (1728) die Szene Kapitän Macheath von Polly und Lucy gescholten (1826) und schließlich das sehr gute Bild Der Pastor von Wakefield versöhnt seine Frau mit Olivia Primrose (1828; London, Victoria and Albert Museum).